Archiv für März 2006

Freitag, 31. März 2006, von Elmar Leimgruber

Oliver Pocher in Wien not amused

Mal vorweg: Er kann tanzen, er kann komisch wirken, und er kann sogar spontan sein, Deutschlands B-Promi Nr. 1, Oliver Pocher. Dabei klingen seine Scherze aber häufig nach einer Mischung aus Otto, Rüdiger Hoffmann, Bully und Michael Mittermeier: auf wirklich Eigenes warten die Fans vielfach vergebens. Der Comedian, der sogar schon eine Klage für sein teils verletzendes vorlautes Mundwerk erhalten hat, scheint jedoch keinen Spass zu haben, wenn andere seinen Humor feiern.
So geschehen in seinem aktuellen Programm “It’s my life” in Wien, wo drei Jugendliche aus den ersten Reihen plötzlich den Saal verließen und kurz drauf wiederkamen.Pocher meinte dazu: so gehts aber nicht und ließ die drei von der Security des Saales verweisen. Was zunächst als Gag aussah, war sogar sehr ernst. Denn als sich -übrigens unterstützt von Applaudierenden im Publikum- ein Zuseher nach der Pause öffentlich an Pocher wandte und nachfragte, ob die drei nicht doch teilnehmen könnten am Abend, auch da sie jeweils 34 Euro Eintritt gezahlt hätten, meinte Pocher, er habe sich gestört gefühlt und die drei könnten am drauffolgenden Tag ja nochmal Eintritt zahlen und wiederkommen.
So gehts nicht lieber Oli: wer selbst teils verletzend über andere herzieht, sollte selbst nicht so empfindlich sein. Sich über andere lustig zu machen ist nicht schwer: aber wer selbst so gern austeilt, sollte auch einstecken können, noch dazu von echten Fans: wer sonst, wenn nicht die zahlen sich die teuersten Eintrittskarten.

Samstag, 25. März 2006, von Elmar Leimgruber

Düringer for A Perfect Multimedia World

Österreichs “Prolo”-Kabarettist Roland Düringer ist unter die Diskounter gegangen und bietet sein neues Programm “Düringer ab 4.99″ tatsächlich im Wiener Konzerthaus ab 4.99 Euro an. So muss es ja auch sein, will man heute Mann und Frau Österreicher ködern zu konsumieren. Mit Werbeflyer und Plakaten wird er angepriesen, der Discount-Düringer. Und was bleibt unterm Strich?
Düringer bleibt im ersten Teil seines aktuellen Programms, wie wie ihn kennen: ein in Wiener Dialekt brüllender Prolo, der über alles und jeden wortgewaltig drübersetzt und Verkäufer und Käufer gegeneinander hetzt und hat dafür natürlich die Lacher und Applaudierer auf seiner Seite.
Wie wohltuend klingt es da, dass nach der Pause Louis deVille, der Chef des Show-Sponsors P.H.I, höchstpersönlich vor das Publikum tritt und eine neue Zeit einläutet, eine mit Perfect People for A Perfect World. Auch DeVille wird natürlich von Roland Düringer gespielt, diesmal in hochdeutsch und mit sanfter Stimme. Dieser zweite Teil des Abends ist durchaus interessant, wenn auch sehr ernst und etwas ungewohnt für ein Kabarettprogramm.
Bleibt noch zu erwähnen, dass Düringer diesmal eine echte Multimedia-Show präsentiert, die ebenfalls Lob verdient.
Letztlich dürfte Düringer ab 4.99 die Geister scheiden zwischen BeGeisterten und Düringer-Geist-Unwilligen. Meine Empfehlung lautet: anschauen und sich selbst eine Meinung bilden. Besonders bekannt wurde Düringer im gesamten deutschen Sprachraum als Ing. Breitfuß durch die TV-Serie und den gleichnamigen Kinofilm MA 2412 zusammen mit Alfred Dorfer sowie durch die Kinofilme c(r)ook (basta), Der Überfall, Hinterholzacht und zuletzt durch den Alkoholikerfilm Die Viertelliterklasse.

Montag, 6. März 2006, von Elmar Leimgruber

And the Oscar goes toooooooooo…

Bester Film: L. A. Crash
Beste Regie: Ang Lee (“Brokeback Mountain”)
Bester Hauptdarsteller: Philip Seymour Hoffman (“Capote”)
Beste Hauptdarstellerin: Reese Witherspoon (“Walk The Line”)
Nebendarsteller: George Clooney (“Syriana”)
Nebendarstellerin: Rachel Weisz (“Der ewige Gärtner”)
Bester nicht-englischsprachiger Film: “Tsotsi”
Bester Kurzfilm: “Six Shooter”
Bester Animationsfilm: Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen
Bester kurzer Trickfilm: “The Moon and the Son: An Imagined Conversation”
Beste Dokumentation: Die Reise der Pinguine
Beste Kurz-Dokumentation: “A Note of Triumph: The Golden Age of Norman Corwin”
Bestes Original-Drehbuch: “L.A. Crash”
Adaptiertes Drehbuch: “Brokeback Mountain”
Beste Kamera: Die Geisha
Beste Filmmusik: Brokeback Mountain
Original-Song: “It’s Hard Out Here For A Pimp” aus “Hustle & Flow” (Jordan Houston/Cedric Coleman/Paul Beauregard)
Spezial-Effekte: King Kong
Bester Schnitt: “L.A. Crash”
Bester Ton: “King Kong”
Bester Ton-Schnitt: “King Kong”
Beste Kostüme: “Die Geisha”
Beste Ausstattung: “Die Geisha”
Beste Maske: Der König von Narnia
Ehrenoscar: Robert Altman