Mit ‘Kinderwunsch’ getaggte Artikel

Dienstag, 17. September 2013, von Elmar Leimgruber

Aktion Leben ermutigt zu Kindern in jungen Jahren

Frauen bekommen ihre Kinder immer später: War das durchschnittliche Alter der Frau bei der ersten Geburt 1991 25,1 Jahre, stieg es bis 2012 auf  28,8 Jahre. Das Problem dabei: Mit zunehmendem Alter sinkt die Wahrscheinlichkeit, überhaupt noch ein Kind bekommen zu können, massiv. Das gilt sowohl bei natürlicher Kontrazeption wie auch bei der künstlichen Befruchtung. Die Aktion Leben ermutigt daher dazu, bereits in jungen Jahren Ja zu Kindern zu sagen:

Die meisten Menschen nehmen an, dass die Fruchtbarkeit erst ab 40 abnimmt. Das ist falsch.”, betont Martina Kronthaler, Generalsekretärin von aktion leben in Österreich. “Kaum jemandem ist bewusst, dass bereits mit 30 Jahren die Fruchtbarkeit abgenommen hat. Mit 40 ist sie – statistisch gesehen – bereits so weit reduziert, dass viele Frauen gar keine Kinder mehr bekommen können. Dasselbe Phänomen gilt übrigens auch für die Erfolgsraten der Fruchtbarkeitsmedizin, die mit zunehmendem Alter deutlich einbrechen”, so Kronthaler weiter. Frauen daher das Kinderkriegen in jungen Jahren zu ermöglichen, muss ein erklärtes gesellschaftspolitisches Ziel werden, fordert die aktion leben.

Die Generalsekretärin von aktion leben betont: “Bilder von prominenten Frauen, die mit 40 Jahren oder später Kinder bekommen, suggerieren, dass der Kinderwunsch beliebig hinausgeschoben werden kann. Es wäre dringend notwendig, klar zu sagen: ein Kind mit 40 ist ein Lottosechser. Und auch die Fruchtbarkeitsmedizin kann Euch dann nur mehr eingeschränkt helfen.”

Eine interdisziplinäre Fachtagung in Bregenz am 13. und 14. September zum Thema Fruchtbarkeitsmedizin machte die entscheidende Bedeutung des mütterlichen Alters auf die Fruchtbarkeit deutlich. Die Tagung widmete sich unter dem Titel “Projekt Kind – Dialoge zur Reproduktionsmedizin” den medizinischen und psychosozialen Fragen der Reproduktionsmedizin und ihrer Bedeutung für das Kinderkriegen der Zukunft.

Hauptgründe für die Abnahme der Fruchtbarkeit ist die unaufhaltsame Abnahme sowie Alterung der weiblichen Eizellen sowie das zunehmende Fehlgeburtsrisiko und das steigende Risiko einer Eileiterschwangerschaft. “Alles zusammen bedeutet, dass Frauen, auch wenn sie sich subjektiv jung fühlen, objektiv gesehen schwerer Kinder bekommen können”, betont Kronthaler.

Die Fortpflanzungsmedizin rät zum Einfrieren von Eizellen in jungen Jahren um später frische, junge Eizellen zur Verfügung zu haben. “Wir denken, dass dem Trend des späten Kinderkriegens nicht medizinisch, sondern sozial begegnet werden sollte”, so die aktion-leben-Generalsekretärin. “Niemand kann den jungen Menschen garantieren, dass es später mit dem Kinderkriegen noch klappt. Auch nicht mit Hilfe der Fortpflanzungsmedizin. Wir müssen den jungen Menschen Mut machen und es ermöglichen, dass sie früher ihre Kinder bekommen. Und wir müssen sie viel mehr über ihre Fruchtbarkeit und die Bedeutung des Lebensalters in diesem Zusammenhang informieren”, so Kronthaler abschließend

Donnerstag, 14. April 2011, von Elmar Leimgruber

Warum haben Sie Sex?

Über drei Viertel der Deutschen (77 Prozent) hat Sex, “weil es Spaß macht”, zwei Drittel (65 %) nennen das Bedürfnis nach Nähe als Grund, aber nur jeder Zehnte hat Sex aufgrund eines Kinderwunschs. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage des  Forsa-Instituts im Auftrag des Frauenmagazins EMOTION  unter 1.005 Frauen und Männern zwischen 18 und 64 Jahren in Deutschland hervor. Demnach gehen für das Gefühl, begehrt zu werden, 41 Prozent der Befragten mit ihrem Partner ins Bett, bei den Frauen ist es sogar für fast die Hälfte der Grund für Sex (48 vs. 34 % Männer).

Nur sechs Prozent der Befragten insgesamt haben Sex aus Angst, dass der Partner sonst fremd gehen könnte. Bei den geschiedenen Umfrage-Teilnehmern sind es jedoch 16 Prozent, während dieser Grund für nur vier Prozent der Verheirateten eine Rolle spielt. Sex aus Langeweile? Das gilt insgesamt für vier Prozent – bei den 18- bis 29-Jährigen allerdings für fast jeden Zehnten (9 %). Bei den 18- bis 29-jährigen Männern sind es sogar 14 Prozent (vs. 3 % der Frauen im gleichen Alter).

Der Ländervergleich zeigt: Der Hauptgrund für Sex ist der Spaß – bei 96 Prozent der Befragten in Mecklenburg-Vorpommern, während Rheinland Pfalz hier mit 66 Prozent das Schlusslicht bildet. Nähe möchten besonders viele Sachsen (76 %) spüren. In Hamburg und Schleswig-Holstein spielt das Gefühl, begehrt zu werden mit 25 und 29 Prozent keine so große Rolle wie in Thüringen oder Sachsen-Anhalt (57 und 55 %). In Hessen haben 15 Prozent der Befragten Sex aus Angst, dass der Partner ansonsten fremd geht. In Berlin und Brandenburg sind es jeweils nur zwei Prozent.

Dienstag, 15. Februar 2011, von Elmar Leimgruber

Familienplanungs-Studie: Kinder, ja aber…

Die überwiegende Mehrheit der Deutschen äußert den Wunsch, einmal Kinder zu bekommen, jedoch sprechen vor allem finanzielle Gründe für ein sofortiges Ja zu eigenen Kindern. Dies geht aus einer am Montag in Berlin vorgestellten forsa-Studie im Auftrag der Zeitschriften ELTERN und ELTERN family hervor. Für diese repräsentative Studie wurden über 1.000 kinderlose Frauen und Männer zwischen 25 und 45 Jahren zu Motiven und Wünschen rund um ihre Familienplanung befragt. 66 Prozent aller Befragten möchten demnach “auf jeden Fall” oder “vielleicht” Kinder haben.

Bei den Jüngeren (25 bis 29 Jahre) äußern diesen Wunsch sogar 86 Prozent, bei den 30- bis 34-Jährigen immer noch 74 Prozent. Das Lebensmodell Familie ist also für junge Menschen in Deutschland nach wie vor attraktiv. Interessant: Die Männer stehen der Familienplanung positiver gegenüber als die Frauen. Während 70 Prozent der männlichen Befragten “auf jeden Fall” oder “vielleicht” Kinder haben wollen, liegt der Anteil der Frauen bei 61 Prozent. Regional betrachtet wünschen sich im Osten mehr Menschen Kinder (72 Prozent) als im Westen (66 Prozent).

63 Prozent der Befragten wollen sich jedoch laut Studie erst eine solide finanzielle Basis schaffen, während für fast die Hälfte der Beruf oder die Ausbildung im Moment Vorrang hat (48 Prozent), bevor sie sich den Kinderwunsch erfüllen. 44 Prozent suchen nach wie vor nach dem passenden Partner oder die passende Partnerin für ein gemeinsames Kind – Männer öfter als Frauen: Die Hälfte der männlichen Befragten mit Kinderwunsch ist auf der Suche nach der passenden Partnerin im Gegensatz zu 33 Prozent bei den Frauen. Schaut man genauer auf das Alter ergibt sich folgendes Bild: Bei den Jüngeren zwischen 25 und 29 Jahren stehen mit großem Abstand die finanzielle Lage und der Beruf zu 79 und 67 Prozent einer Familienplanung im Wege. Ab 35 Jahren überwiegt der/die fehlende Partner/in (59 Prozent), oder es hat einfach noch nicht geklappt mit dem Nachwuchs (44 Prozent).

Bei plötzlicher Schwangerschaft würden sich 50 Prozent der Frauen zwischen 25 und 34 Jahren freuen, wenn Ihnen das Schicksal die Entscheidung abnimmt. Und was ist mit den 22 Prozent, die laut Studie keine Kinder möchten? Besteht eine Chance sie umzustimmen? 34 Prozent konnte keine der genannten Bedingungen bewegen, sich die Kinderfrage neu zu stellen. Spannend, dass sich offenbar mehr Männer (74 Prozent) als Frauen (55 Prozent) umstimmen lassen. Und was könnte sie umstimmen? 42 Prozent der Befragten ohne Kinderwunsch würden sich für ein eigenes Kind entscheiden, wenn sie keinerlei finanzielle Sorgen hätten oder befürchten müssten. An zweiter Stelle mit 34 Prozent liegt die Bedingung einer guten und verlässlichen Kinderbetreuung knapp gefolgt von einem sicheren Arbeitsplatz (33 Prozent), einem liebevollen und verlässlichen Partner (32 Prozent) und einer Garantie auf flexible und berechenbare Arbeitszeiten (30 Prozent).

Die Antworten auf die Frage nach den allgemeinen Gründen für die niedrige Geburtenrate in Deutschland deuten darauf hin, dass sich einiges ändern müsste, damit Menschen ihren Wunsch nach Kindern verwirklichen: 86 Prozent meinen, dass finanzielle Unsicherheit oder die Sorge um den Arbeitsplatz die Entscheidung für Kinder erschwert. Schon an zweiter Stelle rangiert mit 81 Prozent die Begründung, unsere Gesellschaft bewerte die Leistungen im Beruf höher als Leistungen in der Familie. Außerdem finden viele Menschen den Alltag auch ohne Kinder schon anstrengend (79 Prozent). Die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie (77 Prozent), die Wichtigkeit der eigenen beruflichen Karriere der Frau (76 Prozent) sowie die fehlende Bereitschaft, den eigenen Lebensstil zugunsten von Kindern einzuschränken (74 Prozent) belegen die weiteren Plätze. 69 und 61 Prozent geben als Gründe die zurückgegangene “Haltbarkeit” von Partnerschaften und Ehen sowie die nicht ausreichenden Angebote guter und zuverlässiger Kinderbetreuung an. Und immerhin jeder Dritte denkt, dass viele Menschen zu hohe Ansprüche an sich als Eltern haben und alles perfekt machen wollen, und dass Eltern mit der Erziehung ihrer Kinder allein gelassen werden.

Trotz aller familienpolitischen Maßnahmen ist die Geburtenrate in Deutschland immer noch eine der niedrigsten in Europa. Um Mut zum Kind zu machen und Freude und Spaß an Kindern zu vermitteln, starten ELTERN und ELTERN family die Initiative “Zum Glück: Familie!”. Bis in den Oktober sind vielfältige Aktionen und Berichte rund ums Kinderkriegen geplant. Zum Auftakt launcht “Zum Glück: Familie!” auch einen Song: Phil Vetter at the Pirate Bay mit “Erwachsen sein”. Die vollständige Studie ist hier downloadbar.