Mit ‘Künstler’ getaggte Artikel

Donnerstag, 26. September 2013, von Elmar Leimgruber

Künstler und Autoren müssen von ihren Werken leben können

Künstler und Autoren müssen auch in Zukunft von ihren Werken leben können. Und dafür müssen gesetzliche Grundlagen geschaffen werden. Dies fordern  33 Organisationen der Initiative Urheberrecht in Deutschland mit einem Manifest, das soeben veröffentlicht wurde.

Ihre veröffentlichten Werke und Leistungen sollten jedem interessierten Nutzer zugänglich sein, fordern die Unterzeichner. Der künftige Bundestag müsse aber endlich für eine faire Berücksichtigung ihrer Interessen auch im Verhältnis zu den Verwertern und Nutzern sorgen. Eine starke Kulturwirtschaft könne nur auf gesicherten rechtlichen Grundlagen auch für sie bestehen. Um die soziale Existenz von Urhebern und Künstlern zu stärken, sei zudem ein zukunftsfestes Künstlersozialversicherungsgesetz notwendig.

Damit erteilte die Initiative Urheberrecht unter dem Motto “Kreativität ist was wert”. allen Bestrebungen eine Absage, die die Aushöhlung der Künstlersozialversicherung zum Ziel haben. Mit Blick auf Europa fordert das Manifest, dass nicht das Copyright der Unternehmen, sondern ihre Rechte als Urheber und ausübende Künstler im Mittelpunkt der Debatte stehen müssten.

Aus Sicht der Initiative Urheberrecht muss sich der Bundestag in der jetzt beginnenden Legislaturperiode so schnell wie möglich der Aufgabe stellen, das Urheberrecht so zu modernisieren, dass die Lage von Urhebern und ausübenden Künstlern in der digitalen Gesellschaft krisenfester gemacht werde.

Hinter der Initiative Urheberrecht stehen unter anderem der Deutsche Künstlerbund, der Verband Deutscher Schriftsteller, der Deutsche Journalisten Verband (DJV), der Deutsche Komponistenverband sowie die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di . Hier ist das Manifest der Initiative Urheberrecht im Wortlaut abrufbar.

Dienstag, 15. Januar 2013, von Elmar Leimgruber

Wo Inspiration Realität wird: “Xanadu” in Baden – Musical-Kritik

Zugegeben: Wer sich den Original-Sound von ELO (Electric Light Orchestra) beim Musical “Xanadu” im Stadttheater Baden erwartet und den unbedingt hören will, wird wohl enttäuscht werden: den gibts nämlich nicht. Wer aber bereit sich, auf diese großartige Musik von Jeff Lynne und John Farrar (Buch: Douglas Carter Beane) neu einzulassen, der wird vermutlich genau so begeistert sein wie ich von den musikalischen Neuarrangements von Pavel Singer für klassisches Orchester -übrigens eine Weltpremiere, was diese Orchesterfassung betrifft. Selbstverständlich ist das Orchester der Bühne Baden (an diesem Abend) unter der gekonnten Leitung von Oliver Ostermann nicht das Electric Light Orchestra. Und das sollte man sich auch nicht erwarten: es ist eben weder eine Big-Band noch ein Pop-Orchester.

Ansonsten bin ich einfach hellauf begeistert: sowohl vom Musical selbst (spannend, humorvoll und geile Musik; und nicht jedes Musical muss unbedingt inhaltlich hochanspruchsvoll sein), als auch von dieser konkreten Produktion in Baden: Die Inszenierung von Ricarda Regina Ludigkeit ist gelungen,  und die Ausstattung (Thomas Stingl), vor allem die Haarpracht der griechischen Götter ist ein optischer Hochgenuss.

Und auch die “Xanadu”-Besetzung in Baden kann sich sehen lassen: Andreas Wanasek spielt die technisch äußerst anspruchsvolle Hauptrolle, den Künstler Sonny Malone großartig: dieser junge Mann hat eindeutig ein großes Talent, sowohl schauspielerisch als auch im Tanzen als auch als Sänger: es gibt erstaunlich wenige (auch weit erfahrenere) in der Musical-Branche, die auch Falsett in einer solchen Perfektion singen können wie Wanasek. Ihm zur Seite steht Dagmar Bernhard als talentierte (mit einer verblüffend Olivia Newton-John ähnlichen Klangfarbe in der Stimme) rollschuhfahrende Muse, die gekommen ist, um dem jungen Maler zu inspirieren.

Vor Jahrzehnten hatte sie schon mal einen jungen Künstler (Danny Maguire, interpretiert von Martin Niedermair) inspiriert, der jedoch dann dem schnöden Mammon verfiel, weswegen er von ihr verlassen wurde. Und gerade jener soll nun den dem jungen Künstler die Chance bieten, im von ihm damals gebauten Theater Xanadu seine Träume zu verwirklichen. Vielleicht würde ja auch alles klappen, gäbe es da nicht die Eifersucht unter den Musen, welche zu problematischen Intrigen führt: Wenn das bloß gut geht, ist doch vor allem Tina Schöltzke eine so glaubhaft “böse Frau” (Kalliope) im Musical, dass einfach jeder fiese Plan gelingen muss (?) Ich habe noch selten eine so großartige Schauspielerin erlebt wie sie jetzt in “Xanadu”.

Wenn man ein Theater zufriedener und glücklicher verlässt als man es betreten hat, dann ist dem gesamten Ensemble Großartiges gelungen: Genau dies ist bei “Xanadu” in Baden der Fall: Intendant Robert Herzl (rechts am Foto mit Wanasek und Bernhard) kann stolz auf sein Team sein. “Xanadu” (deutsche Textfassung von Daniel Call mit englischen Original-Songs) in Baden ist so eine Produktion, von denen es leider viel zu wenige gibt: bitte mehr davon:-)
Also mein Urteil: Schauen Sie sich das Musical “Xanadu” (am Spielplan noch bis März) in Baden an: es hat höchsten Unterhaltungswert: Mögen die Musen mit Ihnen sein und Sie inspirieren!

Vollständige Hauptrollen-Besetzung (in alphabetischer Reichenfolge):
Dagmar Bernhard / Wilbirg Helml / Jing Kun / Miriam Mayr / Tina Schöltzke / Ariane Swoboda  / Martin Niedermair / Kevin Perry / Benjamin Rufin / Marcus Tesch / Andreas Wanasek

Dienstag, 13. September 2011, von Elmar Leimgruber

EU-Rat verlängert Urheberschutz für Musikaufnahmen

Künftig sind Musikproduktionen wie diese zu Gunsten der Urheber 70 Jahre geschützt

Der Schutz der Rechte von ausübenden Künstlern und Tonträgerherstellern auf Musikaufnahmen wird innerhalb der EU von derzeit 50 auf 70 Jahre erhöht. Dies hat der Europarat am 12. September 2011 mit qualifizierter Mehrheit beschlossen. Konkret endet der Schutz nun 70 Jahre nach dem Tod des des letzten Urhebers an einem Musikprojekt: des Komponisten der Musik oder des Textautors.

Die belgische, tschechische, niederländische, luxemburgische, rumänische, slowakische, slowenische und schwedische Delegation stimmten laut EU-Pressemitteilung gegen den Antrag, die österreichische und die estnische Delegation enthielten sich der Stimme. Das Gesetz sieht zudem Maßnahmen vor, die dafür sorgen, dass Künstler, die ihre ausschließlichen Rechte an Tonträgerhersteller übertragen haben,  persönlich von der verlängerten Schutzzeit profitieren und ihre übertragenen Rechte unter bestimmten Bedingungen sogar zurückzuholen.

Durch die neue Richtlinie soll der rechtliche Schutz der ausübenden Künstler durch Anerkennung ihrer kreativen und künstlerischen Beiträgen verbessert werden. Um zu verhindern, dass ausübende Künstler im Laufe ihrer Lebenszeit ihre Musik-Rechte verlieren und damit auch eine Einkommenslücke am Ende ihres Lebens hätten, wurde das Schutzalter nun auf 70 Jahre hinaufgesetzt. So soll auch gewährtleistet werden, dass ihre Werke nicht noch zu ihren Lebzeiten verunstaltet werden dürfen.

Dienstag, 19. April 2011, von Elmar Leimgruber

Auslandsstipendien für Künstler zu vergeben

Bildende und Fotokünstler können sich für ein Auslandsstipendium bewerben
Am Foto: Michelangelos “David”

Freiberufliche in Österreich lebende Bildende Künstler haben die Chance, in weiteren Städten wie Paris, Rom, Krumau, Chengdu, Shanghai, Peking, Chicago, New York sowie Mexiko City künstlerisch tätig zu sein. Das österreichische Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) vergibt im Rahmen einer Ausschreibung für das Studienjahr 2012/2013 Atelierwohnungen in den genannten Städten für die Dauer von drei bzw. 6 Monaten. Reisekosten werden auf Antrag vom BMUKK ersetzt. Zudem stehen in London, New York, Paris und Rom Atelierwohnungen für Fotokünstlerinnen und –künstler zur Verfügung. Die Stipendien betragen je nach Aufenthaltsort pro Monat zwischen 1.300 und 1.600 Euro.

Teilnahmeberechtigt für das Auslandsstipendium für bildende Künstler sind alle österreichischen oder in Österreich lebenden freiberuflichen bildenden KünstlerInnen bzw. solche, die mit der aktuellen künstlerischen Entwicklung in Österreich seit Jahren in engem Zusammenhang stehen. Personen, denen für den betreffenden Zeitraum ein Atelier des Bundes oder ein Staats- bzw. ein STARTstipendium zugesprochen wurde, können hingegen nicht zeitgleich für ein Auslandsatelier berücksichtigt werden.

Schriftliche Bewerbungen werden ab sofort bis spätestens 31. Juli 2011 (es gilt das Datum des Poststempels) im Bundesministerium für
Unterricht, Kunst und Kultur, Abteilung V/1, Concordiaplatz 2, 1014 Wien erwartet. Das Bewerbungsformular ist hier downloadbar.

Auch mit der Vergabe der Foto-Ateliers, die auf Vorschlag einer unabhängigen Jury den einzelnen Kunstschaffenden für jeweils drei Monate zur Verfügung gestellt werden, ist ein Stipendium verbunden. Reisekosten werden vom BMUKK in Form von pauschalierten Beträgen mit bedeckt. Teilnahmeberechtigt sind hier ebenfalls alle österreichischen oder in Österreich lebenden FotokünstlerInnen, bzw. solche, die mit der aktuellen künstlerischen Entwicklung in Österreich seit Jahren in engem Zusammenhang stehen. Es ist für jede Destination jeweils eine gesonderte komplette Bewerbung einzureichen. Von der Bewerbung ausgeschlossen sind aber Studentinnen und Studenten. Personen, die für diese Zeit ein Atelier des Bundes oder ein Staats- bzw. ein STARTstipendium zugesprochen bekommen haben, können nicht zeitgleich für ein Auslandsatelier berücksichtigt werden.

Die Einreichungen hierzu sind ab sofort bis spätestens 31. August 2011 (es gilt der Poststempel) an das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Abteilung V/1, Concordiaplatz 2, 1014 Wien zu senden oder dort abzugeben. Das entsprechende Bewerbungsformular ist hier abrufbar.

Sonntag, 15. August 2010, von Elmar Leimgruber

Media Control startet Online-Archiv über 30 Jahre Musikgeschichte

Media Control startet sein Online-Archiv: Seit wenigen Tagen wartet neben den historischen Top 15 Single-, Alben-, und Compilation-Charts aus Deutschland charts.de mit den Bestenlisten aus Österreich, Spanien, Italien, der Schweiz und den Niederlanden auf. Umfassende Produktinformationen sowie über 110.000 Cover und Hörbeispiele von mehr als 450.000 Singles und 90.000 Alben und ein Newsbereich finden in der kompakten Musikdatenbank ein Zuhause.

Sämtliche Titel können im 30-Sekunden-Stream angehört und direkt bei einem der Shopping-Partner erworben werden. Wer wissen will, welcher seiner Lieblingskünstler erfolgreicher war, lässt sie beim Chart-Duell gegeneinander antreten. Und wer alte Hits ab 1977 sucht, die an seinem Geburtstag oder Hochzeitstag angesagt waren, stellt sich einfach seine persönlichen Tagescharts zusammen.

Per Album- oder Titelsuche bekommt der Besucher Einblick in die komplette Diskographie eines Künstlers. Im Premiumbereich gibt’s darüber hinaus die Charts der aktuellen Woche, den Chart-Run eines Künstlers und die kompletten Top 100 aus über drei Jahrzehnten. Und zusätzlich zur Chart-History gibts auf den Seiten auch noch ein charts.de-Webradio.

Freitag, 11. Dezember 2009, von Elmar Leimgruber

Rock for Peace bringt Friedenslicht nach Bethlehem

In Bethlehem wird vom 22. bis 24. Dezember ein Weihnachts-Rockfestival stattfinden: Unter dem Motto “Rock for peace” soll “Rock to Bethlehem” ein Zeichen der Hoffnung für die jungen Menschen in Bethlehem sein und ihnen das Gefühl geben, dass sie nicht vergessen sind, so heisst es in einer Aussendung der Kathpress.

Die Idee für das Rockfestival stammt demnach von Emmanuel Fleckenstein, dem deutsch-palästinensischen Gitarristen von “Cardiac Move”. Seine Idee: Zu Weihnachten etwas Gutes am Ursprungsort von Weihnachten tun und Licht in die Welt bringen. Zusammen mit engagierten österreichischen und deutschen Studenten gründete er den gemeinnützigen Verein “Kulturelle Brücken mit dem Heiligen Land”, der auch von Kardinal Christoph Schönborn unterstützt wird. Durch gemeinsame musikalische Aktivitäten von österreichischen und internationalen Künstlern sollen Brücken geschlagen werden; gemeinsam wollen die jungen Leute für ein friedliches Miteinander eintreten.

Nähere Infos: http://www.rocktobethlehem.com

Freitag, 25. April 2008, von Elmar Leimgruber

Künstlerleid, Downloads und das liebe Geld

Grönemeyer, Catterfield, Jürgens, Kollo und andere appellieren in einem offenen Brief an die deutsche Bundeskanzlerin, den Kampf gegen Raubkopierer im Internet zur Chefsache zu machen. Werden diese Herren und Damen der Kreativbranche sosehr unter Druck gesetzt durch ihre Musiklabels, dass sie sowas nötig haben?

Bei allem Verständnis für die berechtigten Anliegen – ich bin überzeugter Käufer von Original-CDs und DVDs und selbst legale Downloads nütze ich seltenst- aber: Die Musikindustrie ist so mächtig, dass sie nicht nur immer wieder Anbieter von illegalen Downloads zur Kasse bietet, was ja Rechtens ist, sondern auch noch europaweite Gesetzesänderungen zu ihren Gunsten durchsetzen konnte:

Schon seit Jahren muss jeder Konsument, der CD- oder DVD-Rohlinge, einen CD- oder DVD-Brenner, einen Satellitenempfänger, Videorekorder oder Computer kauft, einen nicht geringen Beitrag zusätzlich für das Produkt bezahlen (denn man könnte ja damit kopieren), der den Künstlern zugute kommt. Es wird also sowieso schon doppelt abkassiert: eienrseits, wenn man CDs oder DVDs kauft, andererseits aber auch, wenn man Geräte kauft.

Irgendwann muss es genug sein mit dem immer mehr Vielfach-Abkassieren und dem Immermehr-Nimmersatt:

Wenn Musik- und Video-Industrie und Künstler verhindern wollen, dass illegal downgeloadet wird (das habe ich übrigens schon 2002 in einem Kommentar geschrieben, nur hört ja leider keiner auf mich), dann hilft nur eines wirklich: CDs und DVDs so günstig wie möglich auf den Markt: dann ist die Produktion pro Stück günstig, der Verdienst hoch. Und bei 5-9 Euro pro neuer CD werden nach meiner Einschätzung die meisten bisherigen Musikpiraten zum Original zurückkehren.