Mit ‘Studie’ getaggte Artikel

Freitag, 4. Mai 2012, von Elmar Leimgruber

Best Swiss Brands 2012

Nescafé ist 2012 die wertvollste Marke der Schweiz, gefolgt von Roche und Novartis. Und die Uhrenindustrie dominiert gleich mit 16 Marken. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie “Best Swiss Brands 2012″, die Interbrand gemeinsam mit dem Schweizer Wirtschaftsmagazin BILANZ veröffentlicht. Mit einem Markenwert von 11’101 Millionen CHF ist demnach Nescafé die wertvollste Schweizer Marke. Auf Platz zwei folgt mit 7’313 Millionen CHF Roche. Den dritten Rang nimmt mit 6’825 Millionen CHF Novartis ein.

Der Markenartikler Nestlé ist mit insgesamt drei Marken – Nescafé (Platz 1), Nestlé (Platz 5) und Nespresso (Platz 13) – im Ranking vertreten und damit auch Gewinner. Denn zusammen sind die Marken des Nahrungsmittelkonzerns aus Vevey 19’085 Millionen CHF wert.

Gleich sechs Marken – Omega, Swatch, Longines, Breguet, Tissot und Rado – schickt der Uhrenkonzern Swatch Group ins Ranking und kommt auf einen kumulierten Wert von 6’502 Millionen CHF. Insgesamt finden sich 16 Uhrenmarken unter den wertvollsten Marken der Schweiz. Damit dominiert die Uhrenindustrie das Ranking. Rolex und Omega sichern sich mit 6’275 Millionen CHF und 3’137 Millionen CHF einen Platz unter den Top 10. Zehn der weiteren vertretenen Uhrenmarken bilden das Mittelfeld im Ranking.

Stark zeigt sich auch der Finanzdienstleistungssektor: Acht Banken und drei Versicherungen gehören zu den Best Swiss Brands 2012. Credit Suisse und UBS belegen Platz 7 und 8 mit respektive 3’748 und 3’481 Millionen CHF. Die Kantonalbanken profitierten vom verlorenen Vertrauen gegenüber den Großbanken und belegen mit einem Markenwert von 2’332 Millionen CHF den 11. Rang.

Sie punkteten vor allem mit ihrer unmittelbaren Kundennähe, ihrer Bodenständigkeit und der lokalen Verankerung. Bei Julius Bär – mit 1’748 Millionen CHF auf Position 15 – sorgt der Anspruch auf exzellente Leistungen getragen durch Kompetenz und Vertrauen für echten Mehrwert. Mit Vontobel auf Platz 19 hat sich eine weitere Bank in die Top 20 einsortiert und löst ihr Markenversprechen “Leistung schafft Vertrauen” konsequent ein.

Diese und weitere Erkenntnisse der Studie finden sich exklusiv in der Ausgabe der BILANZ vom 4. Mai 2012.

Das Ranking “Best Swiss Brands 2012″ ermittelt die 50 wertvollsten Schweizer Marken. Um in das Ranking aufgenommen zu werden, müssen sie vier Kriterien erfüllen: Erstens muss der Herkunftsursprung der Marke in der Schweiz sein. Zweitens müssen ausreichende, öffentlich zugängliche Finanzdaten vorhanden sein. Drittens muss der ökonomische Mehrwert (Economic Value Added, EVA) positiv sein und viertens muss die Marke für die Allgemeinheit sichtbar und der Mehrheit der Schweizer Bürger gut bekannt sein.

Die Interbrand-Methode, die dem Ranking der wertvollsten Schweizer Marken zugrunde liegt, ist vergleichbar mit jener Methode, mit der Bankanalysten die Vermögenswerte von Firmen bewerten. In einem ersten Schritt werden mit Hilfe der klassischen Finanzanalyse die Erträge, die in den nächsten Jahren im Geschäftsfeld der Marke erzielt werden dürften (Economic Value Added, EVA) berechnet. Im zweiten Schritt wird die Rolle der Marke im Kaufentscheidungsprozess des Kunden untersucht. Dieser daraus resultierende Prozentsatz wird auf die zuvor errechneten Erträge appliziert, hieraus ergeben sich die Erträge, welche ausschliesslich der Marke zurechenbar sind. Zuletzt wird mit Hilfe der 10 Markenstärke Faktoren die relative Stärke der Marke im Vergleich zu den Mitbewerbern ermittelt. Die auf die Marke zurechenbaren Erträge müssen abschliessend mit einem – je nach Stärke der Marke unterschiedlichen – Risikofaktor diskontiert werden. Die Summe dieser diskontierten Erträge ergibt den heutigen Wert einer Marke.

Mittwoch, 25. April 2012, von Elmar Leimgruber

Studie: Generation Facebook ist zwar zufrieden, aber gestresst

Die virtuelle Welt der Sozialen Netzwerke wird für ihre Nutzer nicht nur immer wichtiger, sondern auch übersichtlicher. Zwei von drei Usern steuern die Startseite ihres bevorzugten Sozialen Netzwerks mittlerweile häufiger an als die Google-Homepage, wie aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervorgeht. Dabei handelt es sich bei dem bevorzugten Sozialen Netzwerk in den weitaus meisten Fällen um Facebook oder – für professionelle Kontakte – Xing, während Youtube den Bereich der Videoplattformen dominiert. Für die Studie befragte PwC 1.000 regelmäßige Nutzer Sozialer Netzwerke bzw. Medienplattformen in Deutschland.

Dass gerade Facebook auch grundsätzlich Auswirkungen auf das Leben und den Umgang miteinander hat, geht aus einer aktuellen österreichischen Studie hervor. Die “Generation Facebook” (500 Befragte im Alter zwischen 14 und 24 Jahren) ist demnach zwar zufrieden, aber auch gestresst. Täglich zwei Stunden verbringen die jungen
Österreicherinnen und Österreicher im virtuellen sozialen Netzwerk, wie eine gemeinsame Studie von Allianz Versicherung und AGES – Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit jetzt ermittelte. Sport und Bewegung wird hingegen oftmals ebenso zurückgestellt wie ein ausreichender Schlaf. Das Thema Ernährung stößt bei der Jugend auf mäßiges Interesse, Informationen darüber holt man sich eher über Google als von Eltern oder Freunden.

Geborgenheit in dieser turbulenten Welt findet man primär in der Online-Community. Bereits 87 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher zwischen 14 und 24 Jahren sind laut Studie Mitglied bei Facebook und haben dort im Schnitt 271 Freunde. Der virtuelle Dialog mit diesen erfolgt lebensbegleitend durch den Tag hindurch. 27 Prozent nutzen Facebook während des Fernsehens, 16 Prozent während Arbeit oder Unterricht. sieben Prozent können sich sogar auf der Toilette nicht von Facebook trennen, sechs Prozent während des Essens. Den geposteten Inhalten auf Facebook stehen viele User freilich durchaus kritisch-distanziert gegenüber. Generell hat Online dem Fernsehen bei der Jugend inzwischen deutlich den Rang abgelaufen, auch Spiele verlieren mittlerweile klar an Reiz.

Immerhin 73 Prozent der jungen Menschen sind mit ihrem Leben grundsätzlich zufrieden, treffen im Schnitt 15 Freunde auch in der realen Welt und haben fünf enge Vertraute. Rund zwei Drittel achten ganz bewusst auf ihr optisches Styling und betreiben hin und wieder Sport. Facebook ist die wichtigste Konstante im Leben der 14- bis 24-Jährigen.  “Der tägliche Lebensstil der 14- bis 24-Jährigen ist von erhöhtem Tempo geprägt und wird häufig als stressig empfunden”, berichtet Allianz Vorstand Johann Oswald über eines der zentralen Ergebnisse der aktuellen Umfrage. “Nur die Hälfte aller jungen Menschen frühstückt täglich, jeder Zehnte verlässt morgens immer das Haus, ohne etwas gegessen zu haben, berichtet Univ. Doz. Ingrid Kiefer, Leiterin der Unternehmenskommunikation und Scientific Coordinator der Abteilung Zentrum für Ernährung & Prävention im Bereich Daten, Statistik und Risikobewertung der AGES.

Rauchen, Alkohol oder Energy Drinks stehen bei der Mehrzahl der Befragten selten bis gar nicht auf dem Programm, auch Fast Food wird nicht öfter als ein bis zwei Mal pro Woche konsumiert. 48 Prozent nehmen täglich Milchprodukte zu sich, 31 Prozent Obst, 21 Prozent Gemüse. Schwarzbrot ist deutlich beliebter als Weißbrot, und Fruchtsäfte/Limonaden liegen weit vor Kaffee oder alkoholischen Getränken. Dementsprechend meint ein Großteil der Befragten, sich durchaus gesund zu ernähren. Die Bio-Qualität von Lebensmitteln ist Jugendlichen allerdings nicht besonders wichtig, das Interesse daran steigt erst mit zunehmendem Alter an.

Insgesamt zeichnet die aktuelle Studie das Bild einer Generation, deren Erlebnisspektrum sich auf den virtuellen Raum ausgeweitet hat und die in jeder Beziehung extrem flott unterwegs ist. Der Gesundheit ist dies nicht immer zuträglich, immerhin 39 Prozent der 14- bis 24-Jährigen geben an, eine oder mehrere Erkrankungen zu haben, wobei Allergien, Hauterkrankungen und Asthma an vorderster Stelle liegen. 6 Prozent leiden auch im jugendlichen Alter bereits an Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen. In die Zukunft blicken die meisten jungen Menschen mit einer Mischung aus Erwartungsfreude, Zuversicht und Ungewissheit. So macht es 44 Prozent der Befragten “glücklich”, an die Zukunft zu denken, 43 Prozent fühlen sich “ängstlich” und 40 Prozent können es “kaum erwarten”.

Mittwoch, 11. April 2012, von Elmar Leimgruber

Studie: Virtuelle Kommunikation im Vormarsch

Das Zusammensein mit der Familie steht nach wie vor an der Spitze der österreichischen Freizeitaktivitäten, aber “virtuelle Kommunikation ist im Vormarsch. Dies geht aus den jährlichen Lifestyle-Erhebungen der GfK Sozial- und Organisationsforschung hervor, welche 4500 Personen ab 15 Jahren in Österreich im Rahmen der Lifestylestudie 2011 schriftlich zu ihrem Freizeitverhalten befragt hatte. Demnach sind 96 % der österreichischen Bevölkerung “regelmäßig” oder “gelegentlich” mit der Familie/Verwandten zusammen, was aber auch damit zu tun hat, dass man eben häufig mit diesen Menschen im selben Haushalt lebt. Ein gemeinsames Essen mit anderen Familienmitgliedern steht bei immer noch 90 % der Österreichern am Programm, mehr als die Hälfte davon isst sogar “regelmäßig” mit der Familie. 87 % der österreichischen Bevölkerung empfangen zudem zu Hause auch Gäste, wenn auch nur 13 % davon “regelmäßig”.

Doch die Kommunikation mit Personen nicht vor Ort nimmt zu: Auch während des Zusammenseins mit anderen sind gleichzeitig die Medien meist nicht weit, wenn es hier auch unterschiedliche Vorlieben gibt. Bei der jungen Generation der unter 30-Jährigen spielen, während sie mit Freunden zusammen sind, Internet und Handy die größte Rolle und im Kreis der Familie steht auch für sie das Fernsehen an erster Stelle. In den mittleren Jahren, zwischen 30 und 50 Jahren, hat das Internet ebenfalls schon eine hohe Relevanz erreicht – es ist auch hier im Freundeskreis genauso wie beim Alleinsein das wichtigste Begleitmedium. Ist man/frau mit der Familie zusammen, kommt aber wieder den klassischen Medien TV und Radio die größte Rolle zu. Für die Generation 50 plus stehen dagegen in allen drei Situationen die “alten” Medien Fernsehen und Radio im Vordergrund.

Durch die Möglichkeiten der neuen Medien ist auch die virtuelle Kommunikation über Handys und PCs ganz klar weiter am Vormarsch: (Privates) Telefonieren ist im Laufe der Jahre zu einer immer regelmäßigeren Freizeitaktivität geworden (siehe GFK-Grafik). Gab es 2003 noch 44 % “regelmäßige” “Freizeittelefonierer”, sind es 2011 bereits 59 %. Über den Computer mit anderen zu kommunizieren (chatten/skypen/e-mailen etc.) ist für 70 % eine “gelegentliche” Freizeitbeschäftigung, 30 % davon verständigen sich mittlerweile bereits “regelmäßig” auf diesem Weg. Im Vergleich zu 2007 ist die “gelegentliche” Kommunikation über den PC um 12 Prozentpunkte gestiegen.

Besonders beliebt ist diese Kontaktform natürlich bei 15 bis 19-jährigen Österreichern, die, so Angelika Kofler, Leiterin der GfK Sozial- und Organisationsforschung, “ganz natürlich und ohne Hemmschwellen mit den neuen Medien umgehen. Man tut den Jungen allerdings unrecht, wenn man glaubt, sie könnten das Virtuelle von der Realität nicht unterscheiden. Den meisten sind, wie wir aus unserer jährlichen Jugendstudie und den Untersuchungen über ‚Online Lebenswelten‘ wissen, die leibhaftigen Freunde noch immer wichtiger als die virtuellen. Also wer fürchtet, dass die ‚Maschine‘ die Menschen jetzt schon bald ersetzen wird, malt den Teufel an die Wand. Die ‚Maschinen‘ werden nur immer selbstverständlichere Begleiter, die vielfältig ergänzen. Aber zugegeben: Talent zum Multi-Tasking zu haben, kann schon nützlich sein.”

Montag, 9. April 2012, von Elmar Leimgruber

Die global einflussreichsten Städte weltweit

New York, London, Paris, Tokio und Hong Kong sind die global einflussreichsten Städte weltwelt. Dies geht aus dem aktuellen Global Cities Index 2012 von A.T. Kearney und Bloomberg (siehe Grafik) hervor: Doch auch Metropolen aus Schwellenländern wie beispielsweise Peking und Shanghai holen auf und sind aber auf dem besten Weg, in die Liga der weltweit führenden Städte vorzustoßen. Einer der Dreh- und Angelpunkte der globalen Städterangfolge ist zudem die Beobachtung, dass die Globalisierung eine Machtverschiebung weg von den Nationalstaaten und hin zu einem Netzwerk globaler Städte darstellt.

Mit mindestens drei Städten unter den Top-Ten in allen drei Ausgaben des Global Cities Index schneiden besonders die analysierten asiatischen Städte gut ab. Diese Ergebnisse demonstrieren das stabile Gewicht Asiens auf der Weltbühne. Österreichs Hauptstadt Wien konnte sich im Vergleich zu 2010 und 2008 um 5 Positionen verbessern und liegt nun am 13. Rang. Die Top 10 in Europa sind laut Studie London, gefolgt von Paris, Brüssel (international: 9), Österreich, Madrid (18), Moskau (19), Berlin (20), Frankfurt (23), Barcelona (24) und Zürich (25). Sehr sprunghaft entwickelt sich Istanbul: 2008 noch auf Rang 28, 2010 dann auf 41 und in diesem Jahr auf 37.
Deutschland ist laut Studie das einzige europäische Land, das mit drei Städten in der oberen Hälfte des Indexes 2012 vertreten ist. Deutschland belegt diese Vorstellung mit den Netzwerkstädten Berlin (Platz 20), Frankfurt (Platz 23) und München (Platz 31). “Je globaler eine Stadt, desto mehr Kapital, Macht und kluge Köpfe kann sie anlocken,” erklärt Martin Sonnenschein, Managing Director Central Europe bei A.T. Kearney: “Die deutschen Spitzenstädte müssen sich noch mehr anstrengen, um bei der weltpolitischen Zukunft eine gewichtige Rolle zu spielen.” Die Warnung ist begründet, schließlich verschlechterten sich Berlin (von Platz 16 auf 20) und Frankfurt (von 20 auf 23). Lediglich München konnte sich nun schon zum zweiten Mal in Folge um zwei Plätze auf Platz 31 verbessern. “Dass mehr als die Hälfte der Weltpopulation bereits in Städten lebt, ist nicht verwunderlich, denn dort findet die Globalisierung statt”, so Sonnenschein.

Die Städte in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) arbeiten sich weiter an die Spitze des Index vor, wenn auch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Ähnlich wie beim Abschneiden in den vorhergehenden Index-Rangfolgen ist der Aufstieg der Städte in den BRIC-Ländern vor allem ihrer wirtschaftlichen Aktivität zu verdanken und weniger den anderen Dimensionen, die eine rundum globalisierte Stadt ausmachen. Eine starke wirtschaftliche Tätigkeit sollte die künftige Entwicklung in den anderen Dimensionen vorantreiben und die kulturellen Institutionen ebenso wie die internationalen Denkfabriken fördern.

“Mit dem Global Cities Index, den wir seit 2008 im 2-Jahres-Rhythmus erstellen, haben wir einen einzigartigen Indikator für das globale Engagement von Großstädten geschaffen”, sagt Sonnenschein. Insgesamt wird der jeweilige Globalisierungsgrad von 66 Städten in fünf Dimensionen beleuchtet und zwar in Bezug auf wirtschaftliche Aktivität, Humankapital, Informationsaustausch, kulturelles Erleben und politisches Engagement. Die Analyse ergibt ein Ranking, in dem der globale Einfluss einer Stadt gemessen wird.

Montag, 26. März 2012, von Elmar Leimgruber

Kampf den überschüssigen Pfunden

Viele Menschen fasten jetzt wieder oder versuchen es zumindest, zwar nicht aus religiösen Gründen, aber der überschüssigen Winter-Pfunde wegen. Wie eine media control Umfrage ergab, sind aktuell rund 38 Prozent der Deutschen am Abnehmen. Spannend dabei: 44 Prozent der Frauen sagen ihren überflüssigen Pölsterchen den Kampf an, aber nur 33 Prozent der Männer.

Für die meisten Abnehmwilligen (65 Prozent) ist laut dieser Umfrage unter 1.022 Online-Nutzern ab 14 Jahren: gesünderes Essen das beste Rezept für eine schlanke Figur. Rund 62 Prozent treiben mehr Sport, während 20 Prozent die gute alte FDH-Methode (Friss Die Hälfte) befolgen. Auf den weiteren Plätzen landen Fasten (11 Prozent), die “Weight Watchers Diät” sowie das “Schlank im Schlaf”-Prinzip.Entspannt und ausgeschlafen fällt das Abnehmen auch tatsächlich leichter, berichtet die “Apotheken Umschau” unter Berufung auf eine Studie des US-Gesundheits-Unternehmens Kaiser Permanente. Die 500 Teilnehmer sollten in sechs Monaten mindestens fünf Kilo abnehmen. Bei wöchentlichen Treffen erhielten sie Ernährungs- und Bewegungs-Tipps. Wer wenig Stress hatte und zwischen sechs und acht Stunden schlief, verlor am meisten Pfunde.

Der weitverbreitete Rat hingegen, zum Abnehmen mit einem üppigen Frühstück zu beginnen, um späteren Heißhungerattacken vorzubeugen, ist wissenschaftlich nicht bestätigt worden, berichtet die Zeitschrift. Eine Studie des Else-Kröner-Fresenius-Zentrums in Weihenstephan habe gezeigt, dass Menschen nach einem reichhaltigen Frühstück beim Mittag- und Abendessen nicht weniger Kalorien aufnahmen als nach einem kleinen Frühstück. Richtig ist also im Gegenteil: Die Kalorienmenge eines Tages ist nach einem reichhaltigen Frühstück größer.

Bei einer der größten Studien zu diesem Thema über 20 Jahre maßen übrigens Wissenschaftler der Harvard Medical School das Gewicht von 120000 Menschen und untersuchten, was für Zu- und Abnehmen verantwortlich war: Teilnehmer, die häufig Kartoffeln, zuckerhaltige Getränke, rotes Fleisch und Wurst aßen, wurden demnach dicker, am stärksten mit viel Kartoffelchips. Wer dagegen öfter zu Gemüse, Vollkornprodukten, Früchten und Nüssen griff, nahm ab. Als idealer Dünnmacher erwies sich Joghurt.

Montag, 19. März 2012, von Elmar Leimgruber

Brand Finance Global 500: Die wertvollsten Marken der Welt

Die wertvollsten Marken der Welt
Grafik: brandfinance.com

Verbraucher lassen sich von der Wirtschaftskrise nicht zum Kauf von Billigprodukten animieren. Laut der soeben veröffentlichten Studie “Brand Finance ® Global 500 2012″ wird in wirtschaftlich schwierigen Zeiten noch mehr in Luxusgüter investiert als sonst. Der weltweite Abschwung hat demnach eine neue Art von rezessionsfesten und auf sozialen Aufstieg bedachten “Alphamarken” hervorgebracht hat. Einige der führenden Modemarken weltweit haben reissenden Absatz gefunden – so konnten zum Beispiel Louis Vuitton (4,9 Mrd. USD), Hermès (3,4 Mrd. USD) und Polo Ralph Lauren (3,3 Mrd. USD) ihren Markenwert deutlich steigern.

Top 10 Internetmarken weltweit
Grafik: brandfinance.com

Die Technik-Lifestyle-Marke Apple (von 8 auf 1 im Vergleich zum Vorjahr) hat Google als wertvollste Marke (Brand) der Welt eingeholt und weist mit beeindruckenden 70,6 Mrd. USD die höchste Bewertung auf, die je von Brand Finance errechnet wurde. Einen Beweis für die Lust der Verbraucher auf Luxus bildet hingegen der Wertverlust von Kaufhausketten wie Sainsbury’s (jetzt 5,8 Mrd. USD), ASDA (9,4 Mrd. USD) oder selbst Marks and Spencer’s (4,5 Mrd. USD), welche alle ein schwieriges Jahr hinter sich haben.

 

Die deutschen Top-Marken 2012
Grafik: brandfinance.com

In den weltweiten von den USA dominierten (8 von 10) Top 10 folgen auf Apple und Google Microsoft und IBM, wobei vor allem der Aufstieg (im Vergleich zum Vorjahr) von Samsung von 18 auf 6, jener von Coca Cola auf 16 auf 8 und jener von Amazon von 32 auf 10 auffällt. Bei den Internet-Marken folgen ebay, facebook und Yahoo auf Google und Amazon.

In Europa bleibt trotz Verlusten Vodafone an erster Stelle (9), gefolgt von HSBC (13), Shell (19), BMW (22) und Tesco (24). Die bedeutendsten deutschen Marken 2012 (9 davon sind in den weltweiten Top 100) sind vor allem jene von Autos: BMW (22), gefolgt von Mercedes (26) und von VW (35) und dann erst Siemens (45) und Deutsche Bank (65). Auch aus Österreich sind zwei Marken unter den Top 500: Die OMV auf Rang 308 (2011: 347) und die Erste Bank auf Rang 474 (2011: 240). In der Schweiz steht Nestle (41) an erster Stelle, gefolgt von Credit Suisse (109), UBS (160), Zurich (176) und NAB (245).

Die Schweizer Topmarken 2012
Grafik: brandfinance.com

Die neusten technischen Gerätschaften scheinen für den Verbraucher von heute weltweit ein Muss zu sein. Technik-Lifestyle-Marken sind auf der Liste ebenfalls tonangebend und waren im Vergleich zum Vorjahr um 79 % stärker vertreten. Dieses Jahr tauchen in der Global 500 ganze 49 Technik-Lifestyle-Marken auf, was die Branche mit einigem Abstand zur wertvollsten macht.

2012 konnten auch edle Modehäuser wie Prada und Coach ein Comeback feiern, während Christian Dior und Burberry neu in die Global-500-Rangliste eingestiegen sind. Erstmals hat es auch die Luxus-Schmuckmarke Tiffany & Co in die Global 500 geschafft (2,9 Mrd. USD), während der Schweizer Massuhrenhersteller Cartier mit einem Wert von 3,1 Mrd. USD unter die Top-Marken kam.

Sonntag, 18. März 2012, von Elmar Leimgruber

Wie aus Kindern Fastfood-Junkies werden

Wie medizinische Untersuchungen zeigen, leben Kinder vielfach ungesund und sind zudem oft übergewichtig, weil sie sich fehlerhaft ernähren. Und dies ist kein Zufall, sondern die Lebensmittelindustrie macht selbst Kinder schon zu Junkfood-Junkies. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie “Kinder kaufen” der Konsumentenschutzoganisation foodwatch, welche 1500 Nahrungsmittel für Kinder mit den Kategorien der aid-Pyramide untersucht und bewertet hat. Mit dem industriellen Angebot an Kinderlebensmitteln ist demnach eine ausgewogene Ernährung praktisch unmöglich, denn es besteht fast ausschließlich aus Süßigkeiten und ungesunden Snacks.

Das Ergebnis: Fast drei Viertel der Produkte (73,3 Prozent) fallen in die “rote” Kategorie an der Spitze der Pyramide. Es handelt sich um süße und fette Snacks, die nach den Empfehlungen des vom Bundesernährungsministerium geförderten “aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz” nur “sparsam” verzehrt werden sollten. Gerade einmal 12,4 Prozent der Produkte können der grünen Kategorie an der Basis der Pyramide zugeordnet werden – solche Lebensmittel sollten Kinder eigentlich “reichlich” verzehren. Die Hersteller stellen also die Ernährungspyramide auf den Kopf: Ihre Produktpalette im Kinder-Segment entspricht ziemlich genau dem Gegenteil der ernährungsphysiologischen Empfehlungen.

“Die Industrie will Kinder so früh wie möglich auf ungesundes Junkfood programmieren”, sagt Anne Markwardt von foodwatch. “Dafür gibt es einen logischen Grund: Mit Obst und Gemüse lässt sich nur wenig Profit machen – mit Junkfood und Soft Drinks schon mehr. Es lohnt sich ganz einfach nicht, gesunde Produkte ans Kind zu bringen.” Während die Hersteller mit Obst und Gemüse Margen von weniger als 5 Prozent erzielen, erreichen sie bei Süßwaren, Soft Drinks und Snacks Umsatzrenditen von 15 Prozent und mehr. Entgegen dem von vielen Unternehmen formulierten Anspruch, einen Beitrag zur ausgewogenen Ernährung von Kindern zu leisten, haben sie betriebswirtschaftlich größtes Interesse daran, möglichst viele unausgewogene Produkte zu verkaufen.

“Die Unternehmen tragen eine erhebliche Mitverantwortung für die grassierende Fehlernährung von Kindern”, sagt Anne Markwardt von foodwatch. “Die Lebensmittelindustrie ist nicht Teil der Lösung, sondern Kern des Problems, weil sie Kindern massenhaft Junkfood aufdrängt und sie zur falschen Ernährung verführt.” Dass sich Kinder in Deutschland nicht gesund und ausgewogen ernähren, ist wissenschaftlich belegt: Kinder essen nur die Hälfte der empfohlenen Menge an Obst und Gemüse, aber weit mehr als 200 Prozent der empfohlenen Menge an Süßwaren, Snacks und Soft Drinks.

Der Anteil übergewichtiger Kinder ist im Vergleich zu den 80er- und 90er-Jahren um 50 Prozent gestiegen. Heute gelten 15 Prozent der Kinder als zu dick, 6 Prozent sogar als fettleibig (adipös). Folgen sind erhöhte Risiken für Diabetes, Herzkreislauf- und andere schwerwiegende Krankheiten. Ein Prozent der Kinder leidet heute bereits an Altersdiabetes. Mit perfiden Strategien versuchen die Unternehmen, Kinder so früh wie möglich an die eigene Marke zu binden und in jungen Jahren Geschmacksprägung möglichst für ein ganzes Leben zu erreichen.

Gleichzeitig treten Vertreter der Süßwaren-Konzerne auf Kongressen als Experten für gesunde Kinderernährung auf und dienen sich dem Staat, Sportverbänden, Schulen und sogar Kindergärten als Partner für Anti-Übergewichtsprogramme und Bewegungsinitiativen an. “Der Bock macht sich selbst zum Kindergärtner”, so Anne Markwardt von foodwatch. “Wir dürfen nicht mehr darauf hereinfallen, wenn sich Unternehmen, deren Ziel gar nicht anders lauten kann als immer mehr Süßwaren und Junkfood zu verkaufen, zum Ratgeber in Sachen gesunder Ernährung aufschwingen: Das sind scheinheilige Alibi- und Ablenkungsmaßnahmen, die nicht viel kosten. Jedenfalls weniger, als die omnipräsenten Junkfood-Produkte derselben Hersteller einspielen, die selbst in Schulen ,Kauf mich’ schreien. Es ist doch kein Zufall, dass die ganzen Comicfiguren und Gimmicks nicht zum Verzehr von ungezuckerten Haferflocken, sondern von pappsüßen Crispy-Pops verführen sollen.”

Auch der Staat versagt beim Thema gesunde Kinderernährung. Anstelle klarer Vorgaben für die Hersteller bindet die Bundesregierung die Junkfood-Industrie in ihre Initiativen und Aktionspläne gegen Übergewicht ein. So hat das Bundesernährungsministerium die “Plattform Ernährung und Bewegung” (peb) initiiert, die sich dadurch auszeichnet, vor allem den angeblichen Bewegungsmangel und nicht die schlechte Ernährung von Kindern als Ursache für Übergewicht zu benennen. Prominente Mitglieder von peb: Coca-Cola, Ferrero, der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie, McDonald’s, die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker, PepsiCo, Mars – Firmen, die kein Interesse an gesunder Ernährung, sondern am Verkauf von Snacks, Junkfood und Soft Drinks haben.

foodwatch fordert daher:
Die Lebensmittelindustrie muss dort Verantwortung übernehmen, wo ihre Verantwortung tatsächlich liegt: Nicht in PR-trächtigen Alibi-Maßnahmen wie Bewegungsinitiativen und Ernährungstipps für den Schulunterricht, sondern in der Produktion ausgewogener Kinderlebensmittel. Die Verantwortung für die Fehlernährung von Kindern kann nicht allein auf Eltern abgewälzt werden. Produkte, die nicht ausgewogen sein können (wie Süßigkeiten), dürfen nicht länger als Kinderprodukte beworben und mit Comicfiguren, Spielzeugbeigaben, Gewinnspielen oder Idolen direkt an Kinder vermarktet werden. Schulen und Kindergärten müssen werbe- und PR-freie Räume werden. Die Junkfood-Industrie ist kein geeigneter Partner für den Staat, für Schulen und für Sportverbände wie den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Sponsoring-Partnerschaften und gemeinsame Programme zur Bewegungsförderung oder Übergewichts-Bekämpfung dienen den Unternehmen als Ablasshandel und müssen beendet werden.

Dienstag, 13. März 2012, von Elmar Leimgruber

Studie: Kinder sind zwar besorgt, aber denken positiv

Kinder freuen sich des Lebens, sind aber besorgt
Foto: GJ Eltern Family

Kinder denken zwar grundsätzlich positiv und freuen sich ihres Lebens, aber gleichzeitg wachsen auch Traurigkeit, Einsamkeit und ein kritischer Blick auf die Welt. Dies geht aus einer aktuellen face-to-face Untersuchung in Deutschland im Rahmen der Mehrthemenumfrage iconKIDS von 714 Kindern zwischen 6 bis 12 Jahren für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift “Eltern Family” hervor.

Demnach finden es 96 Prozent der Kinder schön, auf der Welt zu sein (2006: 91 Prozent). 86 Prozent finden sich selbst in Ordnung so wie sie sind (2006: 81 Prozent). 93 Prozent sagen, “mit meinen Freunden habe ich viel Spaß” und 91 Prozent finden “meine Eltern sind die besten Eltern, die ich mir vorstellen kann”. Doch die Kinderunfreundlichkeit in der Gesellschaft wird heute stärker wahrgenommen als noch vor fünf Jahren: 71 Prozent der Kinder finden, dass “es viele Erwachsene gibt, die keine Kinder mögen und sich von ihnen gestört fühlen” (2006 nur 59 Prozent).

Und der Blick der Kinder auf die Welt ist kritischer geworden: “Die Erwachsenen kümmern sich zu wenig um die Umwelt und die Tiere”, bestätigen heute 69 Prozent (gegenüber 54 Prozent in 2006). Die Angst, irgendwann nicht mehr auf dieser Welt leben zu können, verspüren 62 Prozent (zu 49 Prozent). Und die Politikverdrossenheit steigt ebenfalls bei Kindern: Aktuell finden 68 Prozent (zu 51 Prozent), dass “Politiker immer sagen, dass sie den Menschen helfen wollen, aber es nicht tun”. Während 2006 noch 35 Prozent der Kinder manchmal traurig oder wütend waren, ohne zu wissen warum, sind es derzeit 45 Prozent. Zudem fühlen sich heute mehr Kinder manchmal allein (42 zu 34 Prozent).

Bei den Wünschen für sich selbst rangiert “Gesundheit” weit oben (93 Prozent), später ein Haus mit Garten und vielen Tieren (87 Prozent) und viel Geld (86 Prozent) zu haben und ein hohes Alter (85 Prozent) zu erreichen. Jeweils drei Viertel wünschen sich “mehr Zeit zum Spielen”, “reich und berühmt zu sein” sowie “von anderen Kindern gemocht zu werden”.). Und natürlich gibt es Wünsche nach einer besseren Welt: “Dass bei uns nichts Schlimmes passiert” (92 Prozent), dass “die Reichen den Armen etwas abgeben” (87 Prozent) und dass “alle Waffen auf der Welt vernichtet werden” (83 Prozent).

Aktuell leben von den befragten Kindern 22 Prozent der Eltern getrennt (zu 14 Prozent), und 49 Prozent sind Einzelkinder (zu 35 Prozent). Das Konfliktpotenzial unter Kindern scheint sich in den letzten fünf Jahren auch verstärkt zu haben: 2006 wünschte sich die Hälfte, dass Kinder nicht so gemein zueinander sind – heute sind es über drei Viertel (76 Prozent). 71 Prozent wünschen sich heute mehr gute Freunde. Und obwohl 91 Prozent der Kinder ihre Eltern als “die besten, die ich mir vorstellen kann” beschreiben, wünschen sie sich, dass die Eltern mehr Zeit mit ihnen verbringen (73 Prozent) und dass sie ihnen mehr zutrauen (67 Prozent).

Wie 2006 gefällt drei Viertel (77 Prozent) der Schulkinder die Schule, weil man dort mit vielen netten Kindern zusammen ist. Zwei Dritteln macht auch das Lernen Spaß – doch der Leistungsdruck ist gestiegen: “Vor lauter Lernen habe ich kaum noch Zeit für andere Dinge” sagten 2006 28 Prozent, 2011 fast die Hälfte (46 Prozent).

Ostdeutsche Kinder scheinen in allen persönlichen Bereichen zufriedener mit sich und ihrem Leben zu sein und haben einen optimistischeren Blick auf die Welt. Im Westen wünschen sich mehr Kinder, erwachsen zu sein (63 zu 46 Prozent) und mehr gute Freunde (72 zu 65 Prozent). Lernstress tritt bei 47 Prozent im Westen und 40 Prozent im Osten auf, und “nie wieder in die Schule zu müssen” wünschen sich 32 Prozent im Westen und 25 Prozent im Osten. Mehr ostdeutsche Kinder haben getrennt lebende Eltern (Ost: 27 Prozent/ West: 21 Prozent), sind aber weniger traurig darüber (57 zu 77 Prozent). Die Politikverdrossenheit ist im Westen stärker ausgeprägt als im Osten (70 zu 59 Prozent), und auch die Arbeitslosigkeit finden Westkinder schlimmer als Ostkinder (80 zu 75 Prozent).

Mittwoch, 7. März 2012, von Elmar Leimgruber

PwC-Studie: Tablet-PCs sind die Zukunft

Touchscreen-Computer erobern die Wohnzimmer und nur jeder Dritte will kein Tablet. Dies geht aus einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zur CeBit 2012 hervor. Demnach werden bis zu 15 Prozent der Deutschen 2016 einen Tablet PC haben. In den kommenden fünf Jahren dürften in Deutschland annähernd 20 Millionen Tablets verkauft werden, prognostiziert PwC. Im Jahre 2016 werden zwischen 10 und 15 Prozent der Konsumenten zu aktiven Nutzern flacher Computer mit berührungsempfindlichem Bildschirm zählen, im Jahr 2011 waren es erst zwischen drei und vier Prozent.

Tablet PCs im Allgemeinen und Apples iPad im Besonderen haben sich fest auf dem deutschen Computermarkt etabliert. Besonders ausgeprägt ist das Interesse am iPad und verwandten Geräten bei den internetaffinen Konsumenten. Wie aus einer PwC-Befragung unter 1.000 Online-Nutzern im Januar 2012 hervor geht, haben derzeit nur 36 Prozent der User gar kein Interesse am Erwerb eines Tablet PC. Für viele Konsumenten ist vor allem der hohe Preis der aktuellen Geräte abschreckend: Ein Fünftel der Befragten würde ein Tablet kaufen, wenn es günstiger wäre.

“Die Tablets sind gekommen, um zu bleiben. Immer neue Anwendungen, eine weitere Ausdifferenzierung für unterschiedliche Nutzerbedürfnisse und vor allem sinkende Preise werden in den kommenden Jahren für einen stetig steigenden Marktanteil der Geräte sorgen”, erwartet Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC.

Da die Gesamtzahl der verkauften Computer in Deutschland in den kommenden fünf Jahren annähernd konstant bleibt, geht das Wachstum der Tablets zulasten anderer Computer-Kategorien, insbesondere der Netbooks. Im Jahr 2016 wird voraussichtlich jeder dritte verkaufte PC ein Tablet sein, 2011 lag der Marktanteil erst bei rund 15 Prozent.

Die Domäne des Tablet PC ist zumindest bislang der Privathaushalt. Fast 86 Prozent der im Auftrag von PwC befragten 500 Tablet-Nutzer verwenden das Gerät vor allem oder sogar ausschließlich zu Hause. Jeder Zweite nutzt das Tablet oft unterwegs und nur etwa 40 Prozent haben auch im Beruf mit dem Tablet zu tun.

Die überwiegend private Verwendung des Tablet PC erklärt auch die überragende Bedeutung von Internet- und Medienanwendungen. Neun von zehn Befragten lesen mit ihren Tablets zumindest gelegentlich Informationen zum aktuellen Geschehen, ebenso viele schreiben ihre E-Mails auf dem Tablet. Das Lesen von elektronischen Zeitungen und Zeitschriften ist für fast zwei Drittel der Tablet-Nutzer Routine und fast 70 Prozent nutzen über Tablet soziale Netzwerke.

Ein Tablet ist eindeutig mehr als ein E-Reader mit Internetzugang: Für fast alle abgefragten Funktionen und Anwendungen ist der Anteil der Konsumenten, die diese zumindest “manchmal” benutzen, relativ hoch. Das gilt beispielsweise für Videospiele, die von 55 Prozent der Nutzer wenigstens gelegentlich auf dem Tablet verwendet werden, oder auch für das Fernsehen via Tablet (53 Prozent).

“Tablets stellen also für Medienunternehmen eine äußerst attraktive Plattform dar, um ihre Nutzer, Leser und Hörer mit digitalen Angeboten zu erreichen und damit mittelfristig neue Erlöse zu generieren”, sagt Ballhaus.

Donnerstag, 1. März 2012, von Elmar Leimgruber

Greenpeace: Schwere AKW-Unfälle in Sicht

Atomkraftwerk, von oben betrachtet

Fukushima ist schon länger her und allmählich bewegt uns das Thema Atomkraft nicht mehr sosehr. Sollte es aber: Schwere Unfälle von Atomkraftwerken (AKWs) sind nämlich wahrscheinlicher als angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Greenpeace, welche die Umweltschutzorganisation Greenpeace gestern in Berlin vorgestellt hat.

Demnach gehen selbst Atomaufsichten von mangelhaften Sicherheitsanalysen aus. Die vom Beraterbüro cervus nuclear consulting unter der Leitung von Helmut Hirsch erstellte Studie deckt laut Greenpeace gravierende Mängel in der sogenannten “Probabilistischen Risiko-Analyse” (PRA) auf, die unter anderem für die Ermittlung von Unfallwahrscheinlichkeiten verwendet wird. Mein Kommentar zum Thema Atomenergie ist übrigens hier abrufbar.

Atomkraftwerke in Europa (Stand September 2006)
Grafik: PD

“Atomkraftwerke dürfen in Deutschland nur betrieben werden, weil die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Unfall als absolut gering erachtet wird”, erklärt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. “Grundlage dafür ist die PRA. Doch die ist fehlerhaft.” Laut PRA müsste der Zeitabstand zwischen Kernschmelzunfällen in Jahrhunderten zu messen sein. Tatsächlich haben sich in den letzten 30 Jahren aber fünf Kernschmelzunfälle ereignet. Entscheidende Unfallszenarien bildet die PRA nur unzureichend oder gar nicht ab. Greenpeace fordert deshalb, die Zahlen dieser Methode im Umgang mit Nuklearanlagen nicht mehr zu verwenden.

Unabhängig von der Katastrophe in Fukushima zeigt die Greenpeace-Studie anhand von fünf Beispielen aus westlichen Atomreaktoren, welche systematische Unterschätzung des atomaren Risikos die PRA beinhaltet. Die Wahrscheinlichkeitsanalysen können die Realität nicht vollständig erfassen. Mehrfachausfälle von Sicherheitssystemen und Alterungsvorgänge in einem Atomkraftwerk werden nur unvollkommen berücksichtigt.

Weitgehend nicht erfasst wird laut Greenpeace auch komplexes menschliches Fehlverhalten. Das gemeinsame Versagen von Betreiber und Aufsichtsbehörde war aber entscheidend für den schweren Reaktorunfall in Fukushima. Und auch in Tschernobyl waren menschliche Fehler mitverantwortlich für die Katastrophe. Mathematisch ist es zudem unmöglich, Terror- und Sabotagehandlungen in einer PRA zu berücksichtigen, obwohl die Gefahr real ist und berücksichtigt werden muss.

Bei anderen Einwirkungen von außen gibt es große Unsicherheiten. Zudem können weitere wichtige Faktoren grundsätzlich nicht in die PRA einfließen. Dazu gehören Mängel in der Sicherheitskultur, neue bisher unbekannte physikalische und chemische Phänomene sowie unerwartete Ereignisse. “Die PRA kann bei einem einzelnen AKW die Sicherheitsmängel aufdecken”, sagt Heinz Smital. “Die Gefahr, die der Gesellschaft durch Atomkraft droht, ist aber weitaus größer als die Risiken, die die PRA ermittelt.” Greenpeace fordert daher einen schnelleren Ausstieg aus der Atomkraft bis 2015 in Deutschland. Auch im Ausland muss die Bundesregierung auf ein Ende der Atomkraft dringen, fordert die Umweltschutzorganisation.