Mit ‘Goldene Palme’ getaggte Artikel

Sonntag, 2. Dezember 2012, von Elmar Leimgruber

Michael Haneke räumt Europäischen Filmpreis 2012 ab

Gleich 5 Statuetten des Europäischen Filmpreises 2012 gehen an “Amour” von Michael Haneke
Foto: C EFA/Rene Rossignaud

Gestern, Samstag Abend wurde auf der Insel Malta der 25. EUROPÄISCHE FILMPREIS vergeben. Alle entscheidenden Preise gingen an den Film “Amour” von Michael Haneke aus Österreich: bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch und beste Hauptdarsteller Emmanuelle Riva und Jean-Louis Trintignant. 2012 hatte Haneke bereits die Goldene Palme von Cannes für den Film “Amour” (“Liebe”) gewonnen. Und der Film ist offizieller österreichischer Beitrag für die Oscar-Nominierung als  “Bester fremdsprachiger Film”. kulturia.com gratuliert herzlich.

Für sein Lebenswerk wurde der italienische Regisseur Bernardo Bertolucci ausgezeichnet. Mehr als 2.700 Mitglieder der European Film Academy haben über die Europäischen Filmpreise 2012 abgestimmt. Die Höhepunkte der Jubiläumsgala werden im Rahmen eines Themenabends am heutigen 2. Dezember um 22:10 Uhr bei ARTE ausgestrahlt.

Die Preiträger im Detail:

EUROPÄISCHER FILM 2012
LIEBE (Amour), Frankreich/Deutschland/Österreich
Drehbuch & Regie: Michael Haneke
Produktion: Margaret Menegoz, Stefan Arndt, Veit Heiduschka & Michael Katz

EUROPÄISCHER REGISSEUR 2012
Michael Haneke für LIEBE (Amour)

EUROPÄISCHE SCHAUSPIELERIN 2012:
Emmanuelle Riva in LIEBE (Amour)

EUROPÄISCHER SCHAUSPIELER 2012:
Jean-Louis Trintignant in LIEBE (Amour)

EUROPÄISCHES DREHBUCH 2012:
Michael Haneke für LIEBE (Amour)

CARLO DI PALMA EUROPÄISCHER KAMERAPREIS 2012:
Sean Bobbitt für SHAME

EUROPÄISCHER SCHNITT 2012:
Joe Walker für SHAME

EUROPÄISCHES SZENENBILD 2012:
Maria Djurkovic für DAME KÖNIG AS SPION (Tinker Tailor Soldier Spy)

EUROPÄISCHE FILMMUSIK 2012:
Alberto Iglesias für DAME KÖNIG AS SPION (Tinker Tailor Soldier Spy)

EUROPEAN FILM ACADEMY DOKUMENTARFILM 2012 – PRIX ARTE
WINTERNOMADEN, Schweiz
Regie: Manuel von Stürler
Buch: Claude Muret & Manuel von Stürler
Produzenten: Elisabeth Garbar & Heinz Dill

EUROPÄISCHE ENTDECKUNG 2012
KAUWBOY, Niederlande
Regie: Boudewijn Koole
Buch: Boudewijn Koole & Jolein Laarman
Produziert von: Jan van der Zanden & Wilant Boekelman

EUROPEAN FILM ACADEMY ANIMATIONSFILM 2012
ALOIS NEBEL, Tschechische Republik/Deutschland/Slowakei
Regie: Tomáš Luňák

EUROPEAN FILM ACADEMY KURZFILM 2012
SUPERMAN, SPIDERMAN SAU BATMAN (Superman, Spiderman or Batman), Rumänien
Regie: Tudor Giurgiu

KOPRODUKTIONSPREIS PRIX EURIMAGES 2012
Helena Danielsson, Schweden

PREIS FÜR EIN LEBENSWERK 2012
Bernardo Bertolucci, Italien

EUROPÄISCHER BEITRAG ZUM WELTKINO 2012
Helen Mirren, Großbritannien

PUBLIKUMSPREIS – BESTER EUROPÄISCHER FILM 2012
HASTA LA VISTA (Come as you are)
Regie: Geoffrey Enthoven
Drehbuch: Pierre de Clercq
mit Robrecht van den Thoren, Gilles de Schryver, Tom Audenaert, Isabelle de Hertogh

Montag, 23. Mai 2011, von Elmar Leimgruber

Goldene Cannes-Palme für Evolutionsepos “The Tree Of Life”


“The Tree Of Life” von Kultregisseur Terrence Malick (Drehbuch und Regie) wurde bei den diesjährigen 64. Internationalen Filmfestspielen in Cannes unter dem Vorsitz von Robert De Niro mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Der zweite Platz ging gleichermaßen an “Once Upon a Time in Anatolia” von Nuri Bilge Ceylan und an “Le gamin au vélo” (The Kid with a Bike) von  Jean-Pierre und Luc Dardennes.

Die Palme als bester Schauspieler erhielt Jean Dujardin (“The Artist), als beste Schauspielerin Kirsten Dunst (“Melancholia” von Skandal-Regisseur Lars von Trier). Als bester Regisseur wurde der Däne Nicolas Winding Refn für “Drive” ausgezeichnet.

Heuer erstmals vergeben wurde die Goldene Ehren-Palme für das Lebenswerk: Sie ging an den italienischen Drehbuchautor und Regisseur Bernardo Bertolucci. Bereits im Vorfeld war am Dienstag der französische Schauspieler Jean-Paul Belmondo in einer eigenen Gala für sein Lebenswerk mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden. Bei den vorgestern und gestern (21. und 22.Mai) stattfindenden Filmfestspielen in Cannes wurden unter anderem auch der österreichische Schauspieler und Neoregisseur Karl Markovics für seinen Film “Atmen” sowie der deutsche Regisseur Andreas Dresen (“Halt auf freier Strecke”) mit Ermutigungspreisen ausgezeichnet.

Die wichtigten Palmen-Träger 2011
Goldene Palme:
“The Tree of Life” von Terrence Malick (USA)

Großer Preis der Jury:
- “Once Upon a Time in Anatolia” von Nuri Bilge Ceylan (Türkei)
- “The Kid With a Bike” von Jean-Pierre und Luc Dardenne (Belgien)

Beste Regie:
Nicolas Winding Refn für “Drive” (Dänemark)

Beste Schauspielerin:
Kirsten Dunst (USA) für “Melancholia”

Bester Schauspieler:
Jean Dujardin (Frankreich) für “The Artist”

Preis der Jury:
“Polisse” von Maïwenn (Frankreich)

Bestes Drehbuch:
Joseph Cedar für “Footnote” (Israel)

Bester Debütfilm:
“Las acacias” von Pablo Giorgelli (Argentinien)

Bester Kurzfilm:
“Cross” von Maryna Vroda (Ukraine)

Hauptpreis der Sektion Un certain regard:
- Andreas Dresen (Deutschland) für “Halt auf freier Strecke”
- Kim Ki-duk (Korea) für “Arirang”

Preis: “Label Europa Cinema” (“Quinzaine des Realisateurs”):
“Atmen” von Karl Markovics

Erster Preis des Kurzfilmwettbewerbs Cinéfondation:
Doroteya Droumeva (Deutschland): “Der Brief”

Fipresci-Preis (der Filmkritiker-Vereinigung):
“Le Havre” (Aki Kaurismäki)

Sonntag, 17. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

48. Viennale vom 21. Oktober bis 3. November 2010

Das diesjährige Wiener internationale Filmfestival, die 48. Viennale startet am 21. Oktober und dauert bis zum 3. November. Eröffnungsfilm ist heuer der französische Spielfilm “Des hommes et des dieux” von Xavier Beauvois, der in Cannes mit dem “Großen Preis der Jury” ausgezeichnet wurde. Den Abschluss macht der Film des mexikanischen Regisseurs Pedro Gonzalez-Rubio “Alamar” am 3. November.

Raum für die Veranstaltungen bieten wie in den Vorjahren die Spielstätten Gartenbaukino, Metro Kino, Stadtkino, Künstlerhauskino und die Urania. Wie auch im Vorjahr wird das Badeschiff am Donaukanal das Festivalzentrum beherbergen. Gegründet wurde das größte Filmfestival Österreichs bereits vor 50 Jahren, mit 21. Oktober startet die Viennale ihre 48. Auflage. Die regulären Tickets zwischen 7 Euro und 8,50 Euro.

Das diesjährige Programm umfasst eine Auswahl von knapp 140 Spiel- und Dokumentarfilmen. Darunter gibt es große Filme, unbekannte, wenig gezeigte, neue Filme und gut ein Dutzend Uraufführungen. Ein Großteil der Produktionen stammt aus dem Jahr 2010. Wie Viennale-Direktor Hans Hurch bei der Pressekonferenz hervorhob, bemühe man sich um “eine Gleichwertigkeit, eine Gleichbehandlung und eine Gleichbedeutung” von Spielfilmen, Dokumentationen und Kurzfilmen. Die Viennale habe die Möglichkeit diese unterschiedlichen Genres gemeinsam in einem Programm zu präsentieren – eine Besonderheit. So stehen auch knapp 40 Werke auf dem Kurzfilmprogramm. Darunter befindet sich der diesjährige Festival-Trailer “Empire” des thailändischen Regisseurs Apichatpong Weerasethakul. Für seinen Film “Lung Boonmee Raluek Chat” erhielt Weerasethakul heuer die Goldene Palme in Cannes. Er wird zur Präsentation seiner beiden Filme von 21. bis 24. Oktober in Wien zu Gast sein.

Die Anzahl der österreichischen Filme fällt im Vergleich zum letzten Jahr (2009 gab es einen Österreich Schwerpunkt) geringer aus. Nur ein Spielfilm und zwei Dokumentarfilm stammen aus heimischer Produktion, daneben gibt es vier österreichische Koproduktionen und immerhin sieben Kurzfilme von österreichischen Avantgarde-Filmemachern. Einer dieser Filme beschäftigt sich wieder mit Ute Bock, bekannt für ihr Engagement für Flüchtlinge: “Die verrückte Welt der Ute Bock” von Houchang Allahyaris mit Josef Hader und Karl Markovics.

Die Viennale Tributes widmen sich dieses Jahr Larry Cohen und William Lubtchansky. Cohen, bekannt für sein eigenwilliges Kino, werde persönlich an der Viennale teilnehmen, gab Hurch bekannt. Der 69-Jährige gilt bis heute als “hartnäckiger Außenseiter” Hollywoods, ihm wird mit 16 seiner Werke bei der Viennale gehuldigt. Lubtchansky war laut Hurch ” einer der ganz großen Kameramänner der letzten 30 Jahre in Europa”. Etwa ein Dutzend seiner über 100 Arbeiten werden gezeigt. Die diesjährige Retrospektive beschäftigt sich mit dem französischen Regisseur Eric Rohmer, die bereits seit vergangener Woche im Filmmuseum läuft.

Erstmals bei der Viennale gibt es die “Special Evenings”. Hier wird der Focus auf ein spezielles Event, einen Film oder eine Person gerichtet. In diesem Rahmen wird der US-Musiker und Künstler Lou Reed mit seinen Erstlingsfilm “Red Shirley” in Wien zu Gast sein. Weitere “Stargäste” des Festivals werden renommierte Filmemacher wie Mike Leigh, Raul Ruiz und Olivier Assayas sein.

Alle Infos zum Programm und zu den Spielstätten unter www.viennale.at.

Donnerstag, 17. Dezember 2009, von Elmar Leimgruber

Der internationale Aufstieg des Christoph Waltz

Er hatte einige Auftritte als Schauspieler im “Tatort” und in weniger spektakulären TV-Serien, ja er führt sogar schon mal Regie. Aber er wirkte offenbar weitgehend unauffällig:

Der Österreicher Christoph Waltz (Foto: http://www.tarantino.info/wiki/images/Ibstills3.jpg)

Bis -ja ausgerechnet er- Quentin Tarantino kam und ihn nicht nur entdeckte, sondern ihm gleich eine Hauptrolle in seinem aktuellen Streifen “Inglourious Basterds” verschaffte.

Zunächst erhielt Waltz hierfür die Darstellerauszeichnung in Cannes, letzthin wurde er mit dem US-Filmkritikerpreis als bester Nebendarsteller ausgezeichnet und nun auch noch für die Golden Globes nominiert.

Nur ein Oscar fehlt ihm, dem unbekannten Österreicher jetzt noch: jedoch auch dieser ist sehr sehr sehr realistisch.

Montag, 26. Mai 2008, von Elmar Leimgruber

Goldene Palme für Laienfilm “Entre Les Murs”

Das nenne ich eine mehrfach mutige Entscheidung, die wir wohl dem diesjährigen Juryvorsitzenden in Cannes Sean Penn zu verdanken zu haben: Die Goldene Palme 2008 geht an den französischen Film “Entre les murs”.
Zum einen ist die Produktion von Laurent Cantet eine Dokumentation, zum anderen wurde sie mit Laien gedreht: Der Film erzählt mit echten Schülern und Lehrern in improvisiertem Stil die Dramen eines Schuljahres in einem multikulturellen Umfeld.
Sean Penn, den ich seit Jahren gleichermaßen als Schauspieler (Dead Man Walking) wie als Regisseur (Das Versprechen) ausserordentlich schätze, nannte die Auseinandersetzung mit der Gegenwart -man müsse wissen, in welchen politischen Zeiten man lebe- als entscheidend für die Preisvergabe.
Die meisten Preise wandern heuer nach Italien, während Wim Wenders mit seinem Film “Palermo Shooting” und sein Hauptdarsteller Campino (Die Toten Hosen) leer ausgingen.

Weitere wichtige Auszeichnungen:
Regiepreis: Nuri Bilge Ceylan (Türkei) für “Üc Maymun”
Großer Preis der Jury: “Gomorra” (Matteo Garrone, Italien)
Preis der Jury: “Il Divo”(Paolo Sorrentino, Italien)
Bestes Drehbuch: “La silence de Lorna” (Jean-Pierre und Luc Dardenne, Belgien)
Spezialpreis für das Lebenswerk: Cathérine Deneuve (Frankreich)
Bester Schauspieler: Benicio Del Toro für “Che” (Steven Soderbergh, USA)
Beste Schauspielerin: Sandra Corveloni für “La ligna de passe” (Walter Salles, Brasilien)
Caméra d’or für den besten Debütfilm: “Hunger” (Steve McQueen, Großbritannien)
Goldene Palme für den besten Kurzfilm: “Megatron” (Marian Crisan, Rumänien)