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Dienstag, 9. April 2013, von Elmar Leimgruber

TÜV-Studie warnt vor “Intelligenten Stromnetzen”

Das Risikopotenzial von so genannten intelligenten Stromnetzen wird von der Energiewirtschaft und dem produzierenden Gewerbe unterschätzt. Das Bewusstsein für die Angreifbarkeit von intelligenten Netzen ist kaum vorhanden und Schutzmaßnahmen sind Mangelware. Dies geht aus der Studie “Security & Safety in einer smarten Energiewelt” von TÜV SÜD hervor. Für die Studie wurden Entscheidungsträger bei großen Energieversorgern, Stadtwerken und Fertigungsbetrieben befragt.

Die Energiewende führt zu einem Umbau der Stromversorgung in Deutschland und in Europa. Neben dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Bau von “Stromautobahnen” werden die Mittel- und Niederspannungsnetze mit Intelligenz ausgestattet, um einen optimalen Abgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch zu erreichen und die Netzstabilität zu gewährleisten. Dafür ist es nötig, dass die einzelnen Netzteilnehmer und die Netzbetreiber die nötigen Informationen austauschen und dass dieser Austausch sowie die Regelung des Netzes einen hohen Automatisierungsgrad aufweist.

“Die vermehrte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien und der Umbau der Stromnetze zu Smart Grids sind Herausforderungen für die Versorgungssicherheit und die Netzstabilität”, sagt Kai Strübbe, Leiter des Bereichs Embedded Systems der TÜV SÜD AG. Viele moderne Produktionsanlagen würden aufgrund zeitkritischer Prozesse empfindlich auf Netzschwankungen oder Stromausfälle reagieren, so Strübbe. Zudem wachse durch Smart Grids die Bedrohung durch Schadsoftware und Hacker-Attacken, von denen sowohl Produktionsanlagen, als auch die gesamte Versorgungsinfrastruktur betroffen sein könnten.

Mit der Studie “Security & Safety in einer smarten Energiewelt” beleuchtet TÜV SÜD die Situation in der Energiewirtschaft und im produzierenden Gewerbe. Im Auftrag von TÜV SÜD hat der Marktforschungsspezialist Technomar GmbH insgesamt 255 Geschäftsführer und andere Entscheidungsträger von Energieversorgern, Stadtwerken und mittelständischen Fertigungsbetrieben befragt. Eines der wichtigsten Ergebnisse: Bei Sicherheitsfragen gibt es noch erheblichen Nachholbedarf.

Von überragender Bedeutung für alle Befragten ist die Qualität der Stromversorgung: 89 Prozent der großen Energieversorger, 99 Prozent der Stadtwerke und 95 Prozent der Fertigungsbetriebe messen ihr einen “hohen Stellenwert” bei. Die größten unternehmerischen Schäden in allen drei Marktsegmenten werden in der Regel nicht durch Stromausfälle verursacht, sondern durch Schwankungen in der Netzfrequenz und in der Netzspannung. Am problematischsten sind solche Störungen für die Produktion, die IT und andere kritische Verbraucher wie Prozesssteuerungen oder Geräte zur medizinischen Versorgung.

Die meisten Unternehmen gehen davon aus, dass die Energiewende einen mittleren bis großen Einfluss auf die Qualität der Stromversorgung haben wird. Diese Erwartung teilen 85 Prozent der Befragten bei den großen Energieversorgern, 91 Prozent bei den Stadtwerken und 80 Prozent im produzierenden Gewerbe. Dennoch ist die Hälfte der Entscheidungsträger in allen drei Marktsegmenten davon überzeugt, dass die Versorgungsqualität durch die Energiewende nicht beeinträchtigt wird. Ein nicht unerheblicher Teil der Befragten – zwischen 20 Prozent bei den Stadtwerken und 28 Prozent im produzierenden Gewerbe – geht sogar davon aus, dass die Zahl von Netzschwankungen und Stromausfällen in Zukunft zurückgehen wird.

Auch die Einführung von intelligenten Netzen wird nach Einschätzung der meisten Befragten zu keinen merklichen Beeinträchtigungen der Versorgungsqualität führen. Besonders stark ausgeprägt ist diese Meinung mit 50 Prozent in den Fertigungsbetrieben, was vom großen Vertrauen in die Energieversorger und Netzbetreiber zeugt. “Auffallend bei dieser Frage ist, dass ein Viertel der Entscheidungsträger keine Meinung dazu hat”, merkt Kai Strübbe an. “Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Thematik der Smart Grids noch nicht überall angekommen ist beziehungsweise noch nicht in ausreichendem Umfang reflektiert wurde.”

Das Vertrauen in die Versorgungsqualität hat zur Folge, dass im produzierenden Gewerbe nur die Hälfte der befragten Unternehmen ausreichend gegen Störungen bei der Stromversorgung geschützt ist. 32 Prozent bewerten ihre Situation als “sicher” und 17 Prozent als “sehr sicher”. Dieser Selbsteinschätzung entspricht auch die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Fertigungsbetriebe im Fall von Netzstörungen über keinerlei technische oder organisatorische Gegenmaßnahmen verfügt. Mehr für die Sicherheit will auch in Zukunft nur eine Minderheit der befragten Unternehmen tun: 28 Prozent bei den Energieversorgern, 45 Prozent bei den Stadtwerken und 22 Prozent im produzierenden Gewerbe.
Wenig überzeugend ist zudem der Schutz vor Schadsoftware oder Hacker-Angriffen. Nur 48 Prozent der Befragten im produzierenden Gewerbe sind davon überzeugt, in dieser Hinsicht “sicher” oder “sehr sicher” zu sein. Bei den großen Energieversorgern halten sich immerhin 57 Prozent der Befragten für gut gewappnet gegen solche Attacken, und bei den Stadtwerken sind es 54 Prozent. In dieses Bild passen auch die Aussagen, dass 62 Prozent der Energieversorger über keine Gesamtverantwortlichen für die IT Security verfügen. Auch bei 33 Prozent der Stadtwerke und bei 42 Prozent der Fertigungsbetriebe gibt es keinen solche Verantwortlichen.

“Vor allem die Aussagen zur IT Security sehen wir mit großer Sorge” erklärt Kai Strübbe. “Denn durch die zunehmende Ausstattung der Stromnetze mit Intelligenz und die Kommunikationsfähigkeit von Smart Grids erhöht sich auch das Risiko für feindliche Angriffe.” Durch solche Attacken können nach Aussage des TÜV SÜD-Experten nicht nur Daten von Unternehmen und Verbrauchern ausspioniert, sondern auch gesamte Versorgungsinfrastrukturen lahmgelegt werden. Insgesamt zeigten die Ergebnisse der Studie “Safety & Security in der smarten Energiewelt”, dass die Marktteilnehmer über den Umbau der Stromnetze zu Smart Grids und die möglichen Folgen noch nicht ausreichend informiert sind. Strübbe: “Wir sehen einen eklatanten Widerspruch zwischen der hohen Bedeutung, den die Stromqualität für alle Befragten hat, und den fehlenden Vorkehrungen, um sich gegen mögliche Störungen abzusichern.”

Dabei stellt die Um- und Aufrüstung der Netze zu Smart Grids ganz neue Anforderungen an alle Marktteilnehmer – Energieversorger, Energieverbraucher und Netzbetreiber. “In intelligenten Stromnetzen wird der Bereich der IT Security, der Schutz vor feindlichen Angriffen immer wichtiger”, betont der TÜV SÜD-Mann. Nur durch eine ganzheitliche Herangehensweise und durch die Verbindung von funktionaler Sicherheit und IT Security, von Safety und Security könne die hohe Versorgungsqualität in Deutschland auch in Zukunft garantiert werden.

Freitag, 24. September 2010, von Elmar Leimgruber

Nur jeder siebte Deutsche benützt Öffis – Besseres Streckennetz und kürzere Intervalle erwünscht

Der ICE der Deutschen Bahn (DB)
Foto: © Leimgruber

Nur jeder Siebte in Deutschland nutzt täglich öffentliche Verkehrsmittel. Und es würden deutlich mehr sein, wenn die Taktzeiten und das Streckennetz enger gewählt wären. Sicherheit, Service oder Sauberkeit dagegen spielen bei der Entscheidung, öfter auf Bus oder Bahn umzusteigen, eher eine untergeordnete Rolle. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage, die TÜV Rheinland anlässlich der Internationalen Fachmesse für Verkehrstechnik “InnoTrans” in Berlin präsentiert hat. Ziel der Untersuchung war es zu klären, unter welchen Umständen die Menschen künftig öffentliche Verkehrsangebote vermehrt nutzen würden.

Insgesamt gaben demnach 59 Prozent der Befragten an, sich eine vermehrte Nutzung vorstellen zu können: beim Einkaufsverkehr und privaten Erledigungen sowie beim Freizeitverkehr wäre die Bereitschaft umzusteigen am größten. Voraussetzung wäre für knapp ein Drittel der Befragten ein verbessertes Angebot in punkto Taktfrequenzen, Erreichbarkeit und Netzausbau. Umgekehrt haben die Fachleute von TÜV Rheinland auch den Einfluss der Ticketpreise auf das Nutzungsverhalten im öffentlichen Verkehr abgefragt. Hier würde ein Viertel der Befragten eine spürbare Reduzierung der Ticketpreise als einen Beweggrund sehen, auf Bus und Bahn umzusteigen.

Ein Drittel der Befragten würden zudem den Umstieg in Erwägung ziehen, wenn die Kosten für die Nutzung des eigenen Autos weiter steigen. Am deutlichsten wäre dabei der Einfluss weiter steigender Kraftstoffkosten. 37 Prozent der Befragten würden im Fall höherer Nutzungskosten das eigene Auto eher stehen lassen, um ihre Einkäufe zu erledigen. Bei Urlaubsfahrten sind es 36 Prozent, und 34 Prozent würden dann generell bei Freizeitaktivitäten auf das Auto verzichten. Bei den Berufspendlern hingegen würden lediglich ein Viertel höhere Kosten für die Autofahrten zum Einstieg in Bus oder Bahn bewegen können.

Freitag, 13. August 2010, von Elmar Leimgruber

TÜV: Bei Online-Bezahlung auf internationalen Standard PCI DSS achten

Wer im Internet einkauft, sollte unbedingt darauf achten, dass er dabei Sicherheitsstandards einhält. Darauf weisst der TÜV Rheinland hin. Eine kürzlich veröffentlichte, repräsentative Studie von Forsa im Auftrag des Branchenverbands Bitkom ergab, dass im vergangenen Jahr bereits jeder sechste in Deutschland Bezahlverfahren im Internet nutzte. “Das internationale Zertifikat PCI DSS mit dem Payment Card Industry Security Standard stellt hohe Anforderungen an den Dienstleister. Darauf kann man sich verlassen”, sagt TÜV Rheinland-Experte Michael Sax. Generell gilt: Je weniger Informationen der Internetnutzer preisgibt, desto geringer ist das Risiko. “Ist die Kontonummer einmal im Netz in falsche Hände geraten, wird sie unter Umständen immer weiter verbreitet”, erklärt Sax.

Wer unkompliziert im Netz einkaufen will, kann auf eine Reihe von Bezahldiensten zurückgreifen, die nach unterschiedlichen Prinzipien arbeiten. Zum einen gibt es Anbieter, die eine Treuhandfunktion übernehmen (paypal, Click and Buy). Der Kunde hinterlegt seine Zahlungsdaten einmalig und begleicht Online-Rechnungen dann über diesen Dienstleister. “Ein großer Vorteil dieser Verfahren ist, dass die Zahlung im Rahmen eines Schlichtungsverfahrens zurückgefordert werden kann”, betont der TÜV Rheinland-Experte.

Eine weitere Möglichkeit bietet das Verfahren “Giropay”, das von verschiedenen Banken getragen wird und das über das Online-Banking-Konto des Kunden läuft. Hier bestehen dieselben Risiken wie beim Online-Banking selbst (z.B. Phishing). Allerdings hat der Kunde den Vorteil, dass “Giropay” den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) seiner Bank entspricht. Dieses Verfahren muss dort explizit als zulässiges Verfahren gekennzeichnet sein. Nutzt der Kunde einen anderen Anbieter und gibt dort sensible Bankdaten – wie etwa die PIN seines Kontos – ein, muss er im Missbrauchsfall voll haften.

Kunden, die am liebsten ganz anonym bleiben möchten, können auf Prepaid-Karten zurückgreifen. Diese sind in Geschäften und an Automaten erhältlich. Zum Bezahlen werden lediglich die Kennzahl der Karte und eine PIN benötigt, dann wird der Betrag vom Guthaben der Karte abgebucht. Eine weitere Möglichkeit ist die Bezahlung übers Handy beziehungsweise per SMS, die vor allem bei kleineren Beträgen genutzt wird. Hier sollte man sich vorab unbedingt und sehr genau die AGB des Anbieters ansehen: Einige Dienste verleiten den Kunden dazu, ein ganzes Abo zu buchen, anstatt eine vermeintliche Einmalzahlung zu leisten.
Für welches Verfahren man sich auch entscheidet – wichtig ist, dass der eigene Computer sicher ist: “Der Rechner muss frei von Schadsoftware sein”, betont TÜV Rheinland-Experte Michael Sax: “Die Anbieter können die Sicherheit der Transaktion immer nur auf ihrer Seite gewährleisten. Dafür, dass auch auf Seiten des Benutzers alles gesichert ist, trägt der Kunde selbst die Verantwortung.”

Montag, 31. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Weltnichtrauchertag 2010: Jede Stunde ein Todesfall durchs Rauchen

Rauchen tötet!
Bild: Andreas Stix, pixelio.de

Heute ist Weltnichtrauchertag: Jede Stunde stirbt in Österreich ein Mensch an den Folgen des Tabakrauchs. Dies teilt der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger mit. Raucher haben zudem im Durchschnitt eine um 5 Jahre niedrigere Lebenserwartung als Nichtraucher. Maßnahmen der Raucherentwöhnung und zum Nichtraucherschutz sind deshalb wichtiger Bestandteil einer nationalen Gesundheitspolitik.

Eine österreichweit durchgeführte Gesundheitsbefragung der Statistik Austria zeigt, dass 1,6 Mio. ÖsterreicherInnen täglich rauchen. Und neben den gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums stellt auch der Passivrauch eine massive Bedrohung für die Gesundheit dar. Passivraucher verlieren rund 9 Monate an Lebenserwartung, so eine Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS). Rauchen stellt heute das bedeutendste Gesundheitsrisiko für Atemwegs-, Herz-Kreislauf-, sowie Krebserkrankungen dar und ist die wichtigste vermeidbare Ursache von vorzeitigem Tod.

Viele Raucherinnen und Raucher sind mit ihrem Rauchverhalten unzufrieden und möchten etwas verändern, einige möchten ihren Konsum reduzieren, manche ganz mit dem Rauchen aufhören. Die österreichische Sozialversicherung bietet schon seit vielen Jahren unterschiedliche Möglichkeiten zur RaucherInnenentwöhnung an: stationäre und ambulante Programme und das Rauchertelefon, eine gelungene Kooperation zwischen den Krankenversicherungsträgern, den Ländern und dem Bundesministerium für Gesundheit (www.rauchertelefon.at, 0810810013). Darüber hinaus hat das Rauchertelefon Broschüren und Folder, die telefonisch oder per e-Mail unter info@rauchertelefon.at kostenlos bestellt werden können.

Was Südtirol betrifft, geht aus der Mehrzweckerhebung der Haushalte 2009 des ISTAT, durchgeführt vom Landesinstitut für Statistik (ASTAT), hervor, dass 19,0% der Südtiroler mit 14 Jahren und mehr rauchen, und zwar 21,9% der Männer und 16,3% der Frauen. 26,5% haben mit dem Rauchen aufgehört und 54,5% haben nie damit angefangen. Weiters zeigt die Erhebung, dass der Anteil der Raucher bei den über 60-Jährigen am geringsten ist und dass Männer im Schnitt mehr Zigaretten am Tag rauchen als Frauen (13 Zigaretten gegenüber 9).

Wie das deutsche Statistische Bundesamt (Destatis) zum Weltnichtrauchertag am 31.5.2010 mitteilt, zählten sich im Jahr 2009 nach den Ergebnissen des Mikrozensus 74% der deutschen Bevölkerung über 15 Jahren zu den Nichtrauchern. Insgesamt sind 70% der Männer und 79% der Frauen Nichtraucher. 45% der Männer und 64% der Frauen haben noch nie geraucht. Der Anteil der ehemaligen Raucher, das heißt die Ausstiegsquote, ist bei Männern mit 25% größer als bei Frauen mit 15%.

Im Jahr 2008 starben in Deutschland 43 830 Personen, davon 30 780 Männer und 13 050 Frauen, an Krebserkrankungen, die in Zusammenhang mit dem Konsum von Tabakprodukten gebracht werden können. Neben Lungen-/Bronchialkrebs, der mit 42 319 Sterbefällen die vierthäufigste Todesursache ist, zählen auch Kehlkopf- (1 484 Sterbefälle) und Luftröhrenkrebs (27 Sterbefälle) zu diesen Folgeerkrankungen des Rauchens. Insgesamt waren 5,2% aller Sterbefälle im Jahr 2008 auf eine für Raucher symptomatische Krebserkrankung zurückzuführen. Bei der Betrachtung der Todesursachen im Zusammenhang mit dem Rauchen muss zusätzlich davon ausgegangen werden, dass bei einer Vielzahl von Todesfällen insbesondere durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie durch die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) der Konsum von Tabak mit zum Tode beigetragen haben kann.

Über 50 Inhaltsstoffe in Zigaretten sind krebserregend und erhöhen die Gefahr von tödlichen Herzinfarkten, schreibt der TÜV Rheinland, der eine eigene Raucherentwöhnung anbietet. Doch trotz dieser bekannten Risiken raucht immer noch ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland. Das traurige Ergebnis: Pro Jahr sterben laut des aktuellen Drogen- und Suchtberichts der deutschen Bundesregierung rund 140.000 Deutsche vorzeitig an den direkten Folgen des Rauchens. Eigentlich ein guter Grund, um mit dem Rauchen aufzuhören. Aber die Nikotinabhängigkeit wird häufig unterschätzt: Nicht nur körperlich verlangt es Raucher nämlich nach einer Zigarette, auch die psychische Abhängigkeit bestimmt stark das Rauchverhalten.

Doch dauerhaft aufhören ist möglich: Rund eine Million Menschen in Deutschland schaffen es jedes Jahr. Ärzte und Apotheker helfen zudem Betroffenen bei den anfänglichen Entzugserscheinungen wie Nervosität, Herzklopfen oder Schlaflosigkeit.

Donnerstag, 25. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Staat muss technische Sicherheit im Eisenbahnbetrieb garantieren

Diese “Rostkarosse” befuhr im Herbst 2009 als Hochgeschwindigkeitszug EuroStar die Strecke Bozen-Rom (siehe dazu meinen Kommentar) Foto: © Leimgruber

Achsrisse beim ICE, Radbrüche und Bremsprobleme bei der Berliner S-Bahn, Verdacht auf Baupfusch an ICE-Trassen. Anlässlich der jüngsten Sicherheitsmängel bei der Deutschen Bahn AG (DB) fordert der deutsche Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) eine bessere Aufsicht des Staatskonzerns Deutsche Bahn (DB).
“Mein Auto muss ich auch alle zwei Jahre vom TÜV überprüfen lassen. Für die Bahn sind solche unabhängigen Prüfungen nicht vorgeschrieben”, moniert vzbv-Vorstand Gerd Billen die aktuelle Rechtslage. Die Rahmenbedingungen der Instandhaltung und Wartung der Fern- und Nahverkehrszüge bleiben den Betreibern meist selbst überlassen, also der Deutschen Bahn AG oder eines anderen Bahnunternehmens. Für das ‚Wann‘ oder ‚Wie‘ der Überprüfung gibt es keine konkreten Anforderungen. “Das muss sich dringend ändern, die Sicherheit der Fahrgäste hat oberste Priorität”, drängt Billen auf die Etablierung klarer Anforderungen an die Qualitätssicherung. Nur dies schaffe Vertrauen bei den Kunden.

In vielen Fällen wird das zuständige Eisenbahnbundesamt erst bei konkreten Hinweisen auf eine Sicherheitslücke aktiv. Darüber hinaus müsse der Staat als Eigentümer der Bahn die Angemessenheit des Mitteleinsatzes gewährleisten und diese transparent machen. “Es kann nicht sein, dass Tochterunternehmen bei Sicherheitsvorkehrungen kürzen, um die Bilanz der Mutter aufzuhübschen”, so Billen. Wozu das führt, könne exemplarisch am Beispiel der Berliner S-Bahn verfolgt werden. Für eine noch unbestimmte Zeit müssen die Fahrgäste der Bahn-Tochter mit einem eingeschränkten Zugverkehr zurechtkommen. “Zum Glück hatten die Pannen bisher keine gravierenden Unfälle zur Folge”, resümiert Billen.

Dasselbe gilt natürlich für alle Bahnen zumindest europaweit, wo man sich als Konsument einfach darauf lassen können muss, dass alles passt. Wenn -was sehr erwünscht ist- die Menschen zunehmend auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen sollen, dann müssen diese auch auch sicher sein sein. Und diese müssen auch -zumindest in technischer Hinsicht- unter der Kontrolle der jeweiligen Staaten bleiben, um maximale Sicherheit für die Kunden zu garantieren.

Wünschenwert wäre zudem eine Art technische Supervisor-Funktion der Staaten in bezug auch auf alle Flugzeuge, die auf ihrem Territorium operieren.