Mit ‘Statistik Austria’ getaggte Artikel

Donnerstag, 22. Januar 2015, von Elmar Leimgruber

Sozialbericht: Ist sozialer Ausgleich in Österreich gut ausgeprägt?

Gestern Mittwoch wurde der alle zwei Jahre erscheinende vom Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO), der Statistik Austria und dem Sozialministerium erstellte Sozialbericht vorgestellt. “Im Vergleich zu anderen EU-Staaten haben sich in Österreich die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise bislang relativ moderat ausgewirkt. Dies ist sowohl auf wirtschafts-, fiskal- und beschäftigungspolitische Maßnahmen als auch wohlfahrtsstaatliche Strukturen und die Sozialausgaben als konjunkturstabilisierende Faktoren zurückzuführen”, unterstrich Sozialminister Rudolf Hundstorfer.

Im Gegensatz zum Sozialminister aber, der seit drei Jahrzehnten die Unternehmens- und Vermögenseinkommen stärker ansteigen sieht als die Einkommen aus Arbeit, betont die Wirtschaftskammer (WKO), dass die österreichische Einkommensverteilung im internationalen Vergleich sehr gut abschneidet: “Der soziale Ausgleich ist in Österreich besonders stark ausgeprägt”, erklärt Anna Maria Hochhauser, Generalsekretärin der Wirtschaftskammer:  Wird die Umverteilungswirkung anhand des international anerkannten GINI-Koeffizienten betrachtet, so befinde sich Österreich im OECD-Vergleich sogar an erster Stelle.

Die Umverteilung durch das Steuer- und Transfersystem reduziere den Gini-Koeffizienten für die Einkommensverteilung (0=völlige Gleichverteilung, 1=maximale Ungleichverteilung) von 0,47 (Bruttoeinkommen) auf 0,26 (Nettoeinkommen). Somit liegt Österreich mit einer Differenz des Gini-Koeffizienten zwischen Brutto- und Nettoeinkommensverteilung von 0,21 an der OECD-Spitze. Das Nettopensionsvermögen ist durch die gesetzliche Mindest- und Höchstpension sogar noch gleicher verteilt als das Nettovermögen. “Wir stehen bei der sozialen Sicherheit viel besser da als die meisten europäischen Länder. Die Wirtschaftskammer setzt sich daher im Rahmen der Steuerreform für eine Senkung des Eingangssteuersatzes bei der Lohn- und Einkommensteuer ein,” betont Hochhauser.

Die starke Umverteilung habe aber auch ihren Preis, so Hochhauser. Der Anteil der Steuern und Sozialabgaben am BIP betrage in Österreich bereits über 40 Prozent: “Wir sind damit im OECD-Vergleich ein absolutes Hochsteuerland. Auch ist zu berücksichtigen, dass 10% der Lohnsteuerpflichtigen 52% des Lohnsteueraufkommens zahlen. Die Steuerschraube darf daher nicht noch weiter zugedreht werden. Noch höhere Steuern oder neue Steuern auf Eigentum würden den Wirtschafts-und Arbeitsstandort Österreich erheblich unter Druck setzen. Das kann sich unser Land gerade in wirtschaftlich fordernden Zeiten nicht leisten”, so Hochhauser.

Anders bewertet die österreichische Armenkonferenz den aktuellen Sozialbericht: “Dauerhafte Armut bei steigendem Reichtum ist kein Naturgesetz”, kommentiert die Armutskonferenz die Daten des aktuellen Sozialberichts. “Armut und soziale Ungleichheit sind keine Naturereignisse, die es mit jeder frischen Statistik neu zu bestaunen gilt. Es gibt genügend Instrumente und Möglichkeiten in der Schule, beim Wohnen und mit sozialen Dienstleistungen gegenzusteuern.”, so das österreichische Netzwerk, das 500.000 Menschen im Jahr begleitet, unterstützt und mit ihnen für eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen kämpft.

Der aktuelle Sozialbericht ist hier vollständig online abrufbar.

Donnerstag, 4. Dezember 2014, von Elmar Leimgruber

Online-Shopping: Bundeskriminalamt warnt

Fast 54 Prozent der Bevölkerung Österreichs sind laut Statistik Austria Online-Shopper. Die meist stressige Vorweihnachtszeit verleitet viele Menschen besonders dazu, schon aus zeitlichen Gründen online zu shoppen. Doch aus Internetbetrüger wissen dies auch und verstärken daher ihre kriminellen Machenschaften, warnt das österreichische Bundeskriminalamt (.BK):

Betrüger locken demnach Käuferinnen und Käufer meist durch Schnäppchen im Internet an. “Der Preis ist oft so günstig, dass rationelle Gedanken bei den Kunden aussetzen. Seien Sie sicher: Niemand schenkt Ihnen etwas im Internet”, erklärt Claus Kahn vom Büro für Betrug- und Wirtschaftsdelikte im Bundeskriminalamt.

Die Betrüger verlangen dazu die Bezahlung mittels Vorauskasse über verschiedene Wege wie zum Beispiel per Banküberweisung oder per Money Transmitter. Von diesen Konten holen sich die Betrüger das Geld ab und verschwinden. Die Ware wird natürlich nicht geliefert. In letzter Zeit kommt es auch vermehrt zu Betrügereien mit Dienstleistungen. Reinigungsservice, Taxidienst oder Übersiedelungsangebote werden zu Billigstpreisen angeboten, so das Bundeskriminalamt. Bei der Erbringung der Leistung werden aber oft Mehrkosten verlangt oder die Leistung gar nicht erbracht.

Das Bundeskriminalamt rät zur Vorsicht und gibt Tipps wie man sich schützen kann:

█ Wählen Sie alternative Bezahlsysteme wie zum Beispiel Kreditkartenzahlung und nutzen Sie Nachnahmesendungen. Es gibt auch seriöse Bezahl-Dienste, bei denen die Bankdaten einmalig hinterlegt werden.
█ Eine gute Alternative zur Zahlung mit Kreditkarte ist die Lieferung per Nachnahme. Die ist zwar meist etwas teurer, aber dafür sehr sicher, da Sie erst bezahlen, wenn Sie das Paket schon in Händen halten.

Eines der größten Risiken im Netz ist ein mangelnder Schutz der Daten:
█ Seien Sie sich bewusst, dass jeder Internetnutzer auch Ziel eines Angriffes und eines Betruges sein kann.
█ Bekannte, etablierte Unternehmen agieren auch online ähnlich seriös wie in der “realen” Welt. Zeichen für die Seriosität eines Online-Shops sind ein Impressum mit Nennung und Anschrift der Firma, des Geschäftsführers oder einer Umsatzsteuer Identifikationsnummer (UID-Nummer) sowie klare Geschäftsbedingungen (AGB).
█ Die Vertragsbedingungen für den Online-Einkauf sollten online abrufbar sein.
█ Auch der Kunde kann Kontrolle ausüben: Auf vielen Shopping-, Preisvergleich- und Auktionsseiten werden Händler beurteilt. Gute Bewertungen können ein Hinweis auf seriöse Geschäftspraktiken sein.

█ Weiterführende Informationen sowie “nicht zu empfehlende Webseiten” bieten die verschiedenen nationalen und internationalen Konsumentenschutzorganisationen (www.europakonsument.at).
█ Ein wichtiges Kriterium ist zudem das Österreichische E-Commerce-Gütezeichen. Shops, die mit dem E-Commerce Gütezeichen zertifiziert sind, können Sie aufgrund der strengen Prüfkriterien vertrauen. Informationen dazu finden Sie auf www.guetezeichen.at.

█ Sollten Sie geschädigt sein, so können Sie dies bei der nächsten Polizeiinspektion anzeigen. Nehmen Sie dazu alle Unterlagen mit, die Informationen über Kauf und Kaufabwicklung geben, insbesondere alle Unterlagen zur Bezahlung.

Sonntag, 10. Februar 2013, von Elmar Leimgruber

Österreich: Jährlich 20.000 Krebstote und 37.000 Erkrankungen

Jährlich werden rund 37.000 Menschen in Österreich (20.000 Männer und 18.000 Frauen) mit der Diagnose: Krebs konfrontiert. Und bei jährlich rund 9.000 Frauen und 10.000 Männern führt ihre Krebserkrankung zum Tod. Damit sind Krebserkrankungen für etwa ein Viertel der Todesfälle verantwortlich. Wie die aktuellen Daten der Statistik Austria zeigen, gehen jedoch sowohl das Risiko einer Neuerkrankung als auch das Sterblichkeitsrisiko tendenziell zurück.

Die häufigsten Krebserkrankungen bei Männern waren Prostatakrebs, Lungenkrebs und Darmkrebs. Bei den Frauen waren die Brust, der Darm und die Lunge die häufigsten Krebslokalisationen.Analysen zur Überlebensdauer von Krebspatienten in Österreich zeigen, dass das relative 5-Jahres-Überleben in den letzten 20 Jahren von 43% auf 61% stieg. Die Überlebenswahrscheinlichkeit (bezogen auf einen Zeitraum von fünf Jahren) war damit bei im Jahr 1986 an Krebs erkrankten Personen um 57% geringer als für den Durchschnitt der Bevölkerung. Bei im Jahr 2006 an Krebs erkrankten Personen verringerte sich dieser Unterschied auf 39%.

Berücksichtigt man die Veränderung der Altersstruktur der österreichischen Bevölkerung, so sanken in den letzten zehn Jahren sowohl die Neuerkrankungen als auch die Krebssterblichkeit (altersstandardisierte Raten). Der Rückgang der Neuerkrankungsrate betrug bei Männern 20% und bei Frauen 9%. Auch die Krebssterblichkeit war in den letzten zehn Jahren rückläufig, bei den Männern etwas stärker (-15%) als bei den Frauen (-12%).

Prostatakrebs machte im Jahr 2010 bei den Männern mit knapp 4.488 Fällen (absolut) ein Viertel aller bösartigen Neubildungen aus. Altersstandardisiert gingen die Neuerkrankungen in den letzten zehn Jahren um 32% zurück. Rund jeder elfte Krebstodesfall bei den Männern war auf Prostatakrebs zurückzuführen. Die Rate der Sterblichkeit an Prostatakrebs sank in den letzten zehn Jahren ebenfalls um ein Drittel.

Brustkrebs ist mit einem Anteil von 29% (bzw. 5.058 Fällen absolut im Diagnosejahr 2010) bei den Frauen seit langem die häufigste Krebserkrankung. Allerdings nahm die Neuerkrankungsrate im Vergleich zu 2000 um 5% ab. Die Sterblichkeit an Brustkrebs ging bei Frauen in den letzten zehn Jahren um 24% zurück. Dennoch war Brustkrebs auch 2010 die mit Abstand häufigste Krebstodesursache bei Frauen. 16% aller weiblichen Krebssterbefälle waren 2010 auf Brustkrebs zurückzuführen.

Trotz des Rückgangs der altersstandardisierten Neuerkrankungsrate der bösartigen Lungentumore bei den Männern um 20% in den vergangenen zehn Jahren, war Lungenkrebs mit knapp 2.400 Sterbefällen im Jahr 2010 die häufigste Krebstodesursache bei den Männern. Für Frauen stieg die altersstandardisierte Neuerkrankungsrate seit 2000 um 18% an. Die Sterblichkeit an Lungenkrebs erhöhte sich bei den Frauen im selben Zeitraum um 15%. Im Jahr 2010 starben 1.266 Frauen an einem bösartigen Lungentumor.

Mit 4.496 Fällen verursachte der Darmkrebs zuletzt 12% aller neudiagnostizierten Tumore im Jahr 2010. Die altersstandardisierten Erkrankungsraten sind seit 2000 insgesamt um 25% zurückgegangen. Darmkrebs war 2010 für jeweils 11% der Krebssterbefälle von Männern und Frauen verantwortlich. Die Sterblichkeit sank im Vergleichszeitraum bei beiden Geschlechtern um fast ein Drittel.

In den letzten zwanzig Jahren stieg das relative 5-Jahres-Überleben von 43% auf 61%. D. h., die Überlebenschancen von Personen mit Krebs lagen früher (Beobachtungszeitraum 1986 bis 1991) um 57% unter jener der Gesamtbevölkerung, beim aktuellen Beobachtungszeitraum (2006 bis 2011) verringerte sich dieser Unterschied auf 39%. Männer zeigten bei einer Diagnosestellung im Jahr 1986 eine 5-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von 38%, bei Frauen waren es 48% (jeweils bezogen auf die Bevölkerung gleichen Alters und Geschlechts). Für das Diagnosejahr 2006 lauten die entsprechenden Werte 60% (Männer) bzw. 63% (Frauen). Den stärksten Zugewinn wiesen Männer der Altersgruppe 45 bis unter 60 Jahre auf. Kaum eine Verbesserung der Überlebenschancen zeigte sich allerdings bei jenen Patientinnen und Patienten, deren Tumor bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung metastasiert hatte.

Montag, 17. Dezember 2012, von Elmar Leimgruber

Offizielle Statistik: Internetnutzung in Österreich

Vier von fünf Haushalten (79%) in Österreich haben einen Internetzugang, und vier von fünf Personen (80%) zwischen 16 und 74 Jahren nutzen das Internet auch. Dies geht aus den offiziellen Zahlen der Statistik Austria (Befragung: 3500 Haushalte von April bis Juni 2012) hervor. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat sich demnach der Anteil der Haushalte mit Internetzugang mehr als verdoppelt und stieg von 34% im Jahr 2002 auf 79% im Jahr 2012.

Die Hälfte der Haushalte ohne Internetzugang sind Einpersonenhaushalte (50%), wobei es sich zum Großteil um alleinlebende Frauen im höheren Erwachsenenalter handelt: Beinahe drei Viertel (73%) sind 55 Jahre und älter, bei fast zwei Drittel der Einpersonenhaushalte ohne Internet handelt es sich um alleinlebende Frauen. Nahezu die Hälfte der Haushalte ohne Internetzugang haben ein Haushaltseinkommen, das im unteren Einkommensviertel liegt (46%).

Mehr als drei Viertel der Haushalte ohne Internetzugang (77%) wollten einen solchen laut eigenen Aussagen auch nicht. Als weitere Gründe für fehlenden Internetzugang wurden genannt (Mehrfachangaben möglich): fehlende Kenntnisse (29% der Haushalte ohne Internet), das Internet wird anderswo genutzt (17%), zu hohe Anschaffungs- bzw. laufende Kosten (jeweils 16%) bzw. Datenschutz- oder Sicherheitsbedenken (14%).

80% der Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren nutzten das Internet in den letzten drei Monaten vor dem Befragungszeitpunkt. Die Nutzung ist dabei stark von Alter und Geschlecht abhängig: 96% der unter 45-Jährigen nutzten das Internet, bei den 65- bis 74-Jährigen waren es lediglich 38%. Gleichzeitig hat sich aber gerade in dieser Altersgruppe der Anteil an Internetnutzerinnen und Internetnutzern seit 2002 mehr als verzehnfacht.

Während bei jüngeren Personen keine nennenswerten geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich der Internetnutzung bestehen, ist die Situation bei Personen im Alter von 55 bis 74 Jahren differenzierter. Hier betrug die Nutzungsrate bei Männern 61%, bei gleichaltrigen Frauen dagegen nur 42%. Insgesamt besteht zwischen Frauen und Männern seit Jahren ein sich nur geringfügig ändernder geschlechtsspezifischer Unterschied hinsichtlich ihrer Internetnutzung (2012: 76% der Frauen bzw. 84% der Männer).

Einkaufen ist inzwischen eine häufige Aktivität im Internet: 49% der 16- bis 74-Jährigen haben in den letzten zwölf Monaten im Internet Waren oder Dienstleistungen eingekauft; 2003 waren es noch lediglich 11% gewesen. Den höchsten Anteil an Online-Shoppern findet man bei den 25- bis 34-Jährigen (71%), gefolgt von den 35- bis 44-Jährigen (64%). Auch hier ist ein über die Zeit stabiler geschlechtsspezifischer Unterschied auszumachen: 45% der Frauen und 52% der Männer tätigen Einkäufe via Internet.

Online werden am liebsten “Kleidung, Sportartikel” (57% der Online-Shopper), “Urlaubsunterkünfte oder andere Reisearrangements” (55%), “Bücher, E-Books, Zeitschriften, Zeitungen, E-Learning-Materialien” (48%) und “Tickets für Veranstaltungen” (40%) gekauft. Bei “Kleidung, Sportartikel” bzw. bei Büchern & Co. kaufen eher Frauen online, bei Produkten in den Bereichen “Elektronische Geräte”, “Computer-Hardware” bzw. “Computer-Software” dominieren hingegen die Männer (siehe Tabelle).

Im Vergleich der einzelnen EU-Mitgliedsländer zeigt sich beim Internetzugang der Haushalte ein deutliches Nord-Süd- bzw. Ost-West-Gefälle (Daten aus 2011, siehe Grafik). Der EU-27-Schnitt betrug 2011 73%. Österreich, Slowenien, Frankreich, Belgien, Malta und Irland lagen geringfügig, das Vereinigte Königreich, Deutschland, Finnland, Dänemark, Luxemburg, Schweden und die Niederlande deutlich (mehr als 10 Prozentpunkte) über dem Durchschnitt. Die niedrigsten Anteile findet man in Rumänien, Bulgarien, Griechenland, aber auch in Zypern oder Portugal.  Ein ähnliches Bild zeigt sich auch beim Anteil der Personen mit Internetnutzung.

 

Montag, 9. Juli 2012, von Elmar Leimgruber

Die häufigsten Todesursachen 2011 in Österreich

Herz-Kreislauferkrankungen sind in Österreich die mit Abstand häufigste Todesursache, insbesondere im höheren Erwachsenenalter. Laut Todesursachenstatistik von Statistik Austria verstarben im Jahr 2011 insgesamt 32.374 Personen (42,3%) an Herz-Kreislauf-Krankheiten. An zweiter Stelle folgt demnach Krebs (19.992 Sterbefälle oder 26,1%). Damit entfielen auf diese beiden Todesursachengruppen zusammen rund sieben von zehn Sterbefällen des Jahres 2011.

Die übrigen Sterbefälle verteilten sich auf Krankheiten der Atmungsorgane (4.055 Personen oder 5,3%), der Verdauungsorgane (2.982 Personen oder 3,9%), auf Sonstige Krankheiten (12.863 Personen oder 16,8%) und nicht natürliche Todesursachen (Verletzungen und Vergiftungen; 4.213 Personen oder 5,5%). Während bei Todesfällen im mittleren Erwachsenenalter Krebs die Todesursache Nummer Eins darstellt, dominieren im höheren Alter die Herz-Kreislauf-Krankheiten. So entfielen 2011 bei den 80- bis 89-Jährigen beinahe die Hälfte der Todesfälle auf diese Krankheitsgruppe, bei den 90 und mehr-Jährigen sogar fast 60%.

Im Jahr 2011 verstarben in Österreich insgesamt  76.479 Personen, 52% davon Frauen und 48% Männer. Berücksichtigt man die insgesamt wachsende Bevölkerung und ihre kontinuierliche demographische Alterung, so sank die Sterblichkeit in den letzten zehn Jahren altersstandardisiert um 14%. Die sinkende Sterblichkeit an Herz-Kreislauferkrankungen war dabei in den letzten zehn Jahren bestimmend für das Ausmaß und die Geschwindigkeit des gesamten Sterblichkeitsrückganges.

Laut Statistik Austria gibt es zudem einen klaren Zusammenhang zwischen dem Sterbealter und den zugrunde liegenden Todesursachen. So waren rund drei Viertel aller Verstorbenen im Jahr 2011 70 Jahre oder älter. Die häufigsten Todesursachen sind hier Herz-Kreislauf-Krankheiten, gefolgt von Krebs sowie mit großem Abstand Krankheiten der Atmungsorgane und Ernährungs- bzw. Stoffwechselkrankheiten. Krankheiten des Nervensystems, der Verdauungsorgane und Unfälle spielen eine geringere Rolle (siehe Tabelle 1 und 2).

Rund 22% aller Todesfälle traten zwischen dem 40. und dem 70. Lebensjahr auf, wobei der Großteil dieser Todesfälle auf Krebserkrankungen zurückzuführen war. Bei Männern waren die häufigsten Krebslokalisationen Lungenkrebs, Krebs der Bauchspeicheldrüse, Krebs des lymphatischen und blutbildenden Gewebes, Dickdarmkrebs und Leberkrebs. Die Krebssterbefälle von Frauen dieser Altersgruppe waren hauptsächlich auf Lungen- und Brustkrebs und Krebs der Bauchspeicheldrüse zurückzuführen. Weiters sind im mittleren Erwachsenenalter bereits die Herz-Kreislauf-Krankheiten als Todesursache von Bedeutung. Rund jeder fünfte Todesfall war 2011 dieser Krankheitsgruppe zuzurechnen. Krankheiten der Verdauungsorgane sind in diesem Alter ebenfalls eine relativ häufige Ursache für den Tod.

Bei Jugendlichen und bei jungen Erwachsenen unter 40 Jahren (zusammen rund 2% aller Sterbefälle) waren hingegen Unfälle die häufigste Todesursache, anteilsmäßig ebenfalls relativ häufig waren Suizide. Bei den wenigen Todesfällen, die Kinder im Alter von ein bis unter zehn Jahren betreffen (92 Todesfälle im Jahr 2011), waren neben Fehlbildungen Unfälle und Krebs häufige Todesursachen. Bei den Säuglingen (281 Todesfälle im Jahr 2011) waren in acht von zehn Fällen Geburtskomplikationen und angeborene Fehlbildungen die Ursachen für den frühen Tod.

Montag, 19. Dezember 2011, von Elmar Leimgruber

Sozialeinrichtungen fordern Armutsbremse

Rund 1 Million Menschen in Österreich sind armutsgefährdet und für rund die Hälfte davon besteht ein chronischer Einkommensmangel über mindestens 3 Jahre hindurch. Dies geht aus den aktuellen Daten der Statistik Austria hervor. Da 511.000 Menschen “bedrückende Lebensbedingungen” haben, fordert die Armutskonferenz nun eine “Armutsbremse”. “Budgetkonsolidierung und Zukunftsinvestitionen sind kein Widerspruch, sondern gemeinsame Notwendigkeit und Gebot der Stunde”, betont das österreichische Anti-Armutsnetzwerk, dessen Mitgliedsorganisationen (darunter Anton Proksch Institut, Caritas, Jugendvertretung, Arbeiter Samariter Bund, Diakonie, Schuldnerberatung, Heilsarmee, SOS Mitmensch) über 500 000 Hilfesuchende im Jahr unterstützen.

“Es muss europaweit richtig investiert werden und von den Profiteuren der letzten Jahre, den obersten 10 Prozent, ein entscheidender Beitrag zu den Krisenkosten einverlangt werden”, fordert die Armutskonferenz. Österreich liege mit seinen Sozialdienstleistungen unter dem EU-Durchschnitt. Insgesamt entstehen bei Kinderbetreuung wie bei der Pflege Win-win-Situationen zwischen Familieneinkommen, Arbeitsplätzen, Frühförderung von Kindern und Entlastung Angehöriger. Hier gebe es viel ungenütztes Potential, das brach liegen gelassen werde:

“In die Zukunft investieren mit Bildung, Forschung, Kinderbetreuung und Pflege, Konjunktur nicht abwürgen, Jobs schaffen, Budget konsolidieren, Schwächen des Sozialstaats korrigieren, seine Stärken optimieren. Wer sozialer Polarisierung mit all ihren negativen Folgen für die ganze Gesellschaft gegensteuern will, muss nicht nur für die Stabilisierung des Finanz- und Bankensektors eintreten, sondern auch für die Stabilisierung des sozialen Ausgleichs.”

Und die Armutkonferenz weiter: “Das Ende der Krise ist nicht mit dem Steigen der Aktienkurse anzusetzen, sondern mit dem Sinken von Armut und sozialer Ungleichheit. Die Krise ist dann vorbei, wenn die Armut sinkt. Wer sozialer Polarisierung mit all ihren negativen Folgen für die ganze Gesellschaft gegensteuern will, muss nicht nur für die Stabilisierung des Finanz- und Bankensektors eintreten, sondern auch für die Stabilisierung des sozialen Ausgleichs”, so die österreichische Armutskonferenz.

Montag, 26. September 2011, von Elmar Leimgruber

Herz-Kreislauferkrankungen bleiben Todesursache Nummer 1

Todesursachen in Deutschland 2010
Grafik: Destatis

Sowohl in Deutschland als auch in Österreich waren auch im Jahr 2010 Herz- Kreislauferkrankungen die häufigste Todesursache. In Deutschland versuchten diese rund 41 % aller Todesfälle, während dieser Anteil in Österreich sogar bei 43 Prozent liegt. 3,9 % aller Todesfälle in Deutschland waren auf eine nicht natürliche Todesursache wie zum Beispiel eine Verletzung oder Vergiftung zurückzuführen. Bei 30 % der nicht natürlichen Todesfälle handelte es sich um einen Suizid (insgesamt 1,2 Prozent), wobei der Anteil der Männer mit 74 % fast dreimal so hoch war wie der der Frauen mit 25,5 %.

Im Jahr 2010 verstarben in Deutschland insgesamt 858.768 Menschen, davon 409.022 Männer und 449 746 Frauen. Wie das deutsche Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stieg die Zahl der Todesfälle gegenüber 2009 um 0,5 % und damit weniger stark als im Vorjahr (2009: + 1,2 %) an. Zweithäufigste Todesursache hinter Herz-Kreislauferkrankungen waren 2010 Krebsleiden: Rund ein Viertel aller Verstorbenen erlag im Jahr 2010 einem Krebsleiden. Männer starben dabei in den meisten Fällen an bösartigen Neubildungen der Verdauungsorgane oder an bösartigen Neubildungen der Atmungsorgane. Bei den Frauen trat am häufigsten ein Krebsleiden in der Gruppe der bösartigen Neubildungen der Verdauungsorgane auf sowie als Einzeldiagnose am häufigsten eine bösartige Neubildung der Brustdrüse (Brustkrebs).

Todesursachen in Österreich 2010
Grafik: Statistik Austria

Nach den jüngsten Zahlen von Statistik Austria starben im Jahr 2010 in Österreich insgesamt 77.199 Personen mit österreichischem Wohnsitz, 52% davon Frauen. Beinahe 90% der Verstorbenen waren über 60 Jahre alt, und in 43% der Fälle führte eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zum Tod.  Krebsleiden waren auch in Österreich die zweithäufigste Todesursachengruppe und für gut ein Viertel aller Todesfälle verantwortlich (26%). Die übrigen Sterbefälle verteilten sich auf Krankheiten der Atmungsorgane (5%), Krankheiten der Verdauungsorgane (4%), sonstige Krankheiten (16%) sowie nichtnatürliche Todesursachen (vorwiegend Verletzungen und Vergiftungen; 5%) Die Suizidrate in Österreich lag 2010 bei 1,6 Prozent, wobei wie in Deutschland auch in Österreich viel mehr Männer als Frauen davon betroffen sind.

Donnerstag, 25. August 2011, von Elmar Leimgruber

Die beliebtesten Vornamen in Österreich, Deutschland, Südtirol, Liechtenstein und der Schweiz

Der Name Lukas ist und bleibt auch 2010 der beliebteste Jungen-Name für Neugeborene in Österreich (seit 1996 immer die Nummer 1). Wie die Statistik Austria mitteilt, ist der beliebteste Mädchenname 2010 hingegen Anna. In Deutschland hingegen stehen Maximilian und Sophie (gefolgt von Alexander,  Marie, Paul und Maria) an der Spitze der Charts, wie die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) für 2010 bekanntgibt. Sara und -ebenfalls wie in Österreich- Lukas hingegen sind die beliebtesten Namen für Neugeborene in Südtirol (laut ASTAT 2010), während die Schweizer ihre Kinder 2010 vor allem Noah oder Lena (laut Bundesamt für Statistik (BFS)) und die Liechtensteiner Alexander und Lara (Amt für Statistik Liechtenstein) nennen .In der Rangliste der österreichischen Mädchennamen des Jahres 2010 in Österreich folgen nach Anna auf Rang 2 Sarah und auf Rang 3 Lena. Die Rangliste der österreichischen Knabennamen 2010 wird nach Lukas mit Tobias auf Rang 2 und mit Maximilian auf Rang 3 fortgesetzt. Die Top-Aufsteiger 2010 in Österreich sind bei den Knabennamen Jakob auf Rang 8 (2009: 14) und bei den Mädchennamen Lea auf Rang 10 (2009: 11). Am meisten an Beliebtheit verlor 2010 bei den Knaben Simon (Rang 7) und bei den Mädchen Leonie (Rang 5), die jeweils zwei Plätze gegenüber dem Vorjahr einbüßten. Für die im Jahr 2010 insgesamt 78.742 Neugeborenen wurden von Statistik Austria die Vornamen von 66.858 Babys (davon 32.650 Mädchen und 34.208 Knaben) mit österreichischer Staatsangehörigkeit ausgewertet. Die frischgebackenen Eltern wählten für Mädchen 864 Mal (2,7%) den Namen Anna und für Knaben 993 Mal (2,9%) den Namen Lukas.

Lukas belegt in Deutschland übrigens den 5. Rang (in der Schweiz mit Luca den 2.) , Anna den 6. (CH: 8.), während Maximilian in Österreich den 3. Platz (in Südtirol den 15.) einnimmt und Sophie den 7. Die Schweizer Chartstürmer Noah und Lea befinden sich in Deutschland nicht unter den Top 10, während es Lea in Österreich wenigstens auf den 10. Platz schafft. Der Name Alexander wird im gesamten deutschprachigen Raum bevorzugt vergeben: Rang 1 in Liechtenstein und Südtirol, Rang 2 in Deutschland, Nummer 4 in Österreich und Rang 2 unter den italienischen Namen der Schweiz. Die Schweizer Nummer 1 Lena liegt in Österreich auf den dritten und in Deutschland auf dem 7. Platz. Fast alle Siegernamen finden sich auch in den Südtiroler Top 10 (2010): Lukus (1), Anna (3), Alex (15), Sophie (2), Lena (4), während der beliebestete Südtiroler Mädchenname Sara in Österreich den 2. Platz und in der Schweiz den siebten Platz belegt.

Freitag, 1. April 2011, von Elmar Leimgruber

Inflation in Eurozone steigt – Österreichs Staatsverschuldung beträgt 4,6 Prozent

Euroraum Inflationsrate Februar 2011
Grafik: Eurostat

Die Inflation im Euroraum scheint dauernd zu steigen: Die jährliche Inflationsrate1 des Euroraums für März 2011 wird auf 2,6% vorausgeschätzt. Dies geht aus einer veröffentlichten Vorausschätzung von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, hervor. Im Februar lag die Rate insgesamt bei 2,4%, in Deutschland bei 2,8 Prozent und in Österreich bei 3,1 Prozent. Am niedrigsten war die Inflation im Februar in Irland (0,9), gefolgt von Frankreich (1,8) und den Niederlanden (2), am höchsten in Griechenland (4,2)und Estland (5,5). Bei den EU-Staaten außerhalb des Euroraum hatten im Februar Bulgarien (4,6) und Rumänien (7,6) die höchste, Tschechien (1,9) und Schweden (1,2) die niedrigste Inflation.

Im Januar 2011 hatte die Inflationsrate im Euroraum 2,3%  betragen, ein Jahr zuvor 0,8%. Im Vergleich zu Januar 2011 stieg die jährliche Inflationsrate in fünfzehn Mitgliedstaaten an, blieb in drei unverändert und ging in acht zurück. Die niedrigsten Durchschnittswerte über zwölf Monate4 bis einschließlich Februar 2011 verzeichneten Irland (-1,1%), Lettland (0,0%) und die Niederlande (1,2%), während die höchsten Werte in Rumänien (6,5%), Griechenland (5,0%) und Ungarn (4,4%) gemeldet wurden.

Die Hauptkomponenten mit den höchsten jährlichen Raten im Februar 2011 waren Verkehr (5,7%), Wohnung (4,9%) sowie Alkohol und Tabak (3,5%). Die Hauptkomponenten mit den niedrigsten jährlichen Raten waren Bekleidung und Schuhe (-2,6%), Nachrichtenübermittlung (-0,4%), sowie Freizeit und Kultur (0,0%). Bei den Teilindizes hatten Kraftstoffe für Verkehrsmittel (+0,62 Prozentpunkte), Flüssige Brennstoffe (+0,23), Elektrizität (+0,11) und Gas (+0,10) die stärkste Steigerungswirkung auf die Gesamtinflation, während Bekleidungsartikel (-0,25) und Telekommunikation (-0,09) am stärksten senkend wirkten.

Österreich rückwirkend mit hoher Staatsverschuldung von 4,6 Prozent

Staatsverschuldung Österreichs
Grafik: Statistik Austria

Ein plötzliches nachträgliches Problem hat indes der Staat Österreich, was seinen Schuldenstand betrifft: Die Staatshaushalte sind -wie die Statistik Austria mitteilt, im Jahr 2010 weiterhin stark von der Wirtschafts- und Finanzkrise beeinflusst. Die vorläufigen Daten für das Berichtsjahr 2010 zeigen zwar im Vergleich zur Entwicklung 2009 wieder steigende Staatseinnahmen mit 2,5% bzw. 3,3 Mrd. Euro. Die Staatsausgaben steigen jedoch ebenfalls um 3,5% bzw. 5,1 Mrd. Euro, sodass sich ein Defizit von 13,2 Mrd. Euro bzw. 4,6% für das Jahr 2010 ergibt (2009: 11,3 Mrd. Euro bzw. 4,1%). Der Schuldenstand beträgt mit Ende des Jahres 2010 205,2 Mrd. Euro bzw. 72,3%. Die Maastricht-Referenzwerte liegen bei einer Neuverschuldung von 3% des BIP bzw. erlauben einen maximalen Schuldenstand i. H. v. 60% des BIP; um sie zu erreichen, wäre 2010 ein Defizit von maximal 8,5 Mrd. Euro nötig gewesen bzw. hätten die Schulden 170,4 Mrd. Euro nicht übersteigen dürfen.

Aufgrund von Reklassifikationen, die Statistik Austria auf Basis der gemeinschaftlichen Regeln des Europäischen Systems der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG) vornehmen musste, kam es für das Jahr 2010 zu einer Anpassung des öffentlichen Defizits um +2,9 Mrd. Euro bzw. +1,0% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) (2009: +1,7 Mrd. Euro bzw. +0,6% des BIP). Der öffentliche Schuldenstand stieg Ende 2010 aufgrund dieses Sondereffekts um 9,5 Mrd. Euro bzw. 3,4% des BIP (2009: 5,9 Mrd. Euro bzw. 2,2% des BIP). Betroffen von diesen Reklassifikationen sind Finanzierungsverpflichtungen des Bundes aus Infrastrukturinvestitionen der ÖBB und der Restrukturierung der Kommunalkredit, Finanzierungen von öffentlichen Krankenanstalten durch die Länder und die Wohnbau Burgenland GmbH.

Auslöser für diese Änderungen sind präzisere Auslegungsregeln für das Europäische System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG), zusammengefasst im Eurostat-Handbuch “Manual on Government Deficit and Debt” (MGDD), das im Herbst 2010 publiziert wurde. Im für 2010 ausgewiesenen Defizit von 4,6% des BIP und dem Schuldenstand von 72,3% des BIP sind bereits die Auswirkungen einer umfangreichen Revision der Staatsdaten enthalten, die die gesamte Zeitreihe ab 1995 betrifft. Durch die Berücksichtigung diverser Revisionspunkte ergibt sich eine Erhöhung der Staatsausgaben insgesamt, die sich im Besonderen bei den Förderungen widerspiegelt.

Freitag, 4. Februar 2011, von Elmar Leimgruber

Weltkrebstag 2011: Krebs ist zweithäufigste Todesursache in Europa

Eine nützliche Infobroschüre der Österreichischen Krebshilfe

Europaweit ist schon seit Jahren Krebs die zweithäufigste Todesursache. Allein in Deutschland starben im Jahr 2009 insgesamt 216.128 Personen an einer Krebserkrankung (bösartige Neubildung), davon 116.711 Männer und 99.417 Frauen. Wie das deutsche Statistische Bundesamt (Destatis) zum Weltkrebstag am 4. Februar 2011 weiter mitteilt, war damit jeder vierte Todesfall auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. Lungen- und Bronchialkrebs war dabei mit 42.221 Fällen die insgesamt am häufigsten aufgetretene Krebsart mit Todesfolge. Hierfür ist der Konsum von Tabakprodukten (aktives und/oder passives Rauchen) massgeblich mitverantwortlich.

Bei den Männern war in 29 133 Fällen (7,2% aller Sterbefälle) eine bösartige Neubildung der Lunge und Bronchien ursächlich für deren Tod, gefolgt von einer Krebserkrankung der Prostata in 12.217 Fällen (3,0%). Bei Frauen war die häufigste Krebstodesursache Brustkrebs mit 17.066 Fällen (3,8%), die zweithäufigste war Lungen- und Bronchialkrebs mit 13 088 Fällen (2,9%). An erster Stelle der Todesursachen in Deutschland stehen übrigens Herz-/Kreislauferkrankungen: 42% aller Todesfälle wurden im Jahr 2009 dadurch verursacht.

In Österreich erkrankten im Jahr 2008 laut Statistik Austria insgesamt 34.868 Menschen in Österreich an Krebs, 1.142 davon an einem bösartigen Melanom. Das Melanom betraf damit 3,3 % aller Krebserkrankungen. 19.744 Menschen starben 2008 an Krebs, 325 an einem Melanom. Die österreichische Krebshilfe ruft daher zu Krebsfrüherkennungsuntersuchungen auf: Diese Vorsorgeuntersuchungen haben das Ziel, Krebs in einem möglichst frühen Stadium zu entdecken. “Denn je früher erkannt, umso höher die Heilungschance”, so die Krebshilfe.

Die Österreichische Krebshilfe Wien bietet nun übrigens in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Unternehmen mit der neuen Initiative “Mein/e Mitarbeiter/in hat Krebs” maßgeschneiderte psychologische Beratung, um Mitarbeiter mit einer Krebserkrankung bestmöglich ins Unternehmen zu (re-)integrieren. Nähere Informationen dazu sind online abrufbar, wo unter anderem auch nützliche Broschüren kostenlos downgeloadet werden können.