Mit ‘Lebensmittelpreise’ getaggte Artikel

Sonntag, 16. Oktober 2011, von Elmar Leimgruber

Heute ist Welternährungstag

Eine Mutter wartet auf Lebensmittel
Foto: UNICEF

“Obwohl weltweit genügend Nahrung für alle Menschen produziert wird, leiden mehr als eine Milliarde Menschen an Hunger”, kritsiert  UNO-Generalsekretär Ban-Ki Moon in seiner Erklärung zum heutigen Welternährungstag: “Ich appelliere an die politischen Führer der reichen und armen Länder zugleich, notwendige Energie und Ressourcen in den Kampf gegen den Hunger zu investieren. Nur so kann das Millenniumsentwicklungsziel erreicht werden, extreme Armut und Hunger zu bekämpfen. Kleinbauern müssen belastbarer werden und es muss ein Sicherheitsnetz entwickelt werden, um die Bedürftigsten zu schützen”, betont Ban-Ki Moon.

Auch wenn mehr als 13 Millionen Menschen am Horn von Afrika derzeit “von der schlimmsten Dürreperiode seit mehr als 60 Jahren” betroffen seien, bedeute dies nicht automatisch Hungersnot. Diese habe ihre Ursachen vielmehr in der “Behinderung von Nahrungsmittellieferungen durch die Al-Shabaab Menschen an Hunger leiden”. Das “politische Versagen” bestehe vor allem darin, dass kaum was gegen Preisschwankungen unternommen wird:

“Mehr als 80 Millionen Menschen wurden 2007 und 2008 durch die Inflation der Lebensmittelpreise in Hunger und Armut gestürzt. Durch den jüngsten Anstieg der Lebensmittelpreise sind weitere 70 Millionen Menschen in extreme Armut geraten”, weil die Ärmsten der Welt “bis zu 80 % ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben”.  Wir haben “das Wissen und die Ressourcen, dem Hunger ein Ende zu setzen” und daher muss die “Verbindung zwischen Armut, Ernährungsunsicherheit und Mangelernährung” gebrochen werden”, fordert der UNO-Generalsekretär: “Wir müssen den Hunger besiegen.”

Sonntag, 19. September 2010, von Elmar Leimgruber

UNO-Weltarmutskonferenz: Armutsbekämpfung, Friedenserhaltung und Umweltschutz

Foto: unesco-kinder.de

Vom 20. – 22. September 2010 findet das UNO-Weltarmutstreffen 2010 statt. Staats- und Regierungschefs der Vereinten Nationen treffen sich auf dem Gipfeltreffen in New York, um über neue Pläne zur Verwirklichung der Millenniumsziele zu beratschlagen. Die deutsche Stiftung UNESCO appelliert an die Verantwortlichen, intensiv an der Umsetzung zu arbeiten und die vertraglichen Zusagen umzusetzen. “Globale Stärkung der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Situation kann nur durch gemeinsame Anstrengungen vollbracht werden. Wir müssen uns bewusst machen, dass die Not in den Entwicklungsländern ein globales Problem ist und sich die Auswirkungen auf die Industrieländer ausdehnen”, so Thomas Goesmann, Geschäftsführer der deutschen Stiftung UNESCO.

Die Verwirklichung der festgeschriebenen Ziele in der Millenniumserklärung wird angesichts der aktuellen Lage immer unwahrscheinlicher. UN-Generalsekretär Ban-Ki Moon hält erneut alle Staaten dazu an, Entwicklungen zu fördern und dabei Nachhaltigkeit zu etablieren. Auf dem Gipfeltreffen werden neue Maßnahmenbündel und Konzepte diskutiert und reflektierend auf die bisherigen Entwicklungen geschaut. Im September 2000 wurde die Millenniumserklärung verabschiedet. 189 Mitgliedsstaaten haben die Erklärung unterschrieben und sich dazu verpflichtet, bis 2015 Armutsbekämpfung, Friedenserhaltung und Umweltschutz zu den wichtigsten Zielsetzungen ihres Landes zu machen. Fünf Jahre vor Ablauf der Frist stellt sich die Frage: Sind die Ziele überhaupt noch erreichbar?

Eines ist längst klar: ohne finanzielle Unterstützung der Industrieländer werden die vorgegebenen Ziele in den Entwicklungsländern bis 2015 nicht vollbracht werden können. Bis heute haben nur wenige entwickelte Länder ihre Zusagen eingehalten und Versprechungen geltend gemacht. Für die Bekämpfung der Armut ist vor allem dies unabdingbar, betont die UNESCO. Der aktuelle Bericht der Millenniumsziele zeigt jedoch die globale Situation in einem zwiespältigen Licht. Die weltweite Wirtschaft- und Finanzkrise und die Erhöhung der Lebensmittelpreise haben in vielen Regionen zu einem Rückschritt der Zielsetzungen geführt. “Afrika südlich der Sahara und Südasien hängen auch 10 Jahre nach Verabschiedung der Millenniumserklärung in ihren Entwicklungen hinterher und es ist fraglich, ob eine Zielumsetzung in der verbleibenden Zeit möglich ist”, äußert sich Thomas Goesmann bedenklich.

Zum 19. Mal findet in diesem Jahr übrigens die internationale UNESCO Charity-Gala für Kinder in Not statt: Am Samstag, dem 30. Oktober 2010, werden sich in Düsseldorf 1.400 Gäste aus Wirtschaft, Kultur, Politik, Sport, Film und Medien für eine gerechtere Welt einsetzen. Die Stiftung UNESCO – Bildung für Kinder in Not hat nach eigenen Angaben bereits 379 Projekte in 97 Ländern durchgeführt und dabei Kindern und Jugendlichen weltweit Wege für eine bessere Zukunft geebnet.