Mit ‘Museumsquartier’ getaggte Artikel

Montag, 2. Mai 2011, von Elmar Leimgruber

Wiener Festwochen 2011 mit Verdi, Mahler, Schauspiel und Gesang

Das Wiener Rathaus erstrahlt festlich

Bei den diesjährigen Wiener Festwochen vom 13. Mai bis 19. Juni sind 41 Produktionen aus 23 Ländern zu sehen und zu hören. Die Vorführungen bewegen sich zwischen Grönland, Mali, Kasachstan, Kolumbien und Japan, führen aber immer wieder auch nach Wien zurück. Am 13. 5. werden verschiedene heimische Chöre den offiziellen Auftakt der Wiener Festwochen bestreiten. Mit dabei sind die Gewinner-Chöre des Wettbewerbs “Österreich singt” sowie etwa der Arnold Schönberg Chor und der Grazer Concertjugendchor. Höhepunkt des Abends, der um 21.30 Uhr bei freiem Eintritt auf dem Wiener Rathausplatz beginnt und vom ORF live übertragen wird, ist das gemeinsame Chorsingen von “Ode an die Freude”.

Das Musikprogramm der Festwochen beginnt heuer mit einer Verdi-Trilogie, die bis zum 200. Geburtstag des Komponisten im Jahr 2013 abgeschlossen sein wird. Intendant Luc Bondy inszeniert im Theater an der Wien “Rigoletto” mit dem jungen Dirigenten Omer Meir Wellber (Premiere: 29. 5.). Diese Produktion wird auch an der Mailänder Scala und der Metropolitan Opera in New York gezeigt werden. “Diese Aufführungen werden die Internationalität der Wiener Festwochen unterstreichen und den Ruf Wiens als Musikstadt stärken”, hofft Bondy. Ergänzt wird das Musikprogramm unter anderem vom 35. Internationalen Musikfest “Mahler und Amerika”, das von 14. Mai bis 21. Juni im Wiener Konzerthaus stattfindet.

Christoph Marthaler bringt ein subpolares Basislager, gemeinsam mit KünstlerInnen aus Grönland, auf die Bühne der Halle E im MuseumsQuartier, das auf den Klimawandel aufmerksam machen will (Premiere: 12. 5.). Peter Sellars hingegen reiste ins heiße Mali, um das Stück “the Desdemona project” von Toni Morrison im Theater Akzent uraufzuführen (Premiere: 15. 5.). Eine Schauspiel- und Tanz-Vorführung aus Tokio befasst sich nur dem Titel nach mit dem “Klangleben einer Riesenschildkröte”, vielmehr geht es um das Glück des Einzelnen (Premiere: 21. 5.).

Die Festwochen scheuen neben etablierten Bühnen wie Brut im Künstlerhaus, Tanzquartier-Studios und Schauspielhaus nicht vor ungewöhnlichen Schauplätzen zurück: Die Programm-Schiene “Into the City” wird heuer ein Auftragswerk unter dem jungen Chefdirigenten Cornelius Meister im Einkaufshaus Donau Zentrum zeigen (20. 5.). Am Eingang zur Karlsplatz-Unterführung im Resselpark stehen Videokabinen nach japanischem Vorbild. Interessierte können sich rund um die Uhr einmieten, um hunderte Kurzinterviews von TouristInnen, Geschäftsleuten und Obdachlosen in Wien und Tokio zu sehen, die alle die gleichen 30 Fragen beantworten (von 21. 5. bis 4. 6.). Die Thyssen-Bornemisza Art Contemporary ist Schauplatz einer Ausstellung über die Geschichte der Kunst in der arabischen Welt des Libanesen Walid Raad, die von 26. 5. bis 15. Juni zu sehen ist.

Der Kunsthallen-project space auf dem Karlsplatz präsentiert “Überlebensstrategien und auf dem Siebenbrunnenplatz heißt es “wünsch dir was”. Auch die Remise Erdberg wird bespielt, in Ungarisch mit deutschen Übertiteln für ZuschauerInnen ab 18 Jahren. Im Mittelpunkt von Kornél Mundruczós Österreich-Premiere “Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein” stehen Menschenhandel und das Pornogeschäft (Premiere: 18. 5.). Jugendfrei ist hingegen das gleichnamige Programm, das neben den inszenierungsbegleitenden Workshops für Schulklassen erstmals themenbezogene Aktionen mit Schwerpunkt “Ressourcen der Welt” anbietet.

Zum zweiten Mal wird heuer im Looshaus (1., Michaelerplatz 3, Eingang Herrengasse) eine Lounge eingerichtet, die bis 18. Juni Programm-Vorschauen, KünstlerInnen-Gespräche und Buchpräsentationen bietet. Geöffnet ist montags bis freitags, von 10 bis 18 Uhr, samstags, von 10 bis 15 Uhr. Nähere Informationen zum Programm der Wiener Festwochen sind online verfügbar.

Samstag, 16. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

Was sind Freie Medien? (Info und Kommentar zum Tag der Freien Medien)

Sie diskutierten über Freie Medien. (v.l.n.r.:) Peter Krotky (diepresse.com), Michaela Wein (mokant.at), Martin Aschauer (Medienverband), Martin Blumenau (ORF FM4), Michaela Adelberger (Freie Radios)
Foto: © Leimgruber

Was im Radiobereich durchaus möglich ist, hält FM4-Mann Martin Blumenau bei Printmedien nicht nichtexistent: “Der Begriff Freie Medien im Printbereich exitiert nicht,” sagte Blumenau bei einer Podiumsdiskussion zum Thema “ProduzentInnen brauchen keine Sender” am Tag der Freien Medien im Wiener Museumsquartier. So lange sich der Österreichische Medienverband bzw. seine Mitglieder nicht auf eine Definition einigen könnten, welche die Kriterien von Freien Medien sind, dürfe man sich weder wundern, dass er zu wenig wahrgenommen werde, noch dass der (für die Diskussion angekündigte aber nicht anwesende) Staatssekretär für Medien, Josef Ostermayer (SPÖ) nicht komme und erst recht keine (erwarteten) Geldmittel in Aussicht stelle. Und was vor Jahrzehnten noch funktioniert hatte, nämlich dass man über die Mitarbeit bei kleinen Medien den Weg zu kommerziellen Medien finde, das klappe heute aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr, sagte Blumenau.

Er sei zwar dankbar für die gute Mitarbeiter, die von Freien Medien rekruitiert wurden, man müsse es aber als Medienmacher einfach zur Kenntnis nehmen und einsehen, wenn die Leser das Produkt nicht sosehr schätzten, dass sie dafür zahlen, sagte Peter Krotky, Verantwortlicher der Presse Online: Dann funktioniere dieses Medium eben nicht. Er halte es für “unanständig”, wenn kommerziell ausgerechtete Massenmedien ihre Vollzeitmitarbeiter nicht entsprechend bezahlten, er sei aber dennoch gegen die Presseförderung, auch bei Tageszeitungen.

Medienverband-Präsident Martin Aschauer lauscht FM4-Mann Martin Blumenau
Foto: © Leimgruber

Martin Aschauer, Präsident des Österreichischen Medienverbandes sprach sich bei der Podiumsdiskussion erneut gegen “Gießkannenförderung” im Medienbereich und dafür für die Schaffung eines freien Medienfonds aus, der jedenfalls Banken und Versicherungen vom Zugang zu Presse- und Publizsitikförderungen ausschliesst. Der ORF sollte Werbefenster für nichtkommerzielle Medien zur Verfügung stellen, die GIS-Gebühren sollten verpflichtend ausschliesslich für Medien verwendet werden dürfen und die Freien Medien sollten zudem eine Rechtschutzversicherung erhalten, forderte Aschauer.

Die Freien Radios hätten einen “emanzipatorischen Ansatz”, bieteten “offenen Zugang” und der Schwerpunkt liege auf Inhalten und hätten ein “politisches Statement”, erklärte Michaela Adelberger von den Freien Radios. Im Vorfeld des Tages Freien Medien hatte einige weitere Vereine, einen Offenen Brief veröffentlicht, in welchem dem Medienverband unter anderem der Tagungsort “Museumsquartier” als “Hot Spot neoliberal gesteuerter Kreativwirtschaft in Wien” und das verlangte Eintrittsgeld (3 Euro) für unangemeldete Teilnehmer vorgeworfen wurde und die daher die Teilnahme an dieser Veranstaltung verweigerten. Zudem kritisieren sie, dass bei “zunehmend nach rechts rückenden politischen Verhältnissen” ein “politisches Selbstverständnis oder eine politische Positionierung”, beispielsweise ein “antidiskriminatorischer Grundkonsens” fehle: Freie Medien müssten daher eine “Plattform für linke, emanzipatorische Positionen – insbesondere jene von Migrant_innen – anbieten,” fordern die Kritiker.

Peter Krotky (Die Presse Online)
Foto: © Leimgruber

Mal vorausgeschickt: Ich bin für die Presseförderung. Und dass öffentliche Gelder für Werbezeitschriften fehl fehl am Platz sind, ist auch klar. Was aber nicht und zwar keinesfalls passieren darf ist, dass nach ideologischen Kriterien entschieden werden kann, wer Anspruch auf Presseförderung hat und wer nicht. Grundsätzlich aber sollte diese nicht nur an grosse Tageszeitungen fliessen, sondern gleichermassen auch an Freie Print- und Onlinemedien, sofern sie journalistischen Grundsätzen und Ansprüchen entsprechen (wollen).

Und ich finde es gut, dass es den Österreichischen Medienverband gibt mit dem Ziel, die Anliegen der Freien Medien zu unterstützen. Aber natürlich ist es sinnvoll zu definieren, unter welchen Kriterien man eine Freies Medium ist. Aber es wäre vollkommen falsch, gäbe es ein “politisches Statement” auf welchem Konsens auf immer beruhend: Zum einen müssen freie Medien nicht zwangsmässig politisch sein und vor allem müssen sie keinesfalls das, was von den Kritikern gefordert wird sein: radikal links sein. In einem Medienverband muss, sofern es sowas gibt, Platz für all jene Medien sein, die sich aufgrund ihrer nicht rein wirtschaftlichen Ausrichtung als Freie Medien empfinden, unabhängig davon, ob sie über aussterbende Tierarten, über Heiligenbilder, über Migranten, über eine Volkstanzgruppe oder über Randgruppen der Gesellschaft berichten. Was wäre es denn für eine Unabhängigkeit und eine Freiheit in einem Medienverband, wenn vorgeschrieben würde, wie die Mitglieder (egal ob Einzelpersonen, Vereine oder Medien) denken müssen bzw. wo sie politisch zu stehen haben?

Aber bei einem engstirnigen, nur im eigenen Sumpf kreisenden Denken versteht man sowas nicht. Was den politisch Rechten immer -vollkommen zu Recht- vorgeworfen wird, dass sie nämlich einseitig und intolerant sind, dasselbe ist auf der anderen Seite eben auch typisch für gewisse linksalternative Gruppierungen: Sie beanspruchen all das für sich und nur für sich, was sie Andersdenkenden sofort verwehren würden. Und der “offene Zugang” und der Antidiskriminierungsgrundsatz gilt in ihrem Denken natürlich auch nur für die eigenen (politischen und sozialen) Positionen, jedoch nicht für entgegengesetzte. Dabei ist es gerade das rote Wien, das immer wieder auch und vor allem linksalternative Vereine und Institutionen wie beispielsweise das äusserst umstrittene Amerlinghaus mit Umsummen von Geldern (2009: 250.000 Euro) ausstattet.

Und auch die angeblich so verschmähten und verschwiegenen “linken emanzipatorischen Positionen” speziell jene, Migranten und Randgruppen betreffend, werden von den meisten Massenmedien mehr als ausreichend thematisiert und oft vor allem durch den ORF sogar künstlich aufgebauscht. Zu behaupten, dass link-alternative Themen bei den kommerziellen Medien nicht vorkommen, ist also vollkommener Unfug. Zudem: Auf der einen Seite gegen den Kunst finanzierenden “Neoliberalismus” zu wettern und auf der anderen Seite Gelder von der Öffentlichen Hand zu fordern, macht die Kritiker-Anliegen auch keinesfalls glaubwürdiger.

Und wer -vollkommen zu Recht- für sich, sein Gedankengut, seine Meinung Toleranz und Freiheit einfordert, sollte als Demokrat (und ein uneingeschränktes Bekenntnis zur Demokratie fordere ich einfach ein) diese auch jedem anderen zugestehen, gemäss dem (vielleicht fälschlich) Voltaire zugeschriebenen Zitat: Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst”. Das ist echte Meinungs- und auch Pressefreiheit, wie sie die Demokratie erfordert. Und für diese sollten vor allem Freie Medien kompromisslos einstehen.


Donnerstag, 14. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

15.10.: Tag der Freien Medien

Der 15. Oktober steht in Wien ganz im Zeichen der Freien Medien. Der Österreichische Medienverband lädt hierzu ins Museumsquartier ein. Neben den Präsentationen der Freien Medien, die das hautnahe Erleben des Medienalltags möglich machen, taucht der Medienverband in der Podiumsdiskussion in die Herausforderungen, Möglichkeiten und Gefahren des Medienumbruchs ein. Medienstaatssekretär Josef Ostermayer (SPÖ), Martin Blumenau (Fm4), Peter Krotky (Die Presse), und Michaela Wein (mokant.at) werden unter der Leitung von Corinna Milborn (News) die Veränderungen der Medienbranche und ihre Herausforderungen diskutieren. Freier Eintritt mit Voranmeldung (office@medienverband.at), 3 Euro Eintritt ohne Voranmeldung.

“Der Tag der Freien Medien ermöglicht es den Freien Medien in Österreich, ihr Schaffen und ihre Anliegen einem breiten Publikum zu präsentieren”, erklärt Martin Aschauer, Präsident des Österreichischen Medienverbandes. “Gleichzeitig soll damit auf die teils prekäre Situation innerhalb der Freien Medienszene aufmerksam gemacht und Probleme zur Sprache gebracht werden”, so Aschauer. “Freie Medienprojekte sind meist auf Ehrenamtlichkeit ihrer MitarbeiterInnen angewiesen. Finanzielle Sorgen und keinerlei rechtliche Absicherung gehören zu ihrem Alltag. Diese Missstände aufzuzeigen und gegenzusteuern, ist unser Ziel”, erklärt Aschauer.

Ort: Quartier für digitale Kultur (QDK), Museumsplatz 1, 1070 Wien

Programm:
15:30h: Medienworkshop für Freie Medien. Digitalks erklärt digitale Medien in verständlicher Sprache

17:00h: Eröffnung der Medienmesse – Medienvielfalt erleben. Infostände der Freien Medien Österreichs

19:00h: Freie Medien on stage: Ausgewählte Medien präsentieren ihre Arbeit und Schwerpunkte am Podium

20:00h: Podiumsdiskussion zur Stellung der Freien Medien in Österreich – “ProduzentInnen brauchen keine Sender”. Mit: Peter Krotky (DiePresse.com), Michael Ostermayer (Medienstaatssekretär), Martin Blumenau (Fm4), Michaela Wein (mokant.at). Moderiert von Corinna Milborn (News)
Weitere Informationen gibts online.

Freitag, 1. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

Lange Nacht der Museen 2010 – Musik-Highlights

Wien Heldenplatz
Foto: ORF, Hans Leiter

Auch dieses Jahr laden zahlreiche Aussteller und Sammlungen in Wien zur langen Nacht der Museen. Am Samstag, 2.10. – von 18.00 bis 1.00 Uhr Früh – öffnen sich die Pforten von insgesamt 107 Museen und Kultureinrichtungen in Wien (und insgesamt 680 in ganz Österreich).  Treffpunkt ist der Heldenplatz. Das Ticket für alle Museen inklusive Shuttlebusse kostet 13 Euro (ermässigt 11 Euro) und ist in ganz Österreich gültig. Geboten wird – neben den eigentlichen Schausammlungen – ein umfangreiches Zusatzprogramm mit Musik und Events.

Dieses Jahr steht die Lange Nacht der Museen im Technischen Museum Wien ganz im Zeichen der Musik. Unter fachkundiger Betreuung können sich die Besucher in der neuen Ausstellung “macht musik” künstlerisch betätigen: z.B. Musik produzieren, akustische und elektronische Instrumente spielen, tanzen oder sich im Rockprobenraum austoben.

Gemeinsam mit dem Musiker und Komponisten Max Hoffmann werden mit neuesten elektronischen Instrumenten Gemeinschaftskompositionen erstellt – denn jeder kann sich in der Ausstellung im Komponieren versuchen. Wer lieber zuhört als selbst spielt, für den werden historische Musikautomaten und elektronische Instrumente zum Klingen gebracht.

Im Haus der Musik (1., Seilerstätte 30) beispielsweise spielen Marko Simsa & Safer Six ab 18.00 Uhr für die kleinen Gäste, danach folgen Herbstrock, die Präsentation der neuen CD von Francis International Airport sowie die Elektronik-Band Cluster. Auch im Wien Museum am Karlsplatz wird um 18.00 Uhr eine Kinderführung angeboten. Um 22.30 Uhr präsentiert Direktor Wolfgang Kos Highlights aus der Sammlung des Museums.

Im MUMOK bringen Herbert Gollini und Helmut Wolfguber, Protagonisten der elektronischen Musikszene in Österreich, bringen die Fassadenplatten des MUMOK (Stoned Tones) zum Klingen. Ihre Liveperformance basiert auf einem speziell für das Museumsgebäude entwickelten System, das sich den Klang der Mayener Basaltlavaplatten des Bauwerks zu eigen macht, der beim Anschlag der unterschiedlich großen, an die Fassade montierten Steinplatten entsteht.

Zudem wird rund um den Ring eine Oldtimer-Straßenbahn aus dem Jahr 1929 die Besucher im 15-Minunten-Takt um den Ring kutschieren, während Stadtverkehrsgeschichte hier hautnah erlebt werden kann.

Die Lange Nacht der Mussen findet neben Wien auch in den anderen Bundesländern statt. Auch spezielle kirchliche Einrichtungen laden zum Besuch: Die Diözesanmuseen von Graz, St. Pölten, Eisenstadt und Klagenfurt und das Salzburger Dommuseum sind ebenso eingebunden wie das Museum im Wiener Schottenstift, die Wallfahrtsbasilika Maria Taferl oder das Bibelzentrum am MuseumsQuartier Wien. Alle Infos zu veranstaltenden Museen und öffentlichen Verkehrsmitteln österreichweit sind online abrufbar.

Samstag, 5. November 2005, von Elmar Leimgruber

Willy Astor, das Publikum und der Ernst des Lebens

Wenn Willy Astor ins Ausland fährt, in diesem Fall letzthin nach Wien, da gibts viel zu lachen. Der bayerische Komödiant kam, sah und siegte: Nicht nur, dass er das Publikum zum Leben braucht wie jeder andere Mensch das Wasser, ist aussergewöhnlich: Der Soloabend mit ihm begann um 19.30 Uhr im Wiener Museumsquartier und hörte erst um 23.00 Uhr auf. Selbst in der Pause, in der sich jeder andere Künstler gern ausruht, kam er ins Fojer und gab Autogramme.

Astor ging auch während seiner Show direkt auf das Publikum ein, interviewte bereits zu Beginn einige Leute im Publikum und bezog sich im Laufe des Abend auch immer wieder auf deren Aussagen.

Dieser Mann ist nicht nur ein herausragender und einmaliger Wortakrobat und Komödiant, er ist auch, was noch nicht so bekannt sein dürfte, auch ein ausgezeichneter Komponist von meditativer Instrumentalmusik sowie von ernsten musikalischen Balladen. Auch so konnte das scherzverwöhnte Publikum seinen Willy Astor in Wien erleben.

Schade für jeden, der diesen einmaligen Abend nicht miterleben konnte, noch bedauerlicher, wer bislang nicht mal seinen Namen kannte…

CDs und weitere Werke von Willy Astor mit Hörproben finden Sie hier.