Mit ‘Ausgewogene Ernährung’ getaggte Artikel

Mittwoch, 23. März 2011, von Elmar Leimgruber

Das “Activia-Märchen” und die Verbraucherschützer

Die Wirkung von Activia (nach eigenen Angaben)
Grafik: foodwatch

Eine “(fast) perfekte Werbelüge” und “Activia-Märchen” nennt die Verbraucherorganisation foodwatch die aktuelle Werbekampagne des Joghurtriesen Danone: Activia sei keine Wunderwaffe für Darmwohlbefinden und gegen “Blähbauch”: “Activia kann träge Verdauung nicht regulieren, wie das Danone in seiner Werbung suggeriert”, erklärt Anne Markwardt, Leiterin von abgespeist.de, der foodwatch-Kampagne gegen Etikettenschwindel.

“Selbst wenn sich bei manchen subjektiv ein besseres Darmwohlbefinden einstellen mag – das kann man auch mit altbewährten Hausmitteln wie Trockenpflaumen oder einem Spaziergang haben, und zwar sehr viel preisgünstiger. Das Geld für den gefühlten Activia-Effekt wäre besser in eine ausgewogene Ernährung investiert”, betont Markwardt. “Ein Joghurt ist ein Joghurt ist ein Joghurt – und kein Wunderprodukt”. Angesichts eines Zuckeranteils von bis zu 13,4 Prozent (und damit mehr als Cola) könnten Activia-Produkte der Gesundheit sogar abträglich sein, so foodwatch.

Die “Wirkung” von Activia nach eigenen Angaben:
Grafik: foodwatch

Die deutsche Verbraucherschutzorganisation foodwatch kämpft schon seit Langem gegen Werbelügen im Nahrungsbereich und vergibt einmal jährlich den “Goldenen Windbeutel” für die dreisteste Werbelüge des Jahres. Bereits 2009 hatte Danone für seine damalige Actimel-Werbung “nur Actimel schützt ihre Abwehrkräfte” diese “Auszeichnung” erhalten. Im Winter 2009/2010 hatte dann -wie berichtet- die Agrar Markt Austria (AMA), die in Österreich unter anderem ausschließlich einheimische Milchprodukte vermarktet, eine Offensive für Joghurt aus Österreich gestartet und publizierte den Slogan “Jedes Joghurt stärkt ihre Abwehrkräfte”, und auch das sei wissenschaftlich erwiesen.

Danone verklagte daraufhin die AMA in Wien auf Unterlassung, weil man in der Werbekampagne einen Angriff auf ihr Produkt Actimel, das übrigens grossteils in Polen oder in Belgien hergestellt wird, sah. Sowohl das Handelsgericht als auch die folgende Instanz, das Oberlandesgericht Wien, entschieden dann aufgrund der zu ähnlichen Werbeaussage zu Gunsten von Danone. Anschließlich gab es laut Danone eine gütliche Einigung mit der AMA.

Die Danone-Tochter Milupa, welche Babynahrung herstellt, die natürlich ebenfalls omnipräsent in der Werbung mit gesunden und glücklichen Babys durch ihre Produkte wirbt, hat übrigens vor Kurzem mehrere Chargen von Milumil Pre, Milumil HA 1 und Aptamil HA Pre aufgrund vermuteter zu hoher Mineralwerte und Vitamine eine Rückholaktion gestartet. Milupa schrieb hierzu unter anderem: “Grundsätzlich kann es bei erhöhten Mineralstoffwerten zu vorübergehenden Verdauungsproblemen wie Verstopfung, beim Verzehr über 5 – 7 Tage kann es im Extremfall auch zu Erbrechen oder Durchfall kommen. Bei diesen Symptomen rät Milupa einen Arzt aufzusuchen”.

Die Konsumentenschützer von foodwatch haben nun eine Recherche zu Activia auf ihrer Homepage veröffentlicht: Verbraucher können sich hier mit einer E-Mail-Aktion direkt beim Hersteller Danone aufgrund irreführender Werbung beschweren. “Dessen Werbemasche basiert auf Formulierungskniffen und minimalen, aber umso stärker aufgeblasenen Effekten. Auf seiner US-amerikanischen Internetseite (siehe Screenshots) gibt der Konzern selbst zu, dass Activia Verstopfung und andere Verdauungskrankheiten weder behandeln noch vor ihnen schützen könne,” so foodwatch.

Samstag, 12. Juni 2010, von Elmar Leimgruber

18.6.: Biospeisen, Musik und Kabarett vom Feinsten zugunsten der Wiener Tafel

Biolebensmittel sind gesund und schmecken
Foto: © Bio Austria

Am Freitag, 18. Juni laden die WIENER TAFEL und BIO AUSTRIA zur LANGEN TAFEL 2010. Zwischen 11:00 Uhr und 17:00 Uhr kann jeder an der LANGEN TAFEL Platz nehmen und sich bei guter Unterhaltung mit biologischen Speisen und Getränken verwöhnen und sich über die soziale Transferarbeit der WIENER TAFEL informieren zu lassen.

Zahlreiche prominente Gäste aus Kunst, Kultur und Medien sind der Einladung an die LANGE TAFEL 2010 gefolgt, unter anderem: Christoph Fälbl, Josef Hader, Michael Heltau, Adi Hirschal, “Gunkl” Günther Paal, Gerold Rudle, Roland Neuwirth, Verena Scheitz sowie die Mitglieder des “Wiener Kabinett Orchesters”, “Die Strottern”, die “Extremschrammeln” und die Musiker von “Bratfisch”.

Die Veranstaltung soll auch das Bewusstsein dafür schaffen, dass Menschen, die in der Armutsfalle stecken, keinen Zugang zu ausgewogener, gesunder Nahrung haben. Die Wiener Tafel und BIO AUSTRIA setzen daher ein starkes Signal: Alle Gäste der LANGEN TAFEL werden mit Lebensmitteln aus biologischer Landwirtschaft bewirtet,die von BIO AUSTRIA und BIO AUSTRIA Kooperationspartnern zur Verfügung gestellt werden.

Jährlich landen in Österreich 70 000 Tonnen einwandfreier Lebensmittel wegen Überproduktion, Fehletikettierung oder Überlagerung im Müll. Gleichzeitig leben Menschen in Armut. Dieses soziale Ungleichgewicht zwischen Überfluss und Bedarf gleicht die WIENER TAFEL durch ihre täglichen Hilfslieferungen aus: 9000 Menschen in 75 Wiener Sozialeinrichtungen werden täglich versorgt. Gleichzeitig werden Lebensmittel gerettet und das Verschleudern von wertvollen natürlichen Ressourcen verhindert. Die notwendige Logistik wird von dem unabhängigen Verein aus Spenden finanziert. Seit dem 7. Juni 2010 ist die Wiener Tafel übrigens an ihrem neuen Standort in die Simmeringer Hauptstraße 2-4, 1110 Wien übersiedelt.

BIO AUSTRIA ist die Organisation der österreichischen Biobäuerinnen und Biobauern. Diese erzeugen durch ihr nachhaltiges Wirtschaften – gemäß den Werten, denen sie sich verpflichtet fühlen – hochwertige Bio-Lebensmittel, schützen unsere Lebensgrundlagen wie Boden, Wasser und Klima, erhalten die Vielfalt unserer Kulturlandschaft sowie unserer Flora und Fauna. Bereits den Bio-Pionieren war es ein Grundanliegen, hochwertige Lebensmittel möglichst allen Menschen als Basis für Gesundheit und Wohlbefinden verfügbar zu machen.