Mit ‘Bozen’ getaggte Artikel

Dienstag, 22. Juli 2008, von Elmar Leimgruber

Der Südtiroler Oberhirsch

In der Altstadt von Bozen (Hauptstadt Südtirols) trieb am gestrigen Montag ein Hirsch sein Unwesen: Er streifte durch die historischen Lauben, stürmte einige Geschäfte und verwüstete das Inventar.
Das soeben Berichtete entspricht wirklich den Tatsachen, obwohl nach Ansicht von Sachverständigen Rotwild im Allgemeinen als menschenscheu gilt.
Dass es sich bei diesem Hirsch um ein sehr mächtiges Tier gehandelt haben soll, das sein Revier abzuchecken versuchte und den bezeichnenden Namen Luis trägt, wollte allerdings bislang niemand bestätigen.

Montag, 24. März 2008, von Elmar Leimgruber

Über Bozen steigt kein Rauch mehr auf

Die raucherzeugenden umweltverschmutzenden Industrien gibts in Bozen (Südtirol) schon längst nicht mehr: glücklicherweise.
Auch kann man über Bozens Bürgermeister politisch denken, was man möchte; derzeit gehen aber die Wogen hoch wegen einer brisanten Verordnung, die dieser erlassen hat: Künftig soll man in Bozen auch im Freien nicht mehr rauchen dürfen.
Dieses Rauchverbot (in Italien darf schon seit Jahren auch in Restaurants und Cafes nicht mehr geraucht werden) gilt zwar nicht grundsätzlich, aber vor allem dort, wo Kinder oder Schwangere in der Nähe sind. Grundsätzlich begrüße ich diese Verordnung zwar, allerdings lässt sie einen zu weiten Interpretationsspielraum, was die öffentliche Gefährdung betrifft. Und vor allem: im Freien zu rauchen schadet sicher in erster Linie den Rauchern selbst, jedoch dort, wo Rauchen wirklich problematisch ist, nämlich in den Wohnungen (mit Kindern), da wäre eine solche Verordnung am sinnvollsten, wenn sie auch schwer durchführbar ist.

Dienstag, 31. Juli 2007, von Elmar Leimgruber

Jahreskarten auf Brennerautobahn

Schade, aber, was in Österreich und in der Schweiz üblich ist, das gibts leider auf der Brennerautobahn nicht.
Kann mir wer glaubwürdig, warum es auf der Brennerautobahn für Südtiroler im Gebiet von Südtirol und für Trentiner im Trentiner Bereich keine Jahreskarten gibt, obwohl viele Einheimische gezwungen sind, regelmäßig dort zu pendeln?
Dabei halten die Region Trentino/Südtirol sowie die beiden Provinzen und die Städte Bozen und Trient zusammen mit den Handelskammern der beiden Länder gemeinsam eine angemessene Mehrheit in der Brennerautobahn AG.
Beste Antwort drauf: Warum sollte man auch Abos einführen, wenn die Kunden auch so zur Genüge die Autobahn benützen, weil man sie ja irgendwie benützen muss.

Dienstag, 22. August 2006, von Elmar Leimgruber

Reinhold Messners Montain Museum

Obwohl ich kein Fan von Reinhold Messner bin (ich kann vor allem mit seiner “Philosophie” und seinem “Möchtegern-Prophet”-Gehabe sowie seiner extremen “Geld-Orientierung” (egal woher es kommt nix anfangen): sein Messner Montain Museum auf Schloss Sigmundskron bei Bozen in Südtirol ist sehenswert.
Ok, es herrscht Buddha, was dem eher tradionell christlichen Südtirol fremd vorkommen mag. Aber der Himalaja als höchster Berg der Welt liegt nun mal im Fernen Osten und dort herrschen Hinduismus und Buddhismus als Religionen vor.
Man betritt bei diesem Bergmuseum ein irgendwie andere, ja fremde Welt. Vielleicht war es auch die, die mich -neben dem wunderbaren Rund- und Fernblick auf das herrliche Südtirol- irgendwie faszinierte.
Etwas jedoch fehlt: es gibt keine wirklichen Wegweiser, was jedoch auch symbolische Bedeutung haben könnte: auch auf Berggipfel gibt es zuweilen verschiedene Wege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
Wer Unkonventionelles mag, wird demnach seine Freude haben am Bergmuseum von Reinhold Messner auf Schloss Sigmundskron bei Bozen, der Hauptstadt Südtirols.

Sonntag, 16. November 2003, von Elmar Leimgruber

Luciana Serra, Prima Donna Assoluta Coloratissima

Dass die in Genua geborene und an der Akademie der Mailänder Scala lehrende Koloratursopranistin Luciana Serra nicht nur in den 80ern auf CD-Produktionen brillierte, sondern nach wie vor DIE Prima Donna Assoluta ist, bewies sie am 15. November 2003 bei einem Livekonzert in Bozen.

Begleitet vom Nuovo Insieme Strumentale Italiano gab die weltweit bekannte Star-Sopranistin einen Rossini-Abend und begeisterte Kritik wie Publikum gleichermaßen. Serras Stimme ist mittlerweile reifer und um einiges voller als noch vor Jahren. Ihre weltweit einmalige Präzision im Gesang ist jedoch nach wie vor beispielgebend.

Wenn Serra auch nach ihrer Coloratissima-Zeit in den letzten Jahren zunehmend langsamere Arien bevorzugt, so auch an diesem Abend, so bewies sie mit ihrer Zugabe, dass sie nach wie vor auch die höchsten Töne gekonnt und einmalig schön erreichen kann. Hierfür sang sie die Arie “Una voce poco fa” aus dem Barbier von Sevilla (Rossini).

Ensemble-Leiterin Elena Bellario hatte für diesen Konzertabend verschiedenste Arien und Lieder von Gioacchino Rossini für Flöte (Giuseppe Nova), Cello (Sergio Patria) und Klavier (Bellario) gekonnt bearbeitet und auch deren Interpretaion überzeugte vollends.

Kurz zusammengefasst: Schade für jeden Musikliebhaber, der Serra noch nie oder seit Jahren nicht mehr live hören konnte! Schade vor allem und enttäuschend, dass das einmalige Talent Luciana Serra seit Jahren in Wien nicht mehr live zu hören ist.

Reinhören in die vielen CDs von Luciana Serra können Sie HIER und hier:

Sonntag, 19. Oktober 2003, von Elmar Leimgruber

Trondheim Soloists machen Bozen zum Streicher-Elysium

Selten noch hat Bozen Streicher gehört, die so rein und vor allem so harmonisch musizierten, wie die Trondheim Soloists am 18. Oktober 2003 auf Einladung des Konzertvereins Bozen. Von einem Weltklasse-Ensemble, das bereits Anne-Sophie Mutter auf Tourneen begleitete, durfte man zurecht ein Konzert der Superlative erwarten.
Selbst die Programmzusammenstellung ließ keine Wünsche offen: Neben Traditionellem (Mozart und Mendelssohn Bartholdy) galt ein Schwerpunkt skandinavischen Komponisten (Grieg, Kleiberg und Rautavaara), und nicht umsonst zum Abschluss des Konzertes ein wahrhaft meisterliches Werk des Polen Wojciech Kilar, der sich nicht nur im klassichen Bereich einen Namen gemacht hat, sondern auch durch zahlreiche Original Scores für Filme.
Das gesamte aus 16 Musikern bestehende Ensemble brilliert durch überwältigende Abstimmung und Übereinstimmung.
Besonders hervorzuheben ist sicherlich Oyvind Gimse, der künstlerische Leiter der Trondheim Solists, der an diesem Abend ein Cellokonzert mehr als überragend und bewegend interpretierte. Sehr entbehrlich hingegen war das Rein- und Rausstolzieren des Konzertmeisters nach jedem Stück.
Alles in allem jedoch ein unvergleichlich und ganz und gar hervorragender Musikgenuss.

Sonntag, 29. Dezember 2002, von Elmar Leimgruber

Überwältigend gut: Bernhard Reifer und die Brass Band Pfeffersberg

Wer sich unter Blasmusik ewig gleiche Klänge mit stets denselben Rhythmen und Melodien oder krampfhaft demonstrierte Zeitgemäßheit erwartet, wurde am 28. Dezember 2002 im Bozner Haydn-Saal eines Besseren belehrt: Die Brass Band Pfeffersberg (BBP) wagte sich an ein sehr niveauvolles und schwieriges Programm, gab es doch u.a. Ouverturen von Shostakovich und von Berlioz, “The Olympic Spirit” von John Williams und das über 30 Minuten dauernde siebensätzige Werk “Hymn Of The Highlands” von Philip Sparke zu hören. Zudem kam auch das der Brass Band gewidmete Stück “BBP” vom jungen Südtiroler Blasmusikkomponisten Armin Kofler zur Aufführung. Kofler ist grosses Lob für sein Werk auszusprechen, das etwas an frühe Kompositionen von John Williams erinnert.
Wenn man bedenkt, dass es sich bei diesem Blechblasorchester um einem grossteils aus Laien-Musikern bestehenden Klangkörper handelt, war ich umso mehr positiv überrascht vom hohen Niveau und von der Spielkunst der BBP. Was man bei Blasmusikkonzerten üblicherweise nicht gewohnt ist, wurde bei diesen Interpretationen Wirklichkeit: es entstand Hochstimmung, ja ich bekam mehrmals Gänsehaut, wie mir das meist nur bei manchen Aufführungen unter der Stabführung Roger Norringtons oder Daniel Barenboims geschieht. Ich war am Ende des Konzerts wunschlos glücklich und schwebte irgendwie im Raum vor Begeisterung. Zurückzuführen ist das vor allem auf Bernhard Reifer, einem begnadeten jungen Dirigenten, der eigentlich Schlagzeuger bei der Musikkapelle Pfeffersberg ist.
Reifer ist ein Naturtalent mit einem unvergleichlichem Charisma und mit einer Ausstrahlung, die die Musikanten zu dynamischen und einfühlsamen Höchstleistungen erhebt.
Bernhard Reifer ist ein Name, den sich die Musikfachwelt einprägen sollte. Es sei ihm vergönnt, ein Musikstudium zu absolvieren, um sein weit überdurschschnittliches noch weiter zu entfalten.