Mit ‘Manner’ getaggte Artikel

Dienstag, 30. November 2010, von Elmar Leimgruber

Männern auf den Zahn gefühlt

Männer und die Zahnpflege…

Männer sind Zahnarzt-Muffel und auch das Zähneputzen nehmen viele nicht sehr ernst. Zahnärztliche Vorsorge scheint für viele Männer ein Fremdwort zu sein. Eine aktuelle Umfrage fand heraus, dass drei von zehn Männern in Deutschland (29,3 %) grundsätzlich nur dann zum Zahnarzt gehen, wenn sie Schmerzen haben. Fast ebenso viele (27,6 %) gaben an, erste Zahnschmerzen sogar erst einmal selbst mit schmerzstillenden Mitteln zu lindern und erst dann einen Mediziner aufzusuchen, wenn die Qualen überhaupt nicht mehr auszuhalten seien.

Frauen sind in dieser Hinsicht wesentlich mutiger und entschlossener: Fast neun von Zehn (87,3 %) gehen der Umfrage zufolge mindestens einmal im Jahr zum Zahnarzt, um ihre Zähne kontrollieren zu lassen. Bei der repräsentativen Umfrage des Gesundheitsmagazins “Apotheken Umschau”, durchgeführt von der GfK Marktforschung Nürnberg, wurden 1.978 Personen ab 14 Jahren befragt, darunter 963 Männer und 1.015 Frauen.

Zähne sind das Aushängeschild eines jeden Menschen. Bei richtiger Pflege können sie bis ins hohe Alter halten. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) putzen sich mindestens vier von fünf Bundesbürgern morgens und abends regelmäßig die Zähne. Immerhin 13 Prozent der Befragten reinigen ihre Beißerchen sogar nach dem Mittagessen. Das klingt zunächst ermutigend, bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass sich morgens fast jeder Siebte und abends sogar jeder Fünfte nicht die Zähne putzt. Dabei sind Männer im Vergleich zu Frauen die größeren “Zahnputzmuffel”: Knapp ein Viertel der Männer putzt sich abends nicht die Zähne.

Vergessen ist menschlich – dieses Sprichwort trifft leider bei vielen auch auf das Zähneputzen zu. Laut der Forsa-Umfrage vergisst mindestens jeder Vierte in Deutschland mehrmals im Monat, sich die Zähne zu putzen. Als die häufigsten Gründe dafür gaben die Befragten an:

- man war zu müde (29 Prozent)
- man hat es einfach vergessen (23 Prozent)
- man hatte keine Zeit (22 Prozent)

Generell kam die Forsa-Umfrage zu dem Ergebnis: Menschen, die mit ihrer Mundgesundheit zufrieden sind und auf das Aussehen ihrer Zähne achten, pflegen ihre Zähne wesentlich sorgfältiger. Sie vergessen im Vergleich zum Rest der Befragten seltener, sich die Zähne zu putzen.

Für die bevölkerungsrepräsentative Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa zwischen dem 1. und dem 9. Juli 2009 im Auftrag der TK 1.000 Personen telefonisch befragt.

Ernst Sobotta, Zahnarzt am TK-Ärztezentrum rät: “Die Zähne sollte man sich morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen mindestens drei Minuten lang putzen. Auch nach dem Mittagessen sollten die Zähne gereinigt oder zumindest der Mund gespült werden, um die Speisereste zu entfernen. Schafft man das nicht, tut es ausnahmsweise auch ein zuckerfreies Zahnpflegekaugummi.”

Doch auch wer sich vorbildlich nach jedem Essen die Zähne putzt, macht noch nicht alles richtig. Der Spruch “Nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen” gilt heute nur noch bedingt. “Wer säurehaltige Getränke sowie Speisen zu sich genommen hat, sollte mindestens eine halbe Stunde warten; vorher schädigt er mit der Bewegung der Zahnbürste den durch die Säure aufgeweichten Zahnschmelz”, so der Zahnarzt.

Sonntag, 28. November 2010, von Elmar Leimgruber

Über gesunde und moralische Nikolos

Der Sieger-Nikolo von EZA
Foto: © Greenpeace/Georg Mayer

Nur zwei von 23 Nikolaus-Hohlfiguren sind bei Ökologie, Tierschutz und sozialen Aspekten uneingeschränkt empfehlenswert. Die anderen schneiden bei einem oder mehreren Kriterien mit “Kritisch” oder “Ungenügend” ab.  Zu diesem Ergebnis kommt der Greenpeace-Online-Ratgeber marktcheck.at. Greenpeace stellt demnach Schoko-Nikolaus-Herstellern die Rute ins Fenster.

Alle konventionellen Nikolos aus Milchschokolade enthalten Milchpulver von Kühen, die Gentech-Futter gefressen haben, behauptet Greenpeace. Zudem stammten die Kühe, von denen das Milchpulver kommt, häufig aus Massentierhaltung und der in den Nikolos enthalte Kakao werde unter unfairen Bedingungen hergestellt, weshalb solche Schoko-Nikolos bei Tierschutz und bei sozialen Aspekten nur ein “Ungenügend” erzielen, so Greenpeace.

“Bei der Recherche der Produkte versuchen wir von den Schokoladeproduzenten immer Informationen zur Herstellung und über die Zutaten zu erhalten. Viele Firmen reagieren entweder gar nicht oder wissen nicht einmal, wo ihre Zutaten herkommen und wie diese hergestellt werden”, kritisiert Greenpeace-Konsumentensprecherin Claudia Sprinz.

“Die meisten der für die verschiedenen Marken verantwortlichen Firmen kennen das Problem schon lange. Kein einziges Unternehmen hat bisher die Schokoladeprodukte auf gentechnikfreies Milchpulver umgestellt. Sie ignorieren also bereits seit Jahren die Bedürfnisse der österreichischen Konsumenten und Konsumentinnen”, ärgert sich Claudia Sprinz. Dabei lehnten neunzig Prozent der Österreicher und Österreicherinnen Gentechnik in Lebensmitteln jedoch strikt ab, weshalb fast die gesamte österreichische Trinkmilch mittlerweile gentechnikfrei sei.

“Für das Nikolaus-Sackerl empfehlen wir daher aus all diesen Gründen nur den EZA Bio Nikolo und den EZA Bio Weihnachtsmann. Beide schneiden bei Ökologie und Tierschutz ‘Gut’ und bei sozialen Aspekten mit ‘Hervorragend’ ab”, empfiehlt Sprinz den Konsumenten und Konsumentinnen abschließend.

Im Friedel Weihnachtsmann, im Hauswirth Nikolo, im Hosta Choco Nippon Weihnachtsmann und im Riegelein Schoko-Nikolo ist der problematische Emulgator E 476 also Polyglycerin-Polyricinoleat enthalten. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Substanz bei Tierversuchen in höheren Dosen zu Nieren- und Lebervergrößerungen geführt hat. Die erlaubte tägliche Höchstmenge kann beim Genuss von Schokolade leicht erreicht – und bei Kindern gar überschritten werden. “In der Nikolaus-Schokolade anderer Hersteller ist dieser
Zusatzstoff nicht enthalten. Man sieht also, dass er leicht durch harmlose Zutaten ersetzt werden kann. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum manche Firmen diese problematischen Zutaten immer noch verarbeiten”, sagt Sprinz.

Bei einigen Nikolos besteht zudem der Verdacht, dass es sich beim eingesetzten pflanzlichen Fett um Palmöl handelt. Es stammt zumeist aus Indonesien, wo großflächig Urwälder gerodet werden, nur um Palmöl-Plantagen anzulegen. Durch den Verlust der Urwälder geht auch der Lebensraum der bedrohten Orang-Utans verloren.

Untersucht wurden Schoko-Nikolos der Marken After Eight, Confiserie de Fries, EZA, Favorina, Ferrero, Friedel, Hauswirth, Heindl, Hosta, Lindt, Manner, Milka, Moser Roth, Nestlé, Riegelein, Rosengarten, Suchard und Vantastic Foods.

Samstag, 23. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

EU: Ein Drittel der Männer lebt bei den Eltern

In der EU27 lebten im Jahr 2008 20% der Frauen und 32% der Männer im Alter von 25 bis 34 Jahren noch mit mindestens einem ihrer Elternteile zusammen. Von diesen jungen Frauen und Männern, die noch zu Hause lebten, waren jedoch nur 13% noch in Ausbildung. Dies geht aus einem Bericht von Eurostat, dem Statistikamt der Europäischen Union (EU) hervor.

Demnach war für die Altersgruppe der 18 bis 24-jährigen der Anteil derjenigen, die bei ihren Eltern leben, erwartungsgemäß viel höher und lag bei 71% für Frauen und 82% für Männer. In dieser Altersgruppe der jungen Frauen und Männer, die im Elternhaus leben, lag der Anteil derjenigen, die sich in der Ausbildung befinden, bei 55%. Von den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 34 Jahren lebten 48% der Frauen und 36% der Männer in einer eheähnlichen Lebensgemeinschaft.

In Deutschland leben übrigens 70,8 von 100 Frauen und 83,5 von 100 Männern zwischen 18 und 24 Jahren noch bei den Eltern, zwischen 25 und 34 Jahren immer noch 9,2 % Frauen und 18,7 % Männer. In Österreich sind es 66,4 % Frauen und 75,6 % Männer unter 25 Jahren sowie 14,7% Frauen und 30,7 % Männer unter 34, die nach wie vor bei zumindest einem Elternteil wohnen. Und in Italien, wo das “Hotel Mama” ganz besonders bekannt ist, liegen die Prozentsätze bei 82,5 und 91,8 sowie 32,7 und 47,7 Prozent.

Sowohl für Männer als auch für Frauen wurden im Jahr 2008 die höchsten Anteile von jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren, die im Elternhaus leben, in Slowenien und Malta (je 93% für Frauen und 97% für Männer) sowie in der Slowakei (90% und 96%) verzeichnet und die niedrigsten Anteile in Dänemark (27% und 40%), Finnland (32% und 53%) und Schweden (37% und 47%).

Bei den 25 bis 34-jährigen Frauen hatte die Slowakei (42%) den größten Anteil derjenigen, die bei ihren Eltern leben, gefolgt von Slowenien (38%) und Griechenland (36%), während Dänemark (1%), Finnland und Schweden (je 2%) die niedrigsten Anteile aufwiesen. Für Männer derselben Altergruppe verzeichneten Bulgarien (61%), Slowenien (60%), Griechenland und die Slowakei (je 56%) die höchsten Anteile und Dänemark (3%), Schweden (4%) und Finnland (8%) die niedrigsten.

Der höchste Anteil von jungen Erwachsenen, die in einer eheähnlichen Lebensgemeinschaft leben, ist in in Finnland, Schweden, Rumänien und Frankreich gegeben. In allen Mitgliedsstaaten waren die Anteile von Frauen in der Altersgruppe der 18 bis 34-jährigen, die in einer eheähnlichen Lebensgemeinschaft leben, höher als die der Männer, da Frauen im Durchschnitt früher heiraten oder mit einem Partner zusammenziehen als Männer.

Die höchsten Anteile von Frauen und Männern im Alter von 18 bis 34 Jahren, die in einer eheähnlichen Lebensgemeinschaft lebten, wurden im Jahr 2008 in Finnland (63% für Frauen and 51% für Männer), Schweden (61% und 48%), Rumänien (57% und 42%) und Frankreich (55% und 45%) verzeichnet und die niedrigsten Anteile für Frauen in Irland (34%), Slowenien, Malta und der Slowakei (alle 37%) und für Männer in Griechenland (21%), Slowenien (22%) und Italien (25%).

Dienstag, 14. September 2010, von Elmar Leimgruber

Alles über die Ernährungsgewohnheiten der Südtiroler

So frühstücken die Südtiroler
Grafik: ASTAT

Über 72% der Südtiroler und Südtirolerinnen beginnen den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück. Dies geht aus der Mehrzweckerhebung der Haushalte 2010 hervor, welche vom Südtiroler Landesinstitut für Statistik, Astat für das das italienische Statistikamt Istat durchgeführt wird. Das Mittagessen ist demnach für drei Viertel der Bevölkerung die Hauptmahlzeit und wird sowohl in den Städten als auch in den Dörfern vorwiegend zu Hause eingenommen. Die Ernährung der Südtiroler Bevölkerung besteht hauptsächlich aus kohlenhydratreichen Speisen wie Brot, Nudeln und Reis. 75,3% der Bevölkerung essen davon mindestens einmal am Tag.

Die Ergebnisse im Detail:

Der Grossteil der frühstückenden Südtirolerinnen und Südtiroler (siehe Grafik) trinkt vor allem Tee, Kaffee oder Milch und isst auch etwas. 14,1% trinken etwas, aber essen nichts, während 6,1% frühstücken, indem sie Jogurt, Getreide oder Fruchtsäfte zu sich nehmen oder nur Kekse, Zwieback, Brot und Ähnliches essen, aber ohne etwas zu trinken.

74,8% der Bevölkerung in Südtirol im Alter von 3 Jahren und mehr (2003 waren es noch 84,0%) messen dem Mittagessen eine hohe Bedeutung bei, während 16,8% (2003: 9,9%) das Abendessen als Hauptmahlzeit des Tages betrachten. Letzteres trifft vor allem auf Studierende (25,5%) und erwerbstätige Personen (20,8%) zu. Für 79,4% der deutschsprachigen (2003 waren es noch 90,3%), aber lediglich 66,2% der italienischsprachigen Bevölkerung (2003: 70,3%) stellt das Mittagessen die Hauptmahlzeit dar, während das Abendessen bei 12,7% der deutschsprachigen (2003: 5,3%) und bei 24,4% der italienischsprachigen Südtiroler (2003: 19,9%) als Hauptmahlzeit gilt.

Das essen die Südtiroler am liebsten
Grafik: ASTAT

Die Ernährung der Südtiroler Bevölkerung besteht vorwiegend aus kohlenhydratreichen Speisen wie Brot, Nudeln und Reis (siehe Grafik). 75,3% essen davon mindestens einmal am Tag. Weißes Fleisch wird von 53,0% und rotes von 44,7% mindestens ein paar Mal in der Woche gegessen. Hoch ist auch die Anzahl derer, die Wurstwaren konsumieren: 14,3% mindestens einmal am Tag und 49,5% ein paar Mal in der Woche. Käse und Milchprodukte werden von 86,9% der Bevölkerung mindestens ein paar Mal in der Woche konsumiert. Eier werden von 51,2% mindestens ein paar Mal und von 42,8% weniger als einmal in der Woche gegessen.

Auf Schweinefleisch verzichten 20,4% der Südtiroler gänzlich, 48,6% essen es weniger als einmal pro Woche. 15,0% der Südtiroler schließen außerdem Milch und 12,8% Fisch von ihrem Speiseplan aus. Salzgebäck wie Kartoffelchips, Popcorn, Gesalzenes und Oliven werden nur von 15,2% der Südtiroler zumindest ein paar Mal in der Woche gegessen. Ungefähr 85% essen nie davon bzw. weniger als einmal wöchentlich; mit steigendem Alter nimmt der Konsum ab. Auch Hülsenfrüchte (getrocknet oder in Dosen) werden relativ selten gegessen: 21,3% essen sie mindestens ein paar Mal in der Woche.

Gemüse wird von mehr als der Hälfte mindestens einmal am Tag konsumiert, wobei rohes oder gekochtes Blattgemüse bevorzugt wird. Zwei von drei Südtirolern (65,1%) essen täglich Obst, einer von vieren (23,5%) sogar öfter als einmal am Tag. Kartoffeln werden von über drei Vierteln der Befragten mindestens ein paar Mal in der Woche verzehrt. Nur 22,9% essen sie nie oder weniger als einmal in der Woche.
Süßspeisen wie Torten, Brioches, Eis usw. hingegen gönnt sich etwa die Hälfte der Südtiroler mindestens ein paar Mal in der Woche. Auch hier nimmt der Verzehr mit zunehmendem Alter ab. Die größten Konsumenten sind Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren.

64,0% der Südtiroler achten auf eine salzarme Ernährung: 40,8% haben schon immer darauf geachtet, 23,2% haben mit der Zeit die Menge reduziert. Es sind mehr Frauen, welche beim Verzehr von gesalzenen Speisen vorsichtig sind und auch mit steigendem Alter scheinen die Südtiroler und Südtirolerinnen gesundheitsbewusster zu leben.

An der ASTAT-Erhebung 2010 haben 584 Haushalte teilgenommen, das entspricht 1.426 Haushaltsmitgliedern mit Wohnort in insgesamt 23 Südtiroler Gemeinden.

Donnerstag, 8. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

2.145 der insgesamt 11.343 Südtiroler Studenten pauken in Südtirol

Südtiroler Studierende in Österreich und Italien seit 1987
Grafik: ASTAT

Im Studienjahr 2008/09 waren insgesamt 11.343 Südtiroler an Universitäten inskribiert: 5.167 (davon 753 Erstimmatrikulierte) an österreichischen und 6.176 (davon 1.328 Erstimmatrikulierte) an italienischen Universitäten eingeschrieben. 1.752 Südtiroler Studenten haben im Studienjahr 2007/08 bzw. im Kalenderjahr 2008 ihr Universitätsstudium abgeschlossen. Dies teilt der Südtiroler Landesinstitut für Statistik (ASTAT) mit, das in den aktuellen Daten jene Südtiroler, die ausserhalb Österreichs, Südtirols und Italiens studieren, nicht listet.

Die Eintrittsquote in die Universität zeigt an, dass sich 63,2 je 100 Südtiroler Oberschulabsolventen des vorhergehenden Schuljahres entschieden haben, mit dem Lernen fortzufahren, und sich im Berichtsjahr 2008/09 an einer Universität eingeschrieben haben. 67 von 100 Oberschulabsolventinnen des Vorjahres entschieden sich für ein Universitätsstudium, während von ihren männlichen Kollegen nur 58 je 100 waren.

2.145 Südtiroler studieren direkt in ihrem Land; dies entspricht einem Anteil von 34,7% jener Studenten, die nicht an einer österreichischen Universität inskribiert sind: 25,7% besuchten die dreisprachige (deutsch, italienisch, englisch) Freie Universität Bozen mit ihren Fakultäten: Informatik, Wirtschaftswissenschaften, Bildungswissenschaften, Design und Künste sowie Naturwissenschaften und Technik und 9,1% die Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe “Claudiana”. Zählt man hierzu auch noch die Studenten der Philosophisch Theologischen Hochschule in Brixen (3,3%) und jene der Universität Trient (22,5%) hinzu, ergibt dies 60,6% der Südtiroler Hochschüler, die in der Region Trentino-Südtirol studieren.

Die beliebtesten italienischen Universitäten außerhalb der Region Trentino-Südtirol sind jene von Verona (7,7%), Bologna (7,2%), Padua (5,9%) und Mailand (5,6%). Unter den verschiedenen österreichischen Universitätsstädten fällt die erste Wahl der Südtiroler Studierenden auf Innsbruck, wo 67,1% der in Österreich studierenden Südtiroler eingeschrieben sind; es folgen Wien (23,9%), Graz (6,0%) und Salzburg (2,3%).

Im Wintersemester 2008/09 haben 32,5% der Südtiroler Studierenden an österreichischen Universitäten eine geisteswissenschaftliche Studienrichtung gewählt. 18,2% waren hingegen in eine sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Studienrichtung eingeschrieben, 17,7% in eine naturwissenschaftliche und 16,6% in eine technische. Die an italienischen Universitäten eingeschriebenen Südtiroler Studenten wählten zu 35,% einen geisteswissenschaftlichen Studiengang; 16,5% entschieden sich für eine wirtschaftswissenschaftliche, 12,5% für eine medizinische, 8,9% für eine rechtswissenschaftliche, 8,0% für eine naturwissenschaftliche und 7,5% für eine technische Studienrichtung.

Im Studienjahr 2007/08 haben laut ASTAT 605 Südtiroler Studenten (268 Männer und 337 Frauen) ihr Studium in Österreich abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Absolventen um 1,5% gestiegen. Die meisten Studenten (69,4%) erlangten ihren Studientitel an der Universität Innsbruck, 21,5% in Wien. Im selben Jahr schlossen 1.147 Südtiroler Studenten (734 Frauen und 413 Männer) an den italienischen Universitäten ihr Studium ab, was einem Rückgang von 4,2% gegenüber dem vorhergehenden Jahr entspricht.

Die vollständige ASTAT-Studenten-Statatistik inklusive Grafiken ist hier downloadbar.

Montag, 21. Juni 2010, von Elmar Leimgruber

Justizministerin: Auch Scheidungs-Kinder haben Recht auf beide Eltern (Info und Kommentar)

Justizministerin Claudia Bandion-Ortner
Foto: Curt Themessl (obs)

Mit klaren Worten hat die österreichische Justizministerin Claudia Bandion-Ortner (ÖVP) im Vorfeld der parlamentarischen Enquete zu familienrechtlichen Fragen Stellung bezogen: Man müsse sich mal die Mühe machen, das Thema aus Sicht des Kindes zu beurteilen: Hier komme die automatische Fortführung der gemeinsamen Obsorge nach einer Scheidung der Beibehaltung eines natürlichen Zustandes gleich.

“Nicht die Mutter oder der Vater haben ein Recht auf ihr Kind, sondern das Kind hat ein natürliches Recht auf beide Elternteile,” betonte Bandion-Ortner. Natürlich sei bei – physischer oder psychischer – Gefährdung des Kindes die gemeinsame Obsorge zu beenden, aber es störe sie, “dass in der Frage der gemeinsamen Obsorge nach einer Scheidung immer von Zwang die Rede ist,” erläuterte die Ministerin ihren Standpunkt.

Es könne kein Zufall sein, “dass die Berufsgruppe der Familienrichter, die tagtäglich mit dieser Thematik beschäftigt ist, die automatische gemeinsame Obsorge als sinnvoll bezeichnet.” Unterschiedliche Studien belegten zudem, dass die gemeinsame Obsorge bei den betroffenen Elternteilen eine hohe Zufriedenheitsrate mit sich bringt: Und auch der von Familienstaatssekretärin Christine Marek (ÖVP) kürzlich präsentierte Familienbericht halte dies eindeutig fest, so Bandion-Ortner.

Der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) hat bereits angekündigt, den Vorschlag der Justizministerin, eine automatische gemeinsame Obsorge bei Scheidungskindern einzuführen, zu unterstützen. Dies wäre eine Erleichterung für alle, so der KFÖ.

Die Parlamentarische Enquete mit dem Titel “Konflikten konstruktiv begegnen – Aktuelle Herausforderungen im Familienrecht (Obsorge und Unterhalt)” ist für Donnerstag, den 24. Juni 2010, in der Zeit von 9.00 bis 17.30 anberaumt. Organisatorisch wird sich die Diskussion in drei Themenbereiche gliedern: Obsorgeregelungen und elterliche Verantwortung für eheliche Kinder nach der Scheidung sowie für uneheliche Kinder; Besuchsrechts- und Obsorgeverfahren – Rahmenbedingungen für familienrechtliche Verfahren (Maßnahmen zur Deeskalation in familienrechtlichen Verfahren, Möglichkeiten zur Beschleunigung insbesondere von Obsorge- und Besuchsverfahren); Weiterentwicklung des Unterhaltsvorschussrechts. Die Enquete ist für Medienvertreter und die Öffentlichkeit zugänglich. Ein entsprechender Antrag aller fünf Parlamentsparteien passierte kürzlich einstimmig den Hauptausschuss des Parlaments.

In Zeiten, in denen die Rechte von Frauen -vielfach zu Recht- eingefordert werden, ist es Zeit, auch das Recht der Kinder auf beide Eltern zu unterstreichen. Die aktuelle Initiative von Justizministerin Bandion-Ortner ist daher -als erster Schritt in die richtige Richtung- sehr zu begrüssen. Wünschenswert wäre allerdings auch, -und dies allen möglichen Puh-Rufen zum Trotz- dass das Scheidungsrecht grundsätzlich einer Generalreform unterzogen wird: In Zeiten der eingeforderten Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau muss endlich auch die Rolle des Mannes aufgewertet werden: es ist unerträglich und unzumutbar, dass nach geltender Praxis ein geschiedener Mann von seiner Ex meist zwar finanziell voll abgesahnt wird wird, aber andererseits leider zu oft zum Bettler degradiert wird, ganz auf deren Wohlwollen angewiesen ist oder gar vor Gericht gehen muss, wenn er sich um (auch) sein Kind kümmern möchte. Hier muss sich -zugunsten der Väter und zugleich auch der Kinder- dringend was ändern.

Donnerstag, 11. März 2010, von Elmar Leimgruber

Jeder zweite 11-19-Jährige Südtiroler trinkt Alkohol

Jeder sechste Südtiroler (16 Prozent) zwischen 11 und 13 Jahren hat bereits Alkohol konsumiert, in der Altersspanne zwischen 11 und 19 Jahren sind es mit 49,6 Prozent knapp die Hälfte. Dies geht aus einer Mehrzweckerhebung der Haushalte 2009 des Italienischen Statistikamtes (ISTAT) hervor. Die Ergebnisse, auf Südtirol bezogen, hat nun das Südtiroler Statistikamt (ASTAT) bekanntgegeben.

Demnach sind die 20-29-Jährigen Spitzenreiter beim Alkoholkonsum (45,2 Prozent) , gefolgt von den 30-39-Jährigen mit 20 Prozent und von den den 11-19-Jährigen mit 15,8 Prozent. Ein Fünftel/Sechstel (17,2 Prozent) aller Südtiroler trinkt an einem einzigen Abend mehr als sechs Gläser alkoholische Getränke, wobei vor allem Männer auch zu Alkohol ausserhalb der Mahlzeiten greifen.

2,0% der Befragten geben an, täglich Wein oder andere alkoholische Getränke außerhalb der Mahlzeiten zu trinken. 10,1% tun dies ein paar Mal in der Woche, 38,3% seltener und 49,6% nie. Männer konsumieren häufiger als Frauen alkoholische Getränke außerhalb der Mahlzeiten: Laut ASTAT trinken 61 Prozent der Südtiroler Frauen nie bzw. 33,4 Prozent selten Alkohol, während diese Zahlen bei den Männern bei 37,8 Prozent (nie) und bei 43,4 Prozent (selten) liegen. Täglich zum Glas greifen laut dieser Statistik 0,1 Prozent der Südtiroler Frauen und 3,9 Prozent der Männer.

Was mich hier gewaltig stört: und dies sollte vor allem Politikern und Eltern zu denken geben: Wie kommen bereits 11-13-Jährige zu Alkoholkonsum?

Verbote bringen meines Erachtens -gerade in diesem Alter- wenig bis nichts. Hier ist das Vorbild der Erwachsenen gefragt: Es darf nicht der Eindruck erweckt werden, dass es ein Zeichen von Erwachsensein und Reife ist, Alkohol zu trinken und erst recht nicht, dass Alkohol in oder cool wäre oder gar Probleme lösen könnte.

Auch in Südtirol ist das Betrunkensein gesellschaftsfähig und wird meistens toleriert, sogar, wenn es sich bei den Betroffenen offensichtlich um Alkoholkranke oder gar um Kinder handelt. Da muss sich einfach was ändern: Nicht durch persönliche Verbote, sondern durch authentische Vorbilder und überzeugende Argumente: Alkoholismus ist eine schwere unheilbare Krankheit, die lebenslang bleibt, was vielen offenbar nicht bewusst ist. Und da tragen wir Erwachsene eben eine grosse Verantwortung Kindern und Jugendlichen gegenüber.

Auch, wenn Alkohol -mässig genossen- grundsätzlich nicht schädlich ist: Alles mit Mass und Ziel und keinesfalls zu früh und und viel und zu oft.

Montag, 8. März 2010, von Elmar Leimgruber

Die gute Nachricht zum Weltfrauentag: Frauen überleben Männer

Jetzt haben wir es also schwarz auf weiss: Frauen (über)leben länger: Eine gute Nachricht zum heutigen Weltfrauentag, verbunden mit besten Wünschen meinerseits für alle Frauen weltweit.

Im Jahr 2030 wird über ein Viertel aller Frauen 65 oder älter sein. Dies geht aus den aktuellen Daten des europäischen Statistikamtes (eurostat) hervor:

Derzeit sterben Männer in der EU27 demnach durchschnittlich mit 76 Jahren, während Frauen über 82 Jahre erreichen. Die höchste Lebenserwartung in Europa haben derzeit Frauen aus Frankreich, gefolgt von jenen aus der Schweiz, aus Spanien und Italien sowie Männer aus der Schweiz, gefolgt von jenen aus Schweden, Italien und Zypern. Frauen in Bulgarien und Rumänien sowie Männer aus Litauen und Lettland leben am wenigsten lang.

Die steigende Lebenserwartung für das Jahr 2030 wird laut eurostat durch einen Anstieg des Anteils von Frauen im Alter von 65 Jahren und älter widergespiegelt: Im Jahr 2008 war ein Fünftel (19%) aller Frauen in der EU27 65 Jahre oder älter, während für das Jahr 2030 ein Anstieg dieses Anteils auf ein Viertel (26%) erwartet wird.

Für das Jahr 2030 wird ein durchschnittliches Todesalter für Männer auf 80 Jahre und für Frauen auf über 85 Jahre prognostiziert. Für das Jahr 2030 wird also in der EU27 ein Anstieg der Lebenserwartung bei Geburt auf 85,3 Jahre für Frauen und 80,0 Jahre für Männer erwartet, ein Unterschied von 5,3 Jahren. Es wird zudem angenommen, dass sich die Unterschiede zwischen Frauen und Männern verringern werden, von ungefähr drei Jahren in Zypern bis zu etwa neun Jahren in Litauen, Estland und Lettland.

Demnach lag im Jahr 2008 die Lebenserwartung von Frauen bei 77,0 Jahren in Bulgarien und 84,9 Jahren in Frankreich (2007) und sie war in allen Mitgliedstaaten höher als für Männer. Die größten Unterschiede der Lebenserwartung für Männer und Frauen, von etwa elf Jahren, im Jahr 2008 gab es in Litauen (77,6 Jahre für Frauen und 66,3 Jahre für Männer), Estland (79,5 and 68,7) und Lettland (77,8 and 67,0) und die geringsten, von etwa vier Jahren, in den Niederlanden (82,5 und 78,4), Schweden (83,3 und 79,2) und dem Vereinigten Königreich (81,8 und 77,6 im Jahr 2007). Im Durchschnitt lag im Jahr 2007 in der EU27 die Lebenserwartung bei Geburt bei 82,2 Jahren für Frauen und 76,1 Jahren für Männer, dies entspricht einem Unterschied von 6,1 Jahren.

Samstag, 23. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Seid mir gegrüsst und geehrt, grosse weibliche und männliche Söhne der Heimat!

Mal abgesehen davon, dass man nicht gleich mit Klage drohen muss, wenn man seine Rechte verletzt sieht:

Ja ich finde, dass Autoren (und wenn sie schon verstorben sind, auch ihre Rechtenachfolger ) die Möglichkeit haben müssen, darauf zu bestehen, dass der Text so bleibt, wie er geschrieben wurde.

Und abgesehen davon, dass Mozart (oder war es doch wer anderer?), von dem die Melodie der österreichischen Bundeshymne stammt, nicht im 20., sondern schon vor Jahrhunderten verstorben ist (und wer weiss, vielleicht würde er sie heute wirklich ganz anders komponieren): Gegen musikalische Neuarrangements spricht überhaupt nichts (und noch lebende Komponisten schneiden sogar noch finanziell mit: bei genehmigten Arrangements: 75% und bei ungenehmigten erhalten sie sogar 100 Prozent der Tantiemen). Texte hingegen verfälschen zu leicht die Intentionen von Autoren: Daher muss Literatur auch so bleiben, wie sie ist.

Der Text der österreichischen Bundeshymne wurde 1947, also Mitte des 20. Jahrhunderts geschrieben, also zu einem Zeitpunkt, wo es bereits zahlreiche bedeutende Frauen (z.B. Bertha von Suttner, die Kaiserinnen Elisabeth und Maria Theresia, Marie von Ebner-Eschenbach;) also “Töchter” gab, die auch durch diese Hymne geehrt werden sollten und wurden und werden.

Ich unterstelle es niemanden, aber der Verdacht liegt nahe, dass solche Aussagen einem Minderwertigkeitsgefühl (das Geschlecht jenes Menschen, der Grosses vollbringt, ist doch sowas von egal: er ist Mensch) entspringen, wenn man behauptet, sich als Frau nicht angesprochen oder geehrt zu fühlen, wenn in der Hymne von der “Heimat grosser Söhne” die Rede ist. Alle grossen Frauen in der Geschichte prägten ihre Zeit nachhaltig und wussten auch oft über ihre grosse Bedeutung als Söhne ihrer Heimat Bescheid, obwohl sie vielleicht manchmal zu ihren Lebzeiten zu wenig beachtet wurden.

Und das sage ich, obwohl ich schon zu oft die Erfahrung gemacht habe, dass viele Menschen nicht in der Lage sind, über dieses Thema sachlich (es hat aber auch nicht im Geringsten was mit Gleichberechtigung oder gar Geringschätzung zu tun) diskutieren, sondern sehr empfindlich auf dieses eigentlich rationale Thema reagieren. Leider.

Mich erinnert diese ganze derzeitige Situation an jahrelange Diskussionen innerhalb der katholischen Kirche, wo nach zahlreichen Interventionen sogar biblische Texte, die selbstverständlich immer schon sowohl an männliche als auch weibliche Brüder gerichtet waren, plötzlich Brüder und Schwestern als ausdrücklich genannte (und damit gedoppelte) Adressaten hatten. Wenn jemand die klassische Ansprache nicht versteht und sich psychologisch akzeptierter fühlt, weil es mittlerweile halt schon anders üblich ist: bitte, mir solls recht sein: notwendig ist es keinesfalls.

Aber jetzt geht die selbe unsinnige Diskussion im Zusammenhang mit der Bundeshymne schon wieder los, natürlich losgetreten von der streitbaren Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) und unterstützt durch ihre Kollegin Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (ebenfalls SPÖ), die den Text der Bundeshymne sogar grundsätzlich textlich abändern möchte. Echt kurios in diesem Zusammenhang: Auch ÖVP-Familienministerin Maria Rauch-Kallat wollte vor 5 Jahren, als sie noch in Amt und Würden war, diese Textzeile abändern lassen. Aber aus Respekt vor literarischen Texten sollte man diese niemals abändern.

Dabei gehört Christina Stürmer zweifelsohne -zumindest in der Gegenwart- zu den grossen Söhnen der Heimat. Dennoch, und das muss ich an dieser Stelle ebenfalls kritisieren: in einer Ehrung der Grossen des Landes historische (und über teils Jahrhunderte geehrte) Persönlichkeiten wie Siegmund Freud, Wolfgang Amadeus Mozart auch aktuelle Persönlichkeiten wie z.B. Christl, Didi Constantini und Brigitte Ederer reinzunehmen (die rein subjektiv ausgewählt wurden und vielleicht mal in die Geschichte Österreichs eingehen werden oder auch nicht): also auch das geht nicht. Und ich wundere mich darüber, dass das vor mir noch niemand kritisiert hat.

Wie minderwertig und unterdrückt muss man sich doch selbst als Ministerin fühlen, wenn man ein Problem damit hat, bedeutende Frauen der österreichischen Geschichte genauso als grosse Söhne der Heimat zu sehen wie ihre männlichen Kollegen: Gerade die Bezeichnung Söhne macht keinen Unterschied, ob eine Frau oder ein Mann Grossartiges geleistet hat: Und genau das ist meines Erachtens das einzig Sinnvolle.

Dasselbe trifft auch auf die biblische Ansprache “Brüder” zu: sie gilt für Männer und Frauen gleichermassen: sowohl was die Lehre betrifft als auch die Gebote. Und sonderbarerweise verlangt da auch niemand, dass beispielsweise das Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau auch ergänzt wird durch: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Mann: Es ist eben selbstverständlich, dass allgemein alles (wenn nicht ausdrücklich anders angegeben) für Männer und für Frauen in gleicher Weise gilt.

Die ganze Diskussion derzeit ist mühsam , langweilig und überflüssig: Mal abgesehen davon, dass die Textautorin der Bundeshymne ja selbst eine (sicher sogar sehr selbstbewusste) Frau (Paula von Preradović) war und sich wohl auch als literarischer Sohn ihrer Heimat gesehen hat (sonst hätte sie diesen Text wohl nicht so geschrieben):

Fehlt nur noch, dass morgen noch wer fordert, dass weil der Mensch ja auch einen männlichen Artikel hat, das Wort Mensch durch Menschin oder so was Ähnliches ergänzt wird, weil da könnten sich ja eventuell gewisse Frauen ja auch nicht angesprochen oder ernstgenommen fühlen. Warum muss man alles komplizierter machen als es ist?

Wenn wir alle gleich sind als Menschen in unserem Denken und Bewusstsein, Männer wie Frauen, wie Kinder (natürlich auch weiblich und männlich), ist es am Besten: Dann ist nicht nur jede Differenzierung überflüssig, sondern schadet sogar dem gemeinsamen Anliegen aller, eben Menschen zu sein, unabhängig von ihrem Geschlecht.

Hier ist ein musikalisches Neuarrangement der österreichischen Bundeshymne vom Wiener Musiklabel magnam gloriam zu hören und zu sehen:

Die Melodie rockiger (oder wie auch immer anders als klassisch) zu arrangieren ist also durchaus ok (das hat übrigens Hubert von Goisern mit der alten österreichischen Kaiserhymne auch schon vor Jahren gemacht), das passt. Aber einen bestehenden literarischen Text einfach abzuändern: das geht nicht.

Wenn aber -so wie es scheint- die Unterrichtsministerin und ihr Gefolge schon nicht zur Einsicht zu bringen ist, dass alle Menschen gleich sind, ohne dass man sie in Mann und Frau dividiert, dann schlage ich vor, dass -wie in der Nachkriegszeit- ein Wettbewerb für eine gänzlich neue Hymne (musikalisch und textlich) ausgeschrieben wird. Und dann sollte im Rahmen einer Volksabstimmung (da -und nicht dort, wo man die Antworten vorher schon weiss- wäre sie mal wirklich sinnvoll) die gesamte Bevölkerung Österreichs über die neue Bundeshymne abstimmen und entscheiden können.

Und hier folgt noch der vollständige Text der österreichischen Bundeshymne:

Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich!
Heimat bist du großer Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
Vielgerühmtes Österreich,
Vielgerühmtes Österreich.

Heiß umfehdet, wild umstritten,
Liegst dem Erdteil du inmitten
Einem starken Herzen gleich.
Hast seit frühen Ahnentagen
Hoher Sendung Last getragen,
Vielgeprüftes Österreich,
Vielgeprüftes Österreich.

Mutig in die neuen Zeiten,
Frei und gläubig sieh uns schreiten,
Arbeitsfroh und hoffnungsreich.
Einig lass in Brüderchören,
Vaterland, dir Treue schwören.
Vielgeliebtes Österreich,
Vielgeliebtes Österreich.

Samstag, 9. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Moi, wie süss: Skispringer Martin Koch…

Skispringer Martin Koch
Bild: ORF TV

Heute hat mal nicht Simon Ammann, Gregor Schlierenzauer, Thomas Morgenstern oder Andreas Kofler das Skispringen gewonnen, sondern Martin Koch. Und der trat auch -wie es sich für einen Sieger gehört- anschliessend vor die Kameras.

Und er sah soooooo süss aus in seinem putzigen Outfit mit diesem auffälligen rosa Manner Kappi…

*ggg*