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Donnerstag, 17. Februar 2011, von Elmar Leimgruber

VOLLFAN statt voll fett: Wiener Jugend-Alkohol-Präventions-Projekt startet

VOLLFAN statt voll fett
Foto: fk-austria.at

Das Institut für Suchtprävention der Sucht- und Drogenkoordination Wien startet gemeinsam mit den Wiener Fußballvereinen FK AUSTRIA Wien und SK RAPID Wien ein Pilot-Projekt, um junge Wiener Fußballfans zu verantwortungsvollem und maßvollem Umgang mit Alkohol zu motivieren. Unter dem Motto “VOLLFAN statt voll fett” fungieren junge Fans als Testimonials und thematisieren “als Gleichgesinnte” die Nachteile von übermäßigem Alkoholkonsum mittels Postern, Freecards und im Rahmen einer Facebook-Kampagne: Rapid und Austria. Außerdem werden für dieses Projekt speziell geschulte Peers, die aus den jeweiligen Fan-Szenen kommen, auf die Fans zugehen, um mit ihnen auf Augenhöhe über risikoreichen Alkoholkonsum ins Gespräch zu kommen.

Das Projekt stellt das Fan-Sein als wichtige Aufgabe in den Mittelpunkt und packt die jungen Stadionbesucher bei ihrer Ehre, ein richtiger Fan zu sein. Sie zeigt auf, dass die VOLLPROFIS am Rasen VOLLFANS auf der Tribüne brauchen, die bis zur allerletzten Minute genauso fit sind wie sie selbst. Jugendliche sollen – wenn überhaupt – maßvoll Alkohol konsumieren.

Das Wien Ernst Happel Stadion (Prater Stadion)
Foto: CC Freedom Wizard

Nach dem “Anpfiff” durch Alex Kristan alias “Hans Krankl & Toni Polster” – mit den SK RAPID Wien Spielern Steffen Hofmann und Mario Sonnleitner sowie Julian Baumgartlinger und Manuel Ortlechner vom FK AUSTRIA Wien, RAPID-Präsident Rudolf Edlinger, AUSTRIA Vorstand Markus Kraetschmer und jungen Fan-Testimonials im Ernst Happel-Stadion – startet das Projekt bereits am 19. Februar beim AUSTRIA-Match gegen Wr. Neustadt. Am 26. Februar erfolgt der VOLLFAN-Projekt-Anstoß dann im Hanappi-Stadion beim Spiel Rapid gegen Kapfenberg.

Das Projekt läuft von Mitte Februar bis Ende Oktober 2011 und thematisiert verantwortungsvollen Alkoholkonsum in jugendaffiner Fußballsprache in drei Wellen. Welle eins soll Problembewusstsein schaffen und hat die Fokussierung auf die Fan-Rolle zum Ziel. Welle zwei soll die Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsum, mit Augenzwinkern und dem Start der Mitmach-Projekte, fördern. Welle drei soll Jugendliche zur Zustimmung zur Verhaltensänderung motivieren, um langfristig den Alkoholkonsum in den Stadien zu minimieren. Das Projekt wird auch aus Mitteln des Fonds Gesundes Österreich gefördert.

Volksdroge Alkohol
Foto: © Leimgruber

Neben den Kommunikationsmaßnahmen werden auch Mitmach-Aktivitäten angeboten, um Jugendliche vor und nach einem Fußballspiel sowohl inhaltlich als auch sportlich zur Auseinandersetzung mit dem Thema Alkohol anzuregen. Ein VOLLFAN-Toto soll das Wissen über die Wirkung von Alkohol fördern, indem richtig “getippt” und eine Geschicklichkeitsaufgabe gelöst werden muss, um als Gratifikation einen vereins- und projektgebrandeten Fan-Schal zu erhalten. Mit dem Rauschbrillen-Pacours wird auf die Wirkung von Erfahrungslernen gesetzt: Spezial-Brillen simulieren eine Alkoholisierung, mit der verschiedene Geschicklichkeitsaufgaben, zum Beispiel mit einem Ball gaberln, zu lösen sind. Die einschränkende Wirkung von Alkohol wird so erfahrbar gemacht.

“Besonders wichtig ist es uns, auch alle Multiplikatorinnen und Multiplikatoren rund um das Setting Fußballstadion miteinzubeziehen, ganz besonders natürlich die Gastronomie”, verweist der Leiter des Instituts für Suchtprävention der Sucht- und Drogenkoordination Wien, Artur Schroers, auf eine wesentliche Zielsetzung des Projekts. Zur Einbindung aller Schlüsselkräfte werden vom ISP regelmäßige Info-Talks und Vernetzungstreffen organisiert. Damit werden auch die Vereins-MitarbeiterInnen, die Angestellten der Stadionbetreiber, die Gastro-Teams in den Stadien und in deren Umfeld, aber auch der Stab der Executive vor Ort, das Security-Personal in den Stadien, die Belegschaft der Sanitätsdienste sowie die Fanbetreuer und Sozialarbeiter über die Ziele und Details des Projekts informiert.