Mit ‘Venedig’ getaggte Artikel

Sonntag, 12. September 2010, von Elmar Leimgruber

Biennale 2010: Alle Preisträger der Filmfestspiele Venedig

Biennale 2010: Der Goldene Löwe Venedigs
Foto: labiennale.org

Am Samstag abend gingen die diesjährigen Filmfestspiele in Venedig mit den Prämierungen zu Ende. Den Goldenen Löwe als bester Film erhielt -wie es hieß einstimmig- “Somewhere” von Sofia Coppola. Weitere Preise gingen unter anderem an Monte Hellmann für seine gesamte Regiearbeit, an Jerzy Skolimowski für “The Essential Killing”, an Alex de la Iglesia (beste Regie und bestes Drehbuch) für “A Sad Trumpet” und an John Woo für sein Lebenswerk. “Black Swan” von Darren Aronofsky erhielt keinen Hauptpreis, “Drei”, der neue Film von Tom Tykwer (“Das Parfüm”), ging leer aus. Die grosse Jury Venezia 67 bestand in diesem Jahr aus Quentin Tarantino (Vorsitz), Gulliermo Arriaga, Ingeborga Dapkunaite, Arnaud Desplechin, Danny Elfman, Luca Guadagnino und Gabriele Salvatores und hatte über 24 Filme zu entscheiden.

Alle Filme und Preisträger im Detail:

- Hauptpreise:

Bester Film (Goldener Löwe): “Somewhere” von Sofia Coppola (USA)

Beste Regie (Silberner Löwe): Álex de la Iglesia für “A Sad Trumpet (Balada triste de trompeta) (Spanien, Frankreich)

Spezialpreis der Jury: Jerzy Skolimowski für “The Essential Killing” (Polen, Norwegen, Ungarn, Irland)

Bester Darsteller (Coppa Volpi): Vincent Gallo für “The Essential Killing”

Beste Darstellerin (Coppa Volpi): Ariane Labed für “Attenberg” von Athina Rachel TSANGARI (Griechenland)

Beste Nachwuchsdarstellerin (Marcello-Mastroianni-Preis): Mila Kunis für “Black Swan” von Darren ARONOFSKY (USA)

Beste Kamera (Osella): Mikhail Krichman für “Ovsyanki” (Silent Souls) von Aleksei FEDORCHENKO (Russland)

Bestes Drehbuch (Osella): Álex de la Iglesia für “A Sad Trumpet (Balada triste de trompeta)”

Großer Preis der Jury (Silberner Löwe): Monte Hellman (für seine gesamte Regiearbeit)

Ehrenpreis für das Lebenswerk (Goldener Löwe): John Woo

- Weitere Preisträger und Filme:

Den mit 100.000 $ notierten und von Filmauro (Aurelio und Luigi De Laurentiis) gesponserten Löwen der Zukunft erhielt der Film “Çogunluk” von Seren YÜCE (Türkei) – VENICE DAYS, der an Regisseur und Produzent gleichermassen aufgeteilt wird.

Die Horizontpreise gingen an VERANO DE GOLIAT von Nicolás PEREDA (Mexiko, Kanada), an COMING ATTRACTIONS von Peter TSCHERKASSKY (Österreich) an TSE (OUT) von Roee ROSEN (Israel), (lobende Erwähnung) an JEAN GENTIL von Laura Amelia GUZMÁN und Israel CÁRDENAS (Dominikanische Republik, Mexiko, Deutschland) und (der Spezialpreis) an THE FORGOTTEN SPACE von Nöel BURCH und Allan SEKULA (Niederlande, Österreich). Den VENICE SHORT FILM NOMINEE FOR THE EUROPEAN FILM AWARDS erhielt THE EXTERNAL WORLD von David OREILLY (Deutschland), den Preis Persol 3-D hingegen AVATAR von James CAMERON (USA, GB) speziell für DRAGON TRAINER (HOW TO TRAIN YOUR DRAGON) von Chris SANDERS und Dean DEBLOIS (USA). Weitere Preise gingen an Vittoria Puccini und Mani Ratnam.

Sonntag, 5. September 2010, von Elmar Leimgruber

Greenpeace: Österreich droht durch Italien zweites Tschernobyl

AKW Cattenom (Frankreich)
Foto: Achim Lückemeyer / pixelio.de

Weite Teile Österreichs würden bei einem oberitalienischen Atomunfall gefährdet: Laut einer von Greenpeace in Auftrag gegebenen Studie wären die Folgen eines Reaktorunfalls im norditalienischen Chioggia mit Auströmung von radioaktiven Gasen katastrophal. Diese Ergebnisse machen im Fall einer Reaktorkatastrophe vor allem das hohe Risiko einer großflächigen Bodenkontamination in Österreich deutlich, warnt Greenpeace vor der Errichtung eines Atomkraftwerkes in Oberitalien und fordert die österreichische Regierung zum Handeln auf.

Bereits im letzten Jahr ließ der italienische Reagierungschef Berlusconi laut  Greenpeace die gesetzlichen Rahmenbedingungen wie auch den Aufbau der entsprechenden Behörden in die Wege leiten, um Italien den Wiedereinstieg in die Atomkraft zu ermöglichen. Die norditalienische Stadt Chioggia gilt als ein wahrscheinlicher Standort für eines der geplanten Kraftwerke und liegt in unmittelbarer Nähe zu Venedig sowie den beliebten Urlaubsstränden Lignano, Jesolo, Bibione oder Caorle – sowie nur 160 Kilometer von der österreichischen Staatsgrenze entfernt.

“Berlusconis Atompläne gefährden nicht nur Italien, sondern stellen auch eine Bedrohung für die österreichische Bevölkerung dar. Ein Reaktorunglück in Norditalien würde bei ungünstigen Witterungsbedingungen zu eine ähnlichen Situation wie nach dem katastrophalen Unfall in Tschernobyl bedingen”, führt Niklas Schinerl, Anti-Atom-Sprecher von Greenpeace, aus.

Die Greenpeace-Studie des Instituts für Meteorologie an der Universität für Bodenkultur (Boku) und des Österreichischen Ökologie-Instituts weist darauf hin, dass das Wetter auch bei den Folgen eines Reaktorunfalls in Norditalien das zentrale Kriterium darstellt: Die Windverhältnisse sowie Ort und Heftigkeit der Niederschläge können dazu führen, dass das am stärksten betroffene Gebiet nicht unmittelbar am AKW-Standort liegt, sondern tatsächlich
erst in einigen hundert Kilometer Entfernung. Bei gar nicht selten auftretendem Südwind käme es in Folge eines Unfalls zu einer massiven Kontamination in Österreich, wobei vor allem das Gebiet südlich des Alpenhauptkammes, also Kärnten, Osttirol und Teile der Steiermark – besonders stark betroffen wäre. Einzelne Szenarien gehen allerdings sogar darüber hinaus und zeigen eine Kontamination des gesamten Staatsgebietes.

“Dieses Bedrohungsszenario ist ein Handlungsauftrag an die österreichische Bundesregierung, umgehend gegen diese von Berlusconi geplanten Atomkraftwerke vorzugehen. Wer hier die Hände in den Schoß legt, lässt die Österreicher mit ihren Sorgen vor der Atomgefahr allein”, wird Greenpeace-Sprecher Schinerl deutlich.
Die Kurzfassung der Greenpeace-Studie ist hier downloadbar.

Samstag, 5. Juni 2010, von Elmar Leimgruber

Quentin Tarantino sucht Junior-Juroren

Kult-Regisseur Quentin Tarantino steht heuer bekanntlich der Jury des 67. Filmfestivals in Venedig, der Biennale di Venezia 2010, die vom 2. bis zum 11. September stattfindet, vor. Für die 15 Wettbewerbsfilme wird heuer erstmals eine internationale Publikumsjury zusammengestellt mit insgesamt 27 Teilnehmer aus 27 europäischen Ländern, die einen Spezialpreis der Jury vergeben werden, darunter auch aus Österreich, wie das für anspruchsvolle Filme bekannte Wiener Votiv Kino mitteilt.

Gesucht werden demnach drei Juroren, die folgende Kriterien erfüllen:

  • Männliche und weibliche Filmliebhaber zwischen 18 und 25 Jahren
  • Kurzer Lebenslauf in Englisch mit Begründung für die Bewerbung als Juror (maximal 10 Sätze)
  • Englische Kurzbeschreibung (maximal 5 Sätze) von drei Szenen aus kürzlich gesehenen Filmen
  • Nachweis von guten Englischkenntnissen, um gemeinsam mit der Jury über die Filme zu diskutieren
  • Das VOTIV KINO nominiert aus allen Einsendungen drei Jurymitglieder, von denen dann einTeilnehmer und eine Ersatzteilnehmer von der Festivalleitung ausgewählt werden wird

Die drei nominierten Personen werden zu einem Gespräch ins VOTIV KINO eingeladen. Die endgültige Entscheidung wird im Juli von der Festivalleitung in Venedig bekanntgegeben. Bewerbungsschluss ist der 9. Juni 2010.

Und hier sind weitere Faqs zur Teilnahme:

  • Die Reise- und Aufenthaltskosten der Teilnehmer werden von Europe Cinemas bezahlt, Reise und Aufenthalt wird für die Teilnehmer organisiert
  • Akkreditierung für das Filmfestival
  • Verpflichtender Aufenthalt in Venedig zwischen 1. und 12. September 2010
  • Verpflichtende Sichtung aller 15 Wettbewerbsfilme
  • Teilnahme an allen Jurysitzungen und Diskussionen mit den Regisseuren
  • Beiträge zu dem Blog, der speziell für dieses Event entwickelt werden wird
  • Schreiben einer täglichen Postkarte an Europe Cinemas
  • Verleihung des Preises

Hier kann man sich online bewerben.

Infos über die Bienalle sind hier abrufbar.