Mit ‘ZDF’ getaggte Artikel

Dienstag, 22. März 2011, von Elmar Leimgruber

Informationsvielfalt bringt Wissen und Souveränität

ZDF-Intendant Markus Schächter
Foto: ZDF/ C. Sauerbrei

Der moderne Mensch in seinem Emanzipationsstreben ist zwar in eine neue Abhängigkeit der digitalen Technik geraten.  Dadurch ist Wissen in so großen Mengen erhältlich, “dass es den Einzelnen hilfloser als klüger macht”, ortete ZDF-Intendant Markus Schächter am Montag, 21. März 2011, zur Eröffnung der 44. Mainzer Tage der Fernsehkritik: “Den Menschen zu befähigen, daraus individuelles Wissen zu machen und souverän zu handeln, ist eine unserer großen Aufgaben”: Es müsse weiterhin gelingen, das Wissen aus den Studierstuben herauszuholen und mit dem Leben zu verknüpfen.

Der soziale Aspekt von Wissen sei entscheidend: Wissen solle befähigen, Zusammenhänge zu verstehen und sinnvoll an der Gesellschaft teilzunehmen. “Unsere Programme, egal ob am Fernsehschirm oder im Netz, können als Massenmedium jedem eine Handlungshilfe sein”, betonte der Intendant.

Spiel, soziale Kommunikation und Kommerz stünden im Zentrum der so genannten Neuen Medien. “Wissensinhalte laufen am Rande mit – und dennoch können sie ein Gewinner dieser Medienrevolution sein”, sagte der ZDF-Intendant. Das ZDF als öffentlich-rechtlicher Medium bewege die Frage: Wie wird aus der Fülle an Information jenes Wissen, das die Menschen tatsächlich emanzipiert? “Wenn die Medien die Menschen nicht zum Handeln und Urteilen befähigen, bleibt unsere Wissensgesellschaft eklatant unter ihren Möglichkeiten”, so Schächter im Rahmen der zweitägigen Verstaltung: “Wissen, was zählt – Wenn Fernsehen und Internet verschmelzen”.

ZDF-Intendant Markus Schächter hat übrigens unlängst den Start von mobilen Applikationen für die  ZDFmediathek für März angekündigt: “Wir werden unsere Internet-Portale schrittweise auch als Apps für die derzeit größten Plattformen, also für  Smartphones und Tablets, Apple und Android, bereitstellen. Den Beginn macht die ZDFmediathek in diesem Frühjahr. Entsprechende Angebote für ‘heute.de’,  ‘ZDF.de’ und tivi-Videothek planen wir für Sommer 2011, ‘sport.zdf.de’ folgt dann Anfang 2012.”

Die neuen Ausgabewege Smartphones, Tablet-PCs und andere mobile Geräte könnten eine zusätzliche Reichweite schaffen, die mit herkömmlichen Webseiten nicht zu erzielen sei. Anwendungsprogramme (Applikationen) für diese seien heute daher “nichts anderes als ein nächster Schritt dieser bewährten Strategie”. Und grundsätzlich müsse das ZDF “Apps für seine staatsvertraglich bestimmten Angebote” zwar kostenlos anbieten, allerdings nicht für gewisse Sendeformate, “die nicht vom Telemedienkonzept umfasst sind,” so Schächter.

Dienstag, 1. Februar 2011, von Elmar Leimgruber

Tiefstes Boulevard-TV bringt RTL Rekord-Quoten

Dschungelkönig Peer Kusmagk
Foto: © RTL/Stefan Menne

Die niveaumässig immer tiefere Boulevard-Unterhaltung (Zynismus gepaart mit auf Schadenfreude und Quälgeist gebauten “Humor”) von RTL kommt offenbar bestens -vor allem- beim jungen Publikum an. Besonders mit dem “Dschungelcamp”, “DSDS” und “Wer wird Millionär” erreichte RTL im Januar 21.2 Prozent Marktanteil bei der so genannten werberelvanten Hauptzielgruppe, den 14-49-Jährigen, wie das Medienbeobachtungsunternehmen Media Control mitteilt. Diese Topquoten als ungeschlagene Nummer Eins in der Zuschauergunst in Deutschland hatte der Kölner Sender zuletzt 1995.

Insgesamt liegt RTL laut Media Control aktuell bei den Werberelevanten klar vor ProSieben mit 10,7 Prozent Marktanteil und Sat.1 mit 10,4 Prozent Marktanteil. Auf den weiteren Plätzen folgen VOX mit 7,2, Das Erste mit 6,7 und das ZDF mit 6,5 Prozent.

Besonders Frauen sind derzeit demnach “Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!” fasziniert: Kakerlaken, Wasserspinnen, Mehlwürmer & Co.: Tiere, vor denen viele Frauen üblicherweise Reißaus nehmen, entpuppen sich als echte Hingucker im TV. So kommt die fünfte Staffel der RTL-Show “Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!” beim weiblichen Publikum ab 14 Jahren besonders gut an: Mit 25,8 Prozent Marktanteil lagen die Durchschnittswerte schon der ersten drei Folgen hier deutlich höher als bei den Männern (Marktanteil: 21,8 Prozent).

Wie die media control Sonderauswertung weiter zeigt, verfolgen vor allem jüngere Zuschauer die Prüfungen im australischen Dschungel. Im Altersvergleich holte die Sendung bei den 14- bis 19-Jährigen (44,4 Prozent) die besten Marktanteile. Danach folgt die Gruppe der Kinder bis einschließlich 13 Jahre (Marktanteil: 39,5 Prozent).

Beim Finale am 29.1.2011 erreichte laut RTL mit insgesamt 8,93 Millionen Zuschauern (MA: 34,3 %) “Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!” einen neuen Zuschauerrekord. In der Spitze verfolgten sogar bis zu 9,9 Millionen Zuschauer an den Bildschirmen, wie Peer Kusmagk zum neuen Dschungelkönig gekrönt wurde, so RTL.

Beim Gesamtpublikum aller Zuschauer ab drei Jahren dominiert im Januar laut Media Control ebenfalls RTL das Geschehen mit 15,1 Prozent Marktanteil. Dies bedeutet eine Steigerung von 1,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat. Das ZDF (12,9 Prozent) und Das Erste (12,5 Prozent) schließen hier etwas dichter als bei den 14- bis 49-Jährigen auf. Erst dann folgen Sat.1 mit 9,6 % und weit abgeschlagen VOX mit 5,3 %. (Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung/TV Scope/media control)

Freitag, 9. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Deutschland: 2160 Radios senden rein übers Internet

Das ursprünglich in Wien als UKW-Sender vorgesehene Radio Wellness von Elmar Leimgruber könnte ein Internetradio werden

Durch den Ausbau des Breitband-Internets haben sowohl die Nutzung als auch die Zahl der Webradios stark zugenommen: Ende April 2010 sendeten knapp 2.700 deutsche Webradios über das Internet. Dies geht aus dem aktuellen Webradiomonitor hervor. Gegenüber dem Vorjahr ist demnach die Anzahl um über 700 Sender gestiegen. Seit 2006 (mit damals 450 Internetsendern) stieg die Anbieterzahl in Deutschland damit pro Jahr um rund 56 Prozent. Deutlich zugenommen hat auch die mobile Nutzung: Knapp die Hälfte aller Webradios sind heute mobil über das Handy zu empfangen.

Das Interesse der Nutzer an Webradios steigt von Jahr zu Jahr. Rund 11 Millionen Deutsche hörten laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2009 zumindest gelegentlich Webradio, bereits 12 Prozent der Onliner nutzten Webradios regelmäßig. Das wachsende Interesse zeigt sich auch an den im Webradiomonitor 2010 erhobenen täglichen Zugriffszahlen. Die Internet-Only-Sender gaben diese mit durchschnittlich rund 6.500 an, die UKW-Streams verzeichnen 13.500 und UKW-Submarken ca. 2.000 ausgelieferte Streams pro Tag.

Webradio wird anders genutzt als klassisches Radio: Während UKW-Hörfunksender hauptsächlich am Morgen eingeschaltet werden, konzentriert sich die Nutzung bei Webradio auf den Abend. Bei den Webradio-Angeboten der UKW-Sender ist die klassische Nutzungskurve im Tagesverlauf jedoch noch erkennbar: Die höchste Nutzung findet hier tagsüber und mittags statt. Webradio ergänzt somit das klassische UKW-Radio.

Webradionutzung wird zunehmend mobil und kommt aufs Handy – das sagen rund 70 Prozent der für den Webradiomonitor 2010 befragten Sender und sehen darin zugleich einen der wichtigsten Wachstumsfaktoren. Rund 44 Prozent aller Streaming-Angebote sind heute bereits mobil empfangbar. Zugenommen haben auch die Mobile-App-Angebote der Sender: Mehr als 70 Prozent der UKW-Webradioveranstalter gaben an, über eigene Apps zu verfügen, durchweg alle für das iPhone.

Wachsende Nutzerzahlen und größere Formatvielfalt machen Webradio für die Werbeindustrie zunehmend attraktiv. Dennoch leidet die Vermarktung unter der fehlenden einheitlichen Reichweitenmessung. Die Erhebung der Nutzungsdaten ist noch immer unterschiedlich. Knapp die Hälfte aller Webradioanbieter nutzt eigene Logfile-Auswertungen, rund ein Fünftel setzt auf externe Lösungen, darunter diverse Tracking-Tools und Statistikprogramme. Nur vergleichsweise wenige Sender sind durch IVW und AGOF erfasst. Über zwei Drittel der befragten UKW-Sender erhalten Nutzungsdaten von ihrem Streaming-Provider. Damit die Webradiobranche auch wirtschaftlich wachsen kann, halten neun von zehn befragten Webradio-Veranstaltern eine einheitliche Reichweitenmessung für unabdingbar.

Der Webradiomonitor 2010 ist die umfangreichste Marktanalyse zu Anbietern, Nutzung, Reichweiten und Werbeumsätzen von Webradios in Deutschland. Die Studie, die bei den Lokalrundfunktagen in Nürnberg vorgestellt wurde, wurde im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) von der Berliner Strategieberatung Goldmedia erstellt und erscheint nach 2009 zum zweiten Mal. Die Analyse basiert auf einer Primärdatenerhebung mittels Befragung aller Webradio-Anbieter in Deutschland, die von April bis Juni 2010 durchgeführt wurde.

Im aktuellen Webradiomonitor wurden im April 2010 exakt 2.692 deutsche Webradios erfasst. Davon sind 80 Prozent ausschließlich im Internet empfangbar (Internet-Only-Angebote), die anderen sind überwiegend Live-Streams der UKW-Radio-Sender (Simulcast-Streams). Den etablierten UKW-Sendern bietet der Webradioauftritt die Chance, ihre Reichweiten zu erhöhen und durch spezielle Web-Angebote neue Zielgruppen anzusprechen. Gab es 2009 insgesamt 127 UKW-Online-Submarken, sind es heute bereits 151.

Zum Webradiouniversum gehören zudem personalisierte Dienste bzw. UGC (User Generated Content) wie Last.fm oder laut.fm sowie diverse Webradio-Aggregatoren, zum Beispiel radio.de oder phonostar.de. Letztere konnten gegenüber 2009 ihre Marktanteile deutlich steigern und werden für die Reichweitengenerierung gerade kleiner Online-Only-Webradioangebote immer wichtiger. Nach Zahlen der Arbeitsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) entfallen bereits 17 Prozent der Reichweite Webradio-Angebote auf solche Aggregatoren.

Montag, 7. Juni 2010, von Elmar Leimgruber

Marcel Reich-Ranicki zum 90er

Der deutsche Literatur-Papst Marcel Reich-Ranicki wurde am 2. Juni 90 Jahre alt. kulturia.com gratuliert herzlich. Und am Sonntag wurde er für sein Lebenswerk mit der Ludwig-Börne-Medaille ausgezeichnet.

Als Gratulanten der Gala, die vom Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) live übertragen wurde, erschienen nicht nur FAZ-Feuilletonchef Frank Schirrmacher, der Autor und SPIEGEL-Journalist Henryk M. Broder sowie TV-Moderator Thomas Gottschalk, sondern auch Talkmaster Harald Schmidt war in einer ungewohnten Rolle zu erleben: als Chansonier mit Klavierbegleitung. Bereits 1995 hatte Reich-Ranicki den Literaturpreis der Ludwig-Börne-Stiftung erhalten.

Marcel Reich wuchs als Kind einer jüdischen deutschpolnischen Familie in Berlin auf. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er nach Polen ausgewiesen und landete dort im Warschauer Ghetto und entkam nur knapp der Deportation ins Vernichtungslager Treblinka, wo seine Eltern ermordet wurden. Nach dem zweiten Weltkrieg arbeitete er unter neuem Namen Marcel Ranicki für das kommunistische polnische Aussenministerium und den polnischen Geheimdienst, wodurch er sich harte Gegner in Polen und Deutschland machte.

Der heute mit Ehrendoktor-Titeln verschiedener deutscher und internationaler Universitäten und mit verschiedenen weiteren Ehrungen Ausgezeichnte war ab 1958 war er als Literaturkritiker in Deutschland bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) tätig. Gemeinsam mit anderen Literaturfreunden initiierte er 1977 den Ingeborg-Bachmann-Preis, der rasch zu einem der bedeutendsten deutschsprachigen Literatur-Wettbewerbe und -Preise wurde.

In der Wochenzeitschrift Der Spiegel stellte Reich-Ranicki am 18. Juni 2001 unter dem Titel Kanon lesenswerter deutschsprachiger Werke sein Opus Magnum zu diesem Lebensthema vor. Die Anthologien sind unterteilt in »Romane«, »Essays«, »Dramen«, »Erzählungen« und »Gedichte«, aber auch die Empfehlung, manches nur im Auszug zu lesen.

Der einflussreichste und meist diskutierte deutsche Literaturkritiker nach 1945 hat spät im Leben seine einmalige Fernsehkarriere im ZDF begonnen. Mit dem “Literarischen Quartett”, das von 1988 bis 2001 und in den Jahren 2005/2006 in weiteren vier Sonderausgaben ausgestrahlt wurde, hat er Maßstäbe gesetzt und einen beispiellosen Erfolg feiern können.

ZDF-Intendant Markus Schächter gratulierte Reich-Ranicki zum Geburtstag: “Wir haben Ihnen nichts weniger zu verdanken, als dass Sie aus einer Sendereihe Fernsehgeschichte gemacht haben. Keine Literatursendung hatte einen gewaltigeren Ruf, jedes Nachfolgeformat muss sich zwangsläufig mit dem “Literarischen Quartett” messen lassen.”

Als “Garant für Klarheit, Aufrichtigkeit und Kompromisslosigkeit” würdigte WDR-Intendantin Monika Piel den renommierten Autor und Literaturkritiker: Sein Leben stehe gerade für die jüngere Generation beispielhaft für eine Zeitspanne der deutschen Geschichte, die Reich-Ranicki als Verrohung und persönliche Bedrohung habe erleben müsse.

Aufgabe der 1992 gegründeten Ludwig-Börne Stiftung ist es, an den großen Schriftsteller und Journalisten Ludwig Börne zu erinnern und auf die oft erstaunliche Aktualität seines Werkes aufmerksam zu machen. Börne war ein politischer Kopf und zugleich ein Virtuose der deutschen Sprache.

Marcel Reich-Ranicki’s Literarisches Werk ist hier aufrufbar.

Donnerstag, 6. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Südtirol hat erstes deutschsprachiges terrestrisches HD-TV

Per Mausklick geben LH Durnwalder und LRin Kasslatter Mur den Startschuss für die Übertragung der HD-Programme und der neuen Kulturprogramme (FOTO:LPA/Pertl)
Südtirols HD-TV: rechts vorn Rudi Gamper, der dritte dahinter Elmar Oberhauser, links vorn Landeshauptmann Durnwalder, dahinter Kasslatter- Mur
Foto: LPA, Pertl

Südtirol ist das erste Land im deutschsprachigen Raum, in dem es nun hoch auflösendes Fernsehen, also HD-TV, terrestrisch gibt. Dies erklärte RAS-Präsident Rudi Gamper heute in Bozen. Den Startschuss für die Übertragung der Programme ORF1 HD, ORF2 HD und ZDF HD gab Landeshauptmann Luis Durnwalder heute, 6. Mai, am Sitz der Rundfunkanstalt Südtirol. Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter-Mur hat per Mausklick die Übertragung drei weiterer neuer Programme, nämlich ARTE, SRG, La 1 und 3Sat, aktiviert. ORF-Informationsdirektor Elmar Oberhauser sprach von einem kultur- und medienhistorischen Moment für Südtirol. Oberhauser verwies außerdem darauf, dass der ORF alle 64 Spiele der Fußballweltmeisterschaft live zeigen werde.

In Südtirol können alle Bürger die neuen Programme empfangen, die im entsprechenden Abdeckungsgebiet der RAS wohnen. Das sind rund 80 Prozent der Südtiroler. Um die neuen Programme La1, ARTE und 3sat zu empfangen, genüge es, einen Suchlauf am Fernseher zu starten, erklärte Johann Silbernagl, technischer Direktor der RAS. „Für den Empfang der HD-Programme braucht es eine Zusatzbox oder einen HD-Fernseher“, sagte Silbernagl. Zusatzbox oder Empfänger müssen den „MPEG4-Standard“ unterstützen. Das „HD ready“-Logo reicht nicht aus.

Hoch auflösendes Fernsehen High Definition-TV (HDTV) ermöglicht auf großformatigen Bildschirmen eine qualitätsvolle und detailgetreue Darstellung mit satten Farben. In Südtirol gehe der Trend eindeutig hin zu großen Bildschirmen, sagte Gamper. Laut RAS-Direktor Georg Plattner, wird sich das hoch auflösende Fernsehen schnell durchsetzen, denn die Nachfrage ist bereits groß. Die nächste Herausforderung heiße in einigen Jahren dreidimensionales Fernsehen, so Plattner.

“In jeder Bauernstube könnten die Bürger nun auch ohne Satellit mehr Programme bekommen und so Europa und andere Länder sehen, Sprachen lernen und noch bessere Europäer werden”, sagte Landeshauptmann Durnwalder bei der Freischaltung der neuen Fernsehprogramme. Die deutsche Minderheit in Südtirol brauche eine Nabelschnur zum deutschen Kulturraum, um sich weiter zu entwicklen, betonte Durnwalder. Durch Radio und Fernsehen habe es eine solche Verbindung gegeben, so der Landeshauptmann, der sich bei den Vertretern von ORF und ZDF dafür bedankte, dass sie in den vergangenen Jahren ihre Programme den Südtirolern ins Haus geliefert haben. Großer Dank gebühre auch der Rundfunkanstalt Südtirol (RAS), die daran arbeite die Qualität ständig zu verbessern und für einen zeitgemäßen technisch einwandfreien Fernsehempfang sorge, so Durnwalder.

Sonntag, 31. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Lebenswerk-”Goldene Kamera” für Simply Red, Blacky Fuchsberger und Danny De Vito

Bild: zdf.de

Für ihr Lebenswerk wurden am Samstag Abend Simply Red (Musik), Danny DeVito (international) und “Blacky” Joachim Fuchsburger (national) mit dem deutschen Fernsehpreis “Goldene Kamera” ausgezeichnet.

Senta Berger und Matthias Schweighöfer wurden als beste deutsche Schauspieler (hier war unter anderem auch der Österreicher Josef Hader nominiert), Diane Kruger und Richard Gere als beste internationale Schauspieler mit dem begehrten TV-Preis geehrt. Die Auszeichnung in der Kategorie “Musik National” erhielten Die Fantastischen Vier, “Musik International” Stargeiger David Garret.

Als bester TV-Film wurde “Entführer” (ZDF) ausgezeichnet, als beste Information “Abenteuer Wissen” (ZDF), als beste Coaching-Sendung “Rach, der Restaurant-Tester” (RTL), als beste Fernsehunterhaltung “Das Supertalent” (RTL) und die Lilli Palmer & Curd Jürgens-Gedächtniskamera erhielt Maria Kwiatowsky.

Moderiert wurde die Gala, die vom ZDF live übertragen wurde, von Hape Kerkeling. Unter den illustren Gästen waren neben den Ausgezeichnten u.a. auch Michael Douglas, Harry Belavonte und Karl Lagerfeld.

Mittwoch, 20. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Wiener Opernball: Thomas Gottschalk berichtet für ATV; und der ORF..?

Thomas Gottschalk
Foto: zdf.de

Kaum hat der österreichische Privat-TV-Sender ATV eines seiner wichtigsten Publikumsmagnete, den High Society-Reporter Dominic Heinzl an den staatlichen Konkurrenten ORF verloren, und schon landet ATV einen echten Clou: Der bekannteste und beliebteste Moderator im deutschsprachigen Fernsehen, Thomas Gottschalk, macht das, was er am besten kann: er interviewt die so genannte High Society. Nicht wie gewohnt für das staatliche ZDF, beispielsweise für “wetten dass..?”, sondern für ATV:

Während im ORF der letzthin wegen seiner auf Österreich bezogenen “weil wir in einem verlogenen und verschissenen Land leben”-Aussagen in die Schlagzeilen geratene Alfons Haider (er erhält kolportierte 12.000 Euro für seine Moderation) beim Wiener Opernball sich wohl vornehm wie gewohnt im Bad der Reichen und Schönen und Mächtigen suhlen wird, wird Thomas Gottschalk seine Kollegen aus der Alt- und Neupromiszene auf gewohnt humorvolle Art und Weise interviewen.

Das ORF-Moderatorenteam beim Opernball 2009
Das ORF-Moderatorenteam des Wiener Opernballs 2009
Foto: orf.at

Der teuer von ATV abgeworbene Dominic Heinzl hingegen (er kostet dem ORF kolportierte 2,5 Mio. Euro pro Jahr), dessen neue nicht wirklich chilischarfe Society-Sendung auf ORF 1 zum Quotendisaster werden könnte, wartet indes noch vergebens auf seine “Funktion” am Wiener Opernball. Ihn wünscht sich ja Staatsoperndirektor Ian Hollaender schon seit Langem anstelle von Alfons Haider als Opernball-Moderator.

Ich selbst harre der Dinge und lasse mich überraschen.

Während der ORF den Opernball heuer wohl wieder stundenlang live übertragen wird, gibt es Gottschalks Opernball-Bericht auf ATV gleich dreimal zu sehen: am 12.2., am 13.2. und am 15.2.2010.

Wohl aus rechtlichen Gründen (um Gottschalks Hauptarbeitgeber, dem ZDF nicht in die Quere zu kommen) wird Gottschalks Sendung allerdings nur in Österreich zu empfangen sein. Wäre ja spannend zu wissen, was die TV-Doku des mehrmaligen Opernballbesuchers Gottschalk für ATV kostet…

Dienstag, 19. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Nackt-Scanner erkennen Sprengstoff nicht wirklich

Letzte Woche berichtete ich hier, dass der Strahlungsbeauftragte der deutschen Bundesregierung sich aus gesundheitlichen Gründen gegen den Einsatz von sogenannten Nacktscannern aussprach.

In der ZDF-Sendung “Markus Lanz” (übrigens ein gebürtiger Südtiroler) wurden diese Geräte nun getestet. Und der Wiener Physiker Werner Gruber war als Experte geladen.

Und siehe da: die ach so sicheren Anti-Terror-Geräte erkannten weder eindeutig ein Taschenmesser, das Gruber bei sich trug, noch ein Fläschchen hochexplosiven sprengstoffähnlichen Stoffs (Thermit) noch ein Feuerzeug und weitere potentielle Anschlagsutensilien.

Wenn dem so ist, dann sollte schnellstens darauf verzichtet werden, weiteres unnötiges Geld in solche Geräte zu verschwenden. Und wenn man schon der Bevölkerung weismachen will, dass alles ihrer Sicherheit dient, dann sollte man auch besser Massnahmen treffen, die mit Sicherheit dazu geeignet sind, Terroranschläge auch tatsächlich zu verhindern.

Und hier ist das Originalvideo des ZDF zu diesem Thema: http://hstreaming.zdf.de/zdf/300/100113_scanner_mla.mov

Dienstag, 12. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Journalist des Jahres: ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender – Redaktion des Jahres: “Die Zeit”

ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender
Foto: ZDF/Sauerbrei

Nikolaus Brender, Chefredakteur des ZDF, wird vom deutschen “medium magazin” am 14. Januar in Berlin als “Journalist des Jahres” ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heisst es u.a. “Nikolaus Brender hat mit seinem konsequenten Beharren auf journalistische Unabhängigkeit Zeichen gesetzt, die über den eigenen Sender hinaus auf die ganze Medienbranche ausstrahlen”.

Als “Redaktion des Jahres 2009″ wird “DIE ZEIT” geehrt, “… weil sie mit Chefredakteur Giovanni di Lorenzo an der Spitze 2009 wie keine andere Zeitung der Medienkrise erfolgreich trotzte”.

Zudem wird der Preis “Journalist des Jahres” in zehn Fachkategorien vergeben. Die Gewinner sind:

  1. “Chefredakteur”: Bernd Ziesemer, “Handelsblatt”
  2. “Politik”: Volker Zastrow, “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung”
  3. “Wirtschaft”: Beat Balzli, Klaus Brinkbäumer, Ullrich Fichtner, Hauke Goos, Thomas Hüetlin, Christoph Pauly ,”Spiegel”
  4. “Kultur”: Frank Berberich, “Lettre international”
  5. “Sport”: Ronny Blaschke, freier Journalist
  6. “Unterhaltung”: Kai Diekmann, Chefredakteur “Bild” als “videoblogger in Chief” /www.kaidiekmann.de (der die Entgegennahme allerdings abgelehnt hat)
  7. “Wissenschaft”: Werner Bartens, “Süddeutsche Zeitung”
  8. “Reporter”: Alexander Osang, “Spiegel”
  9. In der Kategorie Regionaler Journalismus / Chefredakteur und Autor geht der Preis als “Chefredakteur” an Sergej Lochthofen (“Thüringer Allgemeine”, bis 1.12.09) und an Michael Ohnewald (“Stuttgarter Zeitung”)
  10. “Newcomer”: Ines Pohl, “taz”

Außerdem wird für 2009 ein Sonderpreis für politische Berichterstattung vergeben an Stefan Kornelius (”Süddeutsche Zeitung”).