Mit ‘Frankreich’ getaggte Artikel

Samstag, 24. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Gold- und Platin-Schallplatten gestohlen

Die gestohlenen Rockets Platin und Gold Discs
Foto: Fabrice Quagliotti

Vor einigen Tagen wurden, Fabrice Quagliotti, dem Keyboarder der französischen 80er-Jahre-Spacerock-Kultband Rockets,(Les Rockets, The Rockets, Silver Rockets, Roketz) Gold und Platin Schallplatten der Top-Alben “Galaxy” (allein über eine Million verkaufte Exemplare) und “Plasteroid” aus seinem Haus Nähe Como in Oberitalien gestohlen. Dies teilte der passionierte Musiker, der derzeit an einem neuen Rockets-Album arbeitet, das im Herbst erscheinen soll, seinen Fans auf Facebook mit.

Der Keyboarder der Rockets, Fabrice Quagliotti, zusammen mit dem Autor dieses Beitrags vor ein paar Jahren in Como
Foto: © Leimgruber

Da die Schallplatten zwar weniger einen materiellen, sondern vielmehr und vor allem einen moralischen Wert haben, ersucht Fabrice um Mithilfe seiner Fans bei der Suche nach den gestohlenen Gold und Platin Schallplatten aus dem Hause Rocketsland. Obwohl nach seinen Angaben die Diebe auch andere Wertgegenstände entwendet hatten, ihm gehe es einzig und allein darum, diese für ihn persönlich wichtigen Schallplatten wiederzubekommen.


Die Rockets waren zwar im deutschsprachigen Raum zwar auch damals niemals so erfolgreich wie in Frankreich oder vor allem in Italien, aber vielleicht tauchen diese rein für den originalen Eigentümer moralisch wertvollen Schallplatten ja auch im deutschsprachigen Raum auf.

Bitte in diesem Fall um sachdienliche Hinweise.

Im vergangenen Jahr gabs übrigens einen Liveauftritt der Rockets in Bozen, der hier auf youtube abrufbar ist.

Und hier ist eine musikalisches Tribute an die Rockets durch mein Musiklabel elmadonmusic.com abrufbar.

Samstag, 24. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Österreicher sind Lieblingsnachbarn der Deutschen

Das liebste Nachbarland der Deutschen ist Österreich. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für das aktuelle Magazin Reader’s Digest (ab 26. Juli erhältlich). Demnach gaben 22 Prozent der 1002 Befragten an, sie würden Österreich am sympathischsten finden. Auf Platz zwei kamen die Schweiz und Frankreich mit jeweils 17 Prozent.

Dahinter folgen die Niederlande (15 Prozent) und Dänemark (13 Prozent). Belgien, Luxemburg, Polen und Tschechien rangieren in der Sympathietabelle mit jeweils nicht einmal fünf Prozent weit abgeschlagen.

Die Beliebtheit Österreichs bei den Deutschen ist laut Umfrage vor allem auf die kulturellen Parallelen und die gleiche Sprache zurückzuführen. So gaben 97 Prozent der Österreich-Fans an, die Landsleute in der Alpenrepublik seien freundlich, 90 Prozent halten sie für fleißig. Nur 34 Prozent der Befragten meinten, die Nachbarn seien provinziell.

Ähnlich verhält es sich mit der Schweiz, die wegen ihrer imposanten Landschaften bei Deutschen sehr beliebt ist und obendrein für ihre Form der politischen Mitbestimmungsmöglichkeiten, zum Beispiel bei Volksabstimmungen, von vielen Deutschen überaus geschätzt wird. Hinzu kommt: 92 Prozent der Schweiz-Fans halten die Eidgenossen für ehrlich.

Auch die gute Platzierung Frankreichs ist nachvollziehbar. So sagten 91 Prozent in der Umfrage, die Franzosen seien ein humorvolles Volk. 72 Prozent betonten, die Menschen dort seien weltoffen. “Mir gefällt die französische Lebensart. Die sind einfach lockerer als wir Deutsche und sehen nicht alles so eng”, betonte ein Teilnehmer der Umfrage.

Dennoch sind die Sympathiewerte für die Nachbarländer regional ganz unterschiedlich verteilt, wie Reader’s Digest berichtet. So hegen überdurchschnittliche 40 Prozent der Bayern große Sympathien für die Österreicher, während 29 Prozent der Baden-Württemberger den direkten Nachbarn Frankreich auf Platz eins wählten. Im Norden Deutschlands hingegen stehen Dänemark und die Niederlande am höchsten im Kurs.

In der Umfrage wurde auch nach dem unsympathischsten Nachbarland gefragt. Zwar wollten sich 26 Prozent dabei für kein Land entscheiden, aber 33 Prozent nannten Polen und setzten es damit auf Platz eins der Negativliste, gefolgt von Tschechien (13 Prozent). Besonders auffällig an diesem Ergebnis: Den negativen Spitzenwert erreicht Polen nicht in den angrenzenden deutschen Bundesländern, sondern im weit entfernten Bundesland Baden-Württemberg. Dabei räumten 56 Prozent der Polen-Kritiker ein, sie würden keinen Bewohner dort kennen, 58 Prozent waren obendrein noch nie in dem Land.

Freitag, 16. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Weitere EU-Länder in Wirtschafts-Troubles

Es betrifft derzeit nicht nur Griechenland oder etwa Spanien, Irland und Italien. Insgesamt zwölf  Länder haben nach Angaben der EU-Kommission Maßnahmen zur Sanierung ihres Haushalts ergriffen:

Dänemark, Finnland und Zypern gehören nun demnach auch zu den Mitgliedstaaten, deren hohe Haushaltsdefizite die gesamte europäische Wirtschaft bedrohen. Deshalb empfiehlt die Kommission, sie auf die Liste der Länder zu setzen, deren öffentliche Finanzen einer tiefer gehenden Überprüfung unterzogen werden sollen.

Mit diesen drei Ländern würden alle EU-Länder außer einem auf dieser Liste stehen: Nur das Haushaltsdefizit von Luxemburg bleibt unter dem Grenzwert von 3 % – 2009 schloss das Land mit einem Defizit von ungefähr 2 % ab.

Bis jetzt haben nach Auffassung der Kommission lediglich zwölf Länder ausreichende Anstrengungen unternommen, um die Rückstände zu beheben. Dazu gehören Einschnitte bei den Haushaltsausgaben und Maßnahmen zur Steigerung der Staatseinkünfte. Zu nennen sind Irland, Italien, Portugal und Spanien – vier Länder, deren hohe Staatsverschuldung wie ein Damoklesschwert über der Eurozone hängt, so die EU-Kommission.

Deutschland hingegen will vornehmlich höhere Ausgaben der Privathaushalte fördern, um Befürchtungen entgegenzuwirken, dass der hohe Außenhandelsüberschuss die Wirtschaft anderer EU-Länder beeinträchtigen könnte. Doch auch Deutschland hat für 2011 und später Maßnahmen zur Senkung des Haushaltsdefizits formuliert.

Im neuesten Bericht der Kommission wurden außerdem die Länder Belgien, Frankreich, Niederlande, Österreich, Slowakei, Slowenien und Tschechische Republik überprüft.

Wie alle anderen unter Beobachtung stehenden Ländern hat die Kommission Dänemark, Finnland und Zypern Fristen eingeräumt, um ihre Defizite zu beheben. Finnland hat bis 2011 Zeit, Zypern bis 2012 und Dänemark bis 2013.

Zypern verzeichnete im letzten Jahr ein Defizit in Höhe von 6,1 % des Bruttoinlandsprodukts. In Dänemark wird für dieses Jahr von einem Haushaltsdefizit von 5,4 % und in Finnland von 4,1 % ausgegangen.

Bis vor kurzem schienen diese Länder wirtschaftlich gut dazustehen. EU-Währungskommissar Olli Rehn sieht in dieser plötzlichen Kehrtwende, wie katastrophal sich die Wirtschaftskrise auf die öffentlichen Ausgaben ausgewirkt hat.

Die Obergrenze von 3 % Haushaltsneuverschuldung – Teil des Stabilitäts- und Wachstumspakts – soll Ungleichgewichte vermeiden helfen, die das Vertrauen in die Eurozone erschüttern könnten, wie es im letzten Monat durch die Griechenlandkrise der Fall war.

Montag, 5. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Nachrichtenagenturen dpa und AFP kooperieren

Die Deutsche Presse-Agentur GmbH (dpa) und die französische Agence France-Presse (AFP) unterstützen sich künftig bei der Nachrichtengewinnung auf ihren jeweiligen Heimatmärkten und lassen ein schon bis 2007 bestehendes Abkommen wiederaufleben, wie die dpa mitteilt. Die Kooperation mit AFP festigt die internationale Aufstellung der dpa und ihren besonderen Fokus auf die deutschlandorientierte Berichterstattung aus Europa und der Welt.

Die dpa bietet demnach den Korrespondenten der AFP Welt-Dienste in Deutschland künftig die Möglichkeit, ihr gesamtes Inlandsmaterial mitzulesen. Gleichzeitig können die Korrespondenten der dpa in Frankreich den Inlands-Textdienst der AFP sichten und als Hinweisgeber nutzen. In Österreich arbeitet die dpa übrigens mit der Austria Presse Agentur (APA) zusammen.

Die dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH ist der größte unabhängige Informationsdienstleister in Deutschland. Sie ist eine der führenden internationalen Nachrichtenagenturen und ausschließlich im Besitz der deutschen Medien. Das Portfolio der dpa umfasst Nachrichtendienste in deutscher, englischer, spanischer und arabischer Sprache, Angebote in Bild, Audio, Video und Grafik sowie vielfältige Redaktionsdienstleistungen.

Agence France-Presse ist die älteste der internationalen Nachrichtenagenturen – es gibt sie seit 1835. Die Kontrolle des Unternehmens liegt bei den Hauptnutzern, mit starker Dominanz der französischen Presse. Ein gesetzlich verankertes AFP-Statut garantiert Unabhängigkeit von Staat und Privateigentümern.

“Die Vereinbarung wird sofort wirksam”, sagte dpa-Geschäftsführer Michael Segbers am Montag in Hamburg. “Die Zusammenarbeit ermöglicht uns eine noch bessere Berichterstattung aus unserem wichtigsten europäischen Nachbarland”, sagte dpa-Chefredakteur Wolfgang Büchner. “dpa unterhält aktuell Kooperations- und Austauschabkommen mit 46 Nachrichtenagenturen weltweit. Wir haben für unseren Kunden so beispielsweise auf die USA-Sportberichterstattung der AP in New York ebenso Zugriff wie auf Verlautbarungen der Xinhua in Peking”, sagte Segbers. “Unser Netz von Korrespondenten und Informanten deckt 180 der 192 Länder ab, die in den Vereinten Nationen vertreten sind”, sagte Büchner. “Das ermöglicht uns eine eigenständige Nachrichtengewinnung rund um den Globus – nach den journalistischen Maßstäben der dpa und gewichtet nach den Interessen unserer Kunden.”

Sonntag, 13. Juni 2010, von Elmar Leimgruber

Sauberes Meer in Slowenien, Griechenland, Zypern und Malta, schmutziges in Italien, Frankreich und Spanien

Badestrand auf Ibiza
Foto: © Leimgruber

Wenn die Europäer diesen Sommer an die Badeküsten strömen, brauchen sie sich über die Qualität des Wassers keine Gedanken zu machen. Der jährlich erscheinende Badegewässerbericht der Europäischen Kommission und der Europäischen Umweltagentur zeigt, dass 95 % der Küstenbadegewässer und 90 % der Badegewässer der Flüsse und Seen 2009 den Mindestvorschriften entsprachen.

Auch wenn sich die Wasserqualität geringfügig verschlechtert hat, erlauben demnach die meisten europäischen Küstengewässer, Seen und Flüsse immer noch ungetrübten Badespaß. Der EU-Bericht basiert auf Proben, die 2009 den Gewässern entnommen wurden, in denen das Baden erlaubt oder zumindest geduldet war. Die europäischen Badegewässer werden auf physikalische, chemische und bakteriologische Schadstoffe untersucht. Die Länder müssen die in den EU-Rechtsvorschriften festgelegten Mindeststandards erfüllen, können jedoch auch einen Schritt weiter gehen und zusätzliche strengere Kriterien anlegen.

Die Badewasserqualität am Mittelmeer
Grafik: Europäische Umweltagentur

Bei den Küstengewässern entsprachen die Ergebnisse ungefähr denen des Vorjahres. Bei den Binnengewässern wurde jedoch eine geringfügige Verschlechterung festgestellt. 2008 waren noch 92 % dieser Gewässer als sauber eingestuft worden. 2009 wurden rund 20 600 Badeabschnitte getestet, von denen zwei Drittel an der Küste lagen. Legt man die strengsten Kriterien an, so erfüllten noch 89 % der Küstengewässer und fast 71 % der Seen und Flüsse die Anforderungen. Wie bereits im Jahr 2008 hatten auch dieses Mal wieder Griechenland, Zypern und Malta die saubersten Gewässer. Über 90 % ihrer Badegewässer erfüllten die strengeren Kriterien. Dies traf auch auf die bulgarischen und portugiesischen Badegewässer zu, was gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Verbesserung darstellt.

Etwa 94,9 % der Küstenbadegebiete im Mittelmeerraum erfüllten laut Umweltbericht die zwingenden Qualitätswerte; dies liegt unter dem europäischen Durchschnitt von 95,6 %. In Malta, Slowenien, dem Vereinigten Königreich (Gibraltar) und Zypern lag die Einhaltung bei 100 %, in Griechenland mit 99,9 % knapp darunter. Ein Badeverbot bzw. eine Schließung während der gesamten Saison galt an 310 Badestellen (3,8 %); alle befanden sich in Italien. Insgesamt 77 Badestandorte (0,9 %) erfüllten nicht die zwingenden Werte: 51 davon befanden sich in Italien, 21 in Frankreich und 5 in Spanien. Die Wiener Badegewässer (Donau mit Nebenarmen) schnitten übrigens (wie schon seit Jahren) ausnahmslos mit gut ab.

Die EU-Umweltagentur, die den Jahresbericht erstellt hat, erklärte, dass derartige Schwankungen nicht außergewöhnlich sind. Dennoch forderte sie weitere Anstrengungen, um die Qualität der Badegewässer auch in Zukunft zu gewährleisten.

Detailierte Unterlagen inklusive Grsafiken und Bildern zu den einzelnen Badegewässern in der EU sind hier downloadbar.

Montag, 8. März 2010, von Elmar Leimgruber

Die gute Nachricht zum Weltfrauentag: Frauen überleben Männer

Jetzt haben wir es also schwarz auf weiss: Frauen (über)leben länger: Eine gute Nachricht zum heutigen Weltfrauentag, verbunden mit besten Wünschen meinerseits für alle Frauen weltweit.

Im Jahr 2030 wird über ein Viertel aller Frauen 65 oder älter sein. Dies geht aus den aktuellen Daten des europäischen Statistikamtes (eurostat) hervor:

Derzeit sterben Männer in der EU27 demnach durchschnittlich mit 76 Jahren, während Frauen über 82 Jahre erreichen. Die höchste Lebenserwartung in Europa haben derzeit Frauen aus Frankreich, gefolgt von jenen aus der Schweiz, aus Spanien und Italien sowie Männer aus der Schweiz, gefolgt von jenen aus Schweden, Italien und Zypern. Frauen in Bulgarien und Rumänien sowie Männer aus Litauen und Lettland leben am wenigsten lang.

Die steigende Lebenserwartung für das Jahr 2030 wird laut eurostat durch einen Anstieg des Anteils von Frauen im Alter von 65 Jahren und älter widergespiegelt: Im Jahr 2008 war ein Fünftel (19%) aller Frauen in der EU27 65 Jahre oder älter, während für das Jahr 2030 ein Anstieg dieses Anteils auf ein Viertel (26%) erwartet wird.

Für das Jahr 2030 wird ein durchschnittliches Todesalter für Männer auf 80 Jahre und für Frauen auf über 85 Jahre prognostiziert. Für das Jahr 2030 wird also in der EU27 ein Anstieg der Lebenserwartung bei Geburt auf 85,3 Jahre für Frauen und 80,0 Jahre für Männer erwartet, ein Unterschied von 5,3 Jahren. Es wird zudem angenommen, dass sich die Unterschiede zwischen Frauen und Männern verringern werden, von ungefähr drei Jahren in Zypern bis zu etwa neun Jahren in Litauen, Estland und Lettland.

Demnach lag im Jahr 2008 die Lebenserwartung von Frauen bei 77,0 Jahren in Bulgarien und 84,9 Jahren in Frankreich (2007) und sie war in allen Mitgliedstaaten höher als für Männer. Die größten Unterschiede der Lebenserwartung für Männer und Frauen, von etwa elf Jahren, im Jahr 2008 gab es in Litauen (77,6 Jahre für Frauen und 66,3 Jahre für Männer), Estland (79,5 and 68,7) und Lettland (77,8 and 67,0) und die geringsten, von etwa vier Jahren, in den Niederlanden (82,5 und 78,4), Schweden (83,3 und 79,2) und dem Vereinigten Königreich (81,8 und 77,6 im Jahr 2007). Im Durchschnitt lag im Jahr 2007 in der EU27 die Lebenserwartung bei Geburt bei 82,2 Jahren für Frauen und 76,1 Jahren für Männer, dies entspricht einem Unterschied von 6,1 Jahren.

Freitag, 12. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Migranten schicken jährlich 32 Mrd. Euro in ihre früheren Wohnsitzländer

Wer sich schon immer gefragt hat, warum Europa für so viele Menschen aus ärmeren Ländern so überaus attraktiv erscheint, bekommt jetzt eine klare finanzielle Antwort:

Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union führt jährlich eine Erhebung über die Geldflüsse von Migranten in der EU durch und die aktuellen Zahlen wurden soeben veröffentlicht: Demnach schickten im Jahr 2008 Einwanderer in die EU 27 ganze 32 Milliarden Euro (!) in ihre früheren Wohnsitzländer; vier Jahre früher waren es noch 19,4 Milliarden.

Die Zunahme der Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen in den letzten Jahren ist hauptsächlich auf einen starken Anstieg der Geldströme in Drittländer zurückzuführen (von 11,5 Mrd. im Jahr 2004 auf 22,5 Mrd. im Jahr 2008), während die Geldflüsse innerhalb der EU27 weniger schnell anstiegen (von 7,9 Mrd. auf 9,3 Mrd.). Folglich stieg der Anteil der Heimatüberweisungen in Drittländer von 59% im Jahr 2004 auf 71% im Jahr 2008.

Im Jahr 2008 stammten laut Eurostat zwei Drittel der gesamten Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen aus der EU27 ausSpanien (7,8 Mrd. Euro oder 25% aller EU27-Heimatüberweisungen), Italien (6,4 Mrd. oder 20%), Frankreich (3,4 Mrd oder 11%) und Deutschland (3,1 Mrd. oder 10%). Die Spanieneinwanderer schickten demnach 6,3 Milliarden Euro in ihre Heimatländer ausserhalb der EU, die Italieneinwanderer 5,2 Milliarden, Frankreichmigranten 2,2, Deutschlandmigranten 2,1 und weit abgeschlagen Österreicheinwanderer mit 370 Millionen Euro.

Bei Überweisungen vom Aufenthaltsland ins Heimatland innerhalb der EU27 steht auch Spanien an erster Stelle, gefolgt von Frankreich, Italien und Deutschland. Migranten nach Österreich überweisen übrigens entgegen den meisten Migranten in anderen EU27-Ländern mehr Geld in ein anderes EU-Land als in Drittländer. Für die meisten Mitgliedstaaten sind übrigens jährliche Daten über Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen auch nach Partnerland auf der Eurostat-Webseite verfügbar.

Die folgenden Anmerkungen, die direkt von Eurostat stammen, helfen bei der Deutung der gelieferten Zahlen: In der Zahlungsbilanzstatistik umfassen die Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen laufende Übertragungen (Geld- oder Sachleistungen), die von in einem Mitgliedstaat ansässigen und arbeitenden Migranten an Personen in Ländern transferiert werden, in denen die Migranten zuvor ansässig waren. Personen, die weniger als ein Jahr in der Wirtschaft eines neuen Landes (ein anderes Land als ihr Herkunftsland) arbeiten und leben werden als nicht-ansässig betrachtet. Ihre Transaktionen werden in der Zahlungsbilanzstatistik unter der Komponente “Erwerbseinkommen” erfasst. Daten über Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen sind sehr schwer zu erfassen, da sie zahlreiche kleine Transaktionen über viele verschiedene, mitunter informelle oder illegale, Kanäle darstellen. Dies muss bei der Datenanalyse berücksichtigt werden.

Wenn nun aber in den oben genannten offiziellen Statistiken schon solch hohe Zahlen (wie diese zustandekommen, ist mir allerdings etwas rätselhaft) aufscheinen, darf man sich nicht wundern, dass Europa ausserhalb als so reich empfunden wird, dass es in jedem Fall erstrebenswert wäre, durch Einwanderung auch selbst an diesem üppigen finanziellen Kuchen mitzunaschen.

Will man also auf europäischer Ebene sowohl das Problem, dass in der EU verdientes Geld nicht innerhalb der EU bleibt (und damit Wirtschaftskraft verloren geht) als auch jenes unzähliger Wirtschaftsflüchtlinge in den Griff bekommen, muss man sich wohl ernsthafte Gedanken darüber machen:

Einerseits müssen in den Herkunftsländern Wirtschaftswachstum und Wohlstand mehr gefördert werden als bisher (den Menschen dort helfen, wo sie es wirklich und direkt brauchen), andererseits sind möglichst nur mehr Aufnahmeaufträge in die EU von “echten” Flüchtlingen positiv zu beantworten, die nachweislich aus einem Kriegsgebiet kommen oder aber aus einem Land, wo es politische, rassistische oder religiöse Verfolgungen gibt. Aber, und das muss ich erneut betonen: Um ihren Status zu klären, braucht es auch Erstaufnahmemezentren, in denen sie auch menschlich behandelt werden.

Montag, 11. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Kostenloses Kino: Filme in Originalsprache in Südtirol

Filme in Originalsprache im Kino: Das gibts nicht allzuhäufig, zumindest nicht kostenlos und vor allem nicht, wenn die Originalsprache nicht englisch ist. In Südtirol wird aber ein solches -im letzten Jahr erfolgreich begonnenes- Projekt heuer fortgesetzt:

Ab Donnerstag, dem 14. Jänner, stehen in Bozen, Meran und Leifers wieder wöchentlich Filme in Originalsprache auf dem Spielplan. Dazu lädt, bei freiem Eintritt, das Amt für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen.

Im Mehrsprachenzentrum in der Kapuzinergasse 28 in Bozen steht in dieser Woche zum ersten Mal ein Film in russischer Sprache auf dem Programm: Prikljutscheniya Scherloka Cholmsa i doktora Watsona zeigt die Abenteuer von Sherlock Holmes und Doktor Watson, die in den Jahren 1979 bis 1984 unter der Regie von Igor Maslennikov in Russland für das russische Fernsehen gedreht wurden, mit Wassilij Liwanow (Holmes) und Vitalij Solomin (Watson).

Die Sprachenmediathek am Sandplatz 10 in Meran bringt Le huitième jour (Frankreich/Belgien 1996, Regie Jaco Van Dormael, Dauer 115 Minuten): “Am achten Tag” ist ein heiter, originell und fantasievoll inszeniertes Großstadtmärchen über die Freundschaft eines Bankmanagers mit einem Mann mit Down-Syndrom, die dazu führt, dass der “Normale” sein egozentrisches Verhalten überdenkt. In französischer Sprache mit französischen Untertiteln.

Im Don-Bosco-Zentrum in der Kennedy-Straße 94 in Leifers wird der Film Camino (Spanien 2008, Regie Javier Fesser, Dauer 143 Minuten) ausgestrahlt. Der Film erhielt bei der Verleihung des “spanischen Oscars” im vergangenen Jahr mehrere Auszeichnungen: Die Produktion, die sich kritisch mit der religiösen Gemeinschaft Opus Dei auseinandersetzt, gewann sechs Goya-Preise, darunter jene für den besten Film und den besten Regisseur, die beste Schauspielerin und den besten Nebendarsteller. Der Film wird in spanischer Originalsprache mit spanischen Untertiteln gezeigt. Der Sprachkinoabend mit Einführung und Diskussion beginnt am Donnerstag, dem 14. Jänner, um 18.30 Uhr.

Ich finde solche Initiativen wie diese in Südtirol, die natürlich auch über Steuergeld finanziert werden müssen, durchaus für sinnvoll und vorbildlich: dies fördert das Verständnis für fremde Kulturen und ihre Buntheit und Vielfalt.

In Wien gibts übrigens auch einige Kinos mit Filmangeboten auch in Originalsprache (abseits von Hollywood und vom englischen Spachraum), diese sind allerdings meist nicht kostenlos zugänglich.

Dienstag, 22. Dezember 2009, von Elmar Leimgruber

Deutsche Schwergewichte und britische Magersüchtige

Laut europäischem Statistikamt Eurostat sind über ein Viertel aller deutschen Jugendlichen (zwischen 15 und 24 Jahren) übergewichtig. Noch dicker sind demnach die Malteser mit 34%, gefolgt von den Briten mit 31 Prozent. Österreich liegt mit 17 Prozent im Mittelfeld, Italien bei 12,6 Prozent (und dies bai all dem häufigen Pasta- und Pizzakonsum).
Und wie siehts mit der Magersucht in Europa aus?
Am Untergewichtigsten sind die Briten mit knapp 17 Prozent (sie sind also sowohl fettsüchtig als auch magersüchtig), gefolgt von den Franzosen mit 16 Prozent, von Österreich mit 14,5 Prozent und von Italien mit 11,7 Prozent: Eine interessante Meldung jetzt vor den Weihnachtsfeiertagen, an denen traditionell besonders kulinarisch verwöhnt wird.
Ich aber finde: lassen Sie sich den Appetit nicht verderben: und am Wichtigsten ist, dass Sie sich in Ihrer Haut wohlfühlen und auch Ihre Gesundheit bedenken. In diesem Sinne:

Guten Appetit:-)

Montag, 10. Juli 2006, von Elmar Leimgruber

Sieg der Nationalen

Es ist geschehn, was eh vorhersehbar war: nicht nur, dass die Arroganten gegen die Nationalen ins Fußball-WM-Finale kamen, von denen mir zugegebenermaßen beide unsympathisch sind: Kann ja reinen Gewissens weder Nationalisten noch Arrogante unterstützen.
Nun sind also die Nationalen tatsächlich in letzter Minute Fußball-Weltmeister geworden. Die Deutschen gestern waren zwar begeistert über ihren wohlverdienten dritten Platz, aber da war auch nicht die geringste Spur eines Nationalismus zu sehn. Den Italienern aber, die bei den letzten Nationalratswahlen nur knapp die national gerichtete Berlusconi-Regierung abgewählt haben, denen tut so ein Sieg absolut nicht gut, wie Nationalismus niemals und nirgendwo unterstützt werden darf. Ich bin nur froh, dass mittlerweile -wenn auch nur knapp- wenigstens Prodi Italien regiert und nicht mehr sein Vorgänger.