Mit ‘Einsamkeit’ getaggte Artikel

Sonntag, 1. September 2013, von Elmar Leimgruber

Ö Arbeitklima-Index: Büro top, Bauarbeiter flop

Wer beruflich einer Bürotätigkeit ohne Kundenkontakt nachgeht, ist offenbar in seinem Job am glücklichsten. Dies geht aus dem Österreichischen Arbeitsklima Index hervor. Am unzufriedensten hingegen sind demnach Bauarbeiter. Der Index wird von den Instituten SORA und IFES im Auftrag der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich erhoben.

Viele Beschäftigte fühlen sich in ihrem Beruf sehr wohl. Andere sind weniger glücklich. Das zeigt die neueste Auswertung des Österreichischen Arbeitsklima Index: Den höchsten Indexwert und damit eine Top-3-Platzierung erreichen Büroangestellte ohne Kundenkontakt (118), Geschäftsführer/-innen (117) und Bankangestellte (116). Am anderen Ende der Skala sind Bauarbeiter/-innen (94), Berufskraftfahrer/-innen (97) und Reinigungskräfte (98) zu finden – sie sind am wenigsten zufrieden.

Die signifikantesten Unterschiede zeigen sich bei körperlichen Belastungen: In der Kategorie “Physischer Stress” erreichen Bauarbeiter/-innen einen Wert von 58 Punkten, Berufsfahrer/-innen 39 Punkte und Reinigungskräfte immer noch 20 Punkte. Bei den besten Berufen hingegen liegt der Wert nur bei vier bis acht Punkten. Alarmierend: Rund die Hälfte der Bauarbeiter/-innen fühlt sich durch schlechte Gesundheitsbedingungen sowie Unfall- und Verletzungsgefahr ziemlich oder stark belastet!

Auch sehr auffällig ist die Belastung aufgrund fehlender sozialer Einbindung: Acht Prozent der Bauarbeiter/-innen, sieben Prozent der Reinigungskräfte und 16 Prozent der Berufsfahrer/-innen leiden laut AK in ihrem Beruf unter Einsamkeit und Isolation, aber nur ein Prozent der Bank- und Büroangestellten bzw. Geschäftsführer/-innen.

Gute Jobs werden auch durch die Vorgesetzten geprägt: Mit dem Führungsstil sind 84 Prozent der Büroangestellten, aber lediglich 59 Prozent der Bauarbeiter/-innen zufrieden. Auch die subjektiven Zukunftsperspektiven gestalten sich höchst unterschiedlich. Mehr als zwei Drittel in den Top-3-Berufen sind mit ihren Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten zufrieden – aber gerade etwas mehr als ein Drittel der Beschäftigten in den Jobs mit niedriger Zufriedenheit.

Selbst für Unternehmensberater/-innen ist die Frage, ob sich Beschäftigte vorstellen können, noch einmal in der gleichen Firma anzufangen, ein guter Indikator für das Betriebsklima. Für mehr als 80 Prozent der Büro- und Bankangestellten und Geschäftsführer/-innen ist das sehr gut vorstellbar. Trist schaut es hingegen in der umgekehrten Gruppe aus: 37 Prozent der Berufsfahrer/-innen, 48 Prozent der Reinigungskräfte und sogar mehr als die Hälfte der Bauarbeiter/-innen sagen: Selber Betrieb, nein danke.

Dienstag, 13. März 2012, von Elmar Leimgruber

Studie: Kinder sind zwar besorgt, aber denken positiv

Kinder freuen sich des Lebens, sind aber besorgt
Foto: GJ Eltern Family

Kinder denken zwar grundsätzlich positiv und freuen sich ihres Lebens, aber gleichzeitg wachsen auch Traurigkeit, Einsamkeit und ein kritischer Blick auf die Welt. Dies geht aus einer aktuellen face-to-face Untersuchung in Deutschland im Rahmen der Mehrthemenumfrage iconKIDS von 714 Kindern zwischen 6 bis 12 Jahren für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift “Eltern Family” hervor.

Demnach finden es 96 Prozent der Kinder schön, auf der Welt zu sein (2006: 91 Prozent). 86 Prozent finden sich selbst in Ordnung so wie sie sind (2006: 81 Prozent). 93 Prozent sagen, “mit meinen Freunden habe ich viel Spaß” und 91 Prozent finden “meine Eltern sind die besten Eltern, die ich mir vorstellen kann”. Doch die Kinderunfreundlichkeit in der Gesellschaft wird heute stärker wahrgenommen als noch vor fünf Jahren: 71 Prozent der Kinder finden, dass “es viele Erwachsene gibt, die keine Kinder mögen und sich von ihnen gestört fühlen” (2006 nur 59 Prozent).

Und der Blick der Kinder auf die Welt ist kritischer geworden: “Die Erwachsenen kümmern sich zu wenig um die Umwelt und die Tiere”, bestätigen heute 69 Prozent (gegenüber 54 Prozent in 2006). Die Angst, irgendwann nicht mehr auf dieser Welt leben zu können, verspüren 62 Prozent (zu 49 Prozent). Und die Politikverdrossenheit steigt ebenfalls bei Kindern: Aktuell finden 68 Prozent (zu 51 Prozent), dass “Politiker immer sagen, dass sie den Menschen helfen wollen, aber es nicht tun”. Während 2006 noch 35 Prozent der Kinder manchmal traurig oder wütend waren, ohne zu wissen warum, sind es derzeit 45 Prozent. Zudem fühlen sich heute mehr Kinder manchmal allein (42 zu 34 Prozent).

Bei den Wünschen für sich selbst rangiert “Gesundheit” weit oben (93 Prozent), später ein Haus mit Garten und vielen Tieren (87 Prozent) und viel Geld (86 Prozent) zu haben und ein hohes Alter (85 Prozent) zu erreichen. Jeweils drei Viertel wünschen sich “mehr Zeit zum Spielen”, “reich und berühmt zu sein” sowie “von anderen Kindern gemocht zu werden”.). Und natürlich gibt es Wünsche nach einer besseren Welt: “Dass bei uns nichts Schlimmes passiert” (92 Prozent), dass “die Reichen den Armen etwas abgeben” (87 Prozent) und dass “alle Waffen auf der Welt vernichtet werden” (83 Prozent).

Aktuell leben von den befragten Kindern 22 Prozent der Eltern getrennt (zu 14 Prozent), und 49 Prozent sind Einzelkinder (zu 35 Prozent). Das Konfliktpotenzial unter Kindern scheint sich in den letzten fünf Jahren auch verstärkt zu haben: 2006 wünschte sich die Hälfte, dass Kinder nicht so gemein zueinander sind – heute sind es über drei Viertel (76 Prozent). 71 Prozent wünschen sich heute mehr gute Freunde. Und obwohl 91 Prozent der Kinder ihre Eltern als “die besten, die ich mir vorstellen kann” beschreiben, wünschen sie sich, dass die Eltern mehr Zeit mit ihnen verbringen (73 Prozent) und dass sie ihnen mehr zutrauen (67 Prozent).

Wie 2006 gefällt drei Viertel (77 Prozent) der Schulkinder die Schule, weil man dort mit vielen netten Kindern zusammen ist. Zwei Dritteln macht auch das Lernen Spaß – doch der Leistungsdruck ist gestiegen: “Vor lauter Lernen habe ich kaum noch Zeit für andere Dinge” sagten 2006 28 Prozent, 2011 fast die Hälfte (46 Prozent).

Ostdeutsche Kinder scheinen in allen persönlichen Bereichen zufriedener mit sich und ihrem Leben zu sein und haben einen optimistischeren Blick auf die Welt. Im Westen wünschen sich mehr Kinder, erwachsen zu sein (63 zu 46 Prozent) und mehr gute Freunde (72 zu 65 Prozent). Lernstress tritt bei 47 Prozent im Westen und 40 Prozent im Osten auf, und “nie wieder in die Schule zu müssen” wünschen sich 32 Prozent im Westen und 25 Prozent im Osten. Mehr ostdeutsche Kinder haben getrennt lebende Eltern (Ost: 27 Prozent/ West: 21 Prozent), sind aber weniger traurig darüber (57 zu 77 Prozent). Die Politikverdrossenheit ist im Westen stärker ausgeprägt als im Osten (70 zu 59 Prozent), und auch die Arbeitslosigkeit finden Westkinder schlimmer als Ostkinder (80 zu 75 Prozent).

Samstag, 24. Dezember 2011, von Elmar Leimgruber

Beistand und Hilfe zu Weihnachten

Im Advent und der Weihnachtszeit sind Einsamkeit, Verzweiflung, Lebensmüdigkeit, Angst und vieles mehr besonders spürbar und eine Anlaufstelle ist die Telefonnummer 142, wenn jemand zum Reden und vor allem zum Zuhören gebraucht wird. Die Telefonseelsorge hat ein sensibles Ohr am Telefon – rund um die Uhr. Jeweils zwei Stunden Dienst bei der Telefonseelsorge leisteten in den vergangenen Tagen auch der evangelische Bischof Michael Bünker und der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn. “Es ist ein wichtiges Zeichen, dass unsere Bischöfe die Nöte der Menschen wahrnehmen”, zeigt sich Marlies Matejka erfreut, außerdem werte es die ehrenamtliche Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf.

“Zuhören mit Andacht’ ist mehr als nur die Ohren spitzen, sondern auch das wache, sensible Ohr ist wichtig”, betont Marlies Matejka, Leiterin der Telefonseelsorge in der Erdiözese Wien. “Heute ist zuhören nicht mehr selbstverständlich und viele Gespräche enden mit dem Satz ‘Danke, dass Sie mir zugehört haben’”, erzählt sie. Dabei drücke der ausgesprochene Dank aus, dass das Zuhören offensichtlich geholfen, etwas bewegt, berührt, geheilt hat. “Die Telefonseelsorge kann zuhören, weil sie rund um die Uhr nur dafür da ist”, betont Matejka. Die ökumenische Internetseelsorge ist übrigens hier aufrufbar, die Online-Seelsorge der Erzdiözese Salzburg hier.Zu Weihnachten sehnen wir uns ganz besonders nach Liebe, Familie und Harmonie. Wenn es vergönnt ist, liebende Menschen um uns zu haben sind wir gesegnet. Aber es gibt unzählige Menschen, die gerade zu Weihnachten besonders leiden: weil sie einsam sind, weil sie äußeren Zwängen und häuslichen “Weihnachts-Shows” unterworfen sind und aus vielen anderen Gründen mehr.

Ich wünsche uns allen, dass wir zu Weihnachten mit jenen Menschen zusammen sein können, die wir lieben und welche uns lieben, und zwar nicht nur oberflächlich, sondern wirklich. Und dass uns erneut bewusst, dass von ihm alles Edle und Schöne, das erste Weihnachtsgeschenk, überhaupt ausgeht: vom menschgewordenen Sohn Gottes: Vielleicht könnte ja ein besinnlicher Besuch bei ihm, dem einfachen Kind in der Krippe, hilfreich sein, unsere alltäglichen Sorgen und Probleme relativer zu sehen und gelassener zu verarbeiten.

In diesem Sinne wünsche ich uns und Ihnen allen ein frohes, gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest

Elmar Leimgruber