Archiv für November 2003

Sonntag, 16. November 2003, von Elmar Leimgruber

Luciana Serra, Prima Donna Assoluta Coloratissima

Dass die in Genua geborene und an der Akademie der Mailänder Scala lehrende Koloratursopranistin Luciana Serra nicht nur in den 80ern auf CD-Produktionen brillierte, sondern nach wie vor DIE Prima Donna Assoluta ist, bewies sie am 15. November 2003 bei einem Livekonzert in Bozen.

Begleitet vom Nuovo Insieme Strumentale Italiano gab die weltweit bekannte Star-Sopranistin einen Rossini-Abend und begeisterte Kritik wie Publikum gleichermaßen. Serras Stimme ist mittlerweile reifer und um einiges voller als noch vor Jahren. Ihre weltweit einmalige Präzision im Gesang ist jedoch nach wie vor beispielgebend.

Wenn Serra auch nach ihrer Coloratissima-Zeit in den letzten Jahren zunehmend langsamere Arien bevorzugt, so auch an diesem Abend, so bewies sie mit ihrer Zugabe, dass sie nach wie vor auch die höchsten Töne gekonnt und einmalig schön erreichen kann. Hierfür sang sie die Arie “Una voce poco fa” aus dem Barbier von Sevilla (Rossini).

Ensemble-Leiterin Elena Bellario hatte für diesen Konzertabend verschiedenste Arien und Lieder von Gioacchino Rossini für Flöte (Giuseppe Nova), Cello (Sergio Patria) und Klavier (Bellario) gekonnt bearbeitet und auch deren Interpretaion überzeugte vollends.

Kurz zusammengefasst: Schade für jeden Musikliebhaber, der Serra noch nie oder seit Jahren nicht mehr live hören konnte! Schade vor allem und enttäuschend, dass das einmalige Talent Luciana Serra seit Jahren in Wien nicht mehr live zu hören ist.

Reinhören in die vielen CDs von Luciana Serra können Sie HIER und hier:

Freitag, 14. November 2003, von Elmar Leimgruber

Lehrstuhl für Phänomenologie der Musik an Uni Witten

Die Universität Witten/Herdecke bietet ab kommendem Jahr einen Lehrstuhl für Phänomenologie der Musik. Den Lehrstuhl, der mit jährlich 125.000 Euro (für eine Dauer von fünf Jahren) von der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung gefördert wird, hat der Komponist und Musikphänomenologe Prof. Elmar Lampson inne. Die offizielle Eröffnungsveranstaltung soll Ende Januar 2004 stattfinden.
“Der neu geschaffene Lehrstuhl ist wohl einzigartig in der deutschen Universitätslandschaft”, schreibt die Uni Witten in einer Aussendung. Sein Profil beinhaltet gleichermaßen Theorie und Praxis. Und die Frage, nach dem Hören steht dabei an zentraler Stelle.
Lampson arbeitet demnach in seinen Seminaren an der Entwicklung aktiver Hörfähigkeiten, um Grundlagen für einen “Bewusstseinstransfer von Musikalität in andere Bereiche des kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens” zu legen. “Musik ist intelligentes Fühlen und die Entwicklung dieser besonderen Intelligenzform ist nicht nur Musikern vorbehalten, im Gegenteil, Musikalität ist eine ungenutzte Ressource unserer Zivilisation”, sagt Elmar Lampson, der auch ein gefragter Partner für Wirtschaftsunternehmen ist, wenn es um die Weiterbildungstrainings für Manager geht.
Die offizielle Eröffnungsveranstaltung soll Ende Januar 2004 stattfinden.
HIER können Sie in Kompositionen von Lampson reinhören und dessen Bücher bestellen.

Mittwoch, 5. November 2003, von Elmar Leimgruber

Ein sehr unterhaltsamer (un)möglicher Härtefall (Kino-Kritik)

Wenn die beiden Coen-Brüder was produzieren, wird das eine ganze Sache. Bestes Beispiel hierfür ist die aktuelle Komödie “Ein unmöglicher Härtefall” mit George Clooney und Catherine Zeta-Jones in den Hauptrollen.
Clooney spielt einen selbstsüchtigen Scheidungsanwalt, der Geld der Liebe vorzieht. Zeta-Jones verkörpert ein Luder, das reiche Männer nur heiratet, um sie anschließend auszunehmen.
Natürlich begegnen die beiden einander und verabreden sich auch prompt zu einem festlichen Dinner. Ob das gutgehn wird;-)
Spannend und mit viel hintergründigem Humor präsentiert sich dieses aktuelle Werk der Coen-Brüder. Ein Film, der jedem “aussergewöhnlichen Härtefall” sehr zu empfehlen ist:-)))
Auch Carter Burwells Kompositionen sind -wie immer- sehr gut zum Film passend und sehr einfühlsam.