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Donnerstag, 1. September 2011, von Elmar Leimgruber

Greenpeace kritisiert EU wegen Energiesparlampen – Vergleich: Stiftung Warentest

Mit dem heutigen 1. September 2011 tritt in EU das Verkaufsverbot für 60 Watt-Glühlampen in Kraft. Und schon erhöhen die Hersteller die Preise der Energiepsarlampen. Und die Umweltschutzorganisation Greenpeace übt heftige Kritik sowohl an der EU als auch an den Erzeugern wegen des Quecksilbers in Energiesparlampen und fordert gleichzeitig sowohl den Ausstieg aus Giftstoffen in Elektrogeräten als auch eine Recyclingpflicht für Sparlampen.

Die Konsumentenschützer der Stiftung Warentest indes haben 20 energiesparende Lampen getestet, wobei die beiden getesteten LED-Lampen zwar die teuersten waren, aber auch gleichzeitig als Testsieger hervorgingen, während drei getestete Halogenlampen wegen Nichtenergieeffizienz und zu kurzer Lebensdauer nur “ausreichend” und zwei gar als mangelhaft bewertet wurden. Die verbreitetsten und auch relativ günstigen Kompaktleuchtstoff-Lampen hingegen schnitten gut ab.

Wegen der hohen Preise von 45 bzw. 40 Euro lohnt sich der Einsatz der LED-Lampen (Testsieger) laut Stiftung Warentest aber nur dort, wo sie oft und lange eingeschaltet sind und so die Stromkosten senken. Preiswerte Alternativen sind „gute“ Kompaktleuchtstofflampen. Eine dreiköpfige Familie kann durch den Einsatz von Energiesparlampen rund 150 Euro im Jahr an Stromkosten sparen, so die Konsumentenschutzorganisation. Immer mehr Hersteller verwenden laut Warentest aus Sicherheitsgründen kein flüssiges Quecksilber mehr, sondern festes Amalgam. Falls eine Lampe zu Bruch geht, ist das Schwermetall in dieser Form unproblematischer und lässt sich relativ leicht beseitigen.

Dauertest Energiesparlampen
Foto: Stiftung Warentest

Mit dem morgen inkrafttretenden Verbot der 60 Watt Glühbirne und dem bis 2012 schrittweise gänzlich umgesetzten Verbot der ineffizienten Glühbirn, hat die EU aus Sicht der Umweltschützer von Greenpeace zwar einen wichtigen Schritt zum Energiesparen und somit zum Klimaschutz gesetzt. Jedoch findet sich in Energiesparlampen oft giftiges Quecksilber, das beim Bruch der Lampen freigesetzt wird und somit eine Gefährdung von Gesundheit und Umwelt darstellt. Greenpeace fordert daher einen möglichst raschen Ausstieg aus Quecksilber und anderen gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffen in sämtlichen Elektro- und Elektronikgeräten wie es bereits in der EU-Direktive 2002/95/EG zur Beschränkung bestimmter gefährlicher Stoffe vorgesehen war. Zudem müssten die Hersteller von Energiesparlampen dazu verpflichtet werden, verbrauchte Lampen auch zurückzunehmen bzw. zu recyklen, appelliert Greenpeace an die EU.

Energieeffizienz gilt als Grundvoraussetzung dafür, die globale Erwärmung unter der notwendigen Zwei-Grad-Marke halten zu können. Greenpeace hat in der Energy [R]Evolution-Studie für den europäischen Raum berechnet, dass mindestens 45 Prozent des Primärenergieverbrauchs bis 2050 eingespart werden müssen. Mit Energieeffizienz könnten bis zum Jahr 2020 im gesamten EU-Raum 78
Milliarden Euro eingespart werden, Millionen neuer Arbeitsplätze entstehen und die europäische Energieunabhängigkeit rasch erreicht werden. “Ein Verbot der Steinzeittechnologie Glühbirne allein wird dafür zu wenig sein: Die EU muss alles daran setzen, Klimaschutz durch Energiesparlampen mit dem Schutz der Gesundheit der Menschen unter einen Hut zu bringen. “, fordert Niklas Schinerl, Energie-Experte von Greenpeace.

Der ausführliche Test Energiesparlampen ist in der September-Ausgabe der Zeitschrift test und online veröffentlicht.