Mit ‘Günther Jauch’ getaggte Artikel

Dienstag, 23. April 2013, von Elmar Leimgruber

Studie fordert: Parteien raus aus dem Rundfunk!

Der Einfluss von Parteien und vor allem des Staates auf die öffentlich-rechtlichen Rundfunkgremien (Radio und Fernsehen) muss zurückgedrängt werden. Und die Arbeit der Rundfunkräte sollte auch im Interesse der Sender selbst deutlich professionalisiert werden. Rundfunkgremien sollten zudem wesentlich transparenter als bisher arbeiten. Zu diesen zentralen Ergebnissen kommt die Studie “Im öffentlichen Auftrag” der deutschen Otto Brenner Stiftung (OBS),welche einerseits Rundfunkgremien analysiert und andererseits dringenden Reformbedarf skizziert. Autor der Studie ist der österreichische Medienjournalist Fritz Wolf. In Österreich fordert unter anderem der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) seit Jahren ein Ausscheiden der Parteienvertreter aus dem ORF-Stiftungsrat.

Die deutsche Studie untersucht vor allem die praktischen Aspekte der Gremienarbeit: Wie sich die Rundfunkräte zusammensetzen, wer die Mitglieder entsendet, wie Entscheidungen gefällt werden, wofür die Kontrolleure zuständig sind, was sie erreichen und was sie nicht verhindern können. Ein zentraler Aspekt dabei ist, wie sich die Gremienmitglieder selbst in ihrer Funktion als Kontrolleure begreifen. Sie üben ihr Ehrenamt im öffentlichen Auftrag und nicht im Auftrag dieser oder jener Organisation aus.

Dabei geht die Studie davon aus, dass die Kontrollaufgabe von Rundfunkräten nicht nur aus historischer Perspektive eine demokratische Errungenschaft ist, sondern auch aus aktueller Sicht und besonders unter den Bedingungen einer sich rasant verändernden Medienlandschaft. Die öffentlich-rechtlichen Sender sind unter stärkeren Legitimationsdruck geraten. Sie müssen besser als je zuvor begründen, was ihr öffentlicher Auftrag ist und wie sie ihn umsetzen. “Die demokratische Kontrolle durch funktionierende Gremien kann dabei für die Sender sogar so etwas wie eine Lebensversicherung sein”, meint Jupp Legrand, Geschäftsführer der Otto Brenner Stiftung, die die “Gremien-Studie” auf den Weg gebracht hat. Dazu sei allerdings ein Mentalitätswandel nötig, in vielen Gremien selbst, bei den Sendern und in der Politik, ergänzt die Stiftungsleitung, die diese notwendige Veränderung mit der Studie anstoßen möchte.

Freilich haben die “Gremlins”,  wie Günther Jauch sie einmal genannt hat, keinen besonders guten Ruf und gelegentlich werden Zweifel laut, ob sie ihre Aufgaben überhaupt wahrnehmen. Überhaupt weiß die Öffentlichkeit deren Rolle und Funktion kaum einzuordnen. Medienpolitik ist bisher wesentlich eine Sache von Experten und Juristen, schreibt Autor Wolf. Das zeige auch die bevorstehende Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in der sogenannten Normenkontrollklage. Hier soll “Karlsruhe” – als Folge der “Affäre
Brender” – klären, ob die Zusammensetzung der ZDF-Gremien überhaupt den verfassungsrechtlichen Vorgaben entspricht. Mit einer Entscheidung ist in Kürze zu rechnen. Vermutet wird, dass die Entscheidung auch Auswirkungen auf die Gremienzusammensetzung der ARD-Anstalten hat.

Medienpolitik, so Autor und Stiftung, sollte aber nicht nur eine Angelegenheit weniger Spezialisten sein. Deshalb wendet sich diese Studie mit ihren Reformvorschlägen nicht nur an die Gremienmitglieder, sondern vor allem auch an die entsendenden Organisationen mit dem Vorschlag, dieser demokratischen Institution mehr Aufmerksamkeit zu widmen und sie mit politischem Leben zu füllen. Die Stiftung versteht die Untersuchung auch als Angebot an die Öffentlichkeit und die Medienkritik, sich intensiv, kontinuierlich und fair mit den Gremien zu beschäftigen.

Die Studie “Im öffentlichen Auftrag. Selbstverständnis der Rundfunkgremien, politische Praxis und Reformvorschläge” ist als Arbeitsheft 73 der Otto Brenner Stiftung erschienen und ab sofort hier im kostenlosen Download erhältlich.

Sonntag, 6. Februar 2011, von Elmar Leimgruber

Goldene Kamera 2011 an Bernd Eichinger (+ 2011) und Michael J. Fox

Bernd Eichinger
Foto: CC Constantin Film

Am 5. Februar 2011 fand im Berliner Verlagshaus der Axel Springer AG die Verleihung der 46. GOLDENEN KAMERA von HÖRZU statt. Michael J. Fox erhielt die Goldene Kamera für sein Lebenswerk. Erfolgsproduzent Bernd Eichinger (Die unendliche Geschichte, Das Parfüm…) wurde posthum mit dem Ehrenpreis als bester Produzent ausgezeichnet: er war am 24. Januar 2011 überraschend verstorben. Im Rahmen der von Entertainer Hape Kerkeling moderierten und live im ZDF übertragenen Gala-Veranstaltung nahmen die Preisträger ihre Auszeichnungen in Empfang.

Hier sind die Auszeichnungen im Detail:

Bester deutscher Fernsehfilm: “Zivilcourage” (ARD/ WDR) Laudatio: Christiane Hörbiger

Beste deutsche Schauspielerin: Anna Loos Laudatio: Anja Kling & Heino Ferch

Bester deutscher Schauspieler: Ulrich Tukur Laudatio: Anja Kling & Heino Ferch

Beste Unterhaltung: Günther Jauch Laudatio: Hape Kerkeling

Beste Information: “Terra X – Supertiere” (ZDF) Laudatio: Markus Lanz

HÖRZU – Leserwahl “Bestes Ermittler-Team”: “Tatort Münster” (ARD) Laudatio: Christian Hellmann

Lilli Palmer & Curd Jürgens-Gedächtniskamera: Max Hegewald Laudatio: Cordula Stratmann

Beste Musik National: Lena Meyer-Landrut (Auftritt mit dem Song “Satellite”) Laudatio: Hape Kerkeling

Beste Musik International: Eros Ramazzotti (Auftritt mit dem Medley “Cose Della Vita” / “Piu Bella Cosa” / “Non Possiamo Chiudere Gli Occhi”) Laudatio: Sylvie van der Vaart

Lebenswerk Musik: Gloria Gaynor (Auftritt mit dem Song “I Will Survive”) Laudatio: Thomas Hermanns

Beste Schauspielerin International: Renée Zellweger Laudatio: Christine Neubauer

Bester Schauspieler International: John Travolta Laudatio: Robin Gibb

Lebenswerk International: Michael J. Fox Laudatio: Danny De Vito

Lebenswerk: Armin Mueller-Stahl Laudatio: Iris Berben

Ehrenpreis: Monika Lierhaus Laudatio: Günter Netzer

Ehrenpreis: Bernd Eichinger Laudatio: Thomas Kretschmann