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Donnerstag, 8. November 2012, von Elmar Leimgruber

Zum Skandal um die Kastelruther Spatzen: Hintergrund und Kommentar

Ein regelrechter Skandal plagt seit Tagen die Welt des volkstümlichen Schlagers: Die Kastelruther Spatzen, mit mehr als 15 Mio. verkauften Tonträgern und 13 Echo-Preisverleihungen seit Jahrzehnten erfolgreichste volkstümliche Gruppe überhaupt und dafür auch mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, haben seit vielen Jahren keine einzige ihrer Erfolgs-CDs mit ihren Instrumenten selbst eingespielt, sondern das waren Studiomusiker. Einzig Sänger Norbert Rier, der die Vorwürfe als “in der Branche üblich” bestätigt, hat jeweils gesungen. Alles in allem also jahrelanger “Betrug”, behauptet nun Walter Widemair, Studioleiter von Koch Universal in Osttirol.

Widemair hatte zunächst ein eigenes, trotz der damaligen Einmaligkeit des Sounds erstaunlicherweise nur wenig erfolgreiches eigenes Musikprojekt, das Dolomiten Sextett Lienz, beschäftigte sich dann aber zuehmend mit der Arbeit im Tonstudio von Koch. Seit dieser Zeit komponierte und arrangierte (und spielte auch selbst großteils die Trompete) Widemair zahlreiche der erfolgreichsten Spatzen-Hits. Zudem arbeitete er aber auch für andere volkstümliche Gruppen wie beispielsweise das Nockalm Quintett; daher auch die musikalische Ähnlichkeit des “Spatzen-Sounds” mit anderen  volkstümlichen Gruppen.

Am Beginn der Karriere der Spatzen war der Südtiroler Privatradio-Pionier, Charly Mazagg, maßgeblich für ihren, auch internationalen Erfolg, verantwortlich: er verschaffte ihnen einen Plattenvertrag und organisierte ihnen Auftritte auch in TV-Sendungen, welche ihnen eine Bekanntheit über Südtirol hinaus beschwerte. Endlich international bekannt, trennten sich die Spatzen von ihrem Manager Mazagg, was diesen vor allem persönlich sehr verletzt.

Einige Zeit nach der Trennung berichtete schließlich die deutsche BILD-Zeitung erstmals darüber, dass die Kastelruther Spatzen nicht live musizieren. In Folge fand damals in Südtirol eine “Krisensitzung” mit entscheidenden Medienvertretern statt, in welcher die Spatzen alle Vorwürfe als richtig bestätigten und als Rechtfertigung angaben, ja regulären Berufen nachzugehen und daher gar nicht die nötige Zeit zum Musizieren zu haben. Schließlich einigte man sich auf eine “Schadensbegrenzung”, die darin bestehen sollte, den zahllosen volkstümlichen Fans im gesamten deutschsprachigen Raum ihre bisherigen Illusionen der “heilen Welt” wieder zurückzugeben und die Berichterstattung darüber einzustellen. Und tatsächlich gab es seither bis vor wenigen Tagen keinen nennenswerten diesbezüglichen medialen Vorwurf mehr.

Und kaum thematisiert die BILD das Thema nach Jahrzehnten am 6.11. erneut (auf der Titelseite: siehe Screenshot), schon beginnt die Rechtfertigung von Neuem: Die wichtigste Südtiroler Tageszeitung, die “Dolomiten”, widmete den Spatzen am Mittwoch fast eine gesamte wohlwollende Seite (siehe Screen-Shot), was vielleicht ja noch nachvollziehbar wäre, weil es sich um den bekanntesten volkstümlichen Export Südtirols handelt. Etwas distanzierter berichtet die zweite, “Die Neue Südtiroler Tageszeitung” ebenfalls ausgiebiger über das Thema.

Die BILD aber legte am Mittwoch noch nach und fordert eine Rückgabe der 13 Echos, was die Deutsche Musikindustrie, die die Preise vergibt, natürlich verweigert. Laut “Oberspatz” Rier hat nämlich die Plattenfirma Koch Universal selbst darauf bestanden, dass die Produktionen von Profimusikern im Studio eingespielt wird und nicht von den Kastelruther Spatzen selbst.

Das eigentliche Problem der Volkstümlichen Musik ist aber ein ganz anderes, nämlich das, was Rier (und auch seine Kollege Albuin Gross gegenüber der “Tageszeitung”) als “in der Branche üblich” bezeichnet: Wie viele jene volkstümlichen Stars, die seit Jahren im “Musikantenstadl” und in anderen -sonderbarerweise höchst erfolgreichen- TV-Sendungen auftreten, sind wirklich echt? Wer spielt denn hier tatsächlich sein Instrument selbst? Und wer in TV-Shows singt wenigstens noch live? Kommerziell erfolgreiche Schlagermusik kommt aus dem Studio, bzw. vom Band und ist meistens nicht live.

Der aktuelle Skandal um die Kastelruther Spatzen ist jahrzehntealt und leider immer noch und wieder aktuell. Sie sind aber keinesfalls die einzigen: Im Falle des im volkstümlichen Kreisen äußerst beliebten  Trompeters Stefan Mross kam es sogar zu einem neunjährigen Streit  vor Gericht, wo der Produzent bestätigte, dass ein belgischer Profitrompeter im Studio die Passagen von Mross gespielt hat. Und laut Mross-”Erfinder” Karl Moik soll selbst das Liebespaar Mross/Hertel nur inszeniert gewesen sein.

All dies (und auch vor Jahren aufgeflogene Koks-Affären im volkstümlichen Bereich) und vieles, was noch nicht öffentlich bekannt ist, zeigt jedoch eines ganz eindeutig und daran wird auch der aktuelle neue Fall nichts ändern: Das volkstümliche Publikum lebt vielfach in der Verdrängung der Realität: und daher: was nicht sein darf, ist auch nicht:

Wenn über die heilige Maria der Berge oder über die Sonne des Rosengartens und der immerwährenden Liebe und der schönsten Alpenblumen gesungen wird, schmelzen die Herzen dahin und einer Droge ähnlich verfallen die Menschen in eine Art Trance-Zustand, der sie zumindest für einige TV-Stunden vergessen lässt, dass die Wirklichkeit oft eine vollkommen andere, eine triste und keinesfalls durchwegs romantische ist.

Was das Verhalten von Walter Widemair betrifft, ist jedenfalls nicht von Reue auszugehen, von der er in seinem Outing-Buch schreibt. Durch den jahrzehntelangen großen Erfolg der Spatzen hat er auch maßgeblich mitverdient. Der Verdienst steht ihm ja auch in vollem Maße zu. Und auch wenn ich seinerzeit die Musik seines eigenen Sextetts sehr schätzte und die folgenden für meine Ohren unerträglichen Schnulzenreihen für andere, vor allem die Kastelruther Spatzen nicht ausstehn kann: die Produktionen sind technisch perfekt und entsprechen seit langer Zeit zu Hundert Prozent dem Geschmack der betäubungswilligen volkstümlichen Zielgruppe: Insofern: grandiose Arbeit geleistet und diese ist bislang ja auch fürstlich entlohnt worden.

Dass Widemair nun nach solchen Welterfolgen der Spatzen, die maßgeblich auf ihn und seinen “Spatzen-Sound” zurückzuführen sind, laut Medienberichten maßgeblich die Gelder gekürzt wurden, wird wohl der eigentliche Grund für sein plötzliches öffentliches Outing sein. Dass er nun sehr sauer ist, kann ich nachvollziehen, zumal die Zielgruppe Volkstümliche Musik und Schlager eine der wenigen ist, wo die Leute noch mehrheitlich bereit sind, sich die Tonträger tatsächlich zu kaufen und zumindest hier keine Absatzkrise, sondern nach wie vor eine Goldmiene der Musikindustrie besteht. Dennoch ist auch Widermairs Weg, hier an die Öffentlichkeit zu gehn, nicht fair. Sinnvoller wäre es, seine weitere Arbeit mit diversen volkstümlichen Gruppen davon abhängig zu machen, inwieweit sie und Koch Universal ihn an den daraus resultierenden Einnahmen auch entsprechend beteiligen.

Positiv ist diese aktuelle Diskussion über volkstümliche Musik (genauso wie auch über andere Musikrichtungen, wo gesoffen und gekifft und andere Drogen konsumiert werden) trotzdem, denn wachrütteln ist immer sinnvoll, egal um welche Zielgruppe es geht. Norbert Rier hat eine einmalige Stimme, welche die Menschen zu tränen rührt: Das ist so und natürlich wird das auch entsprechend vermarktet (wie übrigens weitere ex-Sänger der Spatzen, Andreas Fulterer und Oswald Sattler genauso). Und Rier wird man sicher im gesamten deutschsprachigen Raum weiter singen hören wollen. Und es wird den volkstümlichen Fans vollkommen egal sein, wer seine Musik komponiert, wer die Texte schreibt und wer musiziert. Ich gehe daher davon aus, dass Rier in Folge seine Solo-Karriere weiter ausbauen wird.

Soll man die Menschen also nun wachrütteln, ihne ihre Realitäts-Verweigerungs-”Droge” vorhalten? Ja natürlich! Aber ändern wird es nichts: Gewisse Menschen brauchen die einfachen, immer gleich klingenden Melodien mit den möglichst naiven und kitschigen Texten, um ihrer Wirklichkeit zumindest kurz zu entfliehen. Und sie wollen auch weiterhin daran glauben, dass es zumindest in der volkstümlichen Musik (nicht zu verwechseln mit echter historisch gewachsener und hochwertiger und daher zu schätzender Volksmusik, die jedoch im Kommerz-TV äußerst selten vorkommt) noch echte Liebe und echte Gefühle gibt. Und wer das braucht, dem sei es halt gelassen. Die Realität will man nicht: da werden auch noch so große Skandale nichts ändern: Alles bleibt, wie es immer war. Leider.

Und wer jetzt doch noch reinhören will in den von Walter Widemair erfundenen Spatzen-Sound (auch im Vergleich zur Musik seines Dolomiten Sextetts Lienz und zum Nockalm Quintett) reinhören will:
bittesehr:

Montag, 3. Oktober 2011, von Elmar Leimgruber

Alle Preisträger des Klassik Echo und des Echo Jazz 2011

Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler aus dem Bereich der Klassischen Musik wurden am Sonntag, 2. Oktober  im Berliner Konzerthaus mit dem 18. Echo Klassik ausgezeichnet. Zu den diesjährigen Preisträgern gehören unter anderem Simone Kernes und Thomas Hampson als Sängerin und Sänger, Andris Nelsons als Dirigent, sowie Vittorio Grigolo als Nachwuchsssänger und Robin Ticciati als Nachwuchsdirigent des Jahres. Zubin Metha erhielt den Echo für sein Lebenswerk und der Pianist Lang Lang lieferte mit “Live in Vienna” den Bestseller des Jahres. Begleitet wurden die auftretenden Künstler in diesem Jahr vom Berliner Konzerthausorchester unter der Leitung des neuen Musikdirektors und Chefdirigenten Iván Fischer. Thomas Gottschalk moderierte diese bedeutendste Preisverleihung der Klassischen Musik.

Zu den Gewinnern des Echo Jazz 2011, welche bereits vor Monaten bekanntgegeben wurden, gehören unter anderem Brad Mehldau Trio, Lyambiko, Bobby McFerrin, Lee Ritenour, Thomas Quasthoff, Pat Metheny, Till Brönner und Tim Allhoff. Joachim und Rolf Kühn werden für ihr Lebenswerk ausgezeichnet, Herbie Hancock erhält den Sonderpreis für das globale Aufnahmeprojekt „The Imagine Project”. Insgesamt waren 242 Nominierungen für 129 Tonträger eingegangen, aus denen die Jury des ECHO Jazz die Preisträger ermittelt hat. Die Preisverleihung fand am 17. Juni 2011 in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden statt.

ALLE ECHO KLASSIK-PREISTRÄGER 2011

SÄNGERIN DES JAHRES:
Simone Kermes “Colori d’Amore”
SÄNGER DES JAHRES
Thomas Hampson “Des Knaben Wunderhorn”
INSTRUMENTALIST DES JAHRES (AKKORDEON)
Teodoro Anzellotti “The Goldberg Variations”
INSTRUMENTALISTIN DES JAHRES (VIOLINE)
Lisa Batiashvili “Echoes Of Time”
INSTRUMENTALIST DES JAHRES (GITARRE)
Frank Bungarten “Villa-Lobos: Sämtliche Werke für Gitarre”
INSTRUMENTALIST DES JAHRES (CELLO)
Truls Mørk “Bach: Cellokonzerte”
INSTRUMENTALIST DES JAHRES (KLAVIER)
Murray Perahia “Brahms”
DIRIGENT DES JAHRES
Andris Nelsons “Strawinsky: Der Feuervogel”
ENSEMBLE DES JAHRES (NEUE INSTRUMENTE)
Hagen Quartett “30″
ENSEMBLE DES JAHRES (HISTORISCHE INSTRUMENTE)
Hespèrion XXI “Dinastia Borgia”
ENSEMBLE DES JAHRES (VOCAL-MUSIK)
Huelgas Ensemble “PraeBACHtorius”
WÜRDIGUNG DES LEBENSWERKES
Zubin Mehta
NACHWUCHSKÜNSTLER (GESANG)
Vittorio Grigolo “The Italian Tenor”
NACHWUCHSKÜNSTLER (VIOLINE)
Ray Chen “Virtuoso”
NACHWUCHSKÜNSTLERIN (VIOLINE)
Vilde Frang “Bartok/ Strauss/ Grieg: Violinsonaten”
NACHWUCHSKÜNSTLER (CELLO)
Maximilian Hornung “Jump!”
NACHWUCHSKÜNSTLER (KLARINETTE)
Sebastian Manz (Mozart/ Gliere/ Korngold: Konzerte Für Klarinette, Harfe, Violine)
NACHWUCHSKÜNSTLER (OBOE)
Ramón Ortega Quero “Shadows”
NACHWUCHSKÜNSTLERIN (KLAVIER)
Anna Vinnitskaya “Prokofiev/ Ravel: Klavierkonzerte”
NACHWUCHSKÜNSTLERIN (KLAVIER)
Yuja Wang “transformation”
NACHWUCHSKÜNSTLER (DIRIGAT)
Robin Ticciati (BR‐Chor/ Bamberger SO/ Alice Coote)
“Brahms: Nänie/ Gesang der Parzen/ Alt-Rhapsodie/ Schicksalslied”
KLASSIK-OHNE-GRENZEN-PREIS
David Orlowsky/ Singer Pur “Jeremiah”
KLASSIK-OHNE-GRENZEN-PREIS
Spark “Downtown Illusions”
KLASSIK-OHNE-GRENZEN-PREIS
Rolando Villazón “Mexico!”
SINFONISCHE EINSPIELUNG DES JAHRES (INKL. 18. JH.)
Charles Mackerras/ Scottish Chamber Orchestra “Mozart: Sinfonien 29,31,32,35 & 36″
SINFONISCHE EINSPIELUNG DES JAHRES (19. JH.)
David Zinman/Tonhalle Orchester Zürich/WDR Rundfunkchor “Mahler: Sinfonie Nr. 8″
SINFONISCHE EINSPIELUNG DES JAHRES (20./21. JH.)
Pierre Boulez/ Wiener Philharmoniker “Szymanowski: Song of the Night”
KONZERTEINSPIELUNG DES JAHRES (INKL. 18. JH.)/ FAGOTT
Sergio Azzolini/ L’aura Soave Cremona “Vivaldi: Concerti per fagotto 1″
KONZERTEINSPIELUNG DES JAHRES (19. JH.)/ ORGEL
Stefan Bleicher/ Douglas Boyd/ Musikkollegium Winterthur “Rheinberger: Sämtliche Orgelkonzerte”
KONZERTEINSPIELUNG DES JAHRES (19. JH.)/ CELLO
Sol Gabetta “Elgar: Cello Concerto”
KONZERTEINSPIELUNG DES JAHRES (19. JH.)/ VIOLINE
Susanna Yoko Henkel “Tschaikowsky: Konzert für Violine und Orchester”
KONZERTEINSPIELUNG DES JAHRES (20./21. JH.)/ VIOLINE
Hilary Hahn “Higdon & Tchaikovsky: Violin Concertos”
OPERNEINSPIELUNG DES JAHRES (17./18. JH.)
Fabio Biondi/ Europa Galante “Vivaldi: Ercole sul Termondonte”
OPERNEINSPIELUNG DES JAHRES (20./21. JH.)
Stefan Blunier/ Beethoven Orchester Bonn/ Chor des Theaters Bonn “Eugen d’Albert: Der Golem”
OPERNEINSPIELUNG DES JAHRES (OPERNARIEN & DUETTE)
Bejun Mehta “Händel: Ombra Cara”
OPERNEINSPIELUNG DES JAHRES (OPERNARIEN & DUETTE)
René Pape “Wagner”
CHORWERK-EINSPIELUNG DES JAHRES (16./17. JH.)
Christina Pluhar/ L’Arpeggiata “Monteverdi: Vespro della Beate Virgine”
CHORWERK-EINSPIELUNG DES JAHRES (18./19. JH.)
Christoph Spering/ Das Neue Orchester/ Chorus Musicus Köln “Mendelssohn Bartholdy: Elias”
CHORWERK-EINSPIELUNG DES JAHRES (20./21. JH.)
Marcus Creed/ SWR Vokalensemble Stuttgart “Villa-Lobos: Chorwerke”
KAMMERMUSIK-EINSPIELUNG DES JAHRES (17./18. JH.)
Hille Perl/ Dorothee Mields/ Lee Santana “Loves Alchymie”
KAMMERMUSIK-EINSPIELUNG DES JAHRES (19. JH.)
Artemis Quartett “Beethoven: Streichquartette 130, 133″
KAMMERMUSIK-EINSPIELUNG DES JAHRES (19. JH.)
Viktoria Mullova/ Kristian Bezuidenhout “Beethoven: Violinsonaten 3, 9″
KAMMERMUSIK-EINSPIELUNG DES JAHRES (20./21. JH.)/ GEM. KAMMERENSEMBLE
musikFabrik “Sprechgesänge”
KAMMERMUSIK-EINSPIELUNG DES JAHRES (20./21. JH.)/ STREICHER
Quatuor Ebène “Fiction”
KAMMERMUSIK-EINSPIELUNG DES JAHRES (20./21. JH.)/ BLÄSER
Quintette Aquilon “Bohemian Wind Quintets”
SOLISTISCHE EINSPIELUNG DES JAHRES (17./18. JH.)/ KLAVIER
Alexandre Tharaud “Scarlatti: Sonaten”
SOLISTISCHE EINSPIELUNG DES JAHRES (19. JH.)/ KLAVIER
Piotr Anderszewski “Schumann: Klavierwerke”
SOLISTISCHE EINSPIELUNG DES JAHRES (20./21. JH.)/ ORGEL
Henrico Stewen “Reger: Various Organ Works”
LIEDEINSPIELUNG DES JAHRES
Diana Damrau “Strauss: Poesie”
EDITORISCHE LEISTUNG DES JAHRES
Ben van Oosten “Marcel Dupré: Orgelwerke (Gesamteinspielung/12 CDs)”
WELT-ERSTEINSPIELUNG DES JAHRES
Manfred Honeck/ Swedish Radio Symphony Orchestra “Braunfels: Jeanne D’Arc”
KLASSIK FÜR KINDER-PREIS
Thomas Honickel/ Christian Firmbach/ Beethoven Orchester Bonn “Komm, wir fahren nach Amerika”
SONDERPREIS DER JURY FÜR NACHWUCHSFÖRDERUNG IM BEREICH DER KLASSIK
Jugend musiziert
SONDERPREIS DER JURY FÜR NACHWUCHSFÖRDERUNG IM BEREICH DER KLASSIK
Musikalische Akademie des Bayerischen Staatsorchesters e.V. für ATTACCA
SURROUND-EINSPIELUNG DES JAHRES
Christian Zacharias/ Orchestre de Chambre de Lausanne “Klavierkonzerte/ Mozart”
MUSIK-DVD-PRODUKTION DES JAHRES (OPER)
Cecilia Bartoli “Halévy: Clari”
MUSIK-DVD-PRODUKTION DES JAHRES (DOKUMENTATION)
Peter Rosen “A Surprise In Texas / The 13th van Cliburn International Piano Competition”
MUSIK-DVD-PRODUKTION DES JAHRES (DOKUMENTATION)
Eric Schulz/ Frank Gerdes “Carlos Kleiber – Traces To Nowhere”
BESTSELLER DES JAHRES
Lang Lang “Live In Vienna”
SONDERPREIS FÜR SOZIALES ENGAGEMENT
José Antonio Abreu

 

ALLE ECHO JAZZ-PREISTRÄGER 2011

ENSEMBLE DES JAHRES NATIONAL
Wollny / Kruse / Schaefer “(em) live at jazzbaltica”
ENSEMBLE DES JAHRES INTERNATIONAL
Brad Mehldau Trio “Highway Rider”
SÄNGER DES JAHRES NATIONAL
Thomas Quasthoff “Tell It Like It Is”
SÄNGER DES JAHRES INTERNATIONAL
Bobby McFerrin “Vocabularies”
SÄNGERIN DES JAHRES NATIONAL
Lyambiko “Something Like Reality”
SÄNGERIN DES JAHRES INTERNATIONAL
Youn Sun Nah “Same Girl”
INSTRUMENTALIST DES JAHRES NATIONAL – PIANO/KEYBOARDS
Stefan Rusconi “It’s A Sonic Life”
INSTRUMENTALIST DES JAHRES INTERNATIONAL – PIANO/KEYBOARDS
Jason Moran “Ten”
INSTRUMENTALIST DES JAHRES NATIONAL – SAXOPHON/WOODWINDS
Heinz Sauer “If (Blue) Then (Blue)”
INSTRUMENTALIST DES JAHRES INTERNATIONAL – SAXOPHON/WOODWINDS
David Sanborn “Only Everything”
INSTRUMENTALIST DES JAHRES NATIONAL – DRUMS/PERCUSSION
Eric Schaefer “(em) live at jazzbaltica”
INSTRUMENTALIST/IN DES JAHRES INTERNATIONAL – DRUMS/PERCUSSION
(Wird nach Jurybeschluss nicht vergeben.)
INSTRUMENTALIST DES JAHRES NATIONAL – BASS/BASSGITARRE
Dieter Ilg “Otello”
INSTRUMENTALIST DES JAHRES INTERNATIONAL – BASS/BASSGITARRE
Charlie Haden Quartet West “Sophisticated Ladies”
INSTRUMENTALIST DES JAHRES NATIONAL – BLECHBLASINSTRUMENTE/BRASS
Nils Wogram “Listen To Your Woman”
INSTRUMENTALIST DES JAHRES INTERNATIONAL – BLECHBLASINSTRUMENTE/BRASS
Ray Anderson “Hear You Say”
INSTRUMENTALIST DES JAHRES NATIONAL – GITARRE
Heiko Fischer “Lucid”
INSTRUMENTALIST DES JAHRES INTERNATIONAL – GITARRE
Lee Ritenour “6 String Theory”
INSTRUMENTALIST/IN DES JAHRES NATIONAL – BESONDERE INSTRUMENTE
(Wird nach Jurybeschluss nicht vergeben.)
INSTRUMENTALIST DES JAHRES INTERNATIONAL – BESONDERE INSTRUMENTE
Pat Metheny “Orchestrion”
NEWCOMER DES JAHRES NATIONAL
Tim Allhoff “Prelude”
WÜRDIGUNG DES LEBENSWERKES
Joachim Kühn & Rolf Kühn
EDITORISCHE LEISTUNG DES JAHRES
(Wird nach Jurybeschluss nicht vergeben.)
BESTSELLER DES JAHRES
Till Brönner “At The End Of The Day”
BIG BAND-ALBUM DES JAHRES
Omar Sosa & NDR Bigband “Ceremony”
DVD DES JAHRES
(Wird nach Jurybeschluss nicht vergeben.)
FÖRDERER DES JAZZ
Manfred Eicher (ECM)
JAZZ-LABEL DES JAHRES
ACT
HÄNDLER DES JAHRES
Dussmann das KulturKaufhaus
LIVE-ACT DES JAHRES
Quadro Nuevo
SONDERPREIS
Herbie Hancock “Für das globale Aufnahmeprojekt ‘The Imagine Project’”

Freitag, 25. März 2011, von Elmar Leimgruber

Unheilig ist Abräumer der Echos 2011 – Lebenswerk-Echo für Annette Humpe

Grafik: echopop.de

Vor 30 Jahren begann die musikalische Karriere von Annette Humpe und gestern Donnerstag erhielt sie den Echo für ihr Lebenswerk. Die Preise für die beste deutsche Gruppe und den erfolgreichsten deutschen Live-Act gingen an das Duo Ich + Ich (Annette Humpe und Adel Tawil). Der größte Echo-Abräumer 2011 ist hingegen Unheilig: Die Band um den Sänger Der Graf siegte bei der Verleihung des Deutschen Musikpreises ECHO in den Kategorien „Album des Jahres“ und „Gruppe Rock/Alternative national“. Am Vorabend gab es noch den Produzenten-ECHO für den Grafen und die beiden Produzenten Henning Verlage und Kiko Masbaum. Posthum ehrte die Deutsche Phono-Akademie den am 12. Februar verstorbenen Entertainer Peter Alexander und nahm ihn, wie ein Jahr zuvor Michael Jackson, in die „ECHO Hall of Fame“ auf.

Lena Meyer-Landrut wurde bei der am Donnerstagabend im Ersten (ARD) live aus der Messe Berlin übertragenen großen Gala gleich zweimal ausgezeichnet. Die Siegerin des Eurovision Song Contests gewann in den Kategorien „Künstlerin national Rock/Pop“ und „Erfolgreichster Newcomer des Jahres national“. Bester nationaler männlicher Künstler wurde der Geigenvirtuose David Garrett, dessen DVD „Rock Symphonies – Open Air Live“ ebenfalls ausgezeichnet wurde. Die Band Silbermond erhielt den in Kooperation mit den jungen Programmen und Popwellen der ARD verliehenen „Radio ECHO“ sowie einen Ehren-ECHO für soziales Engagement.

Als „Künstlerin international Rock/Pop“ nahm die schottische Singer/Songwriterin Amy Macdonald ihren ECHO ebenso persönlich entgegen wie Robbie Williams, Gary Barlow, Jason Orange, Howard Donald und Mark Owen von Take That, die mit dem Preis „Gruppe international Rock/Pop“ ausgezeichnet wurden. Erfolgreichster internationaler Newcomer ist das englische Duo Hurts. Der sechste ECHO ihrer Karriere wurde Andrea Berg als bester Künstlerin in der Kategorie „Deutschsprachiger Schlager“ überreicht. Als beste Gruppe in der volkstümlichen Musik konnten die Amigos ihren ersten ECHO mit nach Hause nehmen. Der Echo wird seit 1992, demnach seit 20 Jahren, alljährlich von der Deutschen Phono-Akademie, dem Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie e.V., vergeben.

 

Die Echo-Preisträger 2011 im Detail:

Album des Jahres UNHEILIG – „GROSSE FREIHEIT“

Künstler national Rock/Pop DAVID GARRETT

Künstler international Rock/Pop PHIL COLLINS

Künstlerin national Rock/Pop LENA

Künstlerin international Rock/Pop AMY MACDONALD

Gruppe national Rock/Pop ICH + ICH

Gruppe international Rock/Pop TAKE THAT

Künstler Deutschsprachiger Schlager ANDREA BERG

Künstler Volkstümliche Musik AMIGOS

Künstler/Künstlerin/Gruppe HipHop/Urban EMINEM

Gruppe Rock/Alternative national UNHEILIG

Gruppe Rock/Alternative international LINKIN PARK

Erfolgreichster Newcomer des Jahres national LENA

Erfolgreichster Newcomer des Jahres international HURTS

Hit des Jahres ISRAEL „IZ” KAMAKAWIWO’OLE – „OVER THE RAINBOW”

Erfolgreichste DVD-Produktion national DAVID GARRETT – „ROCK SYMPHONIES – OPEN AIR LIVE”

Bestes Video national RAMMSTEIN – „ICH TU DIR WEH“

Radio ECHO SILBERMOND – „KRIEGER DES LICHTS“

Produzent/in/-en-Team des Jahres UNHEILIG-TEAM (HENNING VERLAGE, DER GRAF, KIKO MASBAUM) FÜR „GROSSE FREIHEIT“

Kritikerpreis national PANTHA DU PRINCE – „BLACK NOISE”

Erfolgreichster Act im Ausland national THE BASEBALLS

Erfolgreichster Live-Act national ICH + ICH

Medienpartner des Jahres BRAINPOOL, STEFAN RAAB, ARD UND PROSIEBEN FÜR „UNSER STAR FÜR OSLO“

Handelspartner des Jahres iTUNES

Würdigung des Lebenswerkes ANNETTE HUMPE

Ehren-ECHO für soziales Engagement SILBERMOND

Hall Of Fame PETER ALEXANDER

 

Und hier können Sie in die ausgezeichnet Echo-Musik 2011 reinhören:

Mittwoch, 6. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

Wiener Europäische Filmtage im Zeichen Humanitärer Hilfe

Europäische Filmtage: “Bewegende Bilder”
Foto: ECHO/TM/com_unit

Vom 11. bis 14. Oktober 2010 zeigt das Wiener Admiral Kino Dokumentationen und Spielfilme, die das Schicksal von Menschen in Krisengebieten aus nächster Nähe beleuchten. Veranstaltet wird “BEWEGENDE BILDER – EU-Filmtage im Zeichen humanitärer Hilfe” vom Dienst für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz der Europäischen Kommission (ECHO). Der Eintritt zu allen Filmen ist kostenlos.

Gezeigt werden neben erfolgreichen Spielfilmen wie “Hotel Ruanda”, “Wüstenblume” und “Waffenstillstand” auch Dokumentationen. Schulklassen sind eingeladen, die Vorführungen am Vormittag (Beginn 9.00 Uhr) zu besuchen. In den anschließenden Diskussionen können sich die Schüler mit Experten zum Thema “Humanitäre Hilfe” austauschen.Sieben von zehn Österreichern halten es laut Eurobarometer 2010 für wichtig, dass die EU Humanitäre Hilfe in Drittländern Europas leistet. Die Europäische Union ist der weltweit größte Geber humanitärer Hilfe. ECHO allein hat im letzten Jahr Not leidenden Menschen in über 70 Ländern mit knapp einer Milliarde Euro geholfen.

“Ziel der Filmtage ist es, den Blick für humanitäre Krisen zu schärfen und zu zeigen, wie geholfen werden kann”, erklärt Thorsten Münch von ECHO. Die jüngsten Überschwemmungen in Pakistan machten deutlich, wie wichtig Hilfe für Menschen in Notsituationen ist. Denn ob Flutkatastrophen, Dürre, Kriege oder Hungersnöte – humanitäre
Krisen entziehen den Betroffenen ihre Lebensgrundlage.