Archiv für Juli 2012

Mittwoch, 4. Juli 2012, von Elmar Leimgruber

Europa-Parlament beschließt verpflichtendes Notfallsystem für Neuwagen

Das lebensrettende eCall-Notrufsystem soll künftig verpflichtend in alle neuen Autos eingebaut werden. Dadurch werden die Notfalldienste bei schweren Unfällen automatisch über die einheitliche Notrufnummer 112 verständigt. In einer am Dienstag verabschiedeten Entschließung fordern die Abgeordneten des Europäischen Parlaments, alle Pkw bis 2015 mit dem eCall-System auszustatten. Der öffentliche eCall-Dienst soll -unabhängig vom Wagentyp- verpflichtend und kostenlos für alle Autofahrer sein.

Laut der nicht bindenden Entschließung ermöglicht das System den Rettungsdiensten, schneller am Unfallort zu sein, mehr Leben zu retten und die Schwere von Verletzungen zu verringern. Das eCall-System könnte jährlich bis zu 2500 Menschenleben retten und gleichzeitig den Schweregrad von Verletzungen um 10%-15% senken, so die Abgeordneten. Die Entschließung betont zudem, dass das eCall-System keinesfalls verwendet werden darf, um die Fortbewegungen einer Person zu überwachen (Datenschutz) oder ihren Standort festzustellen, wenn diese in keinen Unfall verwickelt wurde. Das vorrangige Ziel des eCall-Dienstes sei, das Unfallmanagement zu verbessern.

In der Entschließung vom 3. Juli werden die bisherigen Verzögerungen bei der Einführung eines freiwilligen eCall-Systems sowie die geringe Anzahl von bisher damit ausgestatteten Autos (0,4%) bedauert. Die Abgeordneten weisen darauf hin, dass die Technologie bereits zur Verfügung steht und dass EU-weite Standards vereinbart wurden. Sie fordern deshalb die EU-Kommission auf, Rechtsvorschriften vorzuschlagen, die die Mitgliedstaaten verpflichten, die Infrastruktur ihrer Notfalldienste derart auszubauen, dass sie bis 2015 in der Lage sind, eCalls entgegenzunehmen.

Die Abgeordneten appellieren zudem an die Kommission, auch zu prüfen, eCall in nächster Zeit auf andere Fahrzeugtypen auszuweiten, wie zum Beispiel auf Motorräder, Busse und Lastkraftwagen. Detaillierte Informationen zum eCall-System sind hier abrufbar. Und wie der deutsche Autofahrer-Club ADAC zu eCall steht, ist hier nachzulesen.

Dienstag, 3. Juli 2012, von Elmar Leimgruber

UNESCO benennt 26 neue Welterbestätten

Das Welterbekomitee der UNESCO hat auf seiner 36. Tagung in St. Petersburg insgesamt 26 Stätten neu in die Liste des Welterbes (Weltkulturerbe) aufgenommen, darunter aus Deutschland das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth, aus Brasilien die Kulturlandschaft Rio de Janeiro und aus Iran die Jame-Moschee in Isfahan. Damit stehen nun weltweit 962 Stätten auf der UNESCO-Welterbeliste: 745 Kulturerbestätten und 188 Naturerbestätten, 29 Stätten zählen sowohl zum Kultur- als auch zum Naturerbe.

Erstmals sind die Republik Kongo, Palau, Palästina und Tschad in der Liste vertreten. In diesem Jahr lagen dem Welterbekomitee 33 Nominierungen vor. Die Geburtskirche Jesu Christi in Palästina wurde wegen ihres schlechten Erhaltungszustands gleichzeitig in die “Liste des gefährdeten Welterbes” aufgenommen.

Vier weitere Stätten hat das Komitee als “besonders gefährdet” eingestuft: die historische Hafenstadt Liverpool in Großbritannien, die Moscheen, Mausoleen und Friedhöfe von Timbuktu und das Grabmal von Askia in Mali sowie die Festungen Portobello und San Lorenzo an der karibischen Küste in Panama. Zwei Stätten wurden von der Liste des bedrohten Welterbes gestrichen: die Festung und Shalimar-Gärten in Lahore, Pakistan, und die Reisterrassen in den philippinischen Kordilleren. Auf der Liste des gefährdeten Welterbes stehen jetzt insgesamt 38 Stätten.

Die UNESCO-Welterbekonvention ist seit 40 Jahren das international bedeutendste Instrument, das von der Völkergemeinschaft zum Schutz des Kultur- und Naturerbes beschlossen wurde. Seit 1972 haben den Vertrag 189 Staaten unterzeichnet, wovon 157 auf der Welterbeliste repräsentiert sind. Kriterien für die Anerkennung als UNESCO-Welterbe sind unter anderem der außergewöhnliche universelle Wert der Stätte sowie ein Managementplan, der den Erhalt für zukünftige Generationen sicherstellt.

Die 20 neuen Kulturerbestätten im Detail:

  • Bahrain: Perlenzucht als Zeugnis einer Inselökonomie
  • Belgien: Bedeutende Orte des wallonischen Bergbaus
  • Brasilien: Kulturlandschaft Rio de Janeiro
  • China: Xanadu – ehemalige Hauptstadt des Mongolenherrschers Kublai Khan
  • Côte d’Ivoire: Historischer Stadtkern von Grand-Bassam
  • Deutschland: Markgräfliches Opernhaus Bayreuth
  • Frankreich: Bergbaugebiet Nord-Pas de Calais
  • Indonesien: Kulturlandschaft auf Bali: das Subak-System als Manifestation der Tri Hita Karana-Philosophie
  • Iran: Jame-Moschee in Isfahan
  • Iran: Mausoleum Gonbad-e Qābus
  • Israel: Stätten der menschlichen Evolution im Karmel-Gebirge
  • Kanada: Kulturlandschaft Grand Pré
  • Malaysia: Archäologische Stätten im Lenggong-Tal
  • Marokko: Rabat – moderne Hauptstadt mit historischem Kern
  • Palästina: Geburtskirche Jesu Christi und Pilgerweg in Bethlehem
  • Portugal: Garnisonsstadt Elvas und ihre Befestigungsanlage
  • Schweden: Holzbauernhäuser in der Provinz Hälsingland
  • Senegal: Kulturlandschaften der Bassari, Fula und Bedik
  • Spanien/Slowenien: Historische Stätten der Quecksilbergewinnung: Almadén und Indrija
  • Türkei: Neolithische Stätte Çatalhöyük

Die fünf neuen Naturerbestätten:

  • China: Fossilienfundstätte von Chengjiang
  • Indien: Westghats-Gebirge
  • Kongo (Republik), Kamerun, Zentralafrikanische Republik: Sangha Tri-Nationalpark
  • Russland: Naturpark Lena-Felsen
  • Tschad: Seenlandschaft von Ounianga

Eine neue Kultur- und Naturerbestätte:

  • Palau: Südliche Lagune der Rock Islands
Montag, 2. Juli 2012, von Elmar Leimgruber

Popfest Wien 2012: Das sind die Highlights

Rund 50.000 Gäste haben das Popfest Wien im vergangenen Jahr 2011 besucht. Es bietet heimischen Stars die Chance auf die große Bühne und dem Publikum kostenlos Spitzen-Acts direkt im Zentrum der Stadt am Wiener Karlsplatz. Das diesjährige, das 3. Popfest Wien bietet ziwschen dem 26. und 29. Juli 47 Live-Acts und Rahmenprogramm bei freiem Eintritt.

Zur Eröffnung der “Seebühne” sind Nihal Sentürk (Fatima Spar), Attwenger und The Beth Edges live zu erleben. Am 27. Juli sind unter anderem Lonely Drifter Karen, M185, und Texta live zu erleben, am 28.7.: Mopedrock, Das Trojanische Pferd, 5/8 in Ehr`n, und Kreisky. Ein echtes Popfest-Highlight verspricht der Freitag im TU-Prechtlsaal (27.7.): Patrick Pulsinger, G.rizo, Wolfram und Elektro Guzzi treffen sich zu einer elektronischen Super-Nacht zwischen Trash, Glamour und EigenSinn. Neben dem Texta-Auftritt freitags auf der Seebühne gehört heuer die brut-bar mit Brenk, DJ Phekt, DJ Urbs und The Clounious vier bedeutenden heimischen Soundtüftlern.

Im Anschluss an die Seebühnen-Konzerte kann man dieses Jahr erstmals unter gleich drei Popfest-Nachtprogrammen wählen: Das Wien Museum lädt zu einer Nacht der hohen Liedkunst, mit zwei Damen und zwei Herren (Mel, Eloui, Ernst Molden, Alp Bora). Wild,  glitzernd und experimentell wird es dagegen im brut im Künstlerhaus: mit Welle Wien, Sixtus Preiss, Konea Ra und Anbuley stellen sich vier brandneue, spannende heimische Pop-Projekte vor.  Gekonntes Songwriting bis hin zu Obskurem wird schließlich noch im Prechtlsaal der Technischen Universität geboten, nach Bernhard Eder und A Thousand Fuegos gibt sich der wunderbare Nino aus Wien die Ehre.

Erstmals mit zwei Spezialprogrammen beim Popfest dabei ist heuer auch der renommierte ost-klub, am Freitag (27.7.) mit avancierten Song- und Soundkonstruktionen von Willi Landl, Pop:sch, sowie Binder & Krieglstein. Am Samstag (28.7.) folgen eher strenge bis verspielte Dekonstruktionen von Hella Comet, Tracker und Nifty`s – ein Heimspiel für die Klezmer-Punks. Das Popfest-Finale am Sonntag (29.7.) wird schließlich im Wien Museum eingeläutet: Mit Loose Lips Sink Ships, Woodpigeon und Squalloscope geht es feinnervig, konzentriert und tiefgründig zur Sache.

Mit sechs Talk- und Diskurs-Veranstaltungen zu Themen wie “Überleben in der PopKultur”, “Überwinden der Provinzialität” und “Tonträgerentwicklung im Digital Age” bieten die nachmittäglichen “Popfest-Sessions” im project space der Kunsthalle (Samstag & Sonntag ab 11h) ein umfangreiches und prominent besetztes Rahmenprogramm. “Diese ironisch `Wortschwall` genannten Talk-Veranstaltungen finden alternierend mit kleinen Live-Showcases statt, echten musikalischen
`Geheimtipps`”.

Sonntag, 1. Juli 2012, von Elmar Leimgruber

St. Pölten: BeatPatrol 2012 mit Armin van Buuren und Avicii

Vom 20. bis 22. Juli sorgen einmal mehr die wichtigsten, beliebtesten und interessantesten DJs für heiße Beats und tolle Stimmung am VAZ in St. Pölten. Auch heuer sollen wieder über 30.000 Fans der elektronischen Musik beim Festival BeatPatrol 2012 beglückt werden. Musikalische Highlights in diesem Jahr sind der seit Jahren weltwelt erfolgreichste Star-DJ Armin van Buuren (erst zum dritten Mal in Österreich) aus den Niederlanden sowie Avicii, der letzthin sogar von Pop-Queen Madonna persönlich in den USA vorgestellt wurde.

Insgesamt werden 100 Artists auf sieben Bühnen openair und indoor am BeatPatrol Festival 2012 vertreten sein: Laidback Luke, Calvin Harris, The Bloody Beetroots, DJ Fresh, Dada Life, Alesso, Shannon Leto + Antoine Becks, James Zabiela, Nicky Romero, Steve Aoki, Len Faki, Tommy Trash, Joachim Garraud, Cyberpunkers, Oliver Huntemann, DJ Marky, Danny Byrd, Crookers und viele andere mehr. Nähere Informationen zum BeatPatrol Festival 2012 mit Tiimetable, Anfahrt und Tickets sind online abrufbar.

Im Herbst vor zwei Jahren hat das BeatPatrol Festival als erstes österreichisches Festival ganz klar das Bekenntnis zu mehr Nachhaltigkeit und „Grünmanagement“ auf seine Agenda gesetzt und dieses nach dem Motto „Nicht nur reden, sondern auch handeln“ in ganz konkrete Sachverhalte und handfeste Taten gegossen: Der Strom kommt zu 100% aus Ökostrom, der Fuhrpark am Festival-Gelände beschränkt sich auf Fahrräder und Elektro-Roller, ein Flyerverbot wurde eingeführt, auf Booklets verzichtet, anstelle dessen auf App und digitale Kommunikationskanäle vor Ort gesetzt, ein eigener Silent-Camping-Bereich als Novum eingeführt, eine breit angelegte Awareness-Campaign im Vorfeld gestartet, um auf Möglichkeiten von Müllreduzierung und -vermeidung, gemeinsamer Anreise, Umgang in sensiblen Umweltbereichen u.v.m. zu verweisen.

Die Auszeichnung als „klima:aktiv mobil Partner“ durch Umweltminister Niki Berlakovic war eine Bestätigung dieses engagierten, eingeschlagenen Weges, der selbstverständlich 2012 fortgeführt und weiter vertieft wird. Innovativ und beispielgebend war und ist vor allem die Etablierung der sogenannten GreenPatrol. In dieser sammeln sich engagierte Freiwillige, die im Vorfeld des Festivals sowie am Festival selbst als GreenPatrol aktiv sind. Wer bei greenpatrol mitmachen will, kann sich via Email melden.