Mit ‘Kultur’ getaggte Artikel

Montag, 8. Mai 2006, von Elmar Leimgruber

Rudle meets Hundertwasser: 13.5.,19.30 Uhr

Was verbindet den Kabarettisten Gerold Rudle mit dem Maler und Visionär Friedensreich Hundertwasser? Diese und weitere spannende Gegenwartsfragen werden an diesem Samstag gelöst:
Im ersten Teil des Abends unterhält Gerold Rudle, nach der Pause folgt die Aufführung des Multimedia-Musicals House Of Dreams von Roland Baumgartner-Tausendklang zu Ehren Hundertwassers.
Termin: Gerold Rudle trifft Friedensreich Hundertwasser
Zeit: Samstag, 13. Mai 2006, 19.30 Uhr
Ort: Musicaltheater House Of Dreams, visavis Hundertwasserhaus, Kegelgasse 37-39, 1030 Wien
Infohotline und Kartenreservierung: http://www.house-of-dream.com
Tel. 0664/2380551

Freitag, 14. April 2006, von Elmar Leimgruber

Wiener Burgtheater: Herrlicher Meyer-Nestroy

Robert Meyer beweist schon seit Jahren, dass er nicht nur ein ausgezeichneter Schauspieler und Sänger ist, sondern auch ein hervorragender Regisseur. Dies lässt sich derzeit im Wiener Burgtheater feststellen, wo der gebürtige Bayer nicht nur wunderbar eine Hauptrolle spielt, sondern für die Regie und Koordination von gleich drei von ihm miteinander verflochtenen Nestroy-Einaktern an einem Abend verantwortlich zeichnet.
“Zettelträger Papp oder meine Frau hat eine Grille” nennt sich Meyers Theaterexperiment und es vereint die Nestroy-Stücke “Ein gebildeter Hausknecht”, “Frühere Verhältnisse” und “Zettelträger Papp” zu einem einzigen harmonischen Abend. Und dieser Abend ist ein künstlerischer Hochgenuss.

Es überzeugen nicht nur alle fünf Schauspieler (Robert Meyer, Branko Samarovsky, Paul Wolff-Plottegg, Regina Fritsch und Petra Morze), sondern auch die künstlerisch hochwertige Musik von Otmar Klein. Und der Abend zeigt auch noch eines: Johann Nestroy ist und bleibt aktuell und zeitgemäß.

Sonntag, 2. April 2006, von Elmar Leimgruber

Excellent: Best Of Musicals in Vienna

Tournee-Musicalproduktionen gibt es ja einige um den Globus herum. Aber dass die Stage Entertainment, Deutschlands größter Musicalveranstalter, mal auf Europatournee geht, das ist schon ein Novum. Und daher musste auch ich dabei sein.

Was mich erwartete, übertraf selbst die kühnsten Erwartungen: “Best Of Musical” ist endlich eine Show, die ihren Titel auch verdient: Die Besucher erwartet nicht nur eine excellent inszenierte Bühnenshow mit Effekten, die man sonst nur aus Fernsehsendungen kennt, sondern auch die tatsächlichen Highlights der deutschen Originalaufführungen: so live u.a. zu erleben: Ausschnitte aus König der Löwen, Cats, Tanz der Vampire, Die Schöne und das Biest, AIDA, 3 Musketiere, Miss Saigon und viele andere mehr.

Moderator der Tour ist kein Geringerer als Uwe Kröger, der endlich wieder als “Tod” in Elisabeth und -das ist eine besonders schöne Überraschung- als Phantom der Oper brilliert. Ebenfalls ganz besonders hervorzuheben auch Thomas Borchert als hervorragender Graf Krolock aus dem Tanz der Vampire und als Biest.

Eine wunderbare Elisabeth aus dem gleichnamigen Musical für alle Sinne gibt Maike Boerdam und eine erstaunliche musikalische Persönlichkeit ist Carolin Fortenbacher (Mamma Mia).

Die Eintrittskarten für dieses Event sind sehr teuer, jedoch bekommt das Publikum dafür auch edelste Musicalunterhaltung vom Feinsten. Wünschenswert wäre die Veröffentlichung einer DVD.

Dennoch einige kleine Kritikpunkte am Rande: Programmhefte dürften nicht schon am Samstag nachmittag ausverkauft sein, zumal sie einen stolzen Preis von 8 Euro kosten. Zudem verwundert es bei einer solch aufwendigen Produktion, dass es offenbar niemanden vor Ort in der Stadhalle gab, der -trotz Samstag Nachmittag- für Presse zuständig war.

Samstag, 25. März 2006, von Elmar Leimgruber

Düringer for A Perfect Multimedia World

Österreichs “Prolo”-Kabarettist Roland Düringer ist unter die Diskounter gegangen und bietet sein neues Programm “Düringer ab 4.99″ tatsächlich im Wiener Konzerthaus ab 4.99 Euro an. So muss es ja auch sein, will man heute Mann und Frau Österreicher ködern zu konsumieren. Mit Werbeflyer und Plakaten wird er angepriesen, der Discount-Düringer. Und was bleibt unterm Strich?
Düringer bleibt im ersten Teil seines aktuellen Programms, wie wie ihn kennen: ein in Wiener Dialekt brüllender Prolo, der über alles und jeden wortgewaltig drübersetzt und Verkäufer und Käufer gegeneinander hetzt und hat dafür natürlich die Lacher und Applaudierer auf seiner Seite.
Wie wohltuend klingt es da, dass nach der Pause Louis deVille, der Chef des Show-Sponsors P.H.I, höchstpersönlich vor das Publikum tritt und eine neue Zeit einläutet, eine mit Perfect People for A Perfect World. Auch DeVille wird natürlich von Roland Düringer gespielt, diesmal in hochdeutsch und mit sanfter Stimme. Dieser zweite Teil des Abends ist durchaus interessant, wenn auch sehr ernst und etwas ungewohnt für ein Kabarettprogramm.
Bleibt noch zu erwähnen, dass Düringer diesmal eine echte Multimedia-Show präsentiert, die ebenfalls Lob verdient.
Letztlich dürfte Düringer ab 4.99 die Geister scheiden zwischen BeGeisterten und Düringer-Geist-Unwilligen. Meine Empfehlung lautet: anschauen und sich selbst eine Meinung bilden. Besonders bekannt wurde Düringer im gesamten deutschen Sprachraum als Ing. Breitfuß durch die TV-Serie und den gleichnamigen Kinofilm MA 2412 zusammen mit Alfred Dorfer sowie durch die Kinofilme c(r)ook (basta), Der Überfall, Hinterholzacht und zuletzt durch den Alkoholikerfilm Die Viertelliterklasse.

Sonntag, 12. Februar 2006, von Elmar Leimgruber

Wiener Mozart-Musical konzertant und leider cut

Mozart, Musical in Concert, nannten die Vereinigten Bühnen Wien Ihre leider nur wenigen Februar-Aufführungen des Musicals Mozart von Sylvester Levay und Michael Kunze (denen wir auch den Musical-Welterfolg Elisabeth verdanken), das 1999 in Wien seine Welturaufführung erlebt hatte. Es stört keinesfalls die konzertante Aufführung ohne Kulisse, dafür in der Musical-Garderobe. Auch das Orchester auf der Bühne ist eine angenehme Überraschung. Es verwundert jedoch, dass es nur eineinhalb Stunden Mozart-Musical zu erleben gibt.

Dafür hört man nun neue Songs, die bei der Wiener Welturaufführung noch nicht dabeiwaren. Dennoch rechtfertigt der hohe Preis keine so kurze Aufführung.

DAS musikalische Highlight in Mozart ist Carin Filipcic als Baronin von Waldstätten: einfühlsam, direkt und brillant und ein Genuss für alle Sinne. Ebenfalls eine Traumbesetzung: Rasmus Borkowski in der Titelrolle als Mozart und besonders bewegend auch Jana Stelley als Constanze Weber: von ihr wird das musikbegeisterte Publikum sicher noch viel Beeindruckendes hören in Zukunft. Voller Power wie eh und je auch Uwe Kröger als Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo.

An Viktor Gernot erinnerte mich Andre Bauer in der Rolle Mozarts Vater Leopold: gut gesungen, jedoch für diese Rolle zu jung. Caroline Vasicek als Mozarts Schwester Nannerl wirkt in der Samstag-Nachmittag-Aufführung schwach und stimmlos.
Alles in allem eine von der Besetzung erwähnter Rollen abhängige wunderbare Aufführung, die jedoch letztlich zu cut ist.

Freitag, 20. Januar 2006, von Elmar Leimgruber

Wien feiert Fest für Mozart

Mozartkugeln und Marzipan: Wolfgang Amadeus Mozart verkommt mal wieder zu Kitsch. Und auch die Stadt Wien feiert Wolferls 250. Geburtstag zwischen dem 27. und 29. Jänner mit einem großen Fest: nicht nüchtern und rationell, sondern genau so, wie er -von wenigen lobenswerten Ausnahmen abgesehen- viele Touristen bringt und die Herzen vor allem der Wirtschaft erfreut.
Wenigstens einige wenige Kulturtreibende machen sich Gedanken über den echten Mozart und seine Musik, hier vor allem einer, der lange genug verschmäht und endlich gewürdigt wird: Nikolaus Harnoncourt.
Das Echte, ja das Authentische ist es letztlich, was einer der größten Söhne Österreichs, Wolfgang Amadeus Mozart, sich ja auch verdient hat.
In diesem Zusammenhang verweise ich auf die Gesamtaufnahme der Mozart-Symphonien mit der Acamedy Of Ancient Music (auf historischen Instrumenten) unter dem Dirigenten und Musikwissenschaftler Christopher Hogwood. Hier hören Sie Mozart unverfälscht, authentisch, rationell, manchmal gar “unklassisch”, ja zuweilen sogar leidenschaftlich, jedoch nie unbeherrscht.
Wer Mozart dennoch lieber in zeitgemäße Musik gepackt wissen möchte, dem sei das Musical “Mozart” von Sylvester Levay mit Einschränkungen zu empfehlen, das übrigens auch in Wien seine Welt-Uraufführung erlebte.

Samstag, 14. Januar 2006, von Elmar Leimgruber

Wien: Mozarts Musik in Malereien

Mozarts Musik in Bilder gesetzt hat die deutsche Künstlerin Christel Bak-Stalter. Im Haus der Musik sind ihre Bilder vom 17. Jänner bis 17.Dezember im überdachten Innenhof bei freiem Eintritt zu sehen, teilt das Haus der Musik mit.

Die Künstlerin malte zu verschiedenen Sinfonien Mozarts wie der Jupitersinfonie, zu einem Flötenkonzert, dem Credo aus der großen Messe und den Divertimenti. Die Bilder entstanden beim simultanen Hören des jeweiligen Werkes, wobei abwechslungsreiche Bildkompositionen entstanden.

Das Haus der Musik, 1., Seilerstätte 30, ist täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet. http://www.hdm.at/

Dienstag, 20. Dezember 2005, von Elmar Leimgruber

Musical House Of Dreams würdigt Friedensreich Hundertwasser

Unter Anwesenheit der Grand Damen des österreichischen Fernsehens Chris Lohner und Brigitte Xander sowie weiterer Prominenter aus Kultur und Politik wurde Friedensreich Hundertwasser gefeiert. Der als Friedrich Stowasser geborene österreichische Künstler und Naturschützer wäre am 15. Dezember 77 Jahre alt geworden.

Anlässlich seines Geburtstages wurde visavis vom Hundertwasserhaus in der Wiener Kegelgasse das Theater House of Dreams errichtet und das gleichnamige Multimedia-Musical der Öffentlichkeit vorgestellt. Dieses lohnt sich allemal, anzusehen.


Die Adaptierung der Räumlichkeiten als Theater nahm Hundertwassers langjähriger Mitarbeiter Werner Spiegelwerner vor. House Of Dreams stammt aus der Feder des weltweit bekannten österreichischen Komponisten Roland Baumgartner, den nun der Beiname Tausendklang ziert. Neben Chris Lohner, Johannes Rödhammer und Helmuth Seufert sind Domino Blue, Joachim Moser, Gerald Pichowetz und Jenny Bell in den Hauptrollen zu sehen.

Das 45 Minuten währende Multimedia-Musical wird ab sofort täglich jederzeit zwischen 10.00 und 18.00 Uhr vorgeführt, bei Bedarf sind Abendgalavorstellungen um 19.00 Uhr vorgesehen.

Samstag, 5. November 2005, von Elmar Leimgruber

Willy Astor, das Publikum und der Ernst des Lebens

Wenn Willy Astor ins Ausland fährt, in diesem Fall letzthin nach Wien, da gibts viel zu lachen. Der bayerische Komödiant kam, sah und siegte: Nicht nur, dass er das Publikum zum Leben braucht wie jeder andere Mensch das Wasser, ist aussergewöhnlich: Der Soloabend mit ihm begann um 19.30 Uhr im Wiener Museumsquartier und hörte erst um 23.00 Uhr auf. Selbst in der Pause, in der sich jeder andere Künstler gern ausruht, kam er ins Fojer und gab Autogramme.

Astor ging auch während seiner Show direkt auf das Publikum ein, interviewte bereits zu Beginn einige Leute im Publikum und bezog sich im Laufe des Abend auch immer wieder auf deren Aussagen.

Dieser Mann ist nicht nur ein herausragender und einmaliger Wortakrobat und Komödiant, er ist auch, was noch nicht so bekannt sein dürfte, auch ein ausgezeichneter Komponist von meditativer Instrumentalmusik sowie von ernsten musikalischen Balladen. Auch so konnte das scherzverwöhnte Publikum seinen Willy Astor in Wien erleben.

Schade für jeden, der diesen einmaligen Abend nicht miterleben konnte, noch bedauerlicher, wer bislang nicht mal seinen Namen kannte…

CDs und weitere Werke von Willy Astor mit Hörproben finden Sie hier.

Montag, 3. Oktober 2005, von Elmar Leimgruber

Endlich: Attenboroughs SHADOWLANDS auf DVD

Freunde des anspruchsvollen Films können sich freuen: Endlich erscheint dieser einzigartige auf einer wahren Begebenheit beruhende Film auch in deutscher Sprache auf DVD: Shadowlands
Sir Anthony Hopkins spielt hier den britischen Philosophen C.S. (Clive Staples) Lewis, der zu Beginn des 20. Jhs. lebte und u.a. durch seine Kinderbücher Weltruf errang. Eines dieser Bücher kommt in Kürze in die Kinos: Der König von Narnia.
In diesem Film geht es aber vor allem um den Philosophen Lewis, der sich wie kaum ein zweiter mit der Ursache für menschliches Leid beschäftigt und darüber auch an der Universität Oxford unterrichtet.
Seine sichere Einsicht gerät jedoch ins Wanken, als er eine amerikanische Schriftstellerin (gespielt von Debra Winger) kennenlernt und Leid und Schmerz sein eigenes Leben ergreifen…
Von den Darstellern meisterhaft interpretiert und von Lord Richard Attenborough einfühlsam inszeniert. Ein Muß für jeden, der sich mit anspruchsvollen, ernsthaften und berührenden Themen auseinandersetzen möchte.
Die Original-Filmmusik, die ich ebenfalls besonders hervorheben möchte, stammt übrigens von George Fenton (Deep Blue, Blue Planet, Sweet Home Alabama…).