Donnerstag, 30. Mai 2013, von Elmar Leimgruber

Lebenswertstudie: Familie steht an erster Stelle

Die Österreicherinnen und Österreicher sind mit ihrem Leben durchaus zufrieden. Dies geht aus der soeben veröffentlichten Allianz Lebenswertstudie hervor. Den höchsten Lebenswert empfinden demnach Menschen über 55, während die Gruppe der 26- bis 35-Jährigen über Stress und Schlaflosigkeit klagt. Den materiellen Aspekt rücken zwar nur sehr wenige Österreicher bewusst in den Mittelpunkt ihres Lebens, dennoch definiert Wohlstand in hohem Maße auch den empfundenen Lebenswert, wie die aktuelle Studie zeigt. Deutlich unter dem Zufriedenheits-Schnitt liegen Wiener und Singles.

Familie und Gesundheit genießen die oberste Priorität im Leben der Österreicher, wie die aktuellen Ergebnisse der Lebenswertstudie”zeigen. 54 Prozent der Befragten setzen die Familie an die oberste Stelle der Wichtigkeit ihrer Lebensbereiche. Kontakte werden hoch geschätzt: 58 Prozent der Österreicher treffen mindestens ein Mal pro Woche Freunde oder Familienmitglieder, die nicht im selben Haushalt wohnen. Und sogar 86 Prozent betonen, dass ihnen der Kontakt mit Verwandten und Bekannten große Freude bereitet. Und: etwas überraschend: Wer aktiv auf Facebook ist, trifft sich auch häufiger in der realen Welt mit seinen Freunden.

Befragt nach den Prioritäten in ihrem Leben nennen 42 Prozent der Österreicher Unabhängigkeit an erster Stelle, Frauen noch häufiger als Männer. Mit weitem Abstand folgen im Ranking Spaß (vor allem bei der Jugend), Abwechslung im Alltag (vor allem bei den Senioren) und Anerkennung (vor allem in den mittleren Altersgruppen). Geht es um die Themen des Alltags, kommt bei vielen Österreichern die Romantik durch. Für 85 Prozent der Befragten nimmt die Liebe einen hohen Stellenwert ein, mehr als jedes andere Thema ihres Lebens. Gleich danach kommen für den Österreicher allerdings das gute Essen (82 Prozent) und das schöne Wetter (63 Prozent), noch vor Reisen, Sport und Haustieren. Auto und Fernsehen haben sich mittlerweile eher zu selbstverständlichen Gebrauchsgegenständen des Alltags entwickelt, auf die Lebensqualität haben sie nur noch mäßigen Einfluss.

In Summe beurteilen die meisten Österreicher ihr Leben zur Zeit als durchaus zufriedenstellend, auf einer zehnstufigen Skala liegt der Durchschnittswert bei 7,84. Frauen (7,95), so zeigen die Ergebnisse, sind mit ihrem Leben etwas glücklicher als Männer (7,69), Berufstätige (8,07) zufriedener als Nicht-Berufstätige (7,53). Und: interessant: Der Lebenswert steigt auch mit der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen, solange diese vier nicht überschreitet. Nach Bundesländern gereiht bieten Vorarlberg und das Burgenland den höchsten Lebenswert, nur die Großstadt Wien fällt deutlich ab.

Ist in den Bereichen Familie und Freizeit überwiegend alles paletti, so gibt es im beruflichen Umfeld doch offene Wünsche. Zwar werden Arbeitskollegen und Vorgesetzte von vielen als freundlich empfunden, über gute Karrierechancen und ein – subjektiv empfunden – hohes Einkommen können sich aber nur weniger als ein Drittel der Österreicher freuen. 28 Prozent klagen zudem über erheblichen Stress, besonders betroffen davon ist die Gruppe der 26- bis 35-Jährigen. Ingesamt ist steht nur für drei von 100 Österreichern der Beruf im Zentrum iihres Lebens.

Beim Blick in die Zukunft dominiert der Wunsch nach Gesundheit und materieller Absicherung. Generell nimmt der Stellenwert der Gesundheit mit fortschreitendem Alter zu. Während bei den Unter-25-Jährigen nur 21 Prozent diese als ausschlaggebenden Faktor ihrer Lebensqualität definieren, sind das bei den Über-55-Jährigen bereits 49 Prozent. Fast drei Viertel der Befragten fühlen sich medizinisch gut betreut. Wie bei der gesundheitlichen Vorsorge gibt es auch bei der finanziellen Vorsorge einen klaren Bewusstseinssprung ab der Gruppe der Mitt-Vierziger. Insgesamt wird Vorsorge von drei Viertel der Österreicher als bedeutsam eingestuft.

Die Umfrage wurde als Online-Befragung vom Marktforschungsinstitut Nielsen im Auftrag der Allianz Gruppe in Österreich durchgeführt. Als Grundgesamtheit diente die österreichische Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 65 Jahren, als Stichprobe erfolgte eine Repräsentativauswahl von 1.000 Befragten.

Mittwoch, 29. Mai 2013, von Elmar Leimgruber

30 Jahre Wiener Donauinselfest (21.-23. Juni): Die Programm-Highlights

Wien feiert in diesem Jahr 30 Jahre Donauinselfest. Auf insgesamt 11 Bühnen werden vom 21. bis zum 23. Juni auch heuer wieder kostenlos zahlreiche lokale und internationale Stars live zu erleben sein: Mit dabei sind unter anderem Rea Garvey, Amy Macdonald, Aura Dione, Christina Stürmer, Wolfgang Ambros, Zucchero, Rainhard Fendrich, Texta feat. Sk Ambassadors, Naked Lunch, Chase & Status, Otto Knows, Flip Capella, Mike Candys, DJ Antoine, Das Nockalm Quintett, Wilfried, Maximo Park, Sportfreunde Stiller, Johnny Logan, Darius & Finlay und John Deer.

Passend zum Jubiläum wird es außerdem ein Wiedersehen mit Künstlern der ersten Stunde geben. Zudem wartet das 30. Donauinselfest noch mit einem großen Jubiläumsgewinnspiel, sportlichen Österreich-Premieren (Bike-Parcour und Hochseilgarten) und noch mehr Kinder- und Familienprogramm auf. Und die 15 Gewinner des Rock The Island Contest, welche ebenalls am Donauinselfest auftreten werden, stehen ebenfalls bereits fest.


Von Pop über Rock, Hip Hop, Austropop, Electronic bis hin zu Schlager, Volksmusik und Country – bei diesem breit gefächerten Musikangebot ist garantiert für jeden Geschmack das Richtige dabei: Mit Wolfgang Ambros und Rainhard Fendrich holt sich Radio Wien zwei der ganz Großen des Austropop auf die Festbühne. Ambros und Fendrich haben die musikalische Geschichte des Donauinselfestes maßgeblich mitgeschrieben. Der Name Ambros und Hits wie “Da Hofa” oder “Es lebe der Zentralfriedhof” sind seit seinem ersten Auftritt 1987 untrennbar mit dem Donauinselfest verbunden. Auch Rainhard Fendrich war seit seinem ersten Konzert 1989 bereits mehrfach eine der musikalischen Hauptattraktionen des Donauinselfestes. Die Festbühne war aber auch schon immer die Bühne der italienischen Stars. Und passend zum großen Jubiläumsfest, kommt einer der ganz Großen: Zucchero.

Zahlreiche weitere internationale und nationale Superstars werden auf der Ö3 Festbühne erwartet. Unter ihnen Rea Garvey, der am Freitag mit Hits wie “Wild Love” für eines der großen Highlights sorgen wird. Rea Garvey feiert 2013 auch ein ganz besonderes Jubiläum: Sein erster Auftritt mit Reamonn auf der Donauinsel fand vor zehn Jahren auf der Ö3-Bühne statt. Fix mit dabei sind heuer auch der dänische Pop-Paradiesvogel Aura Dione, Superstar Amy Macdonald, Singer/Songwriter Philipp Poisel, DJ Antoine, Newcomerin Leslie Clio und die österreichischen Chartstürmer Christina Stürmer und Julian le Play.


Auf die Besucher des Ö1 / Kultur-Zelts wartet vom 21. bis 23. Juni das Feinste, was die österreichische Kunst- und Kulturszene zu bieten hat. Alfred Dorfer verspricht einen unvergleichlichen Kabarett-Abend mit Auszügen aus seinem neuen Programm, der fiktiven Biografie “bisjetzt”. Außerdem: Kabarett-, Komik- und Musik-Schmankerln von und mit u.a. Alf Poier, Thomas Stipsits, Birgit Denk und der Wiener Tschuschenkapelle.

Auf der Radio FM4 Bühne, dem Eldorado für alle Hip Hop/Alternative/Indie-FreundInnen – geben sich zum Jubiläumsfest u.a. Acts aus Südafrika, Deutschland und Österreich die Ehre. Mit den Jungs von TEXTA feat. Sk Ambassadors holt sich das Donauinselfest am Freitag DIE österreichische Hip-Hop-Legende aus Linz! Aber auch Fans der alternativen Klänge werden wieder voll auf ihre Kosten kommen. Superacts wie Naked Lunch, Chase & Status, Clara Luzia und Großstadtgeflüster garantieren zahlreiche unvergessliche Konzertstunden auf der Radio FM4-Bühne.


Die große Electro-Fangemeinde wird sich auch in diesem Jahr wieder vor der spark7 / ENERGY -Bühne versammeln. Mit Superstars wie Chartstürmer Otto Knows, dem österreichischen Star-DJ Rene Rodrigezz und dem Schöpfer des Megahits “One Night in Ibiza”, Mike Candys ist garantiert, dass Fans der elektronischen Klänge wieder Grund zum Feiern haben. Otto Knows, Rene Rodrigezz, Mike Candys und die weiteren Stars der der ENERGY -Bühne wie Flip Capella oder Tom Snow b2b DJ Observer werden dafür sorgen, dass kein Fuß still bleibt.

Die Radio Arabella / Schlager & Oldies-Bühne beschert den Besuchern ein Wiedersehen mit einem Künstler der ersten Stunde: Mit Wilfried kehrt ein “Urgestein” des Austropop, der bereits beim legendären ersten Donauinselfest 1984 aufgetreten ist, auf die Insel zurück. Wilfried wird nicht nur Solohits wie “Ziwui, Ziwui” zum Besten geben, sondern auch ein Duett mit Marianne Mendt liefern. Mit dem Nockalm Quintett kommen absolute Superstars der Schlagerszene zum 30. Donauinselfest, um mit ihren Fans am Sonntag eine große Party auf der Schlager & Oldies-Insel zu feiern. Außerdem mit dabei: Die Edlseer, Petra Frey, Manuel Ortega und Waterloo.

Die VJ -Bühne wird am Samstag mit einem Crossover-Act der Superlative aufwarten: der 67-jährige internationale Kult-Künstler Louie Austen und die kaum halb so alte, aus Sao Paulo stammende Produzentin, DJane und Sängerin Joyce Muniz als mitreißendes Duo. Weitere Highlights: Pow Pow Movement, DJ Exceed, Bolek & Lolek sowie Cee-Roo. Auf der Country & Western-Insel werden bei Bands wie den Wicked Wildcats, John Deer, den Chilli Chicks und den Country Swingers die Herzen der Countryfans höher schlagen.


Die Kronehit Party-Insel wird auch im heurigen Jahr wieder ihrem Namen alle Ehre machen. Hier warten u.a. Barnes & Heatcliff sowie Darius & Finlay auf die tobende Partycrowd. Absolutes Highlight: Jake Shears DJ Set & Sammy Jo Scissor Sisters Tour DJ. Auf der GÖD-Bühne werden absolute Superstars wie Hot Pants Road Club, Chart-Stürmer James Cottriall und Newcomerin Natàlia Kelly & Band dafür sorgen, dass die Stimmung auf der Arbeitswelt-Insel in den drei Tagen niemals abebben wird.

Die 15 Gewinner des Rock The Island Contest stehen ebenfalls fest: Seit am 15. März 2013 der Startschuss gefallen ist, haben sich unglaubliche 525 Bands mit 778 Songs beworben. Die User haben online auf http://donauinselfest.at 122.600 Votes für Ihre Favoriten abgegeben und anschließend wählt eine Jury die besten davon aus:

Folgende fünf Künstler konnten das tanzwütige Publikum und die Jury von sich überzeugen und treten daher auf der Energy-Bühne auf:
1. Platz: Jay’s On
2. Platz: Sergio Veros
3. Platz: Daniel Merano
4. Platz: Deejane Samsation
5. Platz: DJ M.S.T.

Auf der FM4-Bühne sind diese live zu erleben:
1. Platz: The Golden Rabbit
2. Platz: Cornflex
3. Platz: mind.in.a.box

Der femous Award geht an Laura Rafetseder.

Und auf die Festbühne kommen folgende Künstler:
1. Platz: SHARRON LEVY
2. Platz: SINETRY
3. Platz: RUBEN DIMITRY
4. Platz: CowGaroo the band
5. Platz: BluePearl

Mittwoch, 22. Mai 2013, von Elmar Leimgruber

24. Mai: Lange Nacht der Kirchen 2013

Die diesjährige “Lange Nacht der Kirchen” am 24. Mai 2013 findet in mehr als 730 Kirchen zwischen Bodensee und dem Neusiedlersee in der Zeit von 18.00 – 01.00 Uhr statt. 3.000 unterschiedliche Veranstaltungen präsentieren in diesem Jahr bereits zum 9. Mal die christlichen Kirchen, die im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich vertreten sind. Das Programm ist online abrufbar.

“Ich finde, dass auch die Schönheit der Architektur, oder die großartigen Kunstwerke ein guter Grund sein können, sich von der speziellen Stimmung in Österreichs Kirchen berühren zu lassen. Die „Lange Nacht der Kirchen“ ist ein schönes und zeitgemäßes Angebot an die Menschen des 21. Jahrhunderts,” ist Bundespräsident Heinz Fischer überzeugt: “Alle sind eingeladen zu kommen, unabhängig von ihrer persönlichen Nähe zur Kirche, von ihren religiösen Einstellungen und Bekenntnissen.”
Die Eröffnungsfeier der Wiener “Langen Nacht 2013″ findet in der evangelischen Kirche A.B., Dorotheergasse 18, um 18.00 Uhr statt. Gemeinsam mit Pfarrerin Ines Knoll eröffnen Vertreter der christlichen Kirchen in Wien die Großveranstaltung mit einem gemeinsamen Gebet. Die Predigt der Feier, die heuer im Zeichen des Rückblicks auf die Bedeutung des 2. Vatikanischen Konzils steht, hält der em. Wiener Weihbischof Helmut Krätzl. Eine Besonderheit ist die Weiterführung der Feier, wenn Vertreter der Kirchen das Konzil und die Entwicklung ab 19.00 Uhr aus der Sicht der jeweiligen Kirchen darstellen.

Erstmals in der “Langen Nacht der Kirchen” erklingen von 22:00 – 23:00 Uhr, die von Pater Robert Mehlhart OP komponierten Stücke für vier Solisten und Orgel, die den Besucher zum Mitbeten und Mitsingen animieren. Die Ursulinenkirche, die der Universität für Musik und darstellende Kunst, Abteilung für Kirchenmusik, zur Verfügung gestellt ist, ist erstmals in der “Langen Nacht” geöffnet und Schauplatz der Welturaufführung. Die Schauspielerin Heidemarie Baratta trägt dabei die Lesungstexte vor, das Hohelied der Liebe aus dem 1. Korintherbrief und eine Predigt von Augustinus über die Liebe.

In der Langen Nacht steht das gute ökumenische Klima in Österreich im Mittelpunkt, wie es der Vorsitzende des Ökumenischen Rates, Bischofsvikar Nicolae Dura betont: “Wir öffnen unsere Kirchentüren, weil wir um aufeinander zugehen, auch einander kennen lernen müssen. Jeder Besuch beim Anderen baut neue Brücken zueinander, das haben wir in den vielen Jahren des ökumenischen Miteinander in unserem Land gelernt.”

Der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer erinnert an die Intention der “Langen Nacht der Kirchen”: “Die Räume zu öffnen und Zugang zum Glauben über die Raumgestaltung zu bekommen. Räume sind Zeugnisse des Glaubens und der Geschichte.” Und die Lange Nacht sei eine Chance für die Gastfreundschaft der Kirchen, sagte Scheuer in einem Interview im Vorfeld der “Langen Nacht”.

Die ökumenische Verbundenheit greift der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn auf, wenn er vom Besuch der “Gotteshäuser der jeweils anderen christlichen Gemeinschaften in unserer Stadt und unserem Land” spricht. Gerade für jene, die vielleicht gar nicht vorhatten, an diesem Tag in eine Kirche reinzugehen, werden durch die offenen Kirchen angesprochen: “Sie werden eine offene Kirche erleben. Papst Franziskus ermuntert uns, unseren Glauben glaubwürdiger zu leben, damit die Menschen zu Christus finden. Sie sollen die Kirchen nicht nur als Gotteshäuser erleben, sondern auch als lebendige Gemeinschaft.”

Der griechisch-orthodoxe Metropolit von Austria, Erzbischof Arsenios Kardamakis nennt die “Lange Nacht der Kirchen” eine “Plattform der Solidarität, der Einheit in Vielfalt und des Dialogs zwischen den Religionen”. Die offenen Pforten der Kirchen seien auch die “offenen Herzen, um im Sinne der Ökumene zu wirken.” Zugleich aber sind die Menschen “Zeugen des historischen Erbes und des kulturellen Reichtums unserer Stadt Wien, welche sowohl die Einheimischen als auch Besucher gleichermaßen faszinieren.”

Die Themenvielfalt beim Programm ist auch im neunten Jahr in Wien groß und reicht von Ausstellungen über Diskussionen, Führungen, Konzerte, Lesungen bis zu spirituellem und Gottesdiensten, aber auch fremdsprachige sowie extra(vagante) & unkonventionelle Programmpunkte gehören zur “Langen Nacht” dazu. Selbstverständlich gibt es auch spezielle Angebote für Kinder, die in vielen Kirchen bereits vor dem offiziellen Start beginnen.

Die Lange Nacht der Kirchen ist eine ökumenische Veranstaltung, darum nehmen all jene Kirchen(gemeinschaften) teil, die im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) vertreten sind bzw. dort Beobachterstatus haben. Der Ökumenische Rat der Kirchen ist das offizielle Gremium, in dem die christlichen Kirchen zu Beratungen zusammenkommen.

Montag, 20. Mai 2013, von Elmar Leimgruber

Neues “Sisi”-Musical in Wien: Premiere am 22. Mai

“Sisi. Die Seele einer Kaiserin”, ein Musical des österreichischen Komponisten Roland Baumgartner feiert am 22. Mai seine Premiere im Wiener Pygmalion Theater. In einer gänzlich anderen Version unter dem Namen “Sissy & Romy” wurde die Musical-Operette mit Claudia Dallinger, Peter Dvorsky, Marc Berry, Sigrid Martikke und Brigitte Jänger bereits 1991 bei den Seefestspielen in Mörbisch uraufgeführt und tourte später in abgänderten Versionen vor allem unter dem Titel “Sisi – Kaiserliche Schönheit” mit Domino Blue in der Hauptrolle durch Österreich (darunter im Wiener Ronacher, in Bad Ischl und in St. Veit) und in München.

Für das Wiener Pygmalion Theater hat Roland Baumgartner nun sein Musical (Text und Musik) erneut gänzlich überarbeitet, in dieser Version wird es also in Wien erstmals zu sehen sein. Regie führt Theater-Chef Geirun Tino (Ana Craciun). Das Musical wird nach der Premiere sowohl im Mai als auch im Juni regelmäßig aufgeführt. Für diese Vorstellung gilt der Einheitstarif in Höhe von 20 Euro. Ermäßigungen, Montagskasse sowie Kulturpass sind von dieser Veranstaltung ausgenommen.

Besetzung:

Sisi    Merle Saskia KRAMMER
Kaiser Franz Josef    Till VON ORLOWSKY
Nene    Nele MOSER
Graf Andrasy / Bay Middleton    Luka GUDELJ
Hofdame    Astghik KHANAMIRYAN
Titania / Zeitungsjunge    Ingeborg MAMMERLER
Lucheni / Rudolf    Reinhold GUGLER
Hofdame / Panflöte    Andreea CHIRA

Komposition    Roland BAUMGARTNER

Regie & Bühne    Geirun TINO

Korrepetitorin    Ana CRACIUN

 

Inhalt des Musicals:

Es ist der 10. September 1898.
Bei einem Attentat in Genf wird Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, genannt Sisi, von einem italienischen Anarchisten mit einer Feile erstochen.
Eine Reise in die Vergangenheit. Sisis Schwester Nene soll mit Kaiser Franz Josef bekannt gemacht und die Vermählung angebahnt werden. Der Kaiser entscheidet sich jedoch für Sisi, der Hofstaat ist irritiert, doch die Hochzeit des neuen Kaiserpaares findet statt.
Graf Andrasy, der Kaiserin Sisi sehr zugetan ist, möchte die friedlichen Interessen seiner Heimat Ungarn fördern, und setzt sich bei Sisi ein, dass der herrschende Krieg beendet werde. Diesen Wunsch erfüllt sie ihm, Frieden kehrt ins Land.
Sisi erlebt eine Romanze mit dem englischen Reittrainer Bay Middleton, und reist anschließend, unter dem Druck und unerbittlichen Argwohn der Öffentlichkeit leidend nach Korfu, wo sie ein ausschweifendes Leben führt. Kaiser Franz Josef reist ihr nach, um seine Ehe mit Sisi zu rettenund sie zu sich nach Wien zu bringen.Werden seine Bemühungen erfolgreich sein? Wird Sisi der Einsamkeit an der Spitze der Macht trotzen können? Oder werden Neid und Eifersucht der Gesellschaft sie zu Fall bringen?

Sonntag, 19. Mai 2013, von Elmar Leimgruber

21. Mai: Welttag der kulturellen Vielfalt

Der Deutsche Kulturrat ruft Kulturschaffende zum Mitmachen beim dritten Aktionstag zur kulturellen Vielfalt am 21. Mai auf: Kulturelle Bildung und kulturelle Vielfalt sollen sichtbar werden. Im November 2001 hatte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 21. Mai zum “Welttag der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung” ausgerufen, um den Beitrag von Kulturschaffenden und Künstlern für den Dialog der Kulturen zu unterstreichen. Dieses Jahr steht der Welttag unter dem Motto “Kulturelle Bildung für Alle”. Der Welttag soll dazu anregen, das Bewusstsein für kulturelle Vielfalt zu stärken und die Werte kultureller Vielfalt besser zu verstehen.

Die Deutsche UNESCO-Kommission unterstützt daher den bundesweiten Aktionstag “Kultur gut stärken”, der vom Deutschen Kulturrat anlässlich des UNESCO-Welttages zur kulturellen Vielfalt am 21. Mai 2013 ausgerufen wird. Die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen ist unverzichtbare Ressource für Freiheit, Grundlage unserer pluralistischen Gesellschaft und Voraussetzung für die Ermöglichung individueller Lebensoptionen. Die Kampagne setzt ein Zeichen für kulturelle Bildung. Im Sinne des UNESCO-Übereinkommens über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen betont der Welttag den Beitrag von Künstlern und Kulturschaffenden zum Dialog der Kulturen.

Kulturvereine, Initiativen, Künstler, Künstlergruppen, Schulen und weitere Akteure der deutschen Kulturlandschaft sind eingeladen, den UNESCO-Welttag der kulturellen Vielfalt zu gestalten und so zum Teil einer Bürgerbewegung für kulturelle Vielfalt zu werden. Der Phantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt – ob Kulturrallye, Ausstellung, Theateraufführung oder Trommelaktion – jeder, der eine gute Idee hat, wie an diesem Tag kulturelle Bildung als Grundbedingung für kulturelle Vielfalt sichtbar gemacht werden kann, ist eingeladen die Kampagne mitzugestalten. Die bundesweiten Veranstaltungen sind dabei nicht auf den Welttag selbst beschränkt, sondern können im Zeitraum vom 18. bis 26. Mai stattfinden – so wird aus dem Aktionstag eine ganze Aktionswoche für kulturelle Vielfalt in Deutschland.

Seit 2011 ruft der Deutsche Kulturrat in Kooperation mit der Deutschen UNESCO-Kommission den jährlichen Aktionstag “Kultur gut stärken” aus. Er soll die Facetten kultureller Vielfalt abbilden. Nachdem die letzten beiden Jahre unter den Mottos “Kulturelle Vielfalt” und “Wert der Kreativität” standen, legt der Aktionstag den Fokus in diesem Jahr auf das Thema “Kulturelle Bildung für alle”. Alle Veranstaltungen zum Aktionstag “Kultur gut stärken” unter www.kulturstimmen.de

Donnerstag, 16. Mai 2013, von Elmar Leimgruber

EU-Programm MEDIA fördert 13 Filmprojekte für Cannes

Steven Spielberg 2011

Dreizehn im Rahmen des EU-Filmförderprogramms MEDIA unterstützte Filme werden anlässlich der 66. Internationalen Filmfestspiele von Cannes (15.-26. Mai) gezeigt. Sieben davon treten im Wettbewerb um die renommierte Goldene Palme – in diesem Jahr unter der Jury-Präsidentschaft von Steven Spielberg- an. Zu den geförderten Filmen gehört unter anderem “Le Passé” von Asghar Farhadi, der im letzten Jahr den „Prix MEDIA“ der Europäischen Union für das beste neue Filmprojekt erhielt. Sieben Filme, die durch das EU-Programm MEDIA gefördert werden, stehen im Rennen um die Goldene Palme auf den 66. Internationalen Filmfestspiele in Cannes.

Neben den sieben Beiträgen im offiziellen Wettbewerb starten vier weitere über MEDIA geförderte Filme in der „Quinzaine des Réalisateurs“, dazu einer in der Sektion „Un Certain Regard“ sowie einer in der „Semaine de la Critique“, die der Suche nach Nachwuchstalenten gewidmet ist. Neun der letzten zwölf Gewinner der Goldenen Palme wurden mit MEDIA-Mitteln unterstützt, darunter auch der Preisträger des letzten Jahres “Amour” (Liebe) des Österreichers Michael Haneke.

Thomas Vinterberg Berlinale 2010

Der dänische Filmregisseur Thomas Vinterberg ist der diesjährige Gewinner des Filmpreises der Europäischen Union („Prix MEDIA“). Der Preis wird für das beste neue Filmprojekt verliehen, das über Erfolgspotenzial verfügt und für eine Förderung im Rahmen des EU-Programms MEDIA in Frage kommt. Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, wird Vinterberg den Preis am Sonntag, den 19. Mai – dem 44. Geburtstag des Regisseurs – im Rahmen des „Europäischen Rendezvous“ bei den Filmfestspielen von Cannes überreichen. Vinterberg sowie Co-Drehbuchautor Tobias Lindholm und Produzentin Sisse Graum (Zentropa) erhalten den Preis gemeinsam für ihr neues Filmprojekt Kollektivet (Die Kommune), dessen Thema das Leben in einer dänischen Kommune in den 1970er-Jahren ist.

 

- Über MEDIA geförderte Filme bei den Filmfestspielen von Cannes 2013

Offizieller Wettbewerb:

 

Filmtitel, Regisseur und Produktionsland. Die Zahlen geben den bisher erhaltenen MEDIA-Förderbeitrag an.

Michael Kohlhaas – Arnaud des Pallières (Frankreich/Deutschland)

MEDIA-Förderung: 57 000 EUR

Le Passé (The Past) – Asghar Farhadi (Frankreich)

MEDIA-Förderung: 110 000 EUR

Jeune et Jolie (Young and Beautiful) – François Ozon (Frankreich)

MEDIA-Förderung: 52 000 EUR

La Grande Bellezza (The Great Beauty) – Paolo Sorrentino (Italien/Frankreich)

MEDIA-Förderung: 75 000 EUR

Borgman – Alex van Warmerdam (Niederlande)

MEDIA-Förderung: 44 000 EUR

Only God Forgives – Nicolas Winding Refn (Dänemark)

MEDIA-Förderung: 60 000 EUR

Only Lovers Left Alive – Jim Jarmusch (Vereinigtes Königreich)

MEDIA-Förderung: 106 000 EUR

 

- Weitere Bereiche:

 

Un Certain Regard:

L’Image Manquante – Rithy Panh (Frankreich)

MEDIA-Förderung: 60 000 EUR

Quinzaine des Réalisateurs:

The Congress – Ari Folman (Israel/Deutschland/Polen/Frankreich/Luxemburg/Belgien)

MEDIA-Förderung: 232 500 EUR

Henri – Yolande Moreau (Frankreich/Belgien)

MEDIA-Förderung: 110 000 EUR

Last Days on Mars – Ruairi Robinson (Vereinigtes Königreich)

MEDIA-Förderung: 50 000 EUR

Tip Top – Serge Bozon (Frankreich/Belgien/Luxemburg)

MEDIA-Förderung: 90 000 EUR

Semaine de la Critique:

Salvo – Fabio Grassadonia und Antonio Piazza (Italien/Frankreich)

MEDIA-Förderung: 112 000 EUR

 

- Über MEDIA geförderte Filme, die bereits mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurden:
2012: Amour (Liebe) – Michael Haneke (Österreich/Frankreich)

2009: Das Weiße Band – Michael Haneke (Österreich/Deutschland)

2008: Entre Les Murs (Die Klasse) – Laurent Cantet (Frankreich)

2007: 4 luni, 3 săptămâni și 2 zile (4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage) – Cristian Mungiu (Rumänien)

2006: The Wind That Shakes The Barley – Ken Loach (Vereinigtes Königreich)

2005: L’Enfant (Das Kind) – Jean-Pierre und Luc Dardenne (Belgien)

2002: The Pianist (Der Pianist) – Roman Polanski (Frankreich/Deutschland/Polen/Vereinigtes Königreich)

2001: La Stanza Del Figlio (Das Zimmer meines Sohnes) – Nanni Moretti (Italien)

2000: Dancer in the Dark – Lars von Trier (Dänemark)

 

Seit 1991 wurden aus dem Programm MEDIA (kurz für „Mesures pour encourager le développement de l’industrie audiovisuelle“ – Maßnahmen zur Förderung der Entwicklung der audiovisuellen Industrie) 1,6 Mrd. EUR in Filmentwicklung, Vertrieb, Fortbildung und Innovation investiert, um die Vielfalt und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Filmbranche und der audiovisuellen Industrie zu steigern.

“MEDIA steht für eine starke europäische Filmindustrie und kulturelle Vielfalt und wird auch als Teil des neuen Programms ‚Kreatives Europa’ unsere talentiertesten Filmschaffenden weiter fördern. Unsere Filme haben sich in der Vergangenheit im offiziellen Wettbewerb in Cannes sehr gut geschlagen, und ich bin überzeugt, dass dieser Jahrgang keine Ausnahme bildet”, erklärt EU-Kulturkommissarin Androulla Vassiliou.

Mittwoch, 15. Mai 2013, von Elmar Leimgruber

15. Mai 2013: 20. Welttag der Familie

Ohne Kinder gibt es keine Zukunft: Deshalb fordert der Katholische Familienverband anlässlich des Internationalen Tages der Familie am 15. Mai eine umfassendere Unterstützung von Familien in unserer Gesellschaft. „Die Politik muss die Vielfalt der Bedürfnisse von Familien stärker wahrnehmen und sie unterstützen“, sagt Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes Österreichs (KFÖ) dazu. Mit dem Aktionstag „Familie & Steuern“ bietet der Familienverband allen Familien ein besonderes Serviceangebot.

“Familien halten die Gesellschaft zusammen,” erklärt auch UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon in seiner Botschaft zum diesjährigen 20. Internationalen Familientag. Deutschlands Familienministerin Kristina Schröder ruft zu Toleranz und Gelassenheit auf und plädiert für mehr Gestaltungsspielraum für Familien: Die Arbeitswelt müsse mit der Familie vereinbar gemacht werden, nicht umgekehrt, so Schröder. Der Internationale Tag der Familie wurde von den Vereinten Nationen im Jahr 1993 ausgerufen. Der Tag soll das Bewusstsein dafür schaffen, die Familie als grundlegende Einheit der Gesellschaft wahrzunehmen und die öffentliche Unterstützung für Familien zu verstärken.

„Die Vielfalt der Bedürfnisse von Familien erfordert eine uneingeschränkte Wahlfreiheit bei der Entscheidung zwischen Familien- und Erwerbsarbeit, der Betreuung und Bildung der Kinder und eine ausreichende steuerliche Begünstigung“, so der Präsident des Familienverbandes. Die Politik sei auch gefordert, ein kinderfreundlicheres Klima zu fördern, indem beispielsweise eine Imagekampagne die bereichernden Facetten des Familienlebens und des Miteinanders der Generationen aufzeige. „Auf dem Weg zum familienfreundlichsten Land Europas ist es darüber hinaus unumgänglich, finanzielle Ungerechtigkeiten wie die fehlende jährlich Wertanpassung der Familienleistungen zu beseitigen.“

“Auch nach der Trennung von Eltern bleiben die Kinder Teil der Familie der geschiedenen Partner”, betont Familienbund-Präsident Bernhard Baier, der anlässlich des Internationalen Tages der Familie genau darauf Augenmerk legen möchte: “Kinder brauchen Elternzeit”: “Kinder brauchen beide Elternteile”. Der Familienbund organisiert seit 13 Jahren Besuchsbegleitung für Kinder, die durch stürmische Trennung der Eltern in Gefahr kamen, die Beziehung zu einem Elternteil zu verlieren.

“Mit Hilfe der Besuchsbegleitung und dank der hohen Qualifikation unserer Mitarbeitenden freuen wir uns über eine Erfolgsquote von 85 %. Wir betreuen beispielsweise in Wien durchschnittlich 240 Familien pro Jahr, in denen nach der Trennung der Eltern Probleme bei den Besuchskontakten mit dem nicht beim Kind lebenden Elternteil auftraten. Die neue Familiengerichtshilfe und die Besuchsmittlenden unterstützen Eltern und Gerichte auf ihrem Weg eine gute Lösung für die Kinder zu finden. Durch die verpflichtende Elternberatung bei einvernehmlicher Scheidung wird vieles schon im Vorfeld bereinigt, sollte es dennoch zur Besuchsbegleitung kommen, kann Mediation nun bei anhaltenden Kommunikationsproblemen in der Elternbeziehung die Kinder und somit die Familien entlasten”, berichtet Baier.

Zum 20-jährigen Jubiläum des Internationalen Tages der Familie initiiert der Katholische Familienverband einen österreichweiten Aktionstag „Familie & Steuer“. Dabei werden Familien telefonisch, per E-Mail oder persönlich von Steuerexperten des Familienverbandes kostenlos beraten und unterstützt, wie und wofür sie sich Geld vom Finanzamt zurückholen können. Zusätzlich gibt es ein Infoblatt mit 10 Tipps zum Steuersparen und das kostenlose, ganzjährige Angebot, Fragen zum Thema Steuer und Familie via E-Mail zu stellen. Nähere Informationen zum österreichweiten Aktionstag „Familie & Steuern“ des Katholischen Familienverbandes am 15. Mai 2013 und den konkreten Angeboten in den Bundesländern gibt es auf unserer Webseite www.familie.at/aktionstag. Hier können auch die „Zehn Tipps zum Familiensteuersparen“ heruntergeladen werden. Das ganzjährige E-Mail-Service für Familien zu Steuerfragen steht unter steuerinfo@familie.at zur Verfügung.

Dienstag, 14. Mai 2013, von Elmar Leimgruber

Pflegende Kinder sind Bankrotterklärung der Pflegepolitik

Es kann doch nicht sein, dass Kinder und Jugendliche ihre kranken Angehörigen pflegen, kritisiert Selbstbestimmt Leben Österreich (SLIÖ) das Sozialministerium scharf: “42.000 pflegende Kinder und Jugendliche sind die Bankrotterklärung der bisherigen österreichischen Pflegepolitik, die im großen Stil auf pflegende Angehörige gesetzt hat”, stellt Bernadette Feuerstein von Selbstbestimmt Leben Österreich fest. “Pflege, Haushaltsführung und psychische Unterstützung sind keine Tätigkeiten, die von Kindern und Jugendlichen für ihre Angehörigen durchgeführt werden sollen. Es ist in der UN-Kinderrechtskonvention verankert, dass Kinder vor dieser Art von Ausbeutung geschützt werden müssen.” so Feuerstein. Regelmäßige Pflege und Unterstützung im Alltag oder bei der Haushaltsführung müssen von familienentlastenden Diensten erledigt werden, die niederschwellig von außen angeboten und organisiert werden müssen.

Seit einigen Monaten ist bekannt, dass in Österreich über 42.000 Kinder und Jugendliche regelmäßig Angehörige pflegen bzw. für sie den Haushalt führen. 14% der pflegenden Kinder und Jugendlichen, so die vom Sozialministerium beauftragte Studie, wenden dafür täglich mehr als fünf Stunden auf.  Das Sozialministerium aber reagiert darauf denkbar simpel: Pflegende Kinder und Jugendliche werden wie erwachsene pflegende Angehörige behandelt, d.h., sie sollen Beratung erhalten und vier Wochen Auszeit pro Jahr, um z.B. ohne schlechtes Gewissen an Schulskikursen teilnehmen zu können.

Im Sozialministerium von Rudolf Hundstorfer (SPÖ) existiere offensichtlich kein Unrechtsbewusstsein, wenn z.B. 8-jährige ihrem Vater bei der Körperpflege helfen oder 12-jährige für die psychische Unterstützung ihrer an Demenz erkrankten Großmutter zuständig sind. SLIÖ kritisiert diesen Zustand massiv und fordert den flächendeckenden, dem realen Bedarf entsprechenden Ausbau persönlicher Assistenz sowie mobiler Unterstützungs- und Pflegedienste.

Seit dem Bericht einer ministeriellen Arbeitsgruppe von 1990 ist bekannt, dass es österreichweit zu wenig mobile Unterstützungsdienste für pflegebedürftige Personen gibt und dass das Angebot dringend ausgebaut werden muss. Dies ist bislang nur unzureichend erfolgt, zu sehr verließen sich Bund und Länder auf pflegende Angehörige. Mit verheerenden Folgen, wie nun zu sehen ist. “Der flächendeckende Ausbau bedarfsorientierter Unterstützungsdienste sowie der Persönlichen Assistenz darf nicht länger verzögert werden”, fordert
Feuerstein.

Sonntag, 12. Mai 2013, von Elmar Leimgruber

Internationaler Befreiungstag: Mehr als 10.000 Menschen in KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Mehr als 10.000 Menschen aus ganz Europa nahmen heute Sonntag, 12. Mai an Europas größter Gedenkfeier an die in den Konzentrationslagern begangenen Verbrechen des NS-Regimes in Mauthausen teil. Allein an einer Jugendgedenkveranstaltung beteiligten sich mehr als 750 junge Menschen. Der “Internationale Befreiungstag” stand unter dem Themenschwerpunkt “Retterinnen und Retter”. Damit sollte besonders auf jene Menschen  hingewiesen werden, die der Diktatur der Nationalsozialisten Widerstand leisteten, in dem sie jenen, die aufgrund ihrer politischer Gesinnung, ihrer ethnischen Herkunft, ihrem Anders-Sein verfolgt wurden, halfen oder zu helfen versuchten. Viele von ihnen bezahlten ihre Hilfe für die Verfolgten mit dem Leben.

Mit einem ökumenischen Gottesdienst sind am Sonntagmorgen die Feiern zum Internationalen Befreiungstag im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen eröffnet worden. Dem  Gottesdienst in der Kapelle im Konzentrationslager standen der  Linzer Bischof Ludwig Schwarz, der evangelische Bischof Michael Bünker und – als Vertreter der orthodoxen Kirchen – Bischofsvikar Ioannis Nikolitsis von der griechisch-orthodoxen Metropolis von Österreich vor.

“Wir gedenken ihrer wahrscheinlich am besten, indem wir heute alle Menschen aufrufen, ebenfalls Zivilcourage zu zeigen”, appellierte Willi Mernyi, der Vorsitzende des Mauthausen Komitees Österreich (MKÖ), das diese Befreiungsfeier gemeinsam mit dem Comitè International de Mauthausen organisierte, vor allem an die jungen Menschen. Zu den Ehrengästen der Befreiungsfeier KZ-Gedenkstätte Mauthausen zählten – neben Botschaftern aus etwa 50 Ländern – Österreichs Nationalratspräsidentin Barbara Prammer und die Verteidigungsminister Gerald Klug und Gesundheitsminister Alois Stöger.

Während die Opfer und die Täterinnen und Täter des NS-Regimes mittlerweile gut erforscht sind, kennen wir nur einen kleinen Teil derer, die jenen zu helfen versuchten, die von den Nazis verfolgt wurden. Von denen, die überlebten, wollte und konnte nur ein Teil nach dem Ende des Krieges über das sprechen, was sie getan hatten, dass sie Jüdinnen und Juden zur Flucht verholfen hatten, KZ-Häftlingen zuessen gegeben und sie gar versteckt hatten, Verfolgte geheiratet hatten, um sie so vor der Vernichtung zu retten.

Das gesellschaftliche Klima der Nachkriegsjahre war in vielen Ländern nicht sehr viel anders als während das Jahrzehnte davor. Antisemitismus, Homophobie und Ausgrenzung behinderter Menschen waren (und sind) weit verbreitet. Nur wenige Namen sind einer größeren Öffentlichkeit bekannt: Anna Hackl, die mit ihrer Familie zwei entflohene Häftlinge versteckte, Raoul Wallenberg, der wohl bekannteste Retter der Budapester Juden und Jüdinnen, Oskar Schindler, der durch Spielbergs Film weltweit Bekanntheit erlangte.

Dienstag, 7. Mai 2013, von Elmar Leimgruber

Preisträger: Kompositionswettbewerb zum 5. Deutschen Musikfest

Das 5. Deutsche Musikfest findet vom 9. bis 12. Mai 2013 in Chemnitz statt. Dort gibts auch die Uraufführungen der im Kompositionswettbewerb ausgezeichneten Werke live zu hören. Die prämierten Kompositionen werden erstmals zum Deutschen Musikfest in Chemnitz durch renommierte Klangkörper der Öffentlichkeit präsentiert. Anschließend werden die Preise durch die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. (BDMV) und die GEMA-Stiftung verliehen. Ein Tonträger mit allen Sieger-Kompositionen wird voraussichtlich im Frühjahr 2014 käuflich zu erwerben sein.

„Der Ruf des Tigers“ aus der Feder von Hermann Dirscherl ist Preisträger in der Kategorie Naturtonensembles. Christoph Ahlemeyer schuf als Gewinner mit „Sahara“ ein neues Werk, das viel Spielfreude für Spielleuteensembles verspricht.

Die Aufgabenstellung im Bereich Blasmusik Kategorie 2 lautete, ein Stück in der Länge von ca. 5 bis 6 Minuten unter Berücksichtigung der Spielbarkeit für Jugendorchester zu komponieren, weshalb die instrumentalen Anforderungen dem Ausbildungsstand von Kindern und Jugendlichen Rechnung tragen musste. Jens Illemann steht als Preisträger mit „Gestatten: Das Orchester – Chemnitz-Ouverture“ auf Platz 1.

In der Kategorie 3 galt es, ein Werk mit ca. 8-10 minütiger Spieldauer zu erschaffen, was Hubert Hoche als Erstplatzierter mit seinem Siegerwerk „From Heaven High“ bestens meisterte.

Sonderpreise der Jury gehen an Alexander Liebermann für sein Werk „Traversée“ sowie Professor Axel Ruoff für “Drei Skurrile Tänze”.

Eine jeweils fünfköpfige Fachbereichs-Jury wählte aus 44 eingereichten Kompositionen für die Besetzungsformen Blasorchester und Spielleute die Gewinner. „Keine leichte Aufgabenstellung“, berichtet der im Bewertungsverfahren für Spielleute verantwortliche Bundesmusikdirektor Spielleute Ralf Subat. „Ich freue mich sehr über die große Resonanz auf unseren Kompositionswettbewerb und die hohe Qualität der Einsendungen“, so Heiko Schulze, Bundesmusikdirektor Blasmusik in der BDMV. „Wir habe unser erklärtes Ziel, zeitgenössische Literatur in der Blasmusik zu fördern und junge Komponisten mit unserem Wettbewerb zu gewinnen, erreicht“.