Mit ‘katholisch’ getaggte Artikel

Mittwoch, 10. April 2013, von Elmar Leimgruber

Malteser und Johanniter feiern 900. Geburtstag in Wien

Die beiden Ritterorden Johanniter und Malteser feiern im Rahmen eines ökumenischen Festgottesdienstes am Samstag 13. April um 10.30 Uhr gemeinsam im Wiener Stephansdom ihre Geburtsstunde vor 900 Jahren. Am 15. Februar 1113 wurde mit der Bulle “Piae Postulatio Voluntatis” durch Papst Paschalis II. der jungen Gemeinschaft erste Rechte zugestanden. Der Großmeister der Malteser, Fra’ Matthew Festing, bezeichnete die Bulle als eigentliche “Geburtsurkunde des Orden”. Neben 500 Mitgliedern und Freunden der beiden Organisation werden auch zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft werden zu den Feierlichkeiten erwartet.

Der ökumenische Gottesdienst wird von Diözesanbischof von Graz-Seckau Egon Kapellari und dem Superintendent der Diözese Niederösterreich der Evangelischen Kirche A. B. in Österreich Paul Weiland gefeiert. Im Anschluss wird auf dem Stephansplatz eine gemeinsame Leistungsschau der Ordens- und Hilfswerke stattfinden. “Vor allem die Betonung unserer Gemeinsamkeiten ist uns wichtig,” erklärt der Prokurator des Malteserordens Norbert Salburg-Falkenstein: “In unserer gesamten Geschichte haben wir den “Dienst an den ‘Herren’ Kranken” in den Mittelpunkt unserer Arbeit gestellt. Heute vereinen uns die karitativen Aufgaben und der Wunsch die Welt ein bisschen besser zu machen”.

Zur Geschichte der Orden: Kaufleute aus Amalfi/Italien hatten um die Mitte des 11. Jahrhunderts in Jerusalem eine Hospitalbruderschaft gegründet, um Pilgern Schutz und Hilfe zu ermöglichen. Unter dem Gründer Fra’ (Bruder) Gerhard blühte die Hospitalbruderschaft auf und wurde in Folge ein Orden der katholischen Kirche. Mit der erwähnten Urkunde stellte Papst Paschalis II. das Hospital in Jerusalem unter seinen persönlichen Schutz und gewährte der Hospitalbruderschaft erste Privilegien, beispielsweise die Befreiung von der Zehntpflicht. Des Weiteren gewährte er die eigenständige Wahl eines Leiters und die Annahme von ersten Schenkungen und Niederlassungen. Die Befreiung von den Abgaben der europäischen Besitzungen in Italien und Südfrankreich gegenüber den jeweiligen Bistümern war der Grundpfeiler für die bis heute andauernde kirchliche Sonderstellung der “Hospitaliter”, wie die Ritter zunächst genannt wurden. Schrittweise erhielten, die später nach Ihrem Schutzpatron, dem Hl. Johannes dem Täufer, genannten “Johannes-Ritter/Johanniter” in den kommenden Jahrzehnten weitere Privilegien übertragen.

Ab 1154 kann man von einem eigenen Orden vom Hospital des Hl. Johannes von Jerusalem sprechen, der wie alle Ordensgemeinschaften der katholischen Kirche, direkt dem Papst
unterstellt war und in dem Laien und Priester bindende Versprechen der Zugehörigkeit, die Gelübde, ablegen konnten.

Durch die Reformation kam es zur Abspaltung eines Teiles der Johanniter und diese wurden protestantisch. Nach dem Übertritt des Kurfürsten Joachim II. von Brandenburg zur Lutherischen Lehre im Jahre 1538 ist dieser Zweig, im Unterschied zum katholisch gebliebenen Gesamtorden, protestantisch. Der verbleibende katholische Orden nennt sich seit der Zeit auf Malta (1530) “Malteserorden” und hat seit 1834 seinen Sitz in Rom.

Der Malteserorden erkennt auch die in einer Allianz von 1961 unter gegenseitiger Anerkennung zusammengeschlossenen evangelischen Johanniterorden in Deutschland, den Niederlanden (Johanniter Orde in Nederland), Schweden (Johanniterorden i Sverige) und in Großbritannien (Venerable Order of Saint John) als Ritterorden des heiligen Johannes mit „gemeinsamer Geschichte und gemeinsamem Auftrag“ an.

- Der Malteserorden: Die Malteser unterstützen durch ihre humanitäre Hilfe über 15 Millionen notleidende Menschen in 120 Ländern weltweit, unabhängig von deren Herkunft, Religion oder politischer Überzeugung. Das Leistungsspektrum beinhaltet persönliche Betreuungs-, Alten- und Krankendienste, regelmäßige Wallfahrten, die Arbeit mit Menschen ohne festen Wohnsitz, Ambulanzeinsätze, Krankentransporte, Rettungs- und Notarztdienste sowie internationalen Katastrophenschutz und Aufbauhilfe.

In Österreich arbeiten derzeit insgesamt 1.800 Malteser in den einzelnen Werken des Malteserordens: Der Malteser Hospitaldienst Austria, der Malteser Alten- und Krankendienst, der Malteser Betreuungsdienst, der Aids-Dienst Malteser, die Johannesgemeinschaft, das Haus Malta, der Malteser Care-Ring und der Malteser Palliativ Dienst. Die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Malteser Arbeit.

- Der Johanniterorden: Der evangelische Johanniterorden gliedert sich in Genossenschaften und Kommenden. Der österreichischen Kommende gehören 50 Ritter an. Weltweit zählt der Orden über 4.000 evangelische Ritterbrüder. In den Werken engagieren sich in Österreich rund 900 Mitarbeiter ehren- und hauptamtlich sowie als Zivildiener. Der Johanniterorden betreibt in Europa Hilfswerke in Deutschland, Frankreich, Österreich, England, Italien, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Polen, Ungarn, Wales, den Niederlanden und der Schweiz. Im Nahen Osten ist er durch die Johanniter-Augenklinik in Jerusalem vertreten. Die Johanniter zählen weltweit zu den führenden Hilfsorganisationen mit einer traditionsreichen Geschichte.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich wurde erst 1974 als klassische Rettungsorganisation gegründet. Damals starteten die Johanniter in Wien mit einem Krankentransportwagen – einem Einstandsgeschenk der deutschen Johanniter- und einer Hand voll engagierter Ehrenamtlicher. Heute sind die Johanniter in unterschiedlichen sozialen Bereichen in Wien, Innsbruck, Patergassen und Orth an der Donau tätig.

Mittwoch, 22. Februar 2012, von Elmar Leimgruber

Mit Papst-SMS durch die Fastenzeit

Gratis-Fasten-SMS vom Papst
Grafik: katholisch.at

Wer die heute am Aschermittwoch beginnende kirchliche Fastenzeit ernst nehmen will, bekommt jetzt Hilfe via SMS: Die katholische Kirche in Österreich bietet an allen 40 Tagen der Fastenzeit wiederum täglich eine SMS-Aktion mit Gedanken und Impulsen von Papst Benedikt XVI. an. Die Anmeldung zur Aktion erfolgt über das Mobiltelefon durch eine SMS mit dem Kennwort PAPST an die Telefonnummer 0664/6606651 und schon kommt täglich kostenlos eine Impuls-SMS.

Die päpstlichen Kurzbotschaften sollen zum Innehalten und Nachdenken über den persönlichen Glauben führen, erläuterte der Medienreferent der Bischofskonferenz, Paul Wuthe, das Ziel der Aktion. Diese “etwas anderen SMS” seien als Einladung zur “Entschleunigung” und “Besinnung auf das Wesentliche” zu verstehen. Dem entspreche auch die Auswahl der Papstzitate, die “in sprachlicher Eleganz” die großen “Worte des Glaubens” formulierten, so Wuthe. Sie handeln von “Gott und Mensch”, dem “Glauben an Jesus Christus im Raum der Kirche” und einem “christlichen Leben in Freiheit und Verantwortung”.

Bei den SMS handelt es sich um Worte aus Reden und Predigten des Papstes vor allem des vergangenen Jahres, aber auch aus früheren Schriften. Die Zusendung der Kurzmitteilungen ist für den Empfänger mit keinen Kosten verbunden. Das SMS-Service funktioniert für alle Handys österreichischer Mobilfunkbetreiber. Nach der Anmeldung per SMS mit dem Schlüsselwort PAPST an die Telefonnummer 0664/6606651 erhält man ab Aschermittwoch, 22. Februar, bis Karsamstag, 7. April, täglich eine SMS mit Zitaten on Papst Benedikt XVI. Anmeldungen während der Fastenzeit sind laufend möglich.

Montag, 6. September 2010, von Elmar Leimgruber

Proteste gegen Abriss der Wiener Baumgarten-Kapelle (Info + Kommentar)

Weihbischof Franz Scharl solidarisiert sich mit den Gottesdienstbesuchern
Foto: stephanscom.at

Er habe keine Zustimmung zum Abbruch der katholischen Kapelle im Geriatriezentrum Baumgarten erteilt. Dies erklärte Weihbischof Franz Scharl, der als “Bischofsvikar für die Kategoriale Seelsorge” auch für die Krankenseelsorge und damit für die Pastoral in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zuständigist, gegenüber dem Pressedienst der Erzdiözese Wien. Der SPÖ-geführte Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) hatte zuvor nach Protesten der Einwohner des Pflegewohnheims und von besorgten Anrainern behauptet: “Die Erzdiözese war seit langer Zeit in die Vorbereitungen eingebunden und stimmte der Übersiedlung des Tabernakels schriftlich zu” und man agiere “im Einvernehmen” mit dieser.

Es müsse klar sein, “dass es im Zusammenhang mit dieser Kapelle auch staatsgrundgesetzliche und konkordatäre rechtliche Fragen gibt”, reagierte Weihbischof Scharl. Darüberhinaus sei zu bedenken, dass die Kapelle nicht nur den Bewohnern und dem Personal des Geriatriezentrums dient, sondern auch von anderen Menschen aufgesucht wird, die dort am Gottesdienst teilnehmen. Durch den Fortbestand einer Gottesdienstgemeinde sei ein Gewohnheitsrecht entstanden, das zu beachten ist. Daher sei der “frühere Zustand bezüglich der Kapelle wiederherzustellen”, die unter anderem ein grosses Altarbild im Sgrafitto-Stil von Sepp Zöchling beherbergt.

Das Bundesdenkmalamt habe den Denkmalschutz auch für das Altarbild und die genannten Malereien des Künstlers Sepp Zöchling aufgehoben, erklärte hingegen der KAV. Und was Kritiker befürchteten, bestätigte dieser ebenfalls: “Im neuen Pflegewohnhaus Baumgarten ist ein Andachtsraum vorgesehen, der von den gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaften genützt werden kann.” Eine katholische Kapelle ist demnach nicht mehr vorgesehen.

Die SPÖ will diese katholische Kapelle des Geriatriezentrums in Wien Baumgarten niederreissen

Ich bin schon erschüttert -und die Proteste gegen diesen politischen Angriff auf das Christentum laufen zu Recht schon viel länger als auch die Politik und die Erzdiözse drauf aufmerksam wurden-: Auf der einen Seite betont die Wiener SPÖ immer wieder, wie wichtig ihr die Senioren sind (ja eh klar, die wählen ja bekanntlich noch am am treuesten die SPÖ in Wien), aber wenns konkret wird, will sie ihnen offenbar jenen Halt im Glauben nehmen, der für vielen ältere Menschen eine essentielle Bedeutung hat.

Letzthin liess das Geriatriezentrum übrigens nicht nur das Schloss der Kapelle austauschen, um Menschen den Kirchenbesuch zu verwehren , sondern verständigte auch noch die Polzei-Sondereinheit WEGA, um die friedlich nun vor der verschlossenen Kapelle sitzenden Gläubigen abzutransportieren.

Und nein, es ist nicht egal, ob man sich allsonntäglich zur Heiligen Messe in eine katholische Kapelle oder in einen “für alle anerkannten Religionsgemeinschaften” geschaffenen Raum begibt, der für Christen jeder Konfession genauso vorgesehen und auch entsprechend gestaltet ist wie für Juden, Moslems, Buddhisten, Hinduisten, Zeugen Jehovas und andere.

Das “Wohlbefinden” der Gläubigen aber, sowie das Wissen darum, jederzeit den Herrn Jesus Christus in der Kapelle und vor dem Tabernakel begegnen zu können, ist entscheidend und wichtig: Altar, Tabernakel, christliche Symbole und Altarbilder geben besonders älteren Gläubigen dieses wichtige Gefühl der Geborgenheit bei ihrem Gott, an den sie sich jederzeit vertrauensvoll wenden können. Natürlich spricht aber nichts dagegen, dass -auf Wunsch und bei Bedarf- zusätzlich zur katholischen Kapelle auch ein Andachtsraum für andere Gläubige errichtet wird, aber nicht anstelle von dieser.

Den Menschen innerhalb und ausserhalb des Geriatriezentrums ihre Kapelle wegnehmen zu wollen, ist nicht nur rücksichtslos gegenüber berechtigten Bedürfnissen von Senioren, sondern auch engstirnig. Mal ganz abgesehen davon, dass es mir rätselhaft ist, wie leichtfertig in Wien offenbar der Denkmalschutz für schützenswerte Gebäude aufgehoben werden kann: Ich hoffe ernsthaft, dass aufgrund des mittlerweile auch öffentlichen Hilfschreis besonders so kurz vor der Wiener Gemeinderatswahl (ansonsten wäre wohl leider jeder Widerstand gegen diese Glaubens-Unterdrückung zwecklos) auch die SPÖ ein Einsehen haben wird und gemäss der Vorgabe des dafür zuständigen Weihbischofs Scharl den bisherigen Zustand der Kapelle raschest wiederherstellen wird. Und sollte dies -auch bei bestem Willen- nicht (mehr) möglich sein, dann muss eben im Neubau die Errichtung einer neuen katholischen Kapelle -natürlich in Abstimmung mit der Erzdiözese Wien- Ehrensache sein.

Weiterführende Links zum Thema:

- Stellungnahme von Weihbischof Franz Scharl

- Stellungnahme des KAV

- Bürgerinitiative: Rettet die Kapelle Baumgarten

- unzensoriert.at

- Penzing-Blog von Gerhard W. Loub

- Kapellen-Rettungs-Seite auf Facebook

- Kopten ohne Grenzen und Jugend für das Leben

- Grundsätzlicher Bericht der Kronenzeitung

- Beitrag der Kronenzeitung über die nächtliche Polizeiaktion

- Gloria.tv

- SOS Heimat