Mit ‘Hubert von Goisern’ getaggte Artikel

Donnerstag, 2. Mai 2013, von Elmar Leimgruber

Amadeus Award 2013 für Parov Stelar, STS und Hubert von Goisern

Gleich drei der begehrten Amadeus Awards gingen gestern (1. Mai) Abend an. Parov Stelar: “Bestes Album”, “Best Live Act” und “Best Electronic /Dance”. STS wurden mit einem Amadeus Austrian Music Award für ihr Lebenswerk geehrt, Hubert von Goisern erhielt einen Ehrenpreis für genre- und völkerverbindende Musik und Die Toten Hosen erhielten ihren Amadeus in der Kategorie “Best Live Act International”.

In der Kategorie “Song des Jahres” setzen sich Klangkarussell gegen ihre vier Konkurrenten durch und die Sofa Surfers machten in der Kategorie “Alternative” das Rennen. Alkbottle gewannen in der Kategorie “Hard & Heavy”, Nazar wurde in der Kategorie “HipHop/RnB” ausgezeichnet und 5/8erl in Ehr’n triumphierten in der Kategorie “Jazz/World/Blues”. Catastrophe & Cure freuten sich über den Gewinn des FM4 Awards und Julian Le Play durfte eine Amadeus-Trophy der Kategorie “Pop & Rock” mit nach Hause nehmen. DJ Ötzi bekam den Award in der Kategorie “Schlager” und Andreas Gabalier freute sich über seine Auszeichnung in der Kategorie “Volkstümliche Musik”


Für den Auftakt der Show sorgten Russkaja mit ihrem Hit “Energia” und Christina Stürmer begeisterte mit “Millionen Lichter”. Julian Le Play überzeugte mit seinem neuen Song “Der Wolf” und Lukas Plöchl heizte dem Publikum mit “Freiheit” ein. Die Sportfreunde Stiller sorgten mit ihrer aktuellen Singe “Applaus Applaus” für Stimmung, bevor Catastrophe & Cure ihren Song “Shipwreck” performten. Natália Kelly hatte ihren Song Contest Beitrag “Shine” mit im Gepäck und Die Toten Hosen sorgten mit “Altes Fieber” für wahre Begeisterungsstürme. Krönenden Abschluss bildete die Hommage von Depeche Ambros und Friends an STS, mit ihrer eigenen “Fürstenfeld”-Version. Der TV-Privatsender Puls4 zeigt heute (Donnerstag) die Awadeus-Award-Gala ab 22.05 Uhr.

Die Amadeus Austrian Music Awards  wurden (heuer bereits zum 13. Mal) alljährlich von IFPI Austria, dem Verband der Österreichischen Musikwirtschaft vergeben. Nominierte, GewinnerInnen und Showacts boten ein eindrucksvolles Zeugnis der vitalen österreichischen Musikszene.Manuel Rubey und Isabella Richtar führten durch den Abend im Wiener Volkstheater.

Alle Gewinner der Amadeus Austrian Music Awards 2013 in der Übersicht:

Lebenswerk: STS
Ehrenpreis für genre- und völkerverbindende Musik: Hubert von Goisern
Best Live Act International: Die Toten Hosen
Album des Jahres: Parov Stelar – The Princess
Song des Jahres: Klangkarussell – Sonnentanz
Best Live Act powered by Ö-Ticket: Parov Stelar
FM4 Award: Catastrophe & Cure
Alternative: Sofa Surfers
Electronic/Dance: Parov Stelar
Hard & Heavy: Alkbottle
HipHop / RnB: Nazar
Jazz / World / Blues: 5/8erl in Ehr´n
Pop / Rock: Julian Le Play
Schlager: DJ Ötzi
Volkstümliche Musik: Andreas Gabalier

Montag, 11. Juni 2012, von Elmar Leimgruber

Donauinselfest 2012 vom 22.-24. Juni: Das sind die Stars

Simple Minds
Foto: © David Ellis

Zwischen dem 22. und 24. Juni findet in Wien wiederum das nach eigenen Angaben “größte open-Air-festival Europas mit freiem Eintritt”, das Donauinselfest (der Insel-Plan hierzu ist hier abrufbar) statt. Ein besonderes Highlight  2012 sind die Superstars auf der “größten open Air Bühne Österreichs”, der Radio Wien-Bühne (am Samstag) bzw. Ö3-Fest-Bühne (am Freitag und Sonntag): Dort live on stage mit je ihrem eigenen Programm sind unter anderem die schottische Rockband Simple Minds, Hubert von Goisern, Unheilig, Österreich-Urgestein Stefanie Werger, Reinhold Bilgeri, Christine Hödl, James Morrison, Tim Bendzko und Sibermond.

Kabarett vom Feinsten, Komik und Musik aus Österreich erwartet die Besucher auch im Ö1 Kultur-Zelt: Victor Gernot, Gunkl, Herbert Steinböck oder Eckel & Lainer trainieren die Lachmuskeln und regen zum Nachdenken an. Erwin Steinhauer & seine Lieben überzeugen erstmals mit schrägen Neuinterpretationen von B.B.King bis Heli Deinboeck. Weiteres Highlight im Ö1 Kultur – Zelt: Mika Vember.

Silbermond
Foto: © Daniel Lwowski

Bereits zum dritten Mal fand heuer der beliebte „Rock the Island“ – Contest statt. Unglaubliche 430 Acts mit über 800 Songs aus den  verschiedensten Musikrichtungen meldeten sich über die Website www.donauinselfest.at an, auf der nicht nur Freunde und Familie der Künstler, sondern alle Donauinselfest-Fans aufgerufen waren,  fleißig mitzustimmen.Neben dem Wiener Mike Strong und Band, haben sich  „Da Dos Amigos“ aus der Dominikanischen Republik, die beiden italienischen Gitarristen  „Paul & Robi“, sowie die steirische Coverband „Black Balloon“ rund um ihren DSDS-erfahrenen Frontmann Marco Angelini die begehrten Tickets für die Festbühne gesichert.

Tim Bendzko
Foto: © Sony Music

Ebenfalls mit dabei sind: Hip-Hopper Kugelblitz,  die Tiroler Rocker „Falling for Beautiful“, die Wiener Reggae-, Funk- und Soul-Kombo „Conseptagons“ (Gewinner Femous Award) und die Grazer Multikulti-Band „Fippies“ , weiters Frenzyy sowohl beim Publikum als auch bei der beaterprobten Jury gegen die Wiener KY / FU, Daniel Merano und Mario Blake sowie „Easy“, „Rooga“, „Solid Air“ (alle Wien) und „Tripminus“.

Auf der Radio FM4 / Planet.tt-Bühne treten unter anderem Marsimoto, Ja, Panik, Haight Ashbury und Samy Deluxe auf. Auf der Rock-Bühne werden hingegen die deutsche Indierockerin Jennifer Rostock, der Newcomer Frank Turner und Heinz aus Wien erwartet. Außerdem lassen J.B.O., Killerpilze, Emil Bulls, Vanilla Sky feat. Marcus Smaller die fans vor der Bühne abrocken.

James Morrison
Foto: © Julian Broad

Auf der Radio Energy Bühne gibts hingegen Dancefloor mit den internationalen Top DJs Antoine, Chuckie und Mad Mark freuen. Zudem sind auch Tom Snow & DJ Observer (PURE), Saunders & d’Estate und Flip Capella (Energy Club Files) mit an Bord. Auf der Eutopia DJ / VJ Insel steht am Samstag mit Peter Kruder das Aushängeschild der österreichischen Elektronik-Szene an den Turntables. Unterstützt wird er von Crazy Sonic sowie Philipp Straub. Die Visuals kommen von sound:frame.

Auf der Schlager & Oldies-Bühne gibts Nik P & Band, Poplegende Tony Christie sowie Songcontest-Legende Johnny Logan live. Zudem werden auch Udo Wenders, Michelle, Nino de Angelo, Petra Frey, Marc Pircher und Marco Ventre & Band erwartet. Auf der BAWAG / GÖD Bühne sorgen Andy Lee Lang & Band, Mary Broadcast Band, Waterloo und The Untouchables für Stimmung.  Weitere Highlights der Arbeitsweltinsel: Austrobockerl & Uli Baer, die Vienna Blues Association und Chiara Kerper!

 

Mittwoch, 2. Mai 2012, von Elmar Leimgruber

Amadeus Awards 2012 für Hubert Von Goisern und Andreas Gabalier

Mit den Amadeus Austrian Music Awards wurden, gestern Dienstag, erstmals im Wiener Volkstheater, stellvertretend für die gesamte Musikszene Österreichs die Preise in insgesamt 13 Kategorien an beliebte heimische Stars vergeben: Gleich zwei der begehrten Trophäen gingen an Hubert von Goisern (Album des Jahres & Pop/Rock) sowie Andreas Gabalier (Best Live Act & Schlager). In der Kategorie “Song des Jahres” konnten sich die Vorarlberger Holstuonarmusigbigbandclub gegen ihre vier Konkurrenten durchsetzen und 3 Feet Smaller machten in der Kategorie “Alternative” das Rennen. Ludwig Hirsch wurde posthum mit einem Amadeus Award für sein Lebenswerk geehrt.

Parov Stelar gewann in der Kategorie “Electronic/Dance”, Krautschädl entschieden die Kategorie “Hard & Heavy” für sich. Die Vamummtn wurden in der Kategorie “HopHop/RnB” ausgezeichnet und 5/8erl in Ehr’n triumphierten in der Kategorie “Jazz/World/Blues”. M185 freuten sich über den Gewinn des FM4 Awards und die Die jungen Zillertaler durften eine Amadeus-Trophy der Kategorie “Volkstümliche Musik” mit nach Hause nehmen. Die Amadeus Austrian Music Awards werden seit dem Jahr 2000 jährlich durch die IFPI Austria – Verband der Österreichischen Musikwirtschaft vergeben.

Die Amadeus-Preisträger 2012
Foto: © Andreas Tischler

Für den Auftakt der Show sorgten die Trackshittaz mit ihren Hits “Oida Taunz!” und “Woki mit deim Popo!” ür ordentlich Stimmung. Tosenden Applaus erntete der internationale Stargast Jason Mraz, der neben seiner aktuellen Single “I Won´t Give Up” auch ein Duett mit der österreichischen Soul- und Newbluessängerin Saint Lu zum Besten gab. Hubert von Goisern berührte das Publikum mit seinem Titel “Suach da an Anderen” bevor Wolfgang Ambros seinen neuen Song “Ausg´lacht” präsentierte, eine wienerische Adaption des Randy VanWarmer-Klassikers “Just when I needed you most”.

Auch die Gewinner des FM4 Awards M185 überzeugten bei ihrem Live-Auftritt. Die jungen Zillertaler begeisterten mit einem Medley ihrer bekanntesten Hits. !Dela Dap und Rene Rodriguezz präsentierten einen Mix aus den Nummern “Crazy Swing” (!Dela Dap) und “Shake 3x” (Rene Rodrigezz). Krönenden und zugleich traurigen Abschluss bildete die Hommage an den im November des Vorjahres verstorbenen Künstler Ludwig Hirsch. Manuel Rubey und Bianca Schwarzjirg führten durch den Abend, der via Puls4 auch im TV zu sehen war.

Alle Gewinner der Amadeus Austrian Music Awards 2012 im Detail:

Lebenswerk: Ludwig Hirsch

Album des Jahres: Hubert von Goisern – ENTWEDERundODER

Song des Jahres: Holstuonarmusigbigbandclub – Vo Mello bis ge Schoppornou

Best Live Act: Andreas Gabalier

FM4 Award: M185

Alternative: 3 Feet Smaller

Electronic/Dance: Parov Stelar

Hard & Heavy: Krautschädl

HipHop / RnB: Die Vamummtn

Jazz / World / Blues: 5/8erl in Ehr´n

Pop / Rock: Hubert von Goisern

Schlager: Andreas Gabalier

Volkstümliche Musik: Die jungen Zillertaler

Mittwoch, 25. Januar 2012, von Elmar Leimgruber

Digitaler Musikmarkt floriert in Österreich und weltweit

Der digitale Musikmarkt wächst in Österreich und weltweit: Die gestern in London veröffentlichte IFPI Digital Music Report 2011 weist ein neuerliches Wachstum des weltweiten digitalen Musikmarktes aus. Im Jahr 2011 wurde weltweit ein Umsatz von 5,2 Mrd. Dollar (ca. vier Milliarden Euro) erzielt, eine Steigerung von 8% gegenüber 2010. Damit steuern die „Digital Sales“ bereits 32% zu den Gesamterlösen bei, 2010 waren es noch 29%.

In Österreich liegt das Wachstum am Online-Musikmarkt über dem internationalen Durchschnitt. Die heimischen Umsätze mit Internet- und Handy Musikdownloads sind im Vergleich zu 2010 um 14 % auf 24 Mio. Euro gestiegen. Internetdownloads von Einzelsongs sind um 18% gestiegen, der Download ganzer Alben um 22%. Der Anteil der online gekauften Musik in Österreich beträgt damit bereits rund 20% des Gesamtmarktes. Die Jahrescharts 2011 für Deutschland sind hier abrufbar.


Mit gleich drei Alben unter den Top 5 ist Andreas Gabalier Aufsteiger und Bestseller des Jahres in Österreich: Platz 1 für „Herzwerk“, Platz 3 für „Volksrock´n´roller“ und Platz 5 für „Da komm ich her“. Platz 4 geht an Hubert von Goisern mit „Entwederundoder“, der Dauerbrenner Kiddy Contest (Vol 17) belegt Platz 7 und „Oidaah pumpn muas´s“ von Trackshittaz schafft Platz 11 der Jahrescharts. Die erfolgreichsten internationalen Interpreten in Österreich waren Adele mit „21“ (Platz 2), David Guetta mit „Nothing But The Beat“ (Platz 6), Bruno Mars mit „Doo-Wops & Hooligans“ (Platz 8 ) und Andrea Berg mit „Abenteuer“ auf Platz 10. Die Single-Charts in Österreich werden von Jennifer Lopez ft. Pitbull mit „On The Floor“ angeführt. Auf den Plätzen zwei bis fünf folgen Alexandra Stan mit „Mr. Saxobeat“, Snoop Dog vs. David Guetta mit „Sweat“, Don Omar feat. Lucenzo mit „Danza Kuduro“ und Hubert von Goisern mit „Brenna tuats guat“.

Die wichtigsten Fakten aus dem weltweiten IFPI Digital Music Report 2011 auf einen Blick:

•    5,2 Milliarden Dollar (ca. 4 Milliarden Euro) weltweiter Umsatz mit digitalen Musikverkäufen in 2011, eine Steigerung um 8% gegenüber dem Vorjahr.
•    3,6 Milliarden Downloads verkauft (Songs und Alben insgesamt), ein Plus von 17%.
•    32% beträgt der Anteil der Digitalumsätze am weltweiten Musikmarkt; verglichen mit 5% bei Zeitungen, 4% bei Büchern und 1% beim Film.
•    In einigen Märkten liegt der Anteil des Online-Umsatzes bereits über 50 % (USA: 52%, Süd-Korea: 53%)
•    Die Zahl der Abonnenten von Musikabo-Services ist weltweit um 65% gestiegen; von 8,2 Millionen in 2010 auf 13,4 Millionen 2011.
•    „Just The Way You Are“ von Bruno Mars ist mit mehr als 12,5 Millionen Downloads der Topseller 2011.

Der komplette IFPI-Report steht hier zum Download bereit.

Samstag, 23. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Seid mir gegrüsst und geehrt, grosse weibliche und männliche Söhne der Heimat!

Mal abgesehen davon, dass man nicht gleich mit Klage drohen muss, wenn man seine Rechte verletzt sieht:

Ja ich finde, dass Autoren (und wenn sie schon verstorben sind, auch ihre Rechtenachfolger ) die Möglichkeit haben müssen, darauf zu bestehen, dass der Text so bleibt, wie er geschrieben wurde.

Und abgesehen davon, dass Mozart (oder war es doch wer anderer?), von dem die Melodie der österreichischen Bundeshymne stammt, nicht im 20., sondern schon vor Jahrhunderten verstorben ist (und wer weiss, vielleicht würde er sie heute wirklich ganz anders komponieren): Gegen musikalische Neuarrangements spricht überhaupt nichts (und noch lebende Komponisten schneiden sogar noch finanziell mit: bei genehmigten Arrangements: 75% und bei ungenehmigten erhalten sie sogar 100 Prozent der Tantiemen). Texte hingegen verfälschen zu leicht die Intentionen von Autoren: Daher muss Literatur auch so bleiben, wie sie ist.

Der Text der österreichischen Bundeshymne wurde 1947, also Mitte des 20. Jahrhunderts geschrieben, also zu einem Zeitpunkt, wo es bereits zahlreiche bedeutende Frauen (z.B. Bertha von Suttner, die Kaiserinnen Elisabeth und Maria Theresia, Marie von Ebner-Eschenbach;) also “Töchter” gab, die auch durch diese Hymne geehrt werden sollten und wurden und werden.

Ich unterstelle es niemanden, aber der Verdacht liegt nahe, dass solche Aussagen einem Minderwertigkeitsgefühl (das Geschlecht jenes Menschen, der Grosses vollbringt, ist doch sowas von egal: er ist Mensch) entspringen, wenn man behauptet, sich als Frau nicht angesprochen oder geehrt zu fühlen, wenn in der Hymne von der “Heimat grosser Söhne” die Rede ist. Alle grossen Frauen in der Geschichte prägten ihre Zeit nachhaltig und wussten auch oft über ihre grosse Bedeutung als Söhne ihrer Heimat Bescheid, obwohl sie vielleicht manchmal zu ihren Lebzeiten zu wenig beachtet wurden.

Und das sage ich, obwohl ich schon zu oft die Erfahrung gemacht habe, dass viele Menschen nicht in der Lage sind, über dieses Thema sachlich (es hat aber auch nicht im Geringsten was mit Gleichberechtigung oder gar Geringschätzung zu tun) diskutieren, sondern sehr empfindlich auf dieses eigentlich rationale Thema reagieren. Leider.

Mich erinnert diese ganze derzeitige Situation an jahrelange Diskussionen innerhalb der katholischen Kirche, wo nach zahlreichen Interventionen sogar biblische Texte, die selbstverständlich immer schon sowohl an männliche als auch weibliche Brüder gerichtet waren, plötzlich Brüder und Schwestern als ausdrücklich genannte (und damit gedoppelte) Adressaten hatten. Wenn jemand die klassische Ansprache nicht versteht und sich psychologisch akzeptierter fühlt, weil es mittlerweile halt schon anders üblich ist: bitte, mir solls recht sein: notwendig ist es keinesfalls.

Aber jetzt geht die selbe unsinnige Diskussion im Zusammenhang mit der Bundeshymne schon wieder los, natürlich losgetreten von der streitbaren Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) und unterstützt durch ihre Kollegin Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (ebenfalls SPÖ), die den Text der Bundeshymne sogar grundsätzlich textlich abändern möchte. Echt kurios in diesem Zusammenhang: Auch ÖVP-Familienministerin Maria Rauch-Kallat wollte vor 5 Jahren, als sie noch in Amt und Würden war, diese Textzeile abändern lassen. Aber aus Respekt vor literarischen Texten sollte man diese niemals abändern.

Dabei gehört Christina Stürmer zweifelsohne -zumindest in der Gegenwart- zu den grossen Söhnen der Heimat. Dennoch, und das muss ich an dieser Stelle ebenfalls kritisieren: in einer Ehrung der Grossen des Landes historische (und über teils Jahrhunderte geehrte) Persönlichkeiten wie Siegmund Freud, Wolfgang Amadeus Mozart auch aktuelle Persönlichkeiten wie z.B. Christl, Didi Constantini und Brigitte Ederer reinzunehmen (die rein subjektiv ausgewählt wurden und vielleicht mal in die Geschichte Österreichs eingehen werden oder auch nicht): also auch das geht nicht. Und ich wundere mich darüber, dass das vor mir noch niemand kritisiert hat.

Wie minderwertig und unterdrückt muss man sich doch selbst als Ministerin fühlen, wenn man ein Problem damit hat, bedeutende Frauen der österreichischen Geschichte genauso als grosse Söhne der Heimat zu sehen wie ihre männlichen Kollegen: Gerade die Bezeichnung Söhne macht keinen Unterschied, ob eine Frau oder ein Mann Grossartiges geleistet hat: Und genau das ist meines Erachtens das einzig Sinnvolle.

Dasselbe trifft auch auf die biblische Ansprache “Brüder” zu: sie gilt für Männer und Frauen gleichermassen: sowohl was die Lehre betrifft als auch die Gebote. Und sonderbarerweise verlangt da auch niemand, dass beispielsweise das Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau auch ergänzt wird durch: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Mann: Es ist eben selbstverständlich, dass allgemein alles (wenn nicht ausdrücklich anders angegeben) für Männer und für Frauen in gleicher Weise gilt.

Die ganze Diskussion derzeit ist mühsam , langweilig und überflüssig: Mal abgesehen davon, dass die Textautorin der Bundeshymne ja selbst eine (sicher sogar sehr selbstbewusste) Frau (Paula von Preradović) war und sich wohl auch als literarischer Sohn ihrer Heimat gesehen hat (sonst hätte sie diesen Text wohl nicht so geschrieben):

Fehlt nur noch, dass morgen noch wer fordert, dass weil der Mensch ja auch einen männlichen Artikel hat, das Wort Mensch durch Menschin oder so was Ähnliches ergänzt wird, weil da könnten sich ja eventuell gewisse Frauen ja auch nicht angesprochen oder ernstgenommen fühlen. Warum muss man alles komplizierter machen als es ist?

Wenn wir alle gleich sind als Menschen in unserem Denken und Bewusstsein, Männer wie Frauen, wie Kinder (natürlich auch weiblich und männlich), ist es am Besten: Dann ist nicht nur jede Differenzierung überflüssig, sondern schadet sogar dem gemeinsamen Anliegen aller, eben Menschen zu sein, unabhängig von ihrem Geschlecht.

Hier ist ein musikalisches Neuarrangement der österreichischen Bundeshymne vom Wiener Musiklabel magnam gloriam zu hören und zu sehen:

Die Melodie rockiger (oder wie auch immer anders als klassisch) zu arrangieren ist also durchaus ok (das hat übrigens Hubert von Goisern mit der alten österreichischen Kaiserhymne auch schon vor Jahren gemacht), das passt. Aber einen bestehenden literarischen Text einfach abzuändern: das geht nicht.

Wenn aber -so wie es scheint- die Unterrichtsministerin und ihr Gefolge schon nicht zur Einsicht zu bringen ist, dass alle Menschen gleich sind, ohne dass man sie in Mann und Frau dividiert, dann schlage ich vor, dass -wie in der Nachkriegszeit- ein Wettbewerb für eine gänzlich neue Hymne (musikalisch und textlich) ausgeschrieben wird. Und dann sollte im Rahmen einer Volksabstimmung (da -und nicht dort, wo man die Antworten vorher schon weiss- wäre sie mal wirklich sinnvoll) die gesamte Bevölkerung Österreichs über die neue Bundeshymne abstimmen und entscheiden können.

Und hier folgt noch der vollständige Text der österreichischen Bundeshymne:

Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich!
Heimat bist du großer Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
Vielgerühmtes Österreich,
Vielgerühmtes Österreich.

Heiß umfehdet, wild umstritten,
Liegst dem Erdteil du inmitten
Einem starken Herzen gleich.
Hast seit frühen Ahnentagen
Hoher Sendung Last getragen,
Vielgeprüftes Österreich,
Vielgeprüftes Österreich.

Mutig in die neuen Zeiten,
Frei und gläubig sieh uns schreiten,
Arbeitsfroh und hoffnungsreich.
Einig lass in Brüderchören,
Vaterland, dir Treue schwören.
Vielgeliebtes Österreich,
Vielgeliebtes Österreich.