Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler

Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler: Willkommen?

Seit die italienische Regierung gegen Ende letzten Jahres die längst fällige Aufhebung faschistischer Gesetze in Bezug auf die Südtirolfrage im letzten Moment verweigert hat und das offizielle Österreich die Sorgen der Südtiroler Bevölkerung ignoriert, gehen die politischen Wogen südlich des Brenners hoch:

Die regierende Südtiroler Volkspartei (SVP) fordert einmal mehr eine Verankerung der Schutzmachtfunktion für Südtirol in der österreichischen Verfassung und hat hierbei auch die Rückendeckung durch die deutschsprachige Opposition und selbst durch einige politische Vertreter Österreichs. Italien lehnt dies allerdings strikt ab.

Andererseits -und so sehe ich das- solange es das offizielle Österreich -aus diplomatischer Freundschaft zu Italien- nicht einmal in der Ortsnamenfrage (mir geht es hier nicht darum, die im 20. Jh. im Faschismus in Südtirol eingeführten italienischen Ortsnamen abzuschaffen, sondern den seit über 1200 Jahren bestehenden deutschen Ortsnamen nicht die rechtliche Grundlage zu entziehen; siehe dazu auch die Stellungnahme von Massimo Spinetti, des italienischen Botschafters in Wien) wagt, sich für die Anliegen der Südtiroler einzusetzen würde auch eine Verankerung der Schutzmachtfunktion in der österreichischen Verfassung Südtirol nicht wirklich viel bringen.

Und dieselbe SVP will nun auch eine Volksabstimmung in Südtirol darüber abhalten lassen, ob -wie von ihr vorgeschlagen- die Doppelstaatsbürgerschaft (italienische und österreichische) kommen soll. Dieser Idee können selbst die Grünen -die politisch sowohl die deutsche als auch die italienische Sprachgruppe in Südtirol vertreten und für deren friedliches Zusammenleben stehen- was Positives abgewinnen: “Die doppelte Staatsbürgerschaft in Grenzregionen ist ein guter Ansatz und eine durchaus europäische Lösung, um Grenzen durchlässiger zu machen und mit erweiterten Staatsbürgerrechten auch plurale Identitäten zu fördern”.

Und auch wenn sich das offizielle Österreich diesbezüglich derzeit kaum und wenn doch, eher skeptisch dazu äussert: Wie auch immer diese Abstimmung in Südtirol ausfällt: sie könnte der “Schutzmacht Österreich” eine wertvolle “Orientierungshilfe” in der Südtirol-Frage sein. Auch von daher ist eine solche Volksabstimmung sehr zu begrüssen.

Es geht ja auch nicht darum, dass jeder Südtiroler nach einer Volksabstimmung zugunsten der Doppelstaatsbürgerschaft auch automatisch auch österreichischer Staatsbürger werden müsste, aber die Wahlmöglichkeit, die Freiheit dazu sollte gegeben sein. Und eigentlich würde in einem vereinten Europa die Vergabe der Doppelstaatsbürgerschaft an Südtiroler weder Österreich noch Italien schaden: es spricht also im Grunde nichts dagegen.

Der Nachrichtendienst “Südtirolnews” hat heute übrigens eine Onlineabstimmung zu diesem Thema gestartet.

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7 Antworten zu “Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler”

  1. Ferdinand Hauer sagt:

    Es gibt nur ein TIROL !!! dieses Tirol ist Österreich ! Es gibt Südtirol erst seit dem Ende des 1. Weltkrieges ! Es wurde uns geraubt. Ich bin für die Einheit und werde diese unterstützen !´
    Ein einig Land soll die Zukunft sein!

  2. Eduard Gollinger sagt:

    Österreichische Bundeshymne (Ergänzung 4.-7. v. E. Gollinger – gewidmet der Zukunft Österreichs sowie den Bewegungen Südtiroler Freiheit wie auch Tiroler Einheit!)

    1. Land der Berge, Land am Strome,
    Land der Äcker, Land der Dome,
    Land der Hämmer, zukunftsreich!
    Heimat großer Töchter – Söhne,
    Volk, begnadet für das Schöne,
    |: vielgerühmtes Österreich, :|

    2. Heiß umfehdet, wild umstritten
    liegst dem Erdteil du inmitten,
    einem starken Herzen gleich.
    Hast seit frühen Ahnentagen
    hoher Sendung Last getragen,
    |: vielgeprüftes Österreich, :|

    3. Mutig in die neuen Zeiten,
    frei und gläubig sieh uns schreiten,
    arbeitsfroh und hoffnungsreich.
    Einig lass in Brüderchören,
    Vaterland, dir Treue schwören,
    |: vielgeliebtes Österreich, :|

    4. Nach dem Abkommen von Jalta
    machen sie aus dir ein Malta.
    Figl wie Gruber*) werden weich –
    fühlen sich des Verrates wohl,
    gedenkst du nur an Südtirol,
    |: viergeteiltes Österreich, :|

    5. Die wahre Grenzmark ist oh’ Graus
    im Süden die Salurner Klaus’.
    Selbstbestimmung heißt der Streich,
    schafft Unrecht weg, bringt Freiheit voll
    nur im vereinigtem Tirol,
    |: vielberaubtes Österreich, :|

    6. Streit für Wahrheit, Kampf dem Unrecht,
    sieh Gutes nur im Völkerrecht!
    Mach’s dem Horst des Adlers gleich!
    Ewig Brüder lasst uns schreiten,
    für’s „Einig – Tirol“ arbeiten,
    |: baldvereintes Österreich, :|

    7. Horst gemacht aus Dornenkrone,
    der Einheit Tirols zum Lohne –
    kommt Freiheit Südtirols gleich.
    Um der Väter Schmach zu tragen,
    schafft Heimat gleich Ahnentagen,
    |: vollvereintes Österreich, :| *) evtl. ersetzen durch: (Politiker) / (Volksvertreter)

  3. Eduard Gollinger sagt:

    Die von den Südtirolern angestrebte Doppel-Staatsbürgerschaft (Erlangung der österreichischen neben der italienischen) halte ich nicht für gut! Diese Aktion wirkt, was die Tiroler Einheit betrifft mit absoluter Sicherheit kontra-produktiv! Es gibt den Italienern in späterer Folge womöglich das Recht – diese Südtiroler, welche sich um diese Doppel-Staatsbürgerschaft bemüht haben bzw. dann evtl. besitzen – nach Österreich oder Deutschland abzuschieben! Somit wäre dann Südtirol von den Italienern erfolgreich italianisiert und das durch die Mithilfe der Südtiroler selbst, weil sie ja unbedingt diese Doppel-Staatsbürgerschaft wollten! In dieser Hinsicht gehören Nägel mit Köpfen gemacht, was bedeutet: “Tiroler Einheit jetzt – mit alleiniger österreichischer Staatsbürgerschaft! Denn Südtirol ist und bleibt zu Unrecht annektiertes österreichisches Staatsgebiet!

    “Okkupation ist und bleibt Unrecht!” und “Selbstbestimmung ist Völkerrecht!”

    Wenn Sie als Vater eine ältere Tochter haben und diese von ihrem Nachbar vergewaltigt wird, was machen Sie dann? Schließen Sie einen Freundschafts-Vertrag mit diesem Nachbarn in der Hoffnung, dass er ihre jüngere Tochter in Ruhe lässt? Viel schlimmer noch haben es Alois Mock (ÖVP) und Franz Vranitzky (SPÖ) gemacht!
    Sie haben einen Freundschafts-Vertrag mit Italien gemacht mit dem Vermerk dass Südtirol immer bei Italien bleibt – dafür aber Italien das drohende Veto gegen den österreichischen EU-Beitritt aufhebt! Das heißt auf gut deutsch, Mock und Vranitzky als Väter hätten die ältere Tochter dem Nachbarn geschenkt, wie auch ihre Freundschaft für deren Vergewaltigung und die jüngere Tochter wäre denen total egal gewesen??? Es scheint so, als seien sie für die Vergewaltigung der älteren Tochter diesem Nachbarn sogar dankbar gewesen. Soviel zu unseren Politikern damals… von heute gar nicht zu sprechen!!!

    Nochmals “Okkupation ist und bleibt Unrecht!” und “Selbstbestimmung ist Völkerrecht!”

    Mit freundlichen Grüßen

    Eduard Gollinger, 2042 Kalladorf 48

  4. [...] Frage der doppelten Staatsbürgerschaft (italienisch und österreichisch) für Südtiroler nehme er sehr ernst, betonte Österreichs [...]

  5. [...] – Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler [...]

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