Archiv für April 2010

Dienstag, 6. April 2010, von Georg Jajus

Liegt die Zukunft im 3D-Kino?

Rein auf den kommerziellen Aspekt reduziert scheint die Sache eindeutig: Dem dreidimensionalen Kino gehört die Zukunft. „Avatar“ hat mit bis dato 2,690 Mrd. $ nach zwölf Jahren den Titelverteidiger „Titanic“ (1,835 Mrd. $) als ‘erfolgreichsten Film aller Zeiten’ vom Thron gestossen (immerhin auch ein Werk aus dem Hause Cameron), in Österreich strömten über 1,1 Millionen Besucher in die Kinos. Die Branche ist euphorisch, die Klagen der vergangenen Jahre über Raubkopien, rückläufige Besucherzahlen scheinen vergessen.

Alle grossen Filme dieses Jahres sollen in 3D erscheinen, „Clash of the titans“ ist in den USA eben angelaufen und reiht sich mit 64 Mio. $ am Startwochenende in diesen Trend ein.

Ein wenig kritische Reflexion muss dennoch erlaubt sein. Zunächst: Der Erfolg dieser Filme muss durch den Konsumenten erst erkauft werden: Immerhin drei Euro Zuschlag verrechnen heimische Kinos für den 3D-Genuss. Gerechtfertigt? Gewiss, „Avatar“ und „Alice in Wounderland“ sind in ihrer visuellen Erscheinung beeindruckend. Mit früheren 3D-Experimenten, die beim Betrachter nach Aufsetzen der rot-grünen Brillen mehr Augenschmerzen und Kopfweh als dreidimensionale Erlebnisse hervorriefen, hat diese Technologie nichts mehr zu tun. Ähnlich wie die Errungenschaften Tonfilm und Farbfilm stellt der dreidimensionale Film einen entscheidenden Entwicklungsschritt in der technologischen Historie dieses Mediums dar. Dennoch wird sich zeigen, ob 3D allein genug Argument für einen langfristigen Effekt liefern kann, für den der Konsument auch bereit ist, die Mehrkosten zu tragen. Spätestens dann, wenn das Neuigkeitsmoment verpufft ist, kann abgeschätzt werden ob 3D im Kino genug Potential liefert, die Leute langfristig in die Kinos zu locken. Man sollte bedenken: Reduziert sich die Wirkung eines Films auf seine Effekte, wird die Sache bald uninteressant, alltäglich, gleichgültig. Man kennt dies aus unzähligen Blockbustern der vergangenen Jahre, die mehr einer Leistungsschau der Special Effects-Filmen glichen als eine gute, interessante Geschichte zu erzählen vermochten: Nicht immer ging dieses Blockbuster-Konzept auf, und nicht selten waren die Produktionskosten weit höher als die Einspielergebnisse. Von der schon eingangs erwähnten Krise des Films war die Rede.

Letztendlich zehrt ein guter Film seine Faszination immer noch aus einem guten Drehbuch, einer fesselnden Geschichte, dem Gefühl des Teilhabens: Kino ist Geschichten erzählen an sich, Geschichten erzählen in Bildern. Es bleibt zu hoffen, dass die Filmschaffenden auf diesen elementaren Umstand, bei allen Möglichkeiten, die 3D zugegebenermassen bietet, nicht vergessen.

Abschliessend noch eine kleine Anmerkung: Wertet man die erfolgreichsten Filme aller Zeiten inflationsbereinigt aus, gibt es fast ausschlisslich ‘historische’ Sieger: auf Platz eins „Gone with the wind“ (1939), gefolgt von „Birth of a nation“ (1915) und „Star Wars“ (1977).

Montag, 5. April 2010, von Georg Jajus

Zuwachs auf redakteur.cc!

Werte Leserinnen und Leser, nicht das es die Spatzen schon von den Dächern gepfiffen hätten, Gerüchte gab es hie und da ;-) also ist es Zeit die Sensation zu verkünden: Redakteur.cc erhält redaktionellen Zuwachs!

Ab sofort werde ich Elmar bei seinen Beiträgen auf redakteur.cc unterstützen. Da es gerade in Zeiten zunehmender Kommerzielisierung der Medien wichtig ist Meinungsfreiheit und Unabhängigkeit zu wahren, erachte ich Plattformen wie diese als immanent wichtig. Insbesondere werde ich mich den Themen Film, Kino, Musik und Architektur widmen und in regelmässigen bis unregelmässigen Abständen Beiträge zu diesen Bereichen liefern, vielleicht gibt es auch den ein oder anderen Konzertbericht. Ach ja, Georg ist meine Name.

Und jetzt los…

Montag, 5. April 2010, von Elmar Leimgruber

Vom Recht der Kinder, NEIN zu sagen

Kinder brauchen Ansprechpartner, wenn sie sexuell missbraucht oder misshandelt worden sind. Nicht jede Streicheleinheit und Zärtlichkeit ist gewollt. Die Kinder- und Jugendhotline “Young & Direct” des Südtiroler Jugendrings berät Kinder auch in diesem Anliegen: “Es kann sein, daß jemand zärtlich zu Dir ist, ohne daß Du es willst. Wenn die Aufforderung zum Schmusen zur Bedrängung wird, Dir Angst macht und Dich bedroht, dann sprechen wir von sexuellem Missbrauch oder sexueller Ausbeutung und Gewalt,” gibt die Beratungstelle Tips für betroffene Kinder:

“Sexueller Mißbrauch kann mit Blicken und Worten anfangen (Äußerungen über deinen Körper, deine Brust, deinen Po) und mit Berührungen und Küssen weitergehen. Es kann sein, daß Erwachsene oder ältere Jugendliche sich nackt zeigen, vielleicht spielen sie vor deinen Augen an sich herum. Vielleicht zeigen sie dir pornographische Zeitschriften oder Filme. Vielleicht wollen sie dich an Brust, Po oder Scheide berühren, oder du sollst sie an ihren Geschlechtsteilen anfassen. Fast alle Kinder und Jugendlichen, denen etwas Derartiges passiert, schämen sich und haben Angst, jemanden davon zu erzählen. Daher sieben wichtige Botschaften an dich:
Über deinen Körper bestimmst du allein: Du bist wichtig und du hast das Recht zu bestimmen, wie, wann,wo und von wem du angefasst werden möchtest. Deine Gefühle sind wichtig: Du kannst deinen Gefühlen vertrauen. Es gibt angenehme Gefühle, da fühlst du dich gut und wohl. Unangenehme und seltsame Gefühle sagen dir, dass etwas nicht stimmt. Es ist gut, wenn du dann darüber sprichst, auch wenn es schwierig ist. Es gibt angenehme und unangenehme Berührungen: es gibt Berührungen, die sich gut anfühlen und richtig glücklich machen. Es gibt aber auch solche, die komisch sind, Angst auslösen oder sogar weh tun.
Manche Erwachsene möchten dich so berühren oder von dir berührt werden, wie du es nicht willst: aber niemand hat das Recht, dich dazu zu überreden oder zu zwingen. Du hast das Recht, NEIN zu sagen: Habe den Mut, nein zu sagen, wenn dich jemand berühren möchte oder von dir berührt werden will, obwohl du es nicht möchtest.
Es gibt gute und schlechte Geheimnisse: Es gibt gute Geheimnisse, die Freude machen und spannend sind. Schlechte Geheimnisse fühlen sich schwer und unheimlich an. Solche Geheimnisse, die dir ein ungutes Gefühl geben, sollst du weitersagen, auch wenn du versprochen hast, es nicht zu tun. Sprich darüber und suche Hilfe:
Wenn dich etwas bedrückt und du unangenehme Erlebnisse hast, rede darüber und suche dir eine Person, der du vertraust. Höre nicht auf zu erzählen, bis dir geholfen wird. Überlege dir, mit welchen Menschen du über schwierige Dinge reden kannst. Du bist nicht schuld: Wenn Erwachsene deine Grenzen überschreiten – ob du nein sagen kannst oder nicht – sind immer die Erwachsenen dafür verantwortlich für das, was passiert.”
Nähere Infos, Kontaktadressen und Beratung sind unter anderem verfügbar: auf der Homepage von “Young & Direct” in Südtirol, aber auch bei der “Möwe” in Österreich, bei “Dunkelziffer” und “Schutzengel” in Deutschland und bei “Kinderschutz” in der Schweiz.
Sonntag, 4. April 2010, von Elmar Leimgruber

Ostern: Fest nicht nur des Todes sondern auch der Auferstehung der Kirche?

Jesus wäscht seinen Jüngern die Füsse. Wiesehr sind seine heutigen Jünger, bereit zu dienen, die Diener aller zu sein?
Foto: © Leimgruber

Der Karfreitag ist für Christen ein Tag der Buße und der Umkehr und heuer in besonderer Weise zudem ein Tag des Schmerzes, des Leidens und der Trauer: Zu viel ist in den vergangenen Jahrzehnten kirchenintern an Grausamkeiten geschehen und nicht wirklich aufgearbeitet und gelöst worden: Es war also nur eine Frage der Zeit, bis alles aufbrechen und offenbar werden würde.

Über Jahrhunderte gewachsene kirchliche Autorität und Machtspiele haben bei manchen kirchlichen Würdenträgern nicht nur dazu geführt, dass sie in ihrem Machtdenken und -streben alles unternehmen, um ihren Konkurrenten zu schaden, um dafür selbst die kircheninterne Karriereleiter nach oben zu klettern, sondern offenbar auch dazu, ihre Macht über ihnen anvertraute Kinder sexuell oder durch Einsatz von Gewalt zu missbrauchen.

Genauso wenig spricht es für die Wahrhaftigkeit der Katholischen Kirche, wenn man -was weit verbreitet ist- zwar inoffiziell Priester ihre Beziehungen leben lässt, ihnen aber sofort das Amt entzieht, sobald die “Affäre” medial bekannt wird. Das passt so einfach nicht. Auch hier muss man sich in der Kirche einfach der Wahrheit stellen. Bei allem Idealismus: Die Kirche muss sich der Realität stellen, die sie im Prinzip eh kennt: Priester sind nun mal keine Götter.

Dieses Machtdenken, das in der Kirche leider vielfach genauso häufig vorkommt wie im “weltlichen” Bereich ist die erste eigentliche Ursache der meisten Probleme, auch in der katholischen Kirche: Die kirchliche Hierarchie ist sinnvoll und auch notwendig. Aber sie darf weder dazu missbraucht werden, Machtdenken zu fördern oder Macht, Geld oder Einfluss anzustreben, und erst recht nicht dazu, Verbrechen zu decken: Wenn ein Priester beispielsweise erwiesenermassen ein Problem damit hat, die notwendigen Grenzen gegenüber Kindern einzuhalten, dann darf er nicht einfach woanders hin versetzt werden, ohne dass sicher gewährleistet ist, dass ihm nie wieder Kinder anvertraut werden.

Und die zweite Ursache der meisten Probleme auch in der katholischen Kirche ist die Verdrängung: Probleme, vor allem in der Persönlichkeit des konkreten Menschen tiefsitzende, lassen sich vielleicht zwar eine Zeitlang im Licht des Glaubens läutern oder reinigen, aber eine wirklich dauerhafte Lösung kann zu oft weder durch Kontemplation noch durch intensives Gebet herbeigeführt werden. Dies funktioniert vor allem dann nicht, wenn es sich hierbei um Selbsttäuschung und Verdrängung (auch wenn man das innerkirchlich oft fälschlich Selbstbeherrschung nennt) unter dem Mäntelchen des Glaubens handelt:

Wer also ein Problem mit seinem Sexualtrieb hat, diesem aber nicht im erwachsenen Sinn nachgehen kann, weil er sich im priesterlichen Dienst -zu Recht- an sein Enthaltsamkeitsversprechen gebunden fühlt, wird vielleicht früher oder später von diesem seinem Sexualtrieb in die Irre geführt, in dem er sich tragischerweise am Schwächsten in der Gesellschaft vergeht.  Daher besser vorher überlegen und entscheiden als sich mit einer überfordernden Lebensentscheidung belasten, die einen früher oder später erdrücken wird und möglicherweise auch Unschuldige in Mitleidenschaft zieht.

Wer aber aus tiefster Überzeugung Priester werden will oder es bereits ist, sollte seinen Weg ehrlich (vor allem sich selbst gegenüber als Grundlage für alles andere), konsequent und ohne Ausreden und ohne Verdrängungen und ohne Hintertürchen zu gehen bereit sein. Und die Priesterausbildung muss auch genau in diese Richtung gehen. Die Kirche und ihre Hirten werden authentisch leben müssen, was sie verkünden und vor allem werden sie viel Herz haben müssen für die Menschen, die ihnen anvertraut sind. Das ist einfach eine Frage der Glaubwürdigkeit, an der sich die Kirche immer mehr wird messen müssen.

Zurück zur Sexualität: Auch wenn der Mensch sich nicht über seine Sexualität definieren sollte: Diese gehört zum Menschen als Geschöpf Gottes einfach dazu. Das betrifft aber nicht nur das theoretische bzw. potentielle Vorhandensein, sondern zudem das Bedürfnis danach, Sexualität auch körperlich (und nicht nur platonisch, also rein spirituell) leben zu wollen. Wenn dies von Gott, der den Menschen so und nicht allers geschaffen hat, nicht so gewollt wäre, würden wir vermutlich alle nicht von unseren Eltern gezeugt worden sein und daher nicht am Leben sein.

Hier muss die Kirche endlich ihr uneingeschränktes JA zu diesem Geschenk Gottes an die Menschheit bekräftigen. Dies bedeutet keinesfalls Zügellosigkeit, Sexualität bedeutet immer auch -wie in anderen Bereichen genauso- verantwortungsbewusst zu leben, sowohl die Lehre der Kirche als leuchtendes Ideal zu sehen (ein solches darf und soll die Kirche auch bieten), als auch selbst aktiv und bewusst freie Entscheidungen, das eigene Leben betreffend zu fällen.

Letztlich kann es nur im Sinne Gottes sein, dass die Menschen ein möglichst sinnvolles und glückliches Leben führen können. Und die Aufgabe der Kirche Jesu Christi ist es daher auch, sie nicht daran zu hindern, sondern sie auf ihrem Weg des Glaubens, des eigenen Gewissens und der persönlichen Verantwortung zu begleiten und sie darin zu bestärken: und zwar ohne erhobenen Zeigefinger. Zu viele Menschen empfinden aber die Kirche als Hindernis zum Glücklichsein in ihrem Leben. Dabei handeln Menschen, denen Gott und die Kirche wichtig sind, meistens sowieso verantwortungsbewusst: das ist eine Tatsache.

Und auch wenn viele Priester, Bischöfe und Ordensleute liebevoll, pflichtgetreu, gewissenhaft und geduldig ihren Dienst an Gott und an den Menschen ausüben (und daher ein Generalverdacht nicht nur unangebracht wäre, sondern auch zutiefst ungerecht) und auch wenn hinter dem täglich neu bekanntwerdenden Missbrauchsfällen sicherlich eine Kampagne, ja ein offensichtlich über die gesamte westliche Welt erstreckendes System steckt (das zu ignorieren, grenzt an Naivität): einerseits sollte sich die Kirche niemals -von wem auch immer und wozu auch immer- erpressen lassen, und andererseits sollte  die Kirche diese aktuelle Krise als Herausforderung zur ernsthaften Umkehr und inneren Erneuerung sehen, aus ihrer Sündhaftigkeit zu lernen und authentischen Glauben zu leben.

Gerade angesichts der in letzter Zeit aufgekommenen Missbrauchsfälle ist eines ganz sicher: Je mehr man eine moralische Institution darstellt, wie sie die Kirche nun mal ist und je mehr man den Menschen vorschreiben will, wie sie leben “müssen”, umso mehr wird man auch an den eigenen Taten gemessen.

Und in diesem Fall fühlt man sich leider an jene harte Bibelstelle erinnert, die da sagt: Was ihr dem Geringsten meiner Brüder angetan habt, das habt ihr mir angetan.(Mt 25,40) Ja mehr noch: Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im tiefen Meer versenkt würde und hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht des himmlischen Vaters. (Mt 18,6; 18,10). Ganz zu schweigen vom Vertrauensmissbrauch und dem Schmerz, dem man hier Opfern zufügt, gerade als Kirche, die eigentlich Gottes Liebe vermitteln sollte. Und ja: Die gesamte Kirche leidet auch am Schmerz jedes Einzelnen mit. Denn alle Gläubigen haben Anteil an dem einen Leib Christi, der Kirche (vgl. 1 Kor 12,26-27).

Die Totenstimmung, die derzeit herrscht, kann durch die uneingeschränkte Erkenntnis der Wahrheit und das Lernen daraus zu einer wahren Auferstehung führen: Christus selbst hat nicht nur die Sünden der gesamten Menschheit auf sich genommen in seinem Leiden und in seinem Tod am Kreuz, er hat den Tod selbst besiegt. Und dank der Auferstehung des Erlösers kann auch die Kirche wiederauferstehen, und zwar nicht als noch mächtiger als je zuvor, sondern als demütige Magd ihres Herrn.

Wahre Grösse zeigt sich nicht am kirchlichen Amt, in dem man sich sonnt oder das man erstrebt, sondern am Grad der Demut, an der Bereitschaft zum Dienst, zum Kleinwerden für andere. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes “jesuitisch”: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch gross sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der erste sein will, soll der Sklave aller sein. (Mk 10,42-44). Und auch wenn es zutiefst unangenehm besonders für Priester und Bischöfe und andere Verantwortungsträger in der Kirche sein mag: Dieses warnende Wort Jesu gilt besonders für diese jene, die sich für besonders “fromm” und Gott in besonderer Weise nahe sehen und sich sogar selbst vormachen, in seinem Namen zu handeln: Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten und haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht. Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. (Mt. 8,22-23)

Gerade Ostern ist aber das Zentrum der Frohen Christlichen Botschaft: Der Tod ist besiegt, auch der eigene Tod, auch die eigene Sünde, ein für alle Mal und seit Christi Tod und Auferstehung. Wir sind Menschen, die die Kraft der Auferstehung Jesu Christi in uns tragen und ein Leben in Fülle haben. Diese Frohe Botschaft muss verkündet werden: sie muss die Leidenden und die Traurigen trösten und aufbauen, ihnen zeigen, dass sie nicht allein sind in ihrem Schmerz, vor allem nicht in jenem, die sie vielleicht durch kirchliche Würdenträger erlitten haben. Nur die Wahrheit macht frei und offen. Definitiv!

Diess erfordert tiefe Demut und die Erkenntnis auch der eigenen Sündhaftigkeit, die man auch als kirchlicher Amtsträger gerne zugeben darf. Und: Milde anstatt Härte ist das Gebot der Stunde. Und zwar nicht nur die Gläubigen ihren Hirten gegenüber, sondern besonders die Hirten ihren Gläubigen gegenüber: Glaube muss konkrete Lebensorentierung und -hilfe bieten.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein wahres Fest der Auferstehung und unserer geliebten Kirche zudem einen ehrlichen und offenen Neubeginn im Sinne ihres Stifters Jesus Christus und im Sinne ihres eigenen Mottos “Ecclesia Semper Reformanda”: ohne falsche Scheu, zu seinen Sünden zu stehen, ohne Machtstreben, offen für das Wirken des Heiligen Geistes und im Dienste Gottes und der Menschen.

(Empfehlenswertes Buch zum Thema: “Die Beichte” von Felix Mitterer)

Sonntag, 4. April 2010, von Elmar Leimgruber

Frohe Ostern:-)

© Elmar Leimgruber

Werte Leserinnen und Leser:

Ich wünsche Ihnen, Ihren Angehörigen und Ihren Freunden und Bekannten frohe und glückliche Osterfeiertage.

Elmar Leimgruber

Samstag, 3. April 2010, von Elmar Leimgruber

Hintergrund-Kommentar zu “Resurrection” von magnam gloriam und Kritik verschiedener Messias-Interpretationen

Hier eine exklusive Hintergrund-Info zur aktuellen Maxi-CD “Resurrection” von magnam gloriam, produced by elmadonmusic.com: Die Urkomposition, die diesem Song zugrundeliegt, ist jahrhundertealt und stammt von keinem Geringeren als von Georg Friedrich Händel (1685-1759).

Dessen bekanntestes Oratorium ist “Der Messias“, verfasst im Original auf englisch (“Messiah“), da Händel damals sehr viel in London unterwegs war. Als Libretto verwendete Charles Jennens passende Bibelstellen des Alten und Neuen Testaments.

Mein Lieblingssong daraus ist seit Langem jene österliche Bass-Arie mit dem Titel “The Trumpet shall sound“, dessen Text aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther im Neuen Testament stammt:

- The trumpet shall sound, and the dead shall be raised incorruptible, and we shall be changed. For this corruptible must put on incorruption and this mortal must put on immortality.  (I Corinthians 15:52-53)

- Die Posaune wird erschallen, die Toten werden zur Unvergänglichkeit auferweckt, wir aber werden verwandelt werden. Denn dieses Vergängliche muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit. (1 Kor 15,52-53)

Und eben diese Bass-Arie ist es, die Sie in verschiedenen neuen elmadonmusic-Arrangements (unter anderem eine klassische Streicher-Version und eine innovative A Cappella-Variante) auf der neuen Maxi-CD “Resurrection” von magnam gloriam hören:

Ich habe bereits vor einigen Jahren hier die Gesamtaufnahme von Händels “Messias” unter Richard Bonynge besprochen.
Inzwischen muss ich meine Meinung hierzu leider revidieren (jene Aufnahme liegt maximal im Mittelfeld, obwohl die Ambrosian Singers zu den besten Sängern der Welt gehören und dies auch hier unter Beweis stellen), da ich mittlerweile 23 Aufnahmen davon kenne:

Es gibt weit bessere Aufnahmen des “Messias”: Eindeutig und weit vor allen anderen an erster Stelle steht nun bei mir die Gesamtaufnahme der Academy of Ancient Music unter der Leitung ihres Gründers Christopher Hogwood aus dem Jahr 1980, basierend auf der Foundling Hospital Version des Komponisten dieses Oratoriums aus dem Jahr 1754. Hier passt einfach alles: Das historische Instrumente spielende Orchester, DER Händelspezialist Hogwood am Dirigentenpult und hervorragende Solisten (Judith Nelson, Emma Kirkby, Carolyn Wakinson, Paul Elliott und vor allem David Thomas).

An zweiter Stelle steht die Interpretation des “Messiah”; (ebenfalls die 1754er-Version) durch Paul McCreesh und seinem Gabrieli Consort & Players: Diese Volldigitalaufnahme zeichnet sich vor allem klanglich aus und das Gabrieli Consort ist einfach ein grossartiger Chor.

Gleichauf an zweiter Stelle kommt eine historische “Messiah”-Gesamt-Aufnahme aus dem fernen Jahr 1965 mit dem Philharmonia Orchestra unter Otto Klemperer: Sie ist zwar technisch keinesfalls auf dem heutigen Level, aber sie ist von einer solchen Inbrunst, dass sich bei mir immer wieder Gänsehaut beim Zuhören entwickelt. Das ist einmalig, gerade, weil die Aufnahme so “alt” ist.

An dritter Stelle steht eine weitere Aufnahme der Academy of Ancient Music, diesmal die Version aus dem Jahre 1751 und volldigital eingespielt im Jahr 2006 und unter der Leitung von Edward Higginbottom: Ein nach wie vor authentisches Orchester mit grossartigen Solisten interpretiert vorbildlich.

Dann kommen viele weitere Aufnahmen, die in meiner Bewertung irgendwo im Mittelfeld liegen, z.B. eine deutschsprachige Interpretation der Mozart-Bearbeitung des “Messias” unter Rilling, sowie die englischen Gesamtaufnahmen unter Neville Marriner, Andrew Parrott, Johannes Somary, Trevor Pinnock, Stephen Cleobury oder Karl Richter.

Besonders positiv erwähnt sei zudem die deutschsprachige Version des “Messias” aus dem fernen Jahr 1965 mit dem Münchener Bach-Chor und Bach-Orchester (mit Gundula Janowitz, Marga Hoeffgen, Erst Haefliger und Franz Crass als Solisten) unter Karl Richter.

Am unteren Ende der Charts kommen dann die Aufnahmen unter Yehudi Menuhin und unter Timothy Dean sowie die mit den Wiener Sängerknaben unter Peter Marschik, aber ganz am Ende, also meines Erachtens vollkommen unnötig, eines geistlichen Werkes unwürdig und einfach grottenschlecht in jeder Hinsicht ist die Gesamtaufnahme des “Messiah” mit dem London Symphony Orchestra unter Sir Colin Davis aus dem Jahr 1966.

Zur Veranschaulichung und zum Vergleich haben Sie hier die Möglichkeit, in 70 verschiedene Aufnahmen der Arie “The Trumpet Shall Sound” reinzuhören:

Samstag, 3. April 2010, von Elmar Leimgruber

Top 10 Clicks: Die redakteur.cc-Artikel-Charts im März 2010

Hier die meistgelesenen Beiträge und Seiten meiner verschiedenen Homepages im Monat März 2010:

(Mehr dazu in Kürze)

Top 10-Platzierungen: redakteur.cc vom März 2010

Freitag, 2. April 2010, von Elmar Leimgruber

Stadt Wien fördert E-Bikes mit maximal 300 Euro

http://www.wien.gv.at/ma53/rkfoto/2010/412k.jpgBereits 170 Förderanträge für E-Bikes wurden in den letzten Wochen in Wien gestellt. Dies teilt die Stadt Wien mit, die in Kooperation mit der Wien Energie die Anschaffung von E-Bikes, E- Mopeds und E-Motorrädern mit maximal 300 Euro fördert. Wer sich von den Vorzügen eines E-Bikes überzeugen will, kann dies in Kürze beim ARGUS BIKE FESTIVAL am Wiener Rathausplatz machen vom 10. bis 11. April zwischen 9 und 18.00 Uhr. Dort gibt es heuer erstmals einen E-Bike-Test-Parcours.

In 10 Aussteller-Zelten können über 25 verschiedene E-Bike-Modelle gratis getestet werden, auf einem gesperrten Rundkurs kann man die verschiedenen Modelle und Systeme vergleichen. Zugleich gibt es dort auch Infos  über das Förderangebot der Stadt Wien.

Mit der Förderung soll ein weiterer Beitrag zur lokalen Reduzierung von Lärm und Luftemissionen im Individualverkehr und somit ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz in Wien geleistet werden. Gefördert werden 30 % des Anschaffungswertes, maximal 300 Euro. Das Förderansuchen kann unkompliziert bei der MA 22 – Wiener Umweltschutzabteilung eingereicht werden. Das Antragsformular und die wichtigsten Informationen gibt es unter www.natuerlich.wien.at zum Herunterladen.

Der eingebaute Elektromotor trägt zu einer Lärmreduzierung bei und hilft Luftschadstoffemissionen zu senken. Die Besitzer eines Elektro-Zweirads bewegen sich umweltschonend fort, ohne CO2, Feinstaub oder Stickoxide zu erzeugen. Dabei genießen sie jeden Komfort, den man auch mit einem herkömmlichen Zweirad hat: Parkplatzsuche ist kein Thema, man kommt auch bei Stau gut voran und anstrengend ist es auch nicht. Wobei E-Biker mit einem einfachen Drehgriff selbst bestimmen können, wie viel Unterstützung der Elektromotor gibt und wie stark sie selbst in die Pedale treten.

Zusätzlich wirken sich Elektromotoren auch positiv aufs Geldbörsl aus. Ein Elektro-Zweirad, dessen Akku zum Haushaltstarif von Wien Energie geladen wird, schlägt sich mit äußerst günstigen 70 Cent pro 100 Kilometer zu Buche. Ein herkömmliches Moped mit Verbrennungsmotor dagegen, das etwa 3,5 Liter Benzin auf 100 Kilometern verbraucht, verursacht Kosten von rund vier Euro – nahezu das Sechsfache.

Alle Informationen auf www.natuerlich.wien.at und www.argus.or.at

Freitag, 2. April 2010, von Elmar Leimgruber

Achtung: 1. April-Zeitungs-Ente

Dieser gestrige Artikel http://www.redakteur.cc/magnam-gloriam-erfolg/ war mein exklusiver Aprilscherz:-)

Weder hat magnam gloriam 1 Mio. Tonträger seiner neuen Scheibe verkauft, noch gab es gestern einen Festakt in der Hofburg zugunsten von magnam gloriam. Dies alles entsprach meiner Fantasie.

Sorry und nix für ungut und weiterhin schön lächeln:-)))

Donnerstag, 1. April 2010, von Elmar Leimgruber

Südtiroler sind optimistische Konsumenten

Handelskammer-Präsident Michl Ebner
Foto: handelskammer.bz.it

Mit mehrheitlich zuversichtlich gestimmten Konsumenten Anfang des Jahres 2010 hebt sich Südtirol nach wie vor positiv vom italienischen und europäischen Durchschnitt ab.Dies geht aus einer Untersuchung des WIFO hervor:   Und je jünger die Konsumenten, umso positiver sind die Erwartungen zur wirtschaftlichen Entwicklung Südtirols. Die Männer sind im Schnitt leicht positiver gestimmt. Hingegen sind Personen mit einem höheren Bildungsniveau und Einkommen im Schnitt weniger optimistisch.

Im Jahr 2009 war Südtirols Konsumentenklima laut Untersuung ganz leicht in den negativen Bereich abgerutscht, zumal die Anzahl der Konsumenten mit negativen Erwartungen die Optimisten ganz leicht übertroffen haben. Wesentlich schlimmer dagegen war die Stimmung in Italien und auf EU-Ebene. Anfang des Jahres 2010 ist Südtirols Konsumentenklima wieder in den positiven Bereich geklettert. Einmal mehr hebt sich Südtirol somit positiv vom nationalen und europäischen Umfeld ab. Dort hat sich die Konsumentenstimmung zwar auch verbessert, befindet sich aber immer noch im negativen Bereich.

“Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Landes in den nächsten 12 Monaten ein?”, wurden Konsumenten EU weit gefragt. Für Südtirol erhebt das WIFO das Konsumentenklima in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut ISAE-Italien entsprechend der Europa weit angewandten Methode. Auf diese Weise sind die Ergebnisse exakt vergleichbar.

“Die Ergebnisse unterstreichen die wirtschaftliche Stärke Südtirols und verdeutlichen den großen Beitrag, den unsere Konsumenten für eine stabile Wirtschaft leisten. Gleichzeitig sind die Ergebnisse ein Auftrag, wirtschaftspolitisch alles zu unternehmen, dass wir den vergleichsweise hohen Wohlstand in Südtirol auch für die Zukunft zu sichern vermögen”, kommentierte Handelskammerpräsident Michl Ebner das Ergebnis.