Mit ‘Südtiroler Platz’ getaggte Artikel

Freitag, 17. September 2010, von Elmar Leimgruber

EU-Stadtbaustellen-Check: Brüssel am besten, Madrid am schlechtesten

Eine Baustelle in Brüssel ist europaweiter Testsieger, was Baustellen in der EU betrifft, der Verlierer wurde in Madrid ermittelt. Dies geht aus dem EuroTest (in Kooperation von 17 europäischen Autofahrerclubs wie dem deutschen ADAC oder dem schweizerischen TCS) von 57 Baustellen in 12 europäischen Städten hervor. Demnach steht je eine Baustelle in Berlin und eine in Barcelona an zweiter Stelle und eine in Luxenburg an vorletzter Stelle des Rankings, bei dem Beschilderung/Markierung, Verkehrsführung, Verkehrsfluss sowie Information gewertet wurden.

Insgesamte Stadtsieger sind Barcelona, gefolgt von Brüssel, Berlin, Wien, Amsterdam und München. Am Ende der Skala stehen hier hingegen Ljubljana, Rom, Luxemburg und Madrid. Im Bereich Verkehrsführung gewann München vor Wien, Barcellona und Zürich, bei der Markierung Wien (mit  Luxemburg, Madrid und Rom im Abseits) , beim Verkehrsfluss führt Amsterdam vor Brüssel, Barcellona und Ljubljana, im Bereich Information gewann Zürich, gefolgt von Wien, Berlin und München.

Gute bis sehr gute Informationen gibts in der Hauptstadt Berlin, in Sachen Verkehrsfluss sogar  Bestnoten für die Baustellen Invaliden- und Tauentzienstrasse sowie Karl-Marx-Allee, aber auch ein sehr Mangelhaft für die Wollankstrasse. Grund zur Kritik gab es hauptsächlich bei der teilweise abenteuerlichen Führung der Radfahrer und der manchmal dürftigen Beschilderung. In München wird eine sehr breite Streuung der Ergebnisse deutlich. Bei der Information gibts volle Punktzahl für die Baustelle am Luise-Kiesselbach-Platz, aber grosse Defizite und deshalb sehr mangelhaft der Georg-Brauchle-Ring. Umgekehrt bekam dieser Testkandidat ebenso wie die Schleissheimer Strasse ein sehr Gut beim Verkehrsfluss, der Luise-Kiesselbach-Platz dagegen nur ein Mangelhaft.

Die Baustelle Südtiroler Platz, Hauptbahnhof Wien
Foto: © Leimgruber

Wien liegt auf der Sonnenseite des Testfelds mit vier Gut und zwei Ausreichend. Sehr gutes Ergebnis für die Informationen, grosse Bandbreite beim Verkehrsfluss: Volle Punktzahl für die Baustellen am Handelskai und in der Breitenfurter Strasse/ Teil 2, aber auch ein Mangelhaft für die Friedensbrücke. Bei der Beschilderung und Markierung  ebenfalls nur positive Wertungen mit Ausnahme der Grossbaustelle Hauptbahnhof Südtiroler Platz, bei dem die Markierung einer Fahrspur zum  Testzeitpunkt direkt in eine Betonleitwand führte.

Zürich darf sich über drei gute und zwei ausreichende Bewertungen freuen: Lob für die hervorragenden Ergebnisse bei den Informationen: Alle fünf getesteten Baustellen heimsten für ihre auffallend detaillierten Angaben ein glattes sehr Gut ein. Damit liegt Zürich deutlich vor allen Mitbewerbern hier an erster Stelle. Licht und Schatten beim Verkehrsfluss: Birmensdorferstrasse und Hardbrücke mit der Note sehr gut, aber auch Schaffhauser- und Pfingstweidstrasse mit einem Mangelhaft.

Überraschend: Hartnäckige Staus wurden im aktuellen Test relativ selten festgestellt. Bei mehr als der Hälfte der Testobjekte war die Beeinträchtigung für den Verkehrsfluss relativ gering. Probleme registrierten die Tester aber bei der Verkehrsführung: zu viele Gefahrenstellen für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger sowie unsichere Zu- und Abfahrten für Baufahrzeuge. Am schlechtesten fielen die Ergebnisse beim Thema Beschilderung und Markierung aus:Gut ein Drittel der Baustellen fiel hier glatt durch. Die Siegerbaustelle in Brüssel zeichnete sich unter anderem durch eine sehr auffällige Ankündigung und exzellente Verkehrsführung aus. Beim Verlierer in Madrid gehörten Staus und Chaos hingegen zum Alltag. Besonders negativ: die gleichzeitige Verringerung und Verschwenkung von Fahrspuren ohne jede Markierung.

Freitag, 4. Juni 2010, von Elmar Leimgruber

Wien verliert seinen Südtiroler Platz (Info + Kommentar)

Die gibts in Zukunft nicht mehr: Die U1-Station Südtiroler Platz
Foto: © Leimgruber

Mit der Neuereröffnung des neuen Wiener Hauptbahnhofs ist auch der Südtiroler Platz Geschichte, zumindest als U-Bahn-Station. Dies geht aus einer Presseaussendung von Wiens Planungsstadtrat Rudi Schicker (SPÖ) hervor. Die historische U1 Station “Südtiroler Platz” wird demnach mit Teilinbetriebnahme des neuen Hauptbahnhofes Wien im Dezember 2012 in Station “Hauptbahnhof Wien” umbenannt. Die S-Bahn-Station Südtiroler Platz wird dann ebenfalls “Wien Hauptbahnhof” heißen.

Laut Schicker rückt der neue Hauptbahnhof “wie bereits von Beginn an geplant” vom ehemaligen Standort des Südbahnhofes zum Südtiroler Platz und ist dort direkt an 11 Schnellbahn-Linien, an die U-Bahn, drei Straßenbahn-Linien, zwei städtische Buslinien sowie zahlreiche regionale Buslinien angebunden. Die U1 wird man vom Hauptbahnhof aus über die derzeit in Bau befindliche Passage Südtiroler Platz auf einer Wegstrecke von 335 Metern erreichen.

Der Weg vom künftigen Wiener Hauptbahnhofs zur U1 und zu den S-Bahnen
Grafik: © Stadtbaudirektion Wien-Schwab

Die neue Verbindungspassage zwischen U1, Straßenbahnlinie 18 und S-Bahn ist ein Gemeinschaftsprojekt von ÖBB und Wiener Linien. Sie beginnt beim U1-Stationsaufgang “Südtiroler Platz”, unterquert die Gürtelfahrbahn, die Straßenbahnlinie 18, die Bahnsteige der S-Bahn und endet im Hauptbahnhof. Und bereits ab Dezember dieses Jahres wird der Abschnitt von der U1 -Station “Südtiroler Platz” U1 zu den Schnellbahnen bereits eröffnet, so Schicker, der zur immer wieder diskutierten Idee einer Cable Liner-Verbindung nicht Stellung bezog.

Man müsse angesichts einer Wegzeit von 6,5 Minuten zwischen U1 und Bahnhof eine weitere U-Bahnverbindung schaffen, weil es den Fahrgästen nicht zuzumuten wäre, mit schwerem Gepäck derartig lange Fußwege zurück zu legen, kritisiert hingegen die ÖVP. Zudem sei die U1 in den Hauptzeiten schon jetzt ausgelastet, was eine Anbindung der U2 an den Hauptbahnhof umso notwendiger mache, auch angesichts der Tatsache, dass bei den Verkehrsplanungen des Hauptbahnhofes längst überholte Zahlen herangezogen wurden, sodass mit einem noch höheren Verkehrsaufkommen zu rechnen sei, so die ÖVP, die sich gleichzeitig gegen den Cable Liner als “Häupl-Denkmal” aussprachen. Gegen den Cable Liner sprachen sich auch die Grünen aus, die einen 2-Minuten-Takt für die U1 fordern.

Die Modernisierung besser Aktualisierung des Südtiroler Platzes in Wien ist höchst an der Zeit. Insofern passt der neue Hauptbahnhof ja auch ideal dorthin.

Dass die Stadt Wien aber nun die Station Südtiroler Platz in Hauptbahnhof umbenennen will, stösst mir sauer auf:

Beim Bahnhof Wien-Mitte heisst die Station ja auch nicht nur Wien Mitte, sondern eben Landstrasser Hauptstrasse, Wien-Mitte. Dasselbe erwarte ich mir auch beim Hauptbahnhof. Natürlich soll die entsprechende Station auch Hauptbahnhof heissen. Klar. Aber besser wäre ein Doppelname: Südtiroler Platz, Hauptbahnhof Wien.

Dieselbe Lösung ist im übrigen auch beim Westbahnhof wünschenswert: Europaplatz, Westbahnhof.