Freitag, 20. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Berlusconis Selbsterkenntnis

Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi wünscht sich die sogenannten alten Zeiten zurück, in denen es Staatschefs wie Tony Blair (GB), Jaques Chirac (F) oder Gerhard Schröder (D) gab.
In der heutigen Riege der europäischen Staats- und Regierungschefs vermisst der umstrittene Mitte-Rechts-Mann hingegen echte charismatische Persönlichkeiten.
Ist dies ein erster Schritt in Richtung Selbsterkenntnis?

Donnerstag, 19. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Bei 1,5 Promille: Führerschein und Auto weg

In Italien gehen derzeit die Wogen hoch wegen einem neuen Gesetz, das es der Polizei ermöglicht, bei über 1,5 Promille Alkohol im Blut nicht nur dem betreffenden Fahrer den Führerschein abzunehmen, sondern auch dessen Auto zu konfiszieren, um es verkaufen zu können.
Der Ärger der Autofahrer, die sich schon durch erhöhte Spritpreise und auch durch die ansonsten schon unmenschlich hohen Strafen im Strassenverkehr als Melkkühe der Republik empfinden, ist verständlich erweise hoch.
Während ich jedoch die Strassenverkehrsstrafen in Italien auch für viel zu hoch halte, gehe ich in punkto Alkohol am Steuer durchaus mit den neuen Regelungen konform: An sich sollte man überhaupt nichts Alkoholisches konsumieren, wenn man mit dem Auto unterwegs ist; die 0,5 Promille sind sozusagen ein gewisses Zugeständnis, manche Staaten erlauben 0,8 als Grenze. Demnach ist alles, was höher ist ist als die 0,8 Promille schon mal unverantwortlich, wenn man als Fahrer unterwegs ist.
Ich frage mich, was ist so schlimm daran, wenn man den dreifach erhöhten Promillegehalt im Blut hat, sich dennoch als Steuer setzt und dabei erwischt wird, wenn man dann daran erinnert wird, dass man als Autofahrer Verantwortung für sich und andere trägt und dass es daher nur selbstverständlich ist, dass sowem untersagt werden muss, ein Fahrzeug zu lenken, zum Schutz vor sich selbst und vor allem, um andere zu schützen.
Also nochmal: Führerschein und Auto weg im Falle von 1,5 Promille im Blut finde ich im Grunde gerechtfertigt, allerdings würde ich das Fahrzeug erst bei einem weiteren Alkohol-am-Steuer-Delikt konfiszieren, da viele Menschen ihr Auto schon allein beruflich notwendig brauchen.

Mittwoch, 18. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

I don’t love Österreich

Ich halte nichts von “Österreich”. Ich stehe sehr wohl zur Republik Österreich und zu Land und Leuten, aber ich halte absolut nichts von einem Schund- und Skandalblatt, das sich anmaßt, sich so zu nennen wie die Republik und dabei tagtäglich nur billigsten Boulevard auf tiefstem Niveau produziert und verbreitet. Wenn der niveauvolle Leser auch eine gewisse Objektivität bei der Kronenzeitung und beim Gratisblatt “heute” berechtigterweise vermissen mag, so ist erstere immerhin seit Jahren Österreichs meistgelesene Tageszeitung (wenn dies auch kein Gratmesser für Objektivität oder Seriosität sein mag) und ist zweitere kostenlos erhältlich.
Zu meinem großen Verwundern haben zudem meist sowohl die “Krone” als auch “heute” ein höheres Niveau zu bieten und zeigt vor allem erstere ein großes Gespür für das, was die Menschen des Landes bewegt und es daher auch thematisiert, während zweitere vor allem in letzterer Zeit bedauerlicherweise immer wieder “ausrutscht” in punkto Opferschutz.
Nun verlangt niemand von einer Zeitung, dass sie objektiv sein müsste. Nur sollten nach journalistischen Kriterien “Information” und “Meinung” getrennt sein.
Bei allen drei genannten gibt es eine Vermischung von beiden, wodurch es für einen Großteil der Stammleser nicht klar erkennbar ist, ob es sich beim soeben Gelesenen um einen Fakt oder um einen persönlichen Standpunkt des betreffenden Redakteurs bzw.der Zeitung als solcher handelt.
Und gerade hier ist das Tagblatt “Österreich” besonders fahrlässig, wenn dies auch beabsichtigt sein mag. Und das unterscheidet mich übrigens auch von diversen Tageszeitungen: ich erhebe keinen Objektivitätsanspruch und ich biete zwar auf meinsenf.net regelmässig auch durchaus nützliche Informationen, aber darum geht es mir nicht primär, sondern meinsenf.net ist und bleibt ein rein subjektiver Ort, in dem es um meine persönliche Meinung/Einstellung zu einem gewissen Thema geht: und dies war und bleibt auch klar. Wenn Sie auf meinsenf.net primär Facts suchen, dann sind Sie hier falsch. Von einer Tageszeitung sollte man aber beides erwarten dürfen: einerseits möglichst sachliche und objektive Informationen, andererseits Kommentare und Meinungen, aber klar getrennt.
Gerade weil mir Land und Leute in Österreich am Herzen liegen, verwehre ich mich so gegen das Tatblatt “Österreich”, das noch weniger Österreich darstellt wie das Musical “Sound Of Music”. Der Name dieser Tageszeitung stösst mir immer wieder sauer auf, letzthin vor allem, weil sie im Zusammenhang mit der Fussball-Europameisterschaft wieder mal eine Aufkleberkampagne startete mit dem Titel “i love Österreich” und damit nicht das Land meinte, sonder vielmehr die Zeitung. Sowas gehörte eigentlich verboten. Aber was solls: ich habe ja Humor:-)

Dienstag, 17. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Gusi verpatzt seine letzte Chance

Jetzt hat die SPÖ Alfred Gusenbauer schon als Parteichef abgelöst, um eine Demontage eines amtierenden Bundeskanzlers zu verhindern. Und das soll jetzt auch noch Gusis Idee gewesen sein? Nie im Leben.
Und anstatt dankbar zu sein, dass er vorerst noch Bundeskanzler bleiben darf, tritt der Abgesägte bei der Pressekonferenz seines Nachfolgers auch noch lautstark auf und meint, dass es trotzdem klar sei, dass er nicht nur Bundeskanzler bleibe, sondern auch als Spitzenkandidat seiner Partei bei den Nationalratswahlen antreten werde.
Bislang konnte man ihm schon einiges vorwerfen, was eines Bundeskanzlers nicht würdig ist, jetzt kann man als einer, der keiner politischen Partei angehört und auch stolz drauf ist, bei solch einer Realitätsferne nur noch verständnislos den Kopf schütteln.
Lieber Gusi: du hast die letzte Chance verpasst, in Würde die politische Verantwortung des Landes aufzugeben. Deinen Kindheitstraum vom Bundeskanzlersein hättest du besser gar nicht beginnen sollen, umzusetzen, dann wärst du vielleicht besser in die Geschichte eingegangen als jetzt, wo du dank all deiner unklugen (ich will ja nicht behaupten, dass alles falsch war, was du von dir gegeben hast) Äußerungen und (Un)taten letztlich einfach gezwungen werden wirst, deinen Sessel als Bundeskanzler zu räumen.

Montag, 16. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Was wären leckere Würstchen ohne Senf

Wenn das deutsche Massenblatt “Bild” in seiner Onlineausgabe die österreichische Nationalmannschaft, gegen die die Germanen heute abend bei der Euro 08 antreten werden, “Ösi-Würstchen” schimpft, darf natürlich mein Senf nicht fehlen: Voooooooolllllllllllleeee Tube!

Freitag, 13. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Bundes-Polizist verübt Banküberfall

Ein Beamter des österreichischen Bundeskriminalamtes (BKA) glaubte offenbar, schlauer zu sein als seine Kollegen: Er rief sie zunächst an wegen eines angeblichen Unfalls, um freie Bahn für seine Tat zu haben. Dann überfiel er eine Bank.
Zusätzlich zu seinen Schulden, die ihn angeblich zu seiner Starftat bewegten, klickten nun auch noch die Handschellen.
Ich bin begeistert von der Polizei in Niederösterreich. Und ich hoffe, dass schwarze Schafe innerhalb der Polizei rigoros entfernt werden, um das Vertrauen wieder aufzubauen.

Donnerstag, 12. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Eltern, überlasst die Kinder nicht sich selbst!

Die Zahl der Abtreibenden zwischen 14 und 19 Jahren hat laut einer Studie rapide zugenommen. Dazu einige Gedanken:
Ja sagt das den Kindern niemand, dass man durch Sex sehr schnell schwanger werden kann? Wo bleibt das Vorbild der Erwachsenen, der Erziehungberechtigten, vor allem aber der Eltern?
Viele Eltern nehmen sich kaum Zeit für ihre Kinder und deren Fragen und Probleme. Es gibt selten ernsthafte Gespräche und es wird immer weniger wirklich erzogen, wobei vor allem eine bewusste Erziehung zu Verantwortungsbewusstsein oft fehlt und auch von Erwachsenen selbst nicht vorgelebt wird.
Und wenn so ein Kind aus Mangel an Reife und Information dann schwanger wird, dann lässt man es oft wieder allein und schiebt es weg, indem man es zu Abtreibungen ermutigt oder gar drängt, obwohl erwiesenermaßen die meisten Frauen nach einem so schwerwiegenden Schritt lebenslang darunter leiden.
Jugendliche brauchen echte Vorbilder, sie verdienen Erwachsene, die sie Verantwortungsbewusstsein lehren auch im sexuellen Bereich und die sie nicht abschieben, wenn es Probleme gibt, sondern die wirklich für sie da sind, ohne wenn und aber.
Abtreibung ist keine Lösung, sondern sie schafft in den allermeisten Fällen erst wirklich schwerwiegende Probleme.

Mittwoch, 11. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Was ist jetzt mit Burma?

Burma? Was ist das nochmal?
Das ist ein kleiner Staat, der heute Myanmar heisst und der seit Jahrzehnten unter einer Militärdiktatur leidet. Als es vor einigen Wochen eine schwere Naturkatastrophe dort gab, hoffte ich, dass in diesem Zusammenhang das Leid der Bevölkerung dort endlich die nötige Aufmerksamkeit erreicht (siehe dazu meinen Kommentar hier vom 6.5.2008).
Heute, einige Wochen später, wo sicher ein Großteil des Landes zerstört ist, wird einfach nicht mehr darüber berichtet. Und die Menschen dort leiden weiter und hungern und werden ermordet. Und auch der Weltpolizist USA unternimmt nichts; es sind wohl keine reichen Bodenschätze wie Erdöl dort zu holen. Dafür droht Bush wieder mal dem Iran. Ist ja auch sehr bequem so. Und die Menschen in Burma bleiben weiter allein und abgeschlossen vom Rest der Welt.

Dienstag, 10. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Tiroul isch lei oans

Das ist so typisch (nicht nur für Tirol): Ausgerechnet die grössten Landtagswahlverlierer ÖVP (-9,5%) und SPÖ (-10,3%) wollen weiterhin eine gemeinsame Landesregierung bilden. Und alle anderen werden wohl durch die Finger schauen können. Und selbst Innenminister Platter (ÖVP) stärkt nach aussen hin derzeit dem bisherigen Landeshauptmann Van Staa den Rücken, wohl um damit noch sicherer baldigst dessen Nachfolger in Tirol zu werden.
Dabei hätte es ÖVP-Rebell Fritz Dinkhauser, der auch den unabhängigen Transitforum-Chef Fritz Gurgiser mit in seiner Wahlliste hat (von null auf über 18 Prozent der Stimmen in einem Land, wo traditionell so gewählt wird, wie immer gewählt wurde), jetzt verdient, zumindest die Chance einer Regierungsbildung zu bekommen.
Aber wie sagt so schön eine Volksweisheit: Würden Wahlen was verändern, wären sie verboten.

Montag, 9. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Hilfe, die Narren sind los

Hurra: Die Euro 2008 ist da. Und wann werden wir sie wieder los? Vor einigen Tagen hiess es noch, dass die Euro-STimmung noch nicht so richtig vorhanden ist. Aber schon war die Wirklichkeit schneller: Wehe, wenn sie mal losgelassen sind die Fussballnarren.
Jetzt kann man nicht mehr wie gewohnt die Öffis benützen, ohne dass lautstark irgendwelche Urlaute gegröhlt werden. Kann Mann und Frau (ja auch auch Frauen gibts heuer zuhauf, die glauben, angesteckt durch das höchstgefährliche Fussballfieber, ebenfalls lautstark ihre Dominanz herausposauenen zu müssen) dieses unwürdige Verhalten nicht auf die Stadien und eventuell auf die Fanzonen beschränken, die ich hoffentlich nie von innen sehen werde.
Mir reicht die Euro jedenfalls jetzt schon, auch wenn ich den österreichischen Nationaljungs wünsche, dass sie auch mal in irgendein Finale wenigstens kommen.