Mit ‘Zusatzstoffe’ getaggte Artikel

Montag, 22. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

AK warnt: Fertiggerichte “ohne Geschmacksverstärker” sind nicht glutamatfrei

Bei beiden hier abgebildeten Produkten (eines von Knorr, eines von Maggi) scheint Hefeextrakt in der Zutatenliste auf, welcher Glutamat enthält.

“Irreführende Kennzeichnungen” auf Fertiggerichten und Packerlsuppen kritikisiert die Arbeiterkammer (AK): “Frei von Geschmacksverstärkern” sieht man zwar häufig auf Packungen, aber dies stimmt oft nicht, so die AK.

Im Essen sind dann meist Zutaten mit geschmacksverstärkender Wirkung enthalten, zum Beispiel Hefeextrakt. Eine AK-Analyse von 26 Produkten zeigt: „Ohne Zusatz von Geschmacksverstärkern“ heißt nicht glutamatfrei. Positiv: Wird Hefeextrakt als glutamathältige Zutat verwendet, ist die Menge an Glutamat meist niedriger als bei direkt zugesetztem Glutamat. Die AK will mehr Klarheit bei der Kennzeichnung.

Die AK hat 26 Produkte wie Wurst, Snacks (Chips, Erdnusslocken), Tiefkühlpizza, Packerlsuppe oder Fertiggerichte von der Lebensmittelversuchsanstalt Klosterneuburg auf den Glutamatgehalt prüfen lassen. Einerseits ging es um Produkte, bei denen Glutamat als Zusatzstoff zugesetzt war. Anderseits waren es Produkte, die mit Hefeextrakt produziert wurden. Es wurde dabei ermittelt, mit wie viel Glutamat Konsumenten in diesen Produkten zu rechnen haben.  Das Ergebnis zeigt: Kein Produkt, das „ohne Glutamatzusatz“ gekennzeichnet war, war frei von geschmacksverstärkenden Stoffen, weil es zum Beispiel Hefeextrakt enthält. Viele Konsumenten rechnen aber gar nicht damit, dass Hefeextrakt eine glutamathältige Zutat ist.

Glutamat als geschmacksverstärkender Zusatzstoff ist in sehr vielen verarbeiteten Produkten enthalten. Es verleiht den Lebensmitteln eine deutlich würzige Note, wird aber aufgrund der so häufigen Verwendung in der Lebensmittelindustrie von vielen Konsumenten sehr kritisch beurteilt. Es braucht jedenfalls bei der Kennzeichnung mehr Transparenz. Werden glutamathältige Stoffe wie Hefeextrakt verwendet, sollen Hersteller das nicht „verschleiern“, fordert die AK. Denn Angaben wie „ohne geschmacksverstärkende Zusatzstoffe“, „ohne Glutamatzusatz“ oder „ohne künstliche Geschmacksverstärker“ sind missverständlich, da sich Konsumenten häufig ein völlig glutamatfreies Produkt erwarten.

Donnerstag, 22. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Lebensmittel: Deutsche fürchten Gentechnik und Mogelpackungen

Grafik: @ Leimgruber

Gammelfleisch, Formschinken, Analogkäse: Die jüngsten Lebensmittelskandale und die Diskussion um Zusatzstoffe oder gentechnisch veränderte Lebensmittel haben die deutschen Verbraucher nachhaltig verunsichert. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen bevölkerungsrepräsentativen Studie “SGS Institut Fresenius Verbraucherstudie 2010: Lebensmittelqualität & Verbrauchervertrauen”, die das renommierte Institut für Demoskopie, Allensbach Institut in dessen Auftrag durchgeführt hat.

Die größte Sorge der deutschen Verbraucher beim Kauf von Lebensmitteln lautet demnach: Es ist am Ende nicht das in der Packung, was draufsteht: Vor solchen Mogelpackungen, dass beispielsweise eine Erdbeermarmelade gar keine Erdbeeren mehr enthält, haben 55 Prozent der Befragten Angst. Ebenso groß ist die Sorge vor Lebensmitteln mit gentechnisch veränderten Zutaten.

Diese grundsätzliche Verunsicherung drückt sich auch darin aus, dass über die Hälfte der Befragten glaubt, dass Lebensmittel gar nicht so gesund sind, wie die Hersteller behaupten. Jeweils 48 Prozent der Verbraucher befürchten, dass auf der Verpackung wichtige Angaben zu den Inhalten nur versteckt oder gar nicht angegeben sind und dass verwendete Zusatzstoffe, wie Geschmacksverstärker oder Farbstoffe, gesundheitsschädlich sind.

Weitere Resultate: Jeder zweite Deutsche sehen die Angaben auf Lebensmittelverpackungen für weniger oder gar nicht verständlich, 75 Prozent können nicht erkennen, ob ein Produkt gesund ist, 71 Prozent können nicht einschätzen, ob ein Produkt für Kinder geeignet ist und nur einer von zehn vertraut Industrie und Politik in Lebensmittelfragen.

Montag, 15. März 2010, von Elmar Leimgruber

Selberkochen ist angesagt

Gesund essen und am besten frisch kochen ist angesagt
Foto: apotheken-umschau.de

In unserer schnellebigen Zeit tendieren wir dazu, uns kaum Zeit zum Essen zu nehmen und wir wählen daher Schnellkost. Jedoch scheint zumindest in Deutschland inzwischen eine Trendwende diesbezüglich stattzufinden: Dies berichtet die “Apotheken Umschau” unter Berufung auf eine Umfrage im Auftrag der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK). Jeder dritte Befragte gab demnach an, häufiger selbst zu kochen.

Dafür aßen die Deutschen im vergangenen Jahr weniger Fertiggerichte. Vor allem in Familien mit geringem Einkommen kamen seltener Tiefkühlpizza oder Fischstäbchen auf den Tisch.

Essen selbst zuzubereiten ist meist ja auch oft preiswerter und zudem gesünder. In Fertigkost hingegen stecken oft viel Fett, Salz und Zusatzstoffe.

Das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” 3/2010 A liegt in den meisten Apotheken aus und wird kostenlos zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben. Rezepte zum Nachkochen sowie Wissenswertes zu gesunder Ernährung ist online abrufbar.

Na dann: Los gehts mit dem Selberkochen, am besten gesund:-)

Sonntag, 28. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Wer auf seine Ernährung achtet, braucht keine Diät: Hören Sie auf Ihren Körper!

Der Diät-Ratgeber der Stiftung WarentestKaum ist die Fastenzeit da und das Frühjahr naht, denken auch Menschen, die keinesfalls gläubig sind, ans Fasten. Verstanden wird Fasten da vor allem als der Kampf gegen die überschüssigen Pfunde. Und zahlreiche Zeitschriften bieten zudem Diäten und sogenannte Fastenkuren an.

Wer auf seine Ernährung achtet, braucht keine Diät, schreibt dazu die Konsumentenschutz-Organisation Stiftung Warentest, die zu diesem Thema einen Ratgeber veröffentlicht: Gesunde Ernährung heißt demnach vor allem: möglichst natürliche und abwechs­lungsreiche Kost. Wer neugierig auf Essen und Kochen ist, bei dem kommen positive Effekte fast von allein.

Bewusstes Essen gepaart mit Bewegung hält fit und macht Spaß. Und immer gilt: Entspannt essen, denn den einen idealen Speiseplan für jeden Menschen und jede Situation gibt es nicht.

Laien sollten allzu eindeutigen Versprechen und Geboten mit Skepsis begegnen, schreibt die Stiftung Warentest: “Vieles beeinflusst, was im Einzelfall gesund ist. Hören Sie daher vor allem auf ihren Körper und ernähren Sie sich bewusst”. Einige einfache Grundsätze der Stiftung Warentest zu diesem Thema:

  • Je abwechslungsreicher, desto besser. Bananen enthalten andere Nähr­stoffe als Äpfel. Um von allen Vitaminen und Mineralstoffen etwas zu bekommen, sollte nicht immer das gleiche Obst auf dem Teller landen. Das gilt auch für andere Lebensmittel: Ob Nudeln, Reis oder Kartoffeln, ob Rosen­kohl, Fenchel oder Spinat, ob Fleisch, Fisch oder Käse – die Mischung macht’s.
  • Maß halten. Wer jeden Tag aus Gewohnheit Unmengen von Süßigkeiten oder auch Fleisch in sich hineinstopft, verliert früher oder später wahr­scheinlich völlig die Lust daran. Genießen Sie lieber bewusst und Sie werden mehr Spaß am Essen haben. Grundsätzlich gilt: In zu großen Mengen kann alles schädlich sein. Ganz verzichten müssen Sie aber auch auf nichts.
  • Zeit nehmen. Kochen Sie selber und bestimmen damit, was auf dem Teller landet. Das macht Freude und weckt Lust auf die Lebensmittelvielfalt. Nehmen Sie sich Zeit für Kochen und Essen. Das regt den Appetit an und schafft Raum für bewusste Ernährung.
  • Natürliche Lebensmittel verwenden. Verarbeitete Produkte enthalten oftmals weniger Nährstoffe als die ursprünglichen Lebensmittel. Auch künstliche Zusätze gleichen das meist nicht aus. Nährstoffe entfalten ihre Wirkung in der Regel am besten in ihrem natürlichen Zusammenhang. Das Motto dieser Ernährungslehre lautet: Iss Nahrung, nicht Nährstoffe. Also beispielsweise eine Paprika statt Vitamin C und Karotinoiden in Pillenform.
  • Ausreichend trinken. Das ist einfacher, als viele Ratgeber es weismachen wollen. Rund 1,5 Liter am Tag reichen vollkommen aus. Und: Dazu zählen auch Kaffee und Tee. Wasser gilt als das Nonplusultra. Auch verdünnte Säfte dürfen dabei sein.

Auch ob ein etwas höherer BMI automatisch ungesünder ist, ist umstritten:
Jeder Mensch hat sein persönliches Idealgewicht, auch Veranlagung spielt dabei eine Rolle. Falls Sie etwas an Ihrem Gewicht ändern wollen, sollten Sie sich vorher genau über Vor- und Nachteile verschiedener Diäten informieren. Allerdings gilt: Extreme Fettleibigkeit führt definitiv zu einem erhöhten Krankheitsrisiko: in diesem Fall besser einen Arzt aufsuchen, rät test.

Sowohl fürs Gewicht als auch für die Gesundheit ist neben einer bewussten Ernährung vor allem Bewegung wichtig. Auch hier muss jeder das richtige Maß finden. Und: Aller Anfang ist schwer. So tun Sie sich auf jeden Fall etwas Gutes (so die Stiftung Warentest):

  • Erledigen Sie kürzere Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad statt ins Auto zu steigen.
  • Laufen Sie Treppen statt mit dem Fahrstuhl zu fahren.
  • Machen Sie am Wochenende eine Radtour oder einen Spaziergang, das bringt frische Luft und Bewegung.
  • Suchen Sie sich einen Sport, der Ihnen Spaß macht.

Zahlreiche Laienexperten geben in Medien und in persönlicher Beratung Empfehlungen zum Abnehmen und zu gesunder Ernährung, kritisiert auch der Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs (VEÖ). So finden sich Ratsuchende heute in einem Dschungel widersprüchlicher, oft unseriöser Informationen. Mal abgesehen davon, dass in Österreich laut § 119 (1) GewO 2002 nur Personen mit einer adäquaten Ausbildung wie Ernährungswissenschaftler eine Ernährungsberatung ausüben dürfen: Abnehmversuche bleiben ohne professionelle Hilfe langfristig erfolglos, schreibt der VEÖ.

Demnach kommt es bei guter langfristiger Ernährungsberatung auf die folgenden Punkte an:
1. Der Ernährungsberater verfügt über eine umfassende Ausbildung wie z. B. das Studium der Ernährungswissenschaften.
2. Am Anfang der Beratung stehen eine Anamnese und üblicher Weise die Analyse eines Ernährungsprotokolls.
3. Die Beratung erfolgt produktneutral.
4. Zentral sind realistische Beratungsziele. Die Aussicht auf einen Gewichtsverlust von mehr als einem Kilo pro Woche ist unseriös.
5. Gesund abnehmen braucht Zeit – so auch die Beratung.

Um ausgebildete und seriöse Ernährungsberater zu finden, bietet der VEÖ nun unter http://www.veoe.org/get-your-expert.html eine kostenlose Expertendatenbank von Ernährungswissenschaftern in ganz Österreich an. Dort können Ratsuchende unkompliziert und rasch Experten mit dem Spezialgebiet “Gewichtsreduktion” oder anderen Themenbereichen in
ihrer Nähe finden.

Samstag, 17. Februar 2007, von Elmar Leimgruber

Über gar nicht gesunde Produkte in der Werbung

“Nimm 2″, da brauchst du kein schlechtes Gewissen haben, wenn du das deinen Kindern kaufst, denn das ist ja gesund wie die frische Luft und Bewegung, suggeriert uns die Werbung.

So ein Schwachsinn. Wacht auf Leute!

Oder die so genannten anderen beworbenen “gesunden” Produkte “Tut gut” oder “Actimel”: Schauts mal, was alles in solchen oder ähnlichen Produkten enthalten ist: von Zusatzstoffen über Farben…

Oder “Biotee” in einem Supermarkt, den ich letzthin genauer unter die Lupe genommen habe: Biotee aus allen möglichen europäischen und außereuropäischen Ländern (wer überprüft sowas denn?) und dann versehen mit irgendwelchen Kirch- oder Erdbeeraromen.

Ich frage mich: wer kauft solchen Schrott?

Wir haben uns ja vielfach damit abgefunden, irgendwelchen Fraß angeboten zu bekommen in den Supermärkten; aber dass der jetzt auch noch in der Werbung als gesund deklariert wird, das schlägt dem Fass den Boden aus. Und hier müsste Konsumentenschutzpolitik entschieden eingreifen und hart durchgreifen.

Lassts euch doch nicht für dumm und naiv verkaufen, liebe Konsumenten, sondern denkts und entscheidets selber: ist besser so.