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Donnerstag, 20. März 2008, von Elmar Leimgruber

Sinnlose Geschwindigkeitsbegrenzungen und Kavaliersdelikte

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) entrüstet sich in einer heutigen Aussendung darüber, dass für viele Autofahrer -laut Umfrage- Geschwindigkeitsübertretungen nur als Kavaliersdelikte gesehen werden, ja dass sogar zwischen sinnvollen und sinnlosen Geschwindigkeitsbegrenzungen unterschieden wird.

Dabei bin ich ganz der Meinung der meisten Autofahrer: Es ergibt absolut keinen Sinn, auf dreispurigen Autobahnen (z.B: Südautobahn Steiermark, Westautobahn Oberösterreich, Inntalautobahn zwischen Kufstein und Innsbruck) auf denen zu gewissen Zeiten so gut wie kein Verkehrsaufkommen herrscht, eine 100er Beschränkung zu haben; das hat nichts mit Umweltschutz oder mit Verkehrssicherheit zu tun, sondern ist eine reine Autofahrerabzocke.

Natürlich gibt es echte Raser, nämlich solche, die vollkommen rücksichtslos in Dörfern, Städten, am Land und über die Autobahn iim wahrsten Sinne des Wortes rasen. Es ist beispielsweise vollkommen bescheuert und verrückt, wenn manche, nur um zeigen zu können, wie schnell ihr Wagen auf Touren kommt, mitten im dichten Wien-Verkehr am Gürtel zwischen einer roten Ampel und der nächsten auf 100 beschleunigen, um dann wieder entsprechend quietschend abbremsen zu müssen.

Noch gefährlicher sind solche Autotests auf kurvigen unübersichtlichen Landstraßen, die manche Fahrer offenbar ganz besonders geschwinidgkeitsmässig reizen. Und auch auf einer dichtbefahrenen Autobahn dennoch mit 200 km/h zu rasen ist dumm, genauso wie mir aufzublenden, wenn ich mit 130 überhole und weitere Wagen vor mir ebenfalls auf der Überholspur sind (da kommt einfach niemand schneller weiter) oder wie bei dichtem Nebel, wo jeder vernünftige Autofahrer seine Geschwindigkeit redauziert, so zu tun, wie wenn man selbst im Nebel sehen könnte.

Wenn der Gesetzgeber aber will, dass Geschwindigkeitsbegrenzungen ernstgenommen werden, dann sollte er den Fahrern aber keine sinnlosen Beschränkungen auferlegen, sondern zu mehr vernünftiger Eigenverantwortung ermutigen anstatt einfach abzucashen. Wirklich hart bestraft gehören aber jene Autofahrer, die rücksichtslos und andere gefährdend unterwegs sind, weil denen offenbar jegliches Verantwortungsbewusstsein für sich und andere fehlt, wenn sie im Wagen sitzen.