Mit ‘Kurier’ getaggte Artikel

Sonntag, 22. September 2013, von Elmar Leimgruber

ÖJC-New Media Journalism Award 2013 geht an “futurezone.at”

Das vom KURIER herausgegebene Technologie-Nachrichten-Portal Österreichs “futurezone.at” erhält den diesjährigen “New Media Journalism Award” des Österreichischen Journalisten Clubs (ÖJC). Der Nachwuchspreis geht an das studentische Cross-Media-Projekt “über.morgen”, die Ehrende Anerkennung an boerse.ARD.de vom Hessischen Rundfunk für den Beitrag “FAUST II_PUNKT_Null”. Der Preis wird im Rahmen des ÖJC-Adventfestes am Freitag, 29. November 2013 im Mozarthaus Vienna übergebn.

Die Besucher und Zugriffe haben sich seit der Übernahme des früheren ORF.at Portals “futurezone” durch den KURIER vervierfacht. Für Juryvorsitzenden und ÖJC-Präsidenten Fred Turnheim, sind “die Journalistinnen und Journalisten von futurezone.at die kompetentesten Technologie-Journalisten Österreichs”. Neben aktuellen Berichten lege das “futurezone.at”- Redaktionsteam Wert auf eigenständig recherchierte Berichte. Die Redakteure zeigten auch deutlich ein Modell auf, wie gut das Zusammenleben zwischen Online-Journalismus und Print-Journalismus funktionieren kann, begründet Turnheim die Entscheidung der Jury.
Der heuer erstmals vergebene Nachwuchspreis geht an “über.morgen”, ein ambitioniertes Medienprodukt, das online und gedruckt erscheint und seit knapp vier Jahren eine ständig wachsende Community anspricht und seinen journalistischen Auftrag in kritischer Berichterstattung sieht. “Die 13-köpfige Redaktion scheut nicht die Auseinandersetzung mit ihren Lesern und nutzt auch alle Social-Media-Kanäle um die User auf die Website und dann später auf die Zeitschrift zu lenken. Das ist modernes Cross-Media Denken, in einem eher studentischen Produkt”, freut sich Turnheim über das einstimmige Juryergebnis.

Einen besonderen, multimedialen Leckerbissen hat die Redaktion von boerse.ARD.de des Hessischen Rundfunks eingereicht. Mit ihrem Online-Projekt “FAUST II_PUNKT_NULL”  versuchen die Wirtschaftsjournalisten eine einzigartige, klärende und einordnende Analyse der aktuellen Wirtschaftskrisen durchzuführen und unter dem Gesichtspunkt von Goethes “Faust 2″ spielerisch die politische und wirtschaftliche Situation in unseren Tagen zu erklären. Dieses Internet-Special setzt sich aus Videos, Texten und Bilder-Strecken zusammen und versucht mit einem neuen Ansatz, die ständige Wiederkehr zyklischer Wirtschaftsphasen an Hand von Verweisen in Goethes “Faust 2″ und den Parallelen zu den jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrisen multimedial darzustellen. “Für die Jury war diese Projekt das Innovativste, welches wir seit Jahren gesehen haben”, so die Jurybegründung.

Der “New Media Journalism Award” wird seit 2006 jährlich vom Österreichischen Journalisten Club – ÖJC vergeben und seit dem Vorjahr von “Google Austria” unterstützt. Bisherige Preisträger waren:
2006 – Georg Holzer (Kleine Zeitung), 2007 – Helmut Spudich (Der Standard), 2008 – Gerald Reischl (Kurier),  2009 – Iaola 1,
2010 – das Biber, 2011 – supertaalk und 2012 – Online-Magazin paroli und Ehrende Anerkennung an die Axel Springer Akademie, Berlin.

Mitglieder der Jury unter dem Vorsitz von ÖJC-Präsident Fred Turnheim sind aktuell: Wolfgang Fasching-Kapfenberger (Google Austria), Oswald Klotz (Chefredakteur Statement), Christiane Laszlo (ÖJC-Vizepräsidentin), Harald Vaca (ÖJC-Vorstandsmitglied) und Lukas Wagner (paroli).

Montag, 19. November 2012, von Elmar Leimgruber

Stronach und die Medien – Info und Kommentar

Seit Tagen erregt ein Unterschrift-Text als Voraussetzung, mit Neo-Politiker Frank Stronach Interviews führen zu können, die Medienbranche. Darin heisst es unter anderem, dass Interviewtext, “Titel und Einleitung zur etwaigen Richtigstellung von Fakten” die vorhergehende schriftliche Freigabe erfordern, wie “Datum” berichtete: Und: “Falls die Autorisierung des Interviews nicht erteilt wird, werde ich weder den Umstand des Interviews noch das Gesprächs ganz oder auszugsweise veröffentlichen.” Da solche Vereinbarungen Rechtsgültigkeit haben und eine Unterlassungsklage zur Folge haben könnten, kündigten zahlreiche Journalisten unter anderem auf Twitter an, keine Interviews mit Stronach zu führen, weil dessen Vorgehen einer Zensur gleichkomme.

Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) ortet in der Vorgehensweise Stronachs einen “metternichschen Überwachungsapparat” und einen Verstoß “gegen die Grundregeln der Pressefreiheit”. Und er forderte seine Mitglieder auf, “so lange keine Interviews mit Herrn Stronach und seinen Parteigranden zu führen, bis dieser sein demokratiefeindliches Formular zurückzieht.”
Das Teams Stronach reagierte bereits kurze Zeit später: “Frank Stronach weiß, dass jeder Halbsatz Auswirkungen haben kann… Oft werden aus Gründen der Verkaufbarkeit bzw. um eine gute Headline zu haben, Zitate aus dem Zusammenhang gerissen”. Man wollte “Hilfe für Medien” anbieten,” damit Fehler vermieden werden”, jedoch keinesfalls Zensur oder einen “Angriff auf die Pressefreiheit” starten. Die Autorisierung von Interviews bleibe jedoch, weil “international üblich”, bestehen: “Ich, VORNAME NACHNAME, MEDIUM erkläre hiermit, vor einer Veröffentlichung von Gesprächen und Interviews mit Herrn Frank Stronach den gesamten Interviewtext an Herrn/Frau XY, Funktion, Adresse, emailadresse, zur Einsicht und schriftlichen Freigabe zu senden. Kürzungen bzw. jegliche Änderung sind ohne schriftliche Zustimmung von Seiten des Team Stronach untersagt. Falls die Autorisierung des Interviews nicht erteilt wird, ist eine Veröffentlichung untersagt.”

“Bin da grad in Diskussion und hätte was zu Stronach zu sagen. Bevor ich’s sag: wohin kann ich’s zur Autorisierung mailen?” fragte “Krone”-Kolumnist Claus Pandi bissig via Twitter beim Team Stronach nach. “Danke. Aber wir brauchen eure “Hilfe” nicht”, reagierte Helmut Brandstätter, Chefredakteur des “Kurier” und “Presse”-Chefredakteur Rainer Novak schrieb zum Thema: “Leider ist die Autorisierung längst die Regel in Österreich. Da manche Politiker nicht immer druckreif sprechen, gibt es auch Spielraum für Interpretation, daher ist mitunter verständlich, dass der Betroffene das redigierte Werk noch einmal sehen will. Andererseits versuchen Politikersprecher gern, harte oder peinliche Passagen abzumildern oder zu „verbessern” – in diesem Fall kann (und muss) ein Journalist aber auch einfach Nein sagen”.

Ich verstehe Frank Stronach: Die meisten Journalisten hassen ihn offensichtlich wie die Pest, ist er doch der reiche Onkel aus Amerika, der da plötzlich auftaucht und Politik machen will, nicht im Rahmen der üblichen Parteien, sondern mit gleich einer eigenen Partei und einem Programm , mit dem das gesamte bisherige gewohnte System umgekrempelt werden soll. Und -dies trifft leider auch auf viele Kolleginnen und Kollegen aus dem Journalismus zu: Es muss immer alles bleiben, wie es immer war: es hat sich doch immer alles bewährt, wie es war oder? Und kaum geschieht was Neues, wird es auch sogleich medial bekämpft.

Und es ist auch Tatsache, dass vor allem unliebsamen Politikern einerseits rhetorische Fallen gestellt werden, um genau jene Antworten zu bekommen, welche man aus Sensationsgier und/oder um sie bewusst “in die Pfanne zu hauen” haben will. Das hat aber mit seriösem Journalismus nichts zu tun. Andererseits werden zu häufig aus unklaren Wortfetzen Skandal-Schlagzeilen erzeugt und der “Verursacher” schafft es oft wochenlang nicht mehr aus den Negativschlagzeilen heraus, obwohl er genau das, was zitiert wird, nicht so und vor allem nicht in jenem Zusammenhang gesagt hat. Pressefreiheit ist ein hohes Gut. Wer medial so andere Menschen bewusst öffentlich schädigt, beschmutzt selbst den Wert der Pressefreiheit und den Beruf des Journalisten.

Daher verstehe ich die Vorgehensweise von Frank Stronach und kann sie bestens nachvollziehen, zumal gerade ihm in den vergangen Monaten von Journalisten dauernd unzählige Zitate untergeschoben wurden, die er immer wieder zurechtrücken musste. Bei allem berechtigten Wunsch nach einer “Geschichte” und nach “Sagern” muss es aber für jeden guten Journalisten letztlich immer um die Wahrheit gehen, darum, was der wirklich gesagt hat und nicht, was ich als Journalist vielleicht gedacht habe, dass er sagen will.

Und ja: es kann auch echte Missverständnisse geben: vor allem bei langen Interviews, und vor allem dann, wenn sich der Journalist nur Notizen macht und das Gespräch nicht zur Verifizierung vollständig als Tondokument aufzeichnet. In diesem Fall ist eine Autorisierung sicher sinnvoll, um sicherzugehen, dass tatsächlich gesagte und verstandene (bzw. interpretierte) Aussagen auch übereinstimmen.

Dass Interviews (mit wem auch immer) also (auf Wunsch) autorisiert werden können, stellt meines Erachtens noch keine Verletzung der Pressefreiheit dar. Der Interviewte hat nämlich ein Recht darauf, dass das, womit er zitiert wird, einerseits eine tatsächliche Aussage von ihm ist und andererseits auch im richtigen Kontext steht. Das ist auch eine Frage des Urheberrechts: Selbstverständlich darf der Interviewte über die Verwertung seiner Aussagen selbst entscheiden.
Die journalistische Freiheit besteht dann darin, eine Story inklusive Titel daraus zu verfassen. Würde der Interviewte hier eingreifen wollen, wäre das Zensur und ein Eingriff in die Pressefreiheit. Das ist zwar leider genauso üblich, vor allem in Medien, die ausschließlich von der Werbung leben und aus Rücksicht auf Inserenten  ihre Beiträge von diesen zensurieren lassen. Das aber geht absolut nicht. Und gegen diese weitverbreitete Praxis sollten sich alle Journalisten zur Wehr setzen, auch dem entsprechenden Verleger gegenüber.

Berichte, Kommentare und Analysen entspringen der Pressefreiheit, und es gibt kein Recht, das es einem Interviewten erlauben würde, hierin einzugreifen. Was aber das gesprochene Wort betrifft, hat der “Autor” (auf Wunsch) sehr wohl das Recht zu verifizieren, ob das, was ihm in den Mund gelegt wird auch tatsächlich das ist, was er gesagt hat. Und es wäre fair und richtig, wenn neben einem Beitrag und Kommentar auch das Originaltext vollinhaltlich (oder nur in Abstimmung mit dem Interviewten auch gekürzt) abgedruckt würde.

Das Thema Stronach und Medien führt dazu, über die Pressefreiheit zu reden und zu schreiben. Und das ist gut so. Es betont die Wichtigkeit dieses Themas, aber es weist auch auf seine Grenzen hin und auf die Verantwortung, die man als Journalist trägt: den Lesern gegenüber, aber auch den Interviewpartnern gegenüber, unabhängig davon, ob man den Gegenüber mag oder nicht ausstehn kann. Und: “Wer seriös arbeitet, hat bei der Autorisierung fast nie Probleme, auch nicht mit Stronach.” Da stimme ich Conny Bischofberger von der “Krone” voll zu.

Donnerstag, 26. Januar 2012, von Elmar Leimgruber

“heute” und “Kurier” erhalten “Senioren-Nessel”

Die Seniorenpreise: rechts: Senioren-Nessel”, links: “Senioren-Rose”

Gleich zwei Tageszeitungen, “heute” (Bericht) und “Kurier Online” (Bild) wurden gestern in Wien (in Abwesenheit) mit der nicht schmeichelhaften “Senioren-Nessel” ausgezeichnet. Die “Senioren-Rose” in der Kategorie Journalismus ging an Johannes  Kaup für das vierteilige Ö1 Radiokolleg “Nach der Pensionierung”. Die “Senioren-Rose” in der Kategorie Bild ging an die Illustration  von Ilse Scheibein vom Tag des Sports, das einen jungen und einen älteren Menschen beim Boxtraining abbildet. Erstmals in der dreijährigen Geschichte des Medienpreises wurde eine Besondere Anerkennung ausgesprochen, die an das “Radio für SeniorInnen” aus Linz erging.

Der Österreichische Seniorenrat verfolgt mit der öffentlichen Verleihung der beiden Medienpreise folgendes Ziel: Die “Senioren-Nessel” werden jenen überreicht, “die in der Auswahl von Wort und Bild weiterhin mit längst überholten schablonenartig vorgefassten Meinungen arbeiten”. Die “Senioren-Rose” wird in Zusammenarbeit zwischen dem Österreichischen Seniorenrat und dem Österreichischen Journalisten Club (ÖJC) an jene verliehen, “die sich einer zeitgemäßen Darstellung der Lebensrealitäten der Senioren bedienen”.

 

ÖJC-Präsident Fred Turnheim will “Senioren-Nessel” für Frühkündigungen

Der Präsident des Journalisten Clubs Fred Turnheim erläuterte als Vorsitzender der Jury die Vergabekriterien des Preises als Grundlage der Entscheidung und betonte dabei, wie wichtig es sei, ein Bewusstsein für die Situation der Senioren in der Gesellschaft zu schaffen. “Ich würde am liebsten all jenen staatlichen und staatsnahen Betrieben eine “Senioren-Nessel” überreichen, welche ihre älteren Mitarbeiter vor dem gesetzlichen Pensionsalter kündigen”, erklärte Turnheim. Auch Turnheims langjähriger Arbeitgeber, der ORF, hatte letzthin viele ältere Mitarbeiter gekündigt.

Seniorenpreis-Jurorinnen Chris Lohner und Vera Russwurm

In ihren Begrüßungsworten wies Prammer auf die besondere Bedeutung der Veranstaltung im heurigen Europäischen Jahr für Aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen hin und hob die Wichtigkeit des sozialen Zusammenhalts hervor, wofür man sensibel miteinander umgehen müsse. Seniorenrats-Präsident Andreas Khol betonte die Notwendigkeit, in der Öffentlichkeit “ein korrektes Bild der älteren Generation, die in der Gesellschaft ihre Aufgabe habe, zu transportieren”. Man brauche die Älteren mit ihrem enormen Potential an Erfahrung und Schaffenskraft, um die Zukunft der Jugend zu sichern, ergänzte Seniorenrats-Präsident Karl Blecha.

Die Preise “Senioren-Rose” und “Senioren-Nessel” wurden gestern zum dritten Mal vergeben. An der Veranstaltung nahmen an der von Nationalrätin Gertrude Aubauer moderierten Veranstaltung neben den Jurymitgliedern Claudia Kristofics-Binder, Oswald Klotz, Christiane Laszlo, Chris Lohner, Christian Pöttler, Vera Russwurm unter anderem auch die ehemaligen Minister Lore Hostasch, Franz Hums, Hilde Havlicek und Marilies Flemming sowie Bundesratspräsident Gregor Hammerl teil.

Auch heuer können wieder Vorschläge für die Senioren-Rose seitens Journalisten und Redaktionen aller Print- und Funkmedien in Österreich beim ÖJC eingereicht werden. Vorschläge für die Senioren-Nessel können alle Seniorinnen und Senioren sowie Seniorenorganisationen in Österreich einreichen.

Freitag, 14. Oktober 2011, von Elmar Leimgruber

ORF-Futurezone-Archiv eröffnet

Das ORF-Futurezone-Archiv
Screenshot: futurezone

Die ehemalige ORF-Futurezone erhält ab sofort ein Archiv, das künftig kostenlos öffentlich nutzbar ist: Austria Presse Agentur (APA und ORF) öffnen ihr bewährtes ORF-Technologiearchiv über die Jahre 1999 -2010. Damit ist der rund 56.000 Artikel umfassende Bestand des ehemaligen Informationstechnologiekanals “futurezone.orf.at” wieder öffentlich verfügbar.

Nach der Einstellung der ORF-Futurezone aufgrund des neuen ORF-Gesetzes und der Übernahme und dem Neustart des Portals durch die Tageszeitung Kurier unter der Domain futurezone.at mit 1. Oktober 2010 waren die redaktionellen Technologie-Beiträge des einstigen Channels nicht abrufbar.

Ab sofort können nun sämtliche Artikel, die zwischen 20.4.1999 und 30.9.2010 auf futurezone.orf.at publiziert wurden, über www.fuzo-archiv.at sowie über das APA-OTS-Portal www.it-press.at kostenfrei gesichtet werden. Darüber hinaus stehen die Daten im APA-OnlineManager (AOM), zu dessen Anwenderkreis u.a. große Teile der österreichischen Medienlandschaft zählen, zur Recherche offen.

Montag, 7. März 2011, von Elmar Leimgruber

AustroLeaks sucht brisantes Material

71. Treffpunk Radio: AustroLeaks - Wie brisantes Material zum Journalisten findet =

v.l.n.r.: Martina Ressmann, APA-OTS, Harald Sorger, Putz & Stingl, Rainer Fleckl, Kurier und Norbert Welzl, ÖJC
Foto: APA-ots

Wer brisantes Material über Unternehmen und Institutionen hat und möchte, dass dies veröffentlicht wird, hat nun auch in Österreich ein Tool zur Verfügung, um anonymisiert die Kurier-Aufdeckerplattform AustroLeaks zu kontaktieren und mit bislang unbekannten Dokumenten zu versorgen. Rainer Fleckl, Leiter des Ressorts “Investigative Recherche” der Tageszeitung “Kurier”, stellte im Zuge des 71. Treffpunkt Radios das hauseigene Aufdeckertool AustroLeaks vor.

 

Das Tool basiert auf dem jenem vom deutschen Kurier-Minderheitseigentümer WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung), die ebenfalls Informationsfreudigen die Möglichkeit, Brisantes anonymisiert upzuloaden. Im Gegensatz aber etwa zu Wikileaks gibt es weder auf WAZ-Leaks, noch auf AustroLeaks öffentlich zugängliches Quellenmaterial, erklärte Fleckl auf Anfrage von redakteur.cc. Die upgeloadeten Dokumente stellen lediglich eine redaktionsinterne Hilfe für das Recherche-Team dar, um die Bausteinchen einer Story zusammenzufügen.

Fleckl sichtet das Material und entscheidet anschließend über eine weitere Recherche. “Im Grunde genommen ist es wie ein digitaler Briefkasten, über den mit der Redaktion in direkte  Interaktion getreten werden kann”, so Fleckl. Die Motive sind klar: “Medien müssen sich in Zukunft mehr und mehr differenzieren – und dazu zählen eben auch Exklusiv-Stories.”

Seit Dezember 2010 betreibt der Kurier sein eigenes Investigativ-Ressort. AustroLeaks ebnet dabei den direkten
elektronischen Weg in die Redaktion. “Unser Ressort kann sich mit zwei Angestellten, die zusätzlich immer noch Artikel für ihre ursprünglichen Ressorts schreiben, im Falle einer neuen Investigation voll und ganz darauf stützen”, so Fleckl auf die Frage, wie viele neue Ressourcen hierbei in Anspruch genommen würden.

Dass dieser neue Zugang auch für Journalistinnen und Journalisten neue Herausforderungen bedeutet, beschreibt Fleckl so: “Die Beweggründe, Informationen preis zu geben, sind oftmals sehr emotionale. Es gibt immer wieder Menschen, die einfach nicht weiter zusehen wollen und dann auspacken. Recherchen können sich über Monate
bis Jahre hinziehen. Schlussendlich überlegen wir aber immer auch, ob man als Journalist verantworten kann, was man schreibt bzw. ob es wichtig ist, dass z.B. im Artikel alle Namen erscheinen, oder ob wir das dann der Anklage überlassen. Für den Leser macht es oft keinen Unterschied, für die handelnden Personen natürlich schon. Wir sind
uns hier der Konsequenzen sehr bewusst,” so Fleckl.

Sonntag, 18. April 2010, von Elmar Leimgruber

ROMYs 2010 gehen an Kaiser, Haneke, Waltz, Zeller, Heinzl…

Am 17. April 2010 wurden in der Wiener Hofburg zum 21. Mal die KURIER ROMYs® verliehen. Das Publikum entschied, wer die KURIER ROMY® in den Kategorien “Beliebteste Schauspielerin”, “Beliebtester Schauspieler”, “Beliebtester Serienstar”, “Beliebteste/r Moderator/in”, “Beliebteste/r Show Entertainer/in” und “Beliebtester Comedian” erhält. Der “Beliebteste Comedian” wird in Kooperation mit Ö3 ermittelt, der “Beliebteste Serienstar” gemeinsam in Kooperation mit TV-MEDIA.

Als Lebenswerk-Preisträger wurde in diesem Jahr von der Jury Klaus Maria Brandauer gewählt. Er wird mit der Platin ROMY® ausgezeichnet. Absolute Rekordhalterin bislang in der Gunst des Publikums mit 7 goldenen ROMYs ist Ingrid Thurnher. Sie erhielt heuer als Ehrengeschenk die Brillant-ROMY in Form einer Anstecknadel.

Und hier sind alle weiteren KURIER ROMY® 2010 Preisträger (Publikumspreise):

Beliebteste Schauspielerin:
Bibiana Zeller

Beliebtester Talk- & Showmaster:
Andreas Wojta & Alexander Frankhauser

Beliebteste/r Comedian:
Robert Palfrader/Rudi Roubinek (Wir sind Kaiser)

Beliebtester Schauspieler:
Christoph Waltz

Beliebteste/r Moderator/in:
Dominic Heinzl

Beliebtester Serienstar:
Ursula Strauss

Die Jury-ROMYs gingen an: Das Team von “Das weisse Band” von Michael Haneke erhielt ROMYs in den Kategorien: bester Kinofilm, beste Regie, beste Kamera, und beste Produzenten, jenes von “Geliebter Johann, Geliebte Anna” von Julian Pölsler erhielt die Trophäen in den Kategorien: bester TV-Film, beste TV-Regie, beste TV-Produzenten und beste TV-Kamera.

Spezielle ROMYs gingen noch an Hape Kerkeling, der den Kurier-Spezialpreis erhielt, und an Cristiana Capotondi und David Kross als vom ORF ausgezeichnete Newcomer.

Alle Nominierten für die Publikumspreise der diesjährigen Romy finden Sie hier.

Die ROMY wurde 1990 vom Filmkritiker Rudolf John gegründet und zählt seit mehr als zwei Jahrzehnten zu den beliebtesten deutschsprachigen Film- & Fernsehpreisen. Klaus Eberhartinger, der 2009 zum beliebtesten Entertainer gewählt wurde, moderierte die Gala.

Im Vorfeld der ROMY 2010 hatte es unter andem scharfe Kritik von Seiten Alfons Haiders, Josef Haders und des Verbandes österreichischer Filmregie an der “Vorgehensweise beim ROMY-Auswahlverfahren der Filme” gegeben, vor allem fehlten wirkliche Publikumslieblinge als Nominierte, hiess es.

Während sich Haider selbst gern als Preisträger in der Kategorie “Beliebtester Moderator” sehen möchte und der Tageszeitung “Österreich” gegenüber die “offiziellen Zahlen” vermisst und ansteller einer reinen Publikumswahl “geschäftspolitische Hintergründe und Absprachen” wittert. Publikumsliebling Josef Hader hingegen ließ verlauten, dass Beliebtheit nicht die Grundlage seiner Arbeit sei, und er daher keine ROMY annehme.

Zum Einen werden bei den Nominierungen in den einzelnen Preiskategorien (Regie, Drehbuch, Kamera) die Sparten “Kino-Film” und “TV-Film” vermischt, was unseres Erachtens unzulässig ist. Die Regie bei einer Kino-Produktion unterscheidet sich in zahlreichen Punkten von derjenigen eines TV-Filmprojekts. Das gilt auch für die anderen Bereiche, wie Drehbuch und Kamera, was eine Verzerrung bedeutet, kritisieren die Regisseure. “Weiters halten wir es für unzulässig, alle bisherigen ROMY-PreisträgerInnen zur Jury bzw. zu einem Film-Akademiegremium “hoch zu stilisieren”". Die ROMY, die bislang ein TV- und Publikums-Preis war, nebenbei auch zu einem “Filmpreis” und alle ROMY-PreisträgerInnen zu “Film-Experten” zu erklären, macht das Auswahlverfahren diffuser und letztendlich fragwürdig, so die Regisseure.

Manchmal können manche Leute froh sein, dass ich nicht immer das bedürfnis habe, auch meinen Senf dazu abzugeben: Man muss ja net um jeden Preis das Feiern vermiesen:-)

Freitag, 9. April 2010, von Elmar Leimgruber

Journalistenpreis der Ärztekammer Wien vergeben

Die Wiener Ärztekammer hat an Gerlinde Scheiber (ORF) sowie an Rainer Fleckl (Kurier) den “Pressepreis 2009 der Ärztekammer für Wien” verliehen. Ausgezeichnet wurden laut Aussendung “die hervorragenden medizinischen beziehungsweise gesundheitspolitischen Berichterstattungen der beiden Journalisten im vergangenen Jahr”.

Scheiber, die in der Gesundheitsredaktion des ORF tätig ist, erhielt den Pressepreis der Ärztekammer für Wien 2009 für ihre Beiträge über Osteoporose, Herztransplantationen, Hüftoperationen und Morbus Parkinson.

Der zweite Preisträger, Rainer Fleckl, konnte die Jury mit seinen ausführlichen Doping-Berichten im Kurier überzeugen, die er gemeinsam mit seinem Co-Autor Erich Vogl gestaltete. Der Pressepreis der Ärztekammer für Wien ist nicht Fleckls erste Auszeichnung: Bereits 2007 wurde er “Journalist des Jahres” und in den beiden darauffolgenden Jahren “Sportjournalist des Jahres”. 2009 erhielt er zudem den “Alfred-Worm-Preis für investigativen Journalismus” sowie den “Sportjournalistenpreis”.

Ärztekammerpräsident Walter Dorner, der die Preise verlieh, erneuerte seine Kritik an Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ), der angekündigt hatte, das Nichtraucherschutzgesetz entgegen anderen Ankündigungen nicht zu verschärfen: “Im Sinne der Gesundheitsvorsorge konsequent wäre ein generelles Rauchverbot – nicht zuletzt für die Beschäftigten in der Gastronomie”. Österreich liege an der europäischen Spitze, was die Zahl der erwachsenen Raucher angehe und sei – schlimmer noch – auch bei den jugendlichen Rauchern ganz vorn. “Prävention ist daher oberstes Gebot. Selbst die Türkei hat ein unlängst generelles Rauchverbot eingeführt” erläuterte Dorner.

Dienstag, 9. März 2010, von Elmar Leimgruber

Österreichischer TV-Preis Romy 2010 am 17. April

Am 17. April 2010 werden in der Wiener Hofburg zum 21. Mal die KURIER ROMYs® verliehen. Alle KURIER ROMY®-Nominierten müssen als Publikumslieblinge gelten oder das Potenzial dafür besitzen. In jeder Kategorie werden daher auch neue Gesichter oder Newcomer vertreten sein. Doch ausnahmslos das Publikum entscheidet, wer die KURIER ROMY® in den Kategorien “Beliebteste Schauspielerin”, “Beliebtester Schauspieler”, “Beliebtester Serienstar”, “Beliebteste/r Moderator/in”, “Beliebteste/r Show Entertainer/in” und “Beliebtester Comedian” erhält. Der “Beliebteste Comedian” wird in Kooperation mit Ö3 ermittelt, der “Beliebteste Serienstar” gemeinsam in Kooperation mit TV-MEDIA.

Absolute Rekordhalterin bislang in der Gunst des Publikums mit 7 goldenen ROMYs ist Ingrid Thurnher. Sie erhält heuer als Ehrengeschenk die Brillant-ROMY in Form einer Anstecknadel. Auch heuer werden in sechs Kategorien die Lieblinge aus TV und Film gewählt, erstmals mit dabei ist ein Preisträger aus dem Bereich Kinofilm. Als Lebenswerk-Preisträger wurde in diesem Jahr von der Jury Klaus Maria Brandauer gewählt. Er wird mit der Platin ROMY® ausgezeichnet.

Über die Publikumspreise können alle Interessierten ab sofort bis 1. April 2010 abstimmen: Per Post (mit Gratis-Gewinnfoldern in allen Trafiken oder auf Postkarte), und im Internet auf http://kurier.at/romy/voting.php

Die KURIER ROMY® wurde 1990 vom Filmkritiker Rudolf John gegründet und zählt seit mehr als zwei Jahrzehnten zu den beliebtesten deutschsprachigen Film- & Fernsehpreisen. Der ORF überträgt die 21. KURIER ROMY®-Gala am 17. April live aus der Wiener Hofburg ab 21.10 Uhr in ORF 2. Klaus Eberhartinger, der 2009 zum beliebtesten Entertainer gewählt wurde, wird die Gala moderieren.

Und hier sind alle KURIER ROMY® 2010 Nominierten – Publikumspreise:

Beliebteste Schauspielerin
Sunnyi Melles
Birgit Minichmayr
Anna Maria Mühe
Julia Stemberger
Aglaia Szyszkowitz
Bibiane Zeller

Beliebtester Talk- & Showmaster
Andreas Wojta & Alexander Frankhauser
Maggie Entenfellner
Doris Golpashin
Alfons Haider
Katrin Lampe
Kai Pflaume

Beliebteste/r Comedian
(in Kooperation mit Ö3)
Anke Engelke
Michael „Bully“ Herbig
Hape Kerkeling
Robert Palfrader/Rudi Roubinek
Dirk Stermann/Christoph Grissemann
Andreas Vitasek

Beliebtester Schauspieler
Josef Bierbichler
Josef Hader
Fritz Karl
Sebastian Koch
Ulrich Tukur
Christoph Waltz

Beliebteste/r Moderator/in
Dominic Heinzl
Waltraud Langer
Norbert Oberhauser
Volker Piesczek
Johanna Setzer
Gabi Waldner

Beliebtester Serienstar
(in Kooperation mit TV Media)
Diana Amft
Henry Hübchen
Lilian Klebow
Jan Josef Liefers
Reinhard Nowak
Ursula Strauss

Dienstag, 23. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Elisabeth Wasserbauer ist neue Geschäftsführerin des Kuratoriums für Journalistenausbildung

Elisabeth Wasserbauer
Foto: kfj.at

Elisabeth Wasserbauer wurde zur neuen Geschäftsführerin des Kuratoriums für Journalistenausbildung (KfJ) ernannt. Wasserbauer ist damit Nachfolgerin von Meinrad Rahofer, der vor Kurzem verstarb.

Die 33-jährige Oberösterreicherin ist seit 2000 im KfJ tätig. Journalistische Erfahrung sammelte sie im ORF Landesstudio in Salzburg, bei der ehemaligen “Oberösterreichischen Rundschau” und beim “Tagesanzeiger” in Zürich. “Das KfJ hat mit dem tragischen Ableben von Meinrad Rahofer einen schweren Verlust erlitten. Das Team wird aber den erfolgreichen Weg beherzt weitergehen”, sagt Wasserbauer.

Meinrad Rahofer + 2010
Foto: kfj.at

“Bisherige Kooperationen bleiben aufrecht. Wir werden weiter für die journalistische Aus- und Weiterbildung und für hochwertigen, erfolgreichen Journalismus kämpfen. Das KfJ bleibt ein Seismograf für die Herausforderungen an die Medienwelt und ein offenes Haus für den journalistischen Austausch.” Das fünfköpfige KfJ-Team werde unter ihrer Leitung bewährte Workshops und Seminare beibehalten und gemeinsam neue Konzepte und Seminardesigns entwickeln, kündigte Wasserbauer an.

Rahofer war mehr als 20 Jahre für das KfJ tätig und hat in dieser Zeit mehrere Journalistengenerationen geprägt. Er festigte die
Stellung des KfJ als führende Ausbildungsinstitution im Medienwesen, wobei sein Blickwinkel stets auch auf künftige Entwicklungen der Medienwelt gerichtet war. Unzählige Persönlichkeiten und Vereine aus dem journalistischen und öffentlichen Leben würdigten in Stellungnahmen den grossen Förderer des Qualitätsjournalismus, darunter APA-Chefredakteur Michael Lang und APA-Geschäftsführer Peter Kropsch, der Österreichische Journalistenclub (ÖJC), Regisseur Reinhard Schwabenitzky, Chefredakteur Gerhard Rettenegger (ORF Salzburg) und Kurier Chefredakteur Christoph Kotanko.