Mit ‘Berufe’ getaggte Artikel

Dienstag, 10. September 2013, von Elmar Leimgruber

Jede Menge Jobs im EU-Gesundheitsbereich

Der Arbeitskräftebedarf in Europas Gesundheitswesen steigt: Die Beschäftigung im europäischen Gesundheitswesen stieg zwischen 2008 und 2012 jährlich um fast zwei Prozent. Allein in 2012 gab es fast eine Millionen neue Jobs. Pflegeberufe verzeichneten dabei das stärkste Wachstum. Zu diesem Ergebnis kommt der Europäische Monitor für offene Stellen, den die Europäische Kommission am Montag, 9. September veröffentlicht hat.

Diese Entwicklung ist auf das Phänomen der alternden Bevölkerung, den technischen und medizinischen Fortschritt, die Erwartungen der Menschen an eine bessere Versorgung und die intensivere Vorsorge zurückzuführen. “Der jüngste Bericht zeigt, dass das Gesundheitswesen die Branche mit dem größten Jobpotenzial in Europa ist, weswegen hier dringend in die Aus- und Fortbildung investiert werden muss“, sagt László Andor, EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration. 

Die Pflegeberufe verzeichneten zwischen dem vierten Quartal 2011 und dem vierten Quartal 2012 das stärkste Wachstum aller Berufsgruppen. Drei weitere Gesundheitsberufe befinden sich ebenfalls unter den Top 25 der am schnellsten wachsenden Berufe: Krankenpflege und Geburtshilfe, medizinische und pharmazeutische Fachberufe sowie weitere gesundheitsbezogene Berufe, z. B. Zahnärzte, Apotheker, Physiotherapeuten. Mittelfristig haben Krankenpflegepersonal und Hebammen die besten Berufsaussichten. Der Europäische Monitor für offene Stelen ist hier abrufbar.

Laut dem Bericht werden sich einige Länder außerdem auf die Herausforderung eines alternden Arbeitskräftebestands im Gesundheitswesen einstellen müssen. In Bulgarien und den baltischen Staaten beispielsweise sind 40 % der Arbeitskräfte im Gesundheitswesen zwischen 50 und 64 Jahre alt – bedeutend mehr als im EU-Durchschnitt.

Nach den Pflegeberufen im Gesundheitswesen verzeichnen Softwareentwickler und ‑analysten, Sekretariatsfachkräfte, Bergbau-, Produktions- und Bauleiter sowie Grundschullehrkräfte und Erzieher/innen die stärksten Stellenzuwächse.

Insgesamt weist der Monitor auf einen allgemeinen Rückgang des Arbeitskräftebedarfs auf dem europäischen Arbeitsmarkt hin: Im vierten Quartal 2012 waren 6 % weniger offene Stellen verfügbar als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Neueinstellungen ging im vierten Quartal 2012 in den meisten großen Berufsgruppen zurück und sank bei den „Fachkräften“ zum ersten Mal seit dem zweiten Quartal 2010 (um 5 %).

Während im Gesundheitswesen neue Stellen geschaffen werden, geht der allgemeine Trend laut dem Europäischen Monitor für offene Stellen in die andere Richtung: Zwischen dem vierten Quartal 2012 und dem Vorjahreszeitraum wurden 4 % weniger Neueinstellungen in der EU 27 verzeichnet. Von dieser Entwicklung waren die meisten Berufsgruppen betroffen; bei den Fachkräften war dabei zum ersten Mal seit dem zweiten Quartal 2010 ein Rückgang zu verzeichnen. Gleichzeitig stieg die Quote der Neueinstellungen bei Personen mit Hochschulabschluss um 2 %, was darauf hinweisen könnte, dass mehr Fachkräfte Stellenangebote annehmen, für die sie überqualifiziert sind.

Das Potenzial für die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Langzeitpflege wird im Fokus einer Konferenz zum Thema „Mehr und bessere Arbeitsplätze in der Heimpflege“ stehen, die am 12. September von der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens-und Arbeitsbedingungen (Eurofound) in Brüssel ausgerichtet wird.

Dienstag, 12. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Disney erforscht Digital Kids und kreiert die Generation XD

Eigentlich können Kinder von heute, die in einer digitalen Welt aufgewachsen sind, völlig ungezwungen mit neuen Technologien umgehen. Doch nützen sie diese interessanterweise dazu, das persönliche und soziale Zusammensein zu fördern anstatt es zu ersetzen. Dies geht aus der nach eigenen Angaben bislang größten europaweiten Studie (in Deutschland, Italien, Frankreich, Grossbritannien, Polen und Spanien) über Tweens hervor, die im Auftrag von Disney in Zusammenarbeit mit The Future Laboratory und TNS an über 3000 Kids zwischen 8 und 14 Jahren durchgeführt wurde. Diese Kinder, die nie eine Welt ohne Internet kennenlernten und zudem ein verstärktes Bewusstsein für ihre Zukunft und die Zukunft des Planeten besitzen, wurden von Disney nun ‘Generation XD’ – die digitalen Kinder der Generation X (derzeit 35-45-Jährige) – getauft.

Zu den Ergebnissen im Einzelnen:

- Ein persönlicher Kontakt ist immer noch der bevorzugte Weg, um sich mit Freunden zu treffen (30 %), mehr als Schreiben (15 %), Online-Chat (14 %) und Mobiltelefonie (8 %)
- 95 % geben an, dass Internet und Computer wichtig für sie sind
- 53 % geben an, dass das Internet ihr Leben verbessert, indem es hilft, nach der Schule mit Freunden zu kommunizieren
- 44 % sagen, dass das Internet hilft, leichter mit Freunden in Kontakt zu bleiben
- Hausaufgaben (59 %) kommen gleich nach Online-Spielen (74 %) als häufigste Verwendung des Internets

Die Generation XD entwickelt zudem laut Disney-Studie schon früh ein längerfristiges finanzielles Verhalten:

- 70 % sparen ihr Taschengeld anstatt es gleich auszugeben
- 64 % der XDs würden als Erwachsene lieber für sich selbst als für andere arbeiten (streben also berufliche Selbständigkeit an)

Auf der Berufswunschliste stehen vor allem soziale Berufe und sie orientieren sich an ihren Eltern:

- Die Top 5-Berufe der Zukunft sind Tierarzt, Lehrer, Fußballer, Polizist und Ärzte
- In jedem Land wurde die Umfrage nach der am meisten bewunderten Person der Welt von der Mutter mit 43 % angeführt, gefolgt vom Vater mit 30

- 97 % der XDs glauben, dass es wichtig ist, sich um den Planeten zu kümmern, 74 % aller XDs recyceln schon jetzt regelmäßig

Für die Generation XD gibt es seit Oktober 2009 auch einen eigenen TV-Sender: Disney XD, der in Deutschland, Österreich und der Schweiz empfangbar ist (aber offenbar leider nur als Pay TV) und nach eigenen Angaben mit seinen Programminhalten (Action-Serien und Filme, Zeichentrickserien, Comedy, Abenteuer und Sport) Kindern Selbstvertrauen geben will.