Donnerstag, 12. Oktober 2006, von Elmar Leimgruber

Manipulierte Wahlen

Jetzt, da auch die Wahlkarten ausgezählt sind: Ich will es nicht mehr verbergen: Ich bin enttäuscht!
- Bin enttäuscht darüber, dass viele Menschen in Österreich offenbar nicht erkannt haben, dass es Österreich und der österreichischen Bevölkerung nur deswegen so gut und besser als anderen EU-Staaten geht, weil Schüssel in den letzten Jahren Bundeskanzler war und seine Politik so gut war. Ich hätte mir daher Dankbarkeit für Schüssel erwartet, obwohl -und insofern wäre eine künftige schwarz-grüne Regierung meines Erachtens für Österreich derzeit die beste gewesen- ein betont sozial und ökologisch denkender Koalitionspartner leider bisher fehlte.

- Bin enttäuscht noch viel mehr darüber, dass offensichtlich so viele Menschen Schüssels Herausforderer Gusenbauer trotz all der Skandale sein Wahlmärchen von der gerechten Verteilung des Wohlstands geglaubt haben. Sind große Teile der Bevölkerung tatsächlich so leicht zu manipulieren, dass sie entgegen allen Tatsachen dennoch “ihre Schlächter selber wählen”?

- Bin enttäuscht aber vor allem, dass -da Gusenbauers SPÖ etwas mehr Stimmen als die ÖVP bekommen hat und sozusagen “Wahlsieger” ist- bei einer Neuwahl laut einer aktuellen Umfrage noch mehr Stimmen erhalten würde. Denn: warum denn jetzt plötzlich einen Standpunkt haben, wenns viel einfacher und bequemer ist, immer auf der sogenannten Siegerseite zu stehen? Es lebe der Opportunismus!

Mittwoch, 4. Oktober 2006, von Elmar Leimgruber

SPÖ-Wahlziel: Geht nicht zur NR-Wahl! (?)

Es sei das erklärte Ziel gewesen, die ÖVP-Wähler zu demobilisieren, also darauf hinzuarbeiten, dass sie nicht zur Nationalratswahl gehen. Dies sagte der Chef der von der SPÖ beauftragten PR-Agentur Young & Rubicon ganz offen in der ORF-Nachrichten-TV-Sendung ZIB 3.
Ich frage mich: Muss es nicht das Ziel einer jeden demokratischen Partei sein, dass möglichst viele Staatsbürger auch ihr Wahlrecht ausüben? Hier aber war das genaue Gegenteil der Fall. Nach einer solch offensichtlich antidemokratischen Volksmanipulation wundere ich mich unter anderem auch umsomehr, wie vor allem ein sehr prominenter Schaupieler (der sich immer für besonders intellektuell und kritisch gibt) für eine solche Partei in den Ring stellen konnte.

Sonntag, 1. Oktober 2006, von Elmar Leimgruber

Brave Trinker und schlimme Fahrer

Heute abend war sowohl die bayerische als auch die italienische Polizei sehr fleissig am Alkoholtesten der Autofahrer, die aus München Richtung Süden unterwegs waren: Diese Kontrollen sind echt sinnvoll!
Wer saufen will, weil er das unbedingt braucht oder “muss”, soll das meinetwegen machen. Aber sich dann ins Auto zu setzen, das ist verantwortungslos.

Freitag, 29. September 2006, von Elmar Leimgruber

Österreichische Nationalratswahlen: Meine Prognose

Ich wage mal eine Prognose, welches Wahlergebnis uns am Sonntag bei den österreischen Wahlen erwarten wird; bin gespannt, wie richtig/falsch ich liegen werde. Sie können ja gern auch mitspekulieren:-)
ÖVP: 35,2 %
SPÖ: 32,8 %
Grüne: 12,1 %
FPÖ: 11,9 %
BZÖ: 3,9 %
andere: 4,1 %

Donnerstag, 28. September 2006, von Elmar Leimgruber

SPÖ verteilt Wohlstand gerecht?

Klingt ja recht nett, dass die SPÖ jetzt kurz bevor der Nationalratswahl zu ihren sozialen Wurzen zurückzukehren scheint. Plötzlich fordert sie unter anderem, den Wohlstand gerecht zu verteilen. Doch so lange sie den Kanzler stellte, war dem absolut nicht so. Und den stellte sie jahrzehntelang.
Mag schon sein, dass ihre jetzige Oppositionsrolle sie in einen Nachdenkprozess geführt hat. Dennoch tue ich mir damit schwer:
Mal geanz abgesehen davon, dass SPÖ-Führungskräfte schon im Umfeld des ÖGB-BAWAG-Krimis gezeigt haben, wie viel sie vom sogenannten “kleinen Mann” halten:
Der letzte SPÖ-Bundeskanzler Klima übernahm nach seinem Ausscheiden aus der Politik eine Führungsfunktion bei einem Riesenkonzern: also sicherlich keine Position, die nach einem Verteilen des Reichtums nach unten hin aussieht, was SPÖ-Chef Gusenbauer fordert.
Und Klimas Vorgänger Vranitzky, der anfangs sogar als “Ehrenmann” Vorsitzender des Komitees für Gusenbauer war, kassierte EINE MILLION EURO von Flöttl für Beratungstätigkeiten.
Und auch SPÖ-Mann Androsch betreut zahlreiche Firmen und verdient sicher ein Vermögen; was hält er wohl von Gusis Vorschlag, von oben nach unten zu verteilen.
Man kann zum Thema Reichtum stehen, wie man möchte. Aber wer eine Umverteilung des Geldes von oben nach unten fordert, sollte das gefällgst auch in der eigenen Partei umsetzen und nicht bloß große Sprüche klopfen, weil gerade Nationalratswahlen vor der Tür stehen.

Dienstag, 26. September 2006, von Elmar Leimgruber

Nix Für Österreich

Ja, das gibts auch: Eine Partei, die allen Ernstes Österreichs Austritt aus der Europäischen Union fordert: die NFÖ.
Glücklicherweise hat diese Partei genauso wenig Chancen, in den österreichischen Nationalrat einzuziehn wie die KPÖ und selbst der Einzug des Querdenkers Hans Peter Martins mit seiner Liste Matin dürfte sehr fraglich sein.
Demnach: NFÖ steht für : Nix für Österreich, KPÖ steht für Kapiernix Partei Österreichs und Martins “weisse” Liste steht für ein weisses Blatt, also letztlich auch für überhaupt nix.

Montag, 18. September 2006, von Elmar Leimgruber

Siamo in Italia oder Einkaufen erst ab 13.00 Uhr in Verona

Schon vor einem Jahr musste ich feststellen, dass nicht jeder in im oberitalienischen Verona es mit der Zeit so genau nimmt. Schon damals wartete ich 40 Minuten vergeblich auf den letzten (!) Bus vom Einkaufszentrum Verona Uno zurück ins Zentrum der Stadt, was dazu führte, dass ich mich aufmachte und zu Fuß den Weg zurücklegte (eine knappe Stunde Gehzeit) und dann gerade noch meinen letzten Zug erwischte.
Heute sollte ich eine weitere ähnliche Erfahrung an eben diesem Einkaufszentrum haben:
Eigens schon früh unterwegs und dies öffentlich, kam ich gegen 10.30 Uhr beim Einkaufszentrum Verona Uno, das die Einheimischen dort Galassia (wegen des riesigen gleichnamigen Supermarktes im Zentrum) nennen, an und stand vor verschlossenen Türen.
Nein, es gab keinen Streik, sondern sowas ist offenbar “normal” im größten Einkaufszentrum Veronas, dass dessen Mitarbeiter sich nicht nur am Sonntag erholen können, sondern zudem am Montag erst um 13.00 Uhr (!) zu arbeiten beginnen müssen; erst dann öffnet das Einkaufszentrum am Montag seine Tore für die Kunden. Die einen mögen das “dolce vita” (süsses Leben) nennen, die anderen nennen es lieber verteidigend einfach “siamo in Italia” (wir sind in Italien) und da gehn offenbar manche Uhren anders.

Mittwoch, 13. September 2006, von Elmar Leimgruber

HC Strache und der RAP

Ja, er rapt tatsächlich, FPÖ-Chef HC Strache. Seinen Rap kann man sich im Internet herunterladen und ihn dann gemeinsam mit HP auch singen bzw. nach Belieben sogar tanzen.
Bleibt abzuwarten, ob der Rechtspopulist auch mit einer solchen Leichtigkeit ins Parlament einziehn wird.

Mittwoch, 13. September 2006, von Elmar Leimgruber

Weils der Schüssel kann, bleibts besser

Wahlen kann man durch einen guten Wahlkampf gewinnen, ohne Zweifel. Die ÖVP führt seit Jahren den denkbar schlechtesten Wahlkampf von allen Parteien: “Bundeskanzler Schüssel: weil er’s kann” und “bleibt besser”. Was’n das bitte?
Wenn schlechte Wahlwerbung automatisch dafür sorgen würde, dass Parteien zu Wahlverlierern werden, dann würde die ÖVP diesmal drastisch verlieren, wie übrigens auch bei den vorangegangenen Wahlen.

Mittwoch, 13. September 2006, von Elmar Leimgruber

Die Depression der Grünen

Sicher: man darf deprimiert sein, sogar am Boden zerstört sein, wenn man von der Regierungsarbeit enttäuscht ist. Aber depressiv Wahlkampf zu führen, wie dies die Grünen derzeit unter anderem durch ihre düstere Plakatserie tun, zieht runter anstatt Perspektiven zu eröffnen. Vielleicht findet sich ja bald eine Partei, die den Wahlslogan bringt: Wider die Depression in der Politik.