Mit ‘Südtirol’ getaggte Artikel

Dienstag, 31. Juli 2007, von Elmar Leimgruber

Jahreskarten auf Brennerautobahn

Schade, aber, was in Österreich und in der Schweiz üblich ist, das gibts leider auf der Brennerautobahn nicht.
Kann mir wer glaubwürdig, warum es auf der Brennerautobahn für Südtiroler im Gebiet von Südtirol und für Trentiner im Trentiner Bereich keine Jahreskarten gibt, obwohl viele Einheimische gezwungen sind, regelmäßig dort zu pendeln?
Dabei halten die Region Trentino/Südtirol sowie die beiden Provinzen und die Städte Bozen und Trient zusammen mit den Handelskammern der beiden Länder gemeinsam eine angemessene Mehrheit in der Brennerautobahn AG.
Beste Antwort drauf: Warum sollte man auch Abos einführen, wenn die Kunden auch so zur Genüge die Autobahn benützen, weil man sie ja irgendwie benützen muss.

Dienstag, 22. August 2006, von Elmar Leimgruber

Reinhold Messners Montain Museum

Obwohl ich kein Fan von Reinhold Messner bin (ich kann vor allem mit seiner “Philosophie” und seinem “Möchtegern-Prophet”-Gehabe sowie seiner extremen “Geld-Orientierung” (egal woher es kommt nix anfangen): sein Messner Montain Museum auf Schloss Sigmundskron bei Bozen in Südtirol ist sehenswert.
Ok, es herrscht Buddha, was dem eher tradionell christlichen Südtirol fremd vorkommen mag. Aber der Himalaja als höchster Berg der Welt liegt nun mal im Fernen Osten und dort herrschen Hinduismus und Buddhismus als Religionen vor.
Man betritt bei diesem Bergmuseum ein irgendwie andere, ja fremde Welt. Vielleicht war es auch die, die mich -neben dem wunderbaren Rund- und Fernblick auf das herrliche Südtirol- irgendwie faszinierte.
Etwas jedoch fehlt: es gibt keine wirklichen Wegweiser, was jedoch auch symbolische Bedeutung haben könnte: auch auf Berggipfel gibt es zuweilen verschiedene Wege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
Wer Unkonventionelles mag, wird demnach seine Freude haben am Bergmuseum von Reinhold Messner auf Schloss Sigmundskron bei Bozen, der Hauptstadt Südtirols.

Montag, 21. August 2006, von Elmar Leimgruber

Telemann in Eppan (Südtirol)

Der Kultur Kontakt Eppan lud ein und das Orchestra del Teatro Olimpico di Vicenza kam und interpretierte Georg Philip Telemann. Zu Beginn noch etwas unbeholfen und ungenau musizierend fand das Ensemble unter Leitung von Giancarlo De Lorenzo im Laufe des Konzerts sowohl seinen Rhythmus als auch seine präzisen Töne.
DAS Highlight des Abends in Eppan jedoch war die Fagottistin Laura Costa; sie spielt nicht nur präzise, sondern strahlt zudem auch musikalische Persönlichkeit aus, was die Solisten an der Oboe (Paolino Tona) und an der Blockflöte (Elena Contin) vermissen lassen. Von Costa wird man in Zukunft sicher noch viel hören und lesen.

Freitag, 7. Juli 2006, von Elmar Leimgruber

Mamma Mia, Südtirol

Nun darf man ja wirklich, auch offiziell: etwas, was ansonsten verpöhnt wäre: jetzt da Deutschland ja nicht mehr weltmeisterlich Fußball spielen darf, darf auch der aufrechteste Südtiroler Italien die Stange halten, ganz nach dem Motto: besser noch Italien wird Weltmeister als das arrgante Frankreich.
Und ich bin wieder mal froh, dass mich Fußball, vor allem einer, in dem es weniger um Spiel und Spass geht, sondern vielmehr um unzählig viel Geld, überhaupt nicht interessiert.

Sonntag, 19. Oktober 2003, von Elmar Leimgruber

Trondheim Soloists machen Bozen zum Streicher-Elysium

Selten noch hat Bozen Streicher gehört, die so rein und vor allem so harmonisch musizierten, wie die Trondheim Soloists am 18. Oktober 2003 auf Einladung des Konzertvereins Bozen. Von einem Weltklasse-Ensemble, das bereits Anne-Sophie Mutter auf Tourneen begleitete, durfte man zurecht ein Konzert der Superlative erwarten.
Selbst die Programmzusammenstellung ließ keine Wünsche offen: Neben Traditionellem (Mozart und Mendelssohn Bartholdy) galt ein Schwerpunkt skandinavischen Komponisten (Grieg, Kleiberg und Rautavaara), und nicht umsonst zum Abschluss des Konzertes ein wahrhaft meisterliches Werk des Polen Wojciech Kilar, der sich nicht nur im klassichen Bereich einen Namen gemacht hat, sondern auch durch zahlreiche Original Scores für Filme.
Das gesamte aus 16 Musikern bestehende Ensemble brilliert durch überwältigende Abstimmung und Übereinstimmung.
Besonders hervorzuheben ist sicherlich Oyvind Gimse, der künstlerische Leiter der Trondheim Solists, der an diesem Abend ein Cellokonzert mehr als überragend und bewegend interpretierte. Sehr entbehrlich hingegen war das Rein- und Rausstolzieren des Konzertmeisters nach jedem Stück.
Alles in allem jedoch ein unvergleichlich und ganz und gar hervorragender Musikgenuss.

Sonntag, 28. September 2003, von Elmar Leimgruber

Mozart zum “Einnicken”

Vielleicht lag es ja an der nicht gerade beispielhaften Akustik im Eppaner Kultursaal (Südtirol), die das Mozart-Konzert des Haydn-Orchesters von Bozen und Trient am 29. 9.2003 so langweilig wirkte. Vielleicht war auch die erstaunlich geringe Zahl an Besuchern des Konzertes dafür mitverantwortlich, dass diese den Eindruck gewinnen mussten, dass sich die Begeisterung der Musiker, ihr Bestes zu geben, ziemlich in Grenzen hielt.
Sicher ist jedenfalls, dass Mozarts Jupiter-Symphonie selten so eintönig, akzentlos und langweilig klang wie bei dieser Aufführung. Und dies, obwohl sich der zweifellos begabte Dirigent Giancarlo Andreatta sichtlich alle Mühe gab, die Musiker zu motivieren.
Der erst 24-Jährige Bass-Bariton Andrea Patucelli glänzte zwar im ersten Teil des Konzertes mit Arien aus Mozarts “Don Giovanni”, seine Kollegin Rosanna Savoia aber tat sich schon schwer im Coloraturgesang.
Doch insgesamt gesehen war dieser Konzertabend mehr ein Zeitvertreib, denn ein Kunstgenuss und bestätigte wieder mal, dass das Haydn-Orchester von Bozen und Trient zwar mit passenden Dirigenten Höchstleistungen im Bereich der Romantik und der zeitgenössischen Klassik zu erbringen vermag, jedoch große Schwächen von typischen klassischen Werken hat.

Samstag, 14. Juni 2003, von Elmar Leimgruber

Stelldichein in Meran: Charly Chaplin, Lorin Maazel, Mischa Maisky und Emma Kirkby

Das Philharmonia Orchestra London unter der Leitung von Lorin Maazel, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Paavo Järvi und das Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Metha sind nur einige wenige Höhepunkte der diesjährigen Meraner Musikwochen, die vom 26. August bis zum 26. September im Südtiroler Edel-Kurort Meran stattfinden. Ebenfalls unter anderem live in Meran zu erleben: The Academy of St.Martin in the Fields, die Tschechische Philharmonie, die Prager Symphoniker, das Russian National Orchestra und I Virtuosi Italiani unter der Leitung des Weltklasse-Cellisten Mischa Maisky.
Auch Freunde von authentischer Barockmusik kommen voll auf ihre Kosten. Die britische Sopranistin Emma Kirkby, die sich vor allem in Aufnahmen mit der Academy of Ancient Music von Christopher Hogwood einen internationalen Namen gemacht hat, tritt in Meran mit geistlichen Werken Händels und Vivaldis auf. Es begleitet sie London Baroque.
Charly Chaplin ist gemeinhin bestens bekannt als politischer Komiker und Schauspieler. Die wenigsten hingegen wissen, dass dieser Regisseur, der sich lange Zeit hindurch dem Tonfilm verweigerte, auch den Großteil der Melodien zu seinen Stummfilmen selbst komponierte. Der Original Score (Filmmusik) zu seinem zeitlosen Streifen “Modern Times” wird vom Filmorchester Babelsberg in Meran live gespielt als Begleitung zum gleichnamigen Chaplin-Film. Hier handelt es sich zweifellos um einen der Höhepunkte der diesjährigen Meraner Festwochen.
Andreas Cappello, dem Intendanten der Meraner Festwochen ist es demnach auch in diesem Jahr gelungen, ein qualitativ hochwertiges und abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen. Nähere Infos und Tickets gibt’s auf der Homepage der: Meraner Musikwochen

Sonntag, 29. Dezember 2002, von Elmar Leimgruber

Überwältigend gut: Bernhard Reifer und die Brass Band Pfeffersberg

Wer sich unter Blasmusik ewig gleiche Klänge mit stets denselben Rhythmen und Melodien oder krampfhaft demonstrierte Zeitgemäßheit erwartet, wurde am 28. Dezember 2002 im Bozner Haydn-Saal eines Besseren belehrt: Die Brass Band Pfeffersberg (BBP) wagte sich an ein sehr niveauvolles und schwieriges Programm, gab es doch u.a. Ouverturen von Shostakovich und von Berlioz, “The Olympic Spirit” von John Williams und das über 30 Minuten dauernde siebensätzige Werk “Hymn Of The Highlands” von Philip Sparke zu hören. Zudem kam auch das der Brass Band gewidmete Stück “BBP” vom jungen Südtiroler Blasmusikkomponisten Armin Kofler zur Aufführung. Kofler ist grosses Lob für sein Werk auszusprechen, das etwas an frühe Kompositionen von John Williams erinnert.
Wenn man bedenkt, dass es sich bei diesem Blechblasorchester um einem grossteils aus Laien-Musikern bestehenden Klangkörper handelt, war ich umso mehr positiv überrascht vom hohen Niveau und von der Spielkunst der BBP. Was man bei Blasmusikkonzerten üblicherweise nicht gewohnt ist, wurde bei diesen Interpretationen Wirklichkeit: es entstand Hochstimmung, ja ich bekam mehrmals Gänsehaut, wie mir das meist nur bei manchen Aufführungen unter der Stabführung Roger Norringtons oder Daniel Barenboims geschieht. Ich war am Ende des Konzerts wunschlos glücklich und schwebte irgendwie im Raum vor Begeisterung. Zurückzuführen ist das vor allem auf Bernhard Reifer, einem begnadeten jungen Dirigenten, der eigentlich Schlagzeuger bei der Musikkapelle Pfeffersberg ist.
Reifer ist ein Naturtalent mit einem unvergleichlichem Charisma und mit einer Ausstrahlung, die die Musikanten zu dynamischen und einfühlsamen Höchstleistungen erhebt.
Bernhard Reifer ist ein Name, den sich die Musikfachwelt einprägen sollte. Es sei ihm vergönnt, ein Musikstudium zu absolvieren, um sein weit überdurschschnittliches noch weiter zu entfalten.

Mittwoch, 18. September 2002, von Elmar Leimgruber

Nigel Kennedy verzauberte Meran

Der Stargeiger Nigel Kennedy und Elmar Leimgruber
Stargeiger Nigel Kennedy und Elmar Leimgruber in Meran
Foto © Elmar Leimgruber

Englands Stargeiger Nigel Kennedy begeisterte das Publikum des ausverkauften Kursaals Meran. Seine Begleitung bei Vivaldis “Vier Jahreszeiten” waren keine geringeren als Mitglieder der Berliner Philharmoniker. Zwischen Vivaldi mischte der Meister der Violine Stücke von Bartok und Jimmy Hendrix. Zutiefst beeindruckt (technisch präzise und gefühlvoll und abwechslungsreich) dieser Mann, der auch als Showman auf der Bühne eine ausgezeichnete Figur bei seinem derzeitig einzigen Europakonzert (laut dem Intendanten der Meraner Musikwochen, Andreas Cappello) macht.

Donnerstag, 5. September 2002, von Elmar Leimgruber

Meraner Musikwochen erreichen weitere Höhepunkte

Das MOZARTEUM ORCHESTER SALZBURG, KRZYSZTOF PENDERECKI, TON KOPMANN und andere international bekannte Orchester und Dirigenten sind heuer bei den Meraner Festwochen in Südtirol schon aufgetreten. Weitere folgen: BOBBY MCFERRIN, der erst kürzlich in Wien die Wiener Philharmoniker dirgierte und der in der Unterhaltungsbranche vor allem aufgrund seines Songs “Don’t worry – be happy” bekannt ist, tritt heuer am 20. September bereits zum zweiten Mal bei den Meraner Festwochen auf. CHRISTOPH DONAHNY mit dem Philharmonia Orchestra London ist am 17. September live in Meran zu erleben. Highlight dieses Sommers dürfte allerdings der weltweit bekannte Stargeiger NIGEL KENNEDY sein, der zusammen mit dem Kollegium Berliner Philharmoniker am 14. September Vivaldis “Vier Jahreszeiten” interpretieren wird. Verantwortlich für die seit Jahren äußerst erfolgreichen Festwochen in Meran ist deren Intendant Andreas Cappello. Programm und Tickets unter: http://www.meranofestival.com