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Mittwoch, 1. Dezember 2010, von Elmar Leimgruber

33 Mio. AIDS-Kranke und zwei Mio. AIDS-Tote weltwelt

Über 33 Mio. Aidskranke weltweit und knapp zwei Mio. AIDS-Tote: Diese Zahlen von UNAIDS am heutigen Welt-AIDS-Tag stimmen nachdenklich. Seit Ausbruch der AIDS-Epidemie vor knapp 4 Jahrzehnten – 1981 – wurden demnach rund 60 Millionen Menschen mit HIV infiziert und mehr als 30 Millionen sind an durch AIDS verursachte Krankheiten verstorben. 2009 lebten weltweit 33,3 Millionen Menschen mit HIV. Im selben Jahr gab
es weltweit 2,6 Millionen Neuinfektionen. Der UNAIDS-Bericht ist hier downloadbar.

Wie das deutsche Statistische Bundesamt (Destatis) zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember mitteilt, starben in Deutschland im Jahr 2009 insgesamt 431 Personen an der durch HIV verursachten Erkrankung AIDS. Das Sterbealter lag im Jahr 2009 bei 49,4 Jahren, wobei Frauen im Schnitt 44,5 Jahre und Männer 50,7 Jahre alt wurden. Im Jahr 1999 lag das Sterbealter noch bei 43,5 Jahren. Von den insgesamt 431 an AIDS verstorbenen Personen waren die meisten (87%) im Alter zwischen 25 und 65 Jahren, wobei die Gruppe der 40- bis unter 45-Jährigen hiervon den größten Anteil ausmachte (21% aller AIDS-Toten). 78% der Verstorbenen waren männlich, so das deutsche Statistikamt.

Obwohl die Zahl der mit HIV geborenen Kinder in den vergangenen fünf Jahren um 24% reduziert werden konnte, infizierten sich laut UNAIDS immer noch 370.000 Kinder allein im Jahr 2009 neu mit HIV. Mit der Kampagne in9monaten.de macht das Aktionsbündnis gegen AIDS darauf aufmerksam, dass der universelle Zugang zur HIV-Prävention und Behandlung erreicht werden kann, wenn der politische Wille der Regierungsverantwortlichen vorhanden ist.

Ohne Präventionsmaßnahmen wird das HI-Virus in 35% der Fälle während der Schwangerschaft, bei der Geburt und während des Stillens von einer infizierten Mutter auf ihr Kind übertragen. Durch die Behandlung mit wirksamen Medikamenten gegen HIV vor, während und nach der Geburt des Kindes entsprechend den neuen WHO-Richtlinien kann das Ansteckungsrisiko auch unter den Bedingungen der Entwicklungsländer auf unter 5% gesenkt werden. Im Jahr 2009 erhielten jedoch nur 53% der HIV-positiven Schwangeren und lediglich 35% der Neugeborenen von infizierten Müttern solche Wirkstoffe. Das liegt daran, dass die internationale Gemeinschaft ihrer Verantwortung zur Zurückdrängung der HIV-Epidemie nur teilweise nachgekommen ist. Insbesondere wurde die Selbstverpflichtung nicht erfüllt, bis 2010 den allgemeinen Zugang zu umfassenden Präventionsprogrammen und umfassender Behandlung, Betreuung und Unterstützung zu schaffen.

Um die Kampagne zu unterstützen, ruft das Aktionsbündnis gegen AIDS zum Welt-Aids-Tag 2010 die Aktionswoche “Ankreiden” aus: Deutschlandweit greifen Jugendliche zu Straßenkreide und malen Slogans, Aids-Schleifen und Forderungen auf Schul- und Kirchhöfe, in Fußgängerzonen und Straßenzüge.

Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS ist ein Zusammenschluss von über 100 Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr als 280 lokalen Gruppen. Der Ausbau der finanziellen Ressourcen zur weltweiten HIV-Prävention sowie der Zugang zur Therapie sind die zentralen Anliegen des Bündnisses. Weitere Information sind online abrufbar.

Montag, 1. November 2010, von Elmar Leimgruber

Der Tod als Bestandteil unseres Lebens – Impuls zu Allerheiligen

Viele Jugendliche fürchten sich beim Gedanken an den Tod. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage der GFK Nürnberg (knapp 2000 Befragte ab 14 Jahren) im Auftrag der Apotheken Umschau” hervor. Demnach gaben 48,2 %, also knapp die Hälfte  der Befragten an, sie hätten Angst vor dem Sterben, weil sie nicht wüssten, was danach kommt.

Bei den Befragten ab 70 Jahren sprachen hingegen nur knapp über ein Viertel (26,8 %) über Todesangst. Die Studie fand heraus, dass die älteren Mitbürger dafür verstärkt an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben glauben (49,2 %); bei Jugendlichen liegt dieser Prozentsatz bei 32,5%. Viele Senioren (43,8 %) hegen zudem die Hoffnung, dass der Tod nicht das Ende, sondern der Anfang, die Befreiung von den Aufgaben des Lebens und ein Wechsel von der vergänglichen in eine beständige Welt ist. Bei den jungen Menschen sind davon deutlich weniger überzeugt (31,7 %).

Wir feiern heute das Fest Allerheiligen und gedenken so unserer Toten. Und selbst jene Menschen, die weniger gläubig sind, denken an diesem Tag in besonderer Weise an den tödlichen Verlust von Verwandten und Freunden. Und auch der Besuch eines Friedhofs an diesem Tag ist für viele Menschen selbstverständlich. Spätestens alljährlich an diesem Tag werden wir daran erinnert, dass wir alle -ohne Ausnahme- sterben und dass alles Materielle dann seinen Wert verliert. Aber was bleibt?

Der Tod ist fixer Bestandteil unseres Lebens. Und sosehr wir ihn auch zu verdrängen versuchen: wir können ihm nicht entweichen. Und ja, gerade beim Gedanken an den Tod drängt sich uns die Frage nach unserem Leben, nach der Art, wie wir leben und nach der Verantwortung für uns und für andere, auf.

Und ja: das ist sehr gut so: Verdrängung löst niemals Probleme, sondern sie schafft neue. Wir dürfen uns, ja wir sollten uns mit dem Tod an sich und auch mit dem eigenen Sterben beschäftigen, ihn uns zwar nicht wünschen, ihn aber als Teil unserer Wirklichkeit akzeptieren.

In obiger Umfrage fällt der Zusammenhang zwischen dem Glauben und der Angst vor dem Tod auf: Ältere Menschen, die an die Auferstehung und an ein Leben nach dem Tod glauben, haben eher weniger Angst vor dem Tod als jüngere, die nicht gläubig sind. Sicher ist, wer glaubt, dass es die Auferstehung und das ewige Leben gibt, und der auch entsprechend verantwortungsbewusst und liebevoll gelebt hat, im Allgemeinen zuversichtlicher dem Tod begegnen kann als wer, der machtbesessen, egoistisch und rücksichtslos gelebt hat und für den dann im eigenen Denken einfach “alles aus ist”. Das Maß der Liebe wird also vermutlich entscheidend sein, wie wir dem unentrinnbaren Tod begegnen werden.

Aber unabhängig davon, ob wir nun gläubig sind oder nicht: Das Wissen um die eigene Vergänglichkeit könnte uns dazu motivieren und inspirieren, unser Leben fruchtbar und liebend zu gestalten, für die anderen (was übrigens auch persönlich glücklich macht), und um letztlich im Angesicht des sicheren Todes (wann auch immer) beruhigt zurückblicken zu können auf die wahre Liebe, die man im Leben vollbracht hat. Und das wünsche ich uns allen von ganzem Herzen.