Mit ‘Einkäufe’ getaggte Artikel

Freitag, 24. September 2010, von Elmar Leimgruber

Nur jeder siebte Deutsche benützt Öffis – Besseres Streckennetz und kürzere Intervalle erwünscht

Der ICE der Deutschen Bahn (DB)
Foto: © Leimgruber

Nur jeder Siebte in Deutschland nutzt täglich öffentliche Verkehrsmittel. Und es würden deutlich mehr sein, wenn die Taktzeiten und das Streckennetz enger gewählt wären. Sicherheit, Service oder Sauberkeit dagegen spielen bei der Entscheidung, öfter auf Bus oder Bahn umzusteigen, eher eine untergeordnete Rolle. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage, die TÜV Rheinland anlässlich der Internationalen Fachmesse für Verkehrstechnik “InnoTrans” in Berlin präsentiert hat. Ziel der Untersuchung war es zu klären, unter welchen Umständen die Menschen künftig öffentliche Verkehrsangebote vermehrt nutzen würden.

Insgesamt gaben demnach 59 Prozent der Befragten an, sich eine vermehrte Nutzung vorstellen zu können: beim Einkaufsverkehr und privaten Erledigungen sowie beim Freizeitverkehr wäre die Bereitschaft umzusteigen am größten. Voraussetzung wäre für knapp ein Drittel der Befragten ein verbessertes Angebot in punkto Taktfrequenzen, Erreichbarkeit und Netzausbau. Umgekehrt haben die Fachleute von TÜV Rheinland auch den Einfluss der Ticketpreise auf das Nutzungsverhalten im öffentlichen Verkehr abgefragt. Hier würde ein Viertel der Befragten eine spürbare Reduzierung der Ticketpreise als einen Beweggrund sehen, auf Bus und Bahn umzusteigen.

Ein Drittel der Befragten würden zudem den Umstieg in Erwägung ziehen, wenn die Kosten für die Nutzung des eigenen Autos weiter steigen. Am deutlichsten wäre dabei der Einfluss weiter steigender Kraftstoffkosten. 37 Prozent der Befragten würden im Fall höherer Nutzungskosten das eigene Auto eher stehen lassen, um ihre Einkäufe zu erledigen. Bei Urlaubsfahrten sind es 36 Prozent, und 34 Prozent würden dann generell bei Freizeitaktivitäten auf das Auto verzichten. Bei den Berufspendlern hingegen würden lediglich ein Viertel höhere Kosten für die Autofahrten zum Einstieg in Bus oder Bahn bewegen können.

Montag, 16. August 2010, von Elmar Leimgruber

Günstige Preise locken gebildete Südtiroler in Einkaufszentren ausserhalb des Landes

Einkäufe der Südtiroler ausserhalb Südtirols und im Internet
Grafik: © ASTAT

Im Jahr 2009 haben 27,7% der Südtiroler Haushalte angegeben, Einkäufe (einschließlich Katalog- und Internetkäufen) außerhalb des Landes getätigt zu haben. Dies geht aus den aktuellen Daten des Südtiroler Landesstatistikinsitutes ASTAT hervor. 21,0% der befragten Haushalte haben demnach vorwiegend Gelegenheitskäufe getätigt, während 7,7% regelmäßig jenseits der Grenzen ihre Einkäufe erledigten.

Das Einkaufszentrum ist weiterhin der beliebteste Ort der Südtiroler, um Auswärtseinkäufe zu tätigen. Die großen Einkaufsstrukturen sind für die meisten Einkäufe sehr attraktiv, wobei ausserhalb des Landes Lebensmittel und Bekleidung am häufigsten gekauft werden. Nur für die “anderen” Güter, also Spielsachen, Bücher, Reinigungs- und Körperpflegeprodukte, wählen die Familien spezialisierte Geschäfte.

Das traditionelle Einkaufsziel der Südtiroler, die außerhalb des Landes einkaufen, ist Österreich, bereits zum zweiten Mal gefolgt von Deutschland und den anderen italienischen Regionen. Auf dem vierten Platz, aber vor allem bei den jüngeren Haushalten immer beliebter, ist der Einkauf im Internet. Er bietet nämlich in vielen Fällen günstigere Preise und ein breiteres Sortiment, ohne sich von zuhause entfernen zu müssen. Es folgen der Katalogversand, Einkäufe im Trentino und in anderen Ländern.

Es sind auch weiterhin hauptsächlich die jungen Haushalte, in denen die Bezugsperson jünger als 40 Jahre ist und einen Mittelschul-, Matura (knapp 40 Prozent) oder Universitätsabschluss besitzt, die außerhalb Südtirols einkaufen: von den 16 bis 40-Jährigen kaufen insgesamt 42,3 Prozent ausserhalb Südtirols ein.

Im Vergleich zum Vorjahr sind vor allem die regelmäßigen Auswärtseinkäufe zwar zurückgegangen (13,0% der Familien im Jahr 2008). 2008 erfuhr aber das Budget der Südtiroler Familien für Einkäufe außerhalb des Landes einen bedeutenden Anstieg. Im Jahr 2009 haben die Familien, die gelegentlich die Provinz verließen um Einkäufe zu tätigen, im Durchschnitt 216 Euro (180 Euro im Jahr 2008) pro Auswärtseinkauf ausgegeben, während sich dieser Betrag bei Familien mit wiederholten Einkäufen außerhalb der Landesgrenzen auf 240 Euro belief (214 Euro im Jahr 2008). Am meisten wurde für Bekleidung ausgegeben. Es folgen bei den Gelegenheitseinkäufern andere Arten von Gütern sowie Einrichtungsgegenstände und bei den wiederholten Einkäufern Lebensmittel und elektronische bzw. elektrische Geräte.

Im Rahmen eines allgemeinen Konsumrückgangs, der sich in einer Rationalisierung der Kaufentscheidungen und demnach in der Beschränkung auf die notwendigsten Waren bemerkbar macht, gewinnt die Möglichkeit eines preiswerten Einkaufs immer mehr an Bedeutung. Aus der Erhebung ist dieser Aspekt
klar ersichtlich:

Für 70,8% der befragten Haushalte sind die günstigeren Preise der Hauptgrund, um außerhalb Südtirols einzukaufen. Die Auswahl, und damit die Möglichkeit aus einer breiteren Produktpalette wählen zu können, ist für 21,1% der Familien wichtig, während das Angebot von qualitativ hochwertigen Produkten und zusätzliche Dienste (z.B. Parkplätze, Garantien, fachliche Beratung) von 8,2% der Haushalte als ausschlaggebende Kaufgründe genannt werden. Nur ein Viertel der befragten Haushalte (25,7%) nennt die Flexibilität bezüglich Öffnungszeiten und -tagen (durchgehende oder sonntägliche Öffnungszeiten) als einen ausschlaggebenden Faktor um außerhalb Südtirols einzukaufen.

Im Jahr 2009 beteiligten sich 639 Familien an der Erhebung zu den Kaufgewohnheiten der Südtiroler Haushalte. Die befragten Haushalte lieferten Informationen zu ihren Kaufgewohnheiten, wie etwa den bevorzugten Einkaufszielen, der Häufigkeit und den entsprechenden Gründen für Einkäufe außerhalb des Landes, sowie zur Art der bevorzugten Einkaufsstrukturen oder Vertriebsnetze.

Die Erhebung über die Kaufgewohnheiten der Südtiroler Haushalte wurde vom ASTAT in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Südtirols, die auch an der gesamtstaatlichen ISTAT-Erhebung zum Konsumverhalten der Südtiroler Haushalte für das Jahr 2009 beteiligt waren, durchgeführt. Die Haushalte werden im Rahmen eines persönlichen Interviews (face to fa-ce) befragt und so das Kaufverhalten der Südtiroler Haushalte ermittelt. Die an der Erhebung zum Konsumverhalten teilnehmenden Haushalte werden nach dem Zufallsprinzip aus dem Melderegister der Stichprobengemeinden gezogen, wobei das Stichprobenverfahren des Istat angewandt wird, das die Anzahl und den Wohnort der Haushalte berücksichtigt und somit die Repräsentativität der Daten auf Landesebene gewährleistet.

Die vollständige ASTAT-Studie ist zweisprachig (deutsch und italienisch) hier downloadbar.