Mit ‘Kultur’ getaggte Artikel

Montag, 16. August 2010, von Elmar Leimgruber

Günstige Preise locken gebildete Südtiroler in Einkaufszentren ausserhalb des Landes

Einkäufe der Südtiroler ausserhalb Südtirols und im Internet
Grafik: © ASTAT

Im Jahr 2009 haben 27,7% der Südtiroler Haushalte angegeben, Einkäufe (einschließlich Katalog- und Internetkäufen) außerhalb des Landes getätigt zu haben. Dies geht aus den aktuellen Daten des Südtiroler Landesstatistikinsitutes ASTAT hervor. 21,0% der befragten Haushalte haben demnach vorwiegend Gelegenheitskäufe getätigt, während 7,7% regelmäßig jenseits der Grenzen ihre Einkäufe erledigten.

Das Einkaufszentrum ist weiterhin der beliebteste Ort der Südtiroler, um Auswärtseinkäufe zu tätigen. Die großen Einkaufsstrukturen sind für die meisten Einkäufe sehr attraktiv, wobei ausserhalb des Landes Lebensmittel und Bekleidung am häufigsten gekauft werden. Nur für die “anderen” Güter, also Spielsachen, Bücher, Reinigungs- und Körperpflegeprodukte, wählen die Familien spezialisierte Geschäfte.

Das traditionelle Einkaufsziel der Südtiroler, die außerhalb des Landes einkaufen, ist Österreich, bereits zum zweiten Mal gefolgt von Deutschland und den anderen italienischen Regionen. Auf dem vierten Platz, aber vor allem bei den jüngeren Haushalten immer beliebter, ist der Einkauf im Internet. Er bietet nämlich in vielen Fällen günstigere Preise und ein breiteres Sortiment, ohne sich von zuhause entfernen zu müssen. Es folgen der Katalogversand, Einkäufe im Trentino und in anderen Ländern.

Es sind auch weiterhin hauptsächlich die jungen Haushalte, in denen die Bezugsperson jünger als 40 Jahre ist und einen Mittelschul-, Matura (knapp 40 Prozent) oder Universitätsabschluss besitzt, die außerhalb Südtirols einkaufen: von den 16 bis 40-Jährigen kaufen insgesamt 42,3 Prozent ausserhalb Südtirols ein.

Im Vergleich zum Vorjahr sind vor allem die regelmäßigen Auswärtseinkäufe zwar zurückgegangen (13,0% der Familien im Jahr 2008). 2008 erfuhr aber das Budget der Südtiroler Familien für Einkäufe außerhalb des Landes einen bedeutenden Anstieg. Im Jahr 2009 haben die Familien, die gelegentlich die Provinz verließen um Einkäufe zu tätigen, im Durchschnitt 216 Euro (180 Euro im Jahr 2008) pro Auswärtseinkauf ausgegeben, während sich dieser Betrag bei Familien mit wiederholten Einkäufen außerhalb der Landesgrenzen auf 240 Euro belief (214 Euro im Jahr 2008). Am meisten wurde für Bekleidung ausgegeben. Es folgen bei den Gelegenheitseinkäufern andere Arten von Gütern sowie Einrichtungsgegenstände und bei den wiederholten Einkäufern Lebensmittel und elektronische bzw. elektrische Geräte.

Im Rahmen eines allgemeinen Konsumrückgangs, der sich in einer Rationalisierung der Kaufentscheidungen und demnach in der Beschränkung auf die notwendigsten Waren bemerkbar macht, gewinnt die Möglichkeit eines preiswerten Einkaufs immer mehr an Bedeutung. Aus der Erhebung ist dieser Aspekt
klar ersichtlich:

Für 70,8% der befragten Haushalte sind die günstigeren Preise der Hauptgrund, um außerhalb Südtirols einzukaufen. Die Auswahl, und damit die Möglichkeit aus einer breiteren Produktpalette wählen zu können, ist für 21,1% der Familien wichtig, während das Angebot von qualitativ hochwertigen Produkten und zusätzliche Dienste (z.B. Parkplätze, Garantien, fachliche Beratung) von 8,2% der Haushalte als ausschlaggebende Kaufgründe genannt werden. Nur ein Viertel der befragten Haushalte (25,7%) nennt die Flexibilität bezüglich Öffnungszeiten und -tagen (durchgehende oder sonntägliche Öffnungszeiten) als einen ausschlaggebenden Faktor um außerhalb Südtirols einzukaufen.

Im Jahr 2009 beteiligten sich 639 Familien an der Erhebung zu den Kaufgewohnheiten der Südtiroler Haushalte. Die befragten Haushalte lieferten Informationen zu ihren Kaufgewohnheiten, wie etwa den bevorzugten Einkaufszielen, der Häufigkeit und den entsprechenden Gründen für Einkäufe außerhalb des Landes, sowie zur Art der bevorzugten Einkaufsstrukturen oder Vertriebsnetze.

Die Erhebung über die Kaufgewohnheiten der Südtiroler Haushalte wurde vom ASTAT in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Südtirols, die auch an der gesamtstaatlichen ISTAT-Erhebung zum Konsumverhalten der Südtiroler Haushalte für das Jahr 2009 beteiligt waren, durchgeführt. Die Haushalte werden im Rahmen eines persönlichen Interviews (face to fa-ce) befragt und so das Kaufverhalten der Südtiroler Haushalte ermittelt. Die an der Erhebung zum Konsumverhalten teilnehmenden Haushalte werden nach dem Zufallsprinzip aus dem Melderegister der Stichprobengemeinden gezogen, wobei das Stichprobenverfahren des Istat angewandt wird, das die Anzahl und den Wohnort der Haushalte berücksichtigt und somit die Repräsentativität der Daten auf Landesebene gewährleistet.

Die vollständige ASTAT-Studie ist zweisprachig (deutsch und italienisch) hier downloadbar.

Donnerstag, 12. August 2010, von Elmar Leimgruber

Jugendrotkreuz macht sich für Kinder stark

Heute ist der Tag der Jugend. Das österreichische Jugendrotkreuz hat hierzu an seine Kindercharta erinnert. Darin sind zehn Anliegen von Kindern vor allem für Eltern formuliert. Von richtiger Ernährung über lustvolles Lernen bis zum Zusammensein mit den Eltern werden Bedürfnisse genannt und deren Erfüllung gefordert: “So wie ich bin, bin ich gut”, ist gleich die erste Aussage und eine 35-Stundenwoche für Kinder ist ebenfalls vorgesehen. Ein Satz gibt der Charta den Zusammenhalt: “Lasst uns Kinder sein”.

“Wir geben Kindern und Jugendlichen in Österreich eine Stimme und machen uns für sie stark”, sagt Karl Zarhuber, Generalsekretär des Österreichischen Jugendrotkreuzes. “Aus einer Studie wissen wir, dass Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft massiven Druck verspüren:

75 Prozent der Kinder in Österreich geben an, dass der größte Druck in ihrem Leben in der Schule entsteht. 73 Prozent fühlen sich von der hohen Erwartungshaltung der Eltern überfordert”, erklärt Zahuber. Die Kindercharta ist aus der Sicht von Kindern formuliert -Die zehn Punkte sind das Ergebnis der internationalen Kampagne “Deine Stärken. Deine Zukunft. Ohne Druck.”.

Viele Punkte haben klare Adressaten: Das sind einerseits die Eltern, wenn es um Forderungen geht wie: “Schenk mir deine Zeit! Nicht nur dein Geld!”, “Ich will essen, was gut für mich ist” oder ganz direkt: “Ich brauche Eltern, die wissen, was sie tun”. Aber auch die Pädagogen sind angesprochen in Punkten wie “Zeig mir meine Stärken. Hilf mir, wo ich schwach bin!” und “Lernen macht mit Spaß. Verdirb ihn mir nicht.”

“Die klassischen Kinderrechte – die in der österreichischen Verfassung nach wie vor nicht verankert sind – sichern vorrangig die persönliche Integrität von Kindern und ihre grundlegenden Lebens- und Überlebensbedürfnisse. Wir gehen in unserer Charta weiter: in zehn Forderungen haben wir Anliegen und Wünsche wie Zeit, Selbstwert, Zuwendung, Bildung und Ernährung festgehalten”, erläutert Zarhuber.

Die Jugendrotkreuz-Kindercharta ist als Poster online abrufbar.

Dienstag, 3. August 2010, von Elmar Leimgruber

Filmmusikpreis 2010 – Hollywood in Vienna – Film Music Symposium

Der Österreichische Komponistenbund (ÖKB, Alexander Kukelka) schreibt in Zusammenarbeit mit EU XXL FILM, Universität für Musik & darstellende Kunst Wien / Institut f. Medienkomposition / Filmakademie Wien, und Best-of-Film-Music den zum zweiten Male von der Stadt Wien gestifteten “Wiener Filmmusikpreis 2010″ aus. Dieser mit 7.000 EUR dotierte Preis richtet sich an alle Musikschaffenden, Komponistinnen und Komponisten in Österreich – Arrivierte und Newcomer gleichermaßen – und setzt sich zum Ziel, heimische Filmmusik-Talente aufzuspüren und neue kreative und dynamische Impulse in die Szene österreichischen Musikschaffens im Genre der Film- und Medienmusik abzugeben.

Es stehen 3 Filmsequenzen von jeweils ca. 4 Minuten Länge aus den Filmen “Der Knochenmann” (Regie: Wolfgang Murnberger, Produzenten: Danny Krausz, Kurt Stocker (Dor Film)), “In 3 Tagen bist Du tot 2″ (Regie: Andreas Prochaska, Produzent: Helmut Grasser (Allegro Film)) und “Der Räuber” (Regie: Benjamin Heisenberg, Produzent: Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion, Peter Heilrath) zur Verfügung.Es muss mindestens eine Szene ausgewählt, vollständig neu vertont, produziert und fristgerecht – spätestens bis zum 20. August 2010 – eingereicht werden. Die Verleihung findet am 13. September 2010 im Rahmen der “Film Composers Lounge” im Porgy & Bess statt. An diesem Abend wird das Siegerwerk auch live zur Leinwand uraufgeführt.

 

 

 

Die Musik sollte für kammermusikalische und/oder elektronische Instrumentierungen unterschiedlicher Besetzungen angelegt sein, jedoch eine Ensemblegröße von 8 Musikerinnen und Musikern nicht übersteigen. Teilnahmeberechtigt sind Komponistinnen und Komponisten ohne Altersgrenze, die in Österreich den Mittelpunkt ihres Schaffens haben. Einzureichen sind eine Audio-CD mit Musik-Layout, eine für die Live-Aufführung eingerichetete Partitur und eine Video-DVD mit der gewählten Videosequenz und der dazu angelegten Musik (Via Post: Österreichischer Komponistenbund (ÖKB) Baumannstrasse 8-10, 1031 Wien). (Bildfrequenz: 24 fps, Ton: 24 bit, 48 kHz) Alternativ kann auch ein Mp3, ein Quicktime-Video und eine Partitur im PDF-Format via Email an: stahmer@komponistenbund.at eingereicht werden.

Die “Film Composers Lounge”– ein großes Fest der österreichischen Film- und Medienmusik: Eine Standortbestimmung für audiovisuelle Kreativität “made in Austria”. Nachwuchsförderung und Verleihung des Wiener Filmmusikpreises inklusive. Vom Österreichischen Komponistenbund (dem nationalen Interessenverband der Musikschaffenden aller Genres) veranstaltet, ist die “Film Composers Lounge” ein abendfüllendes Konzertformat für Film- und Medienmusikschaffen “Made in Austria”. In Premierenkino-Atmosphäre bietet sie einem großen Publikum aus Musikfans, Cineasten, echten Filmmusikliebhabern und auch wichtigen BranchenvertreterInnen einen einzigartigen Überblick über die Facetten österreichischer Film- und Medienmusik – live und zur Leinwand.

Der kuratorische Leitfaden dieser ersten “Film Composers Lounge” führt (breit gefächert) durch Werke aus den vier Themen-Bereichen “Österreichischer Feature Film, Film & Kino”, “Österreichischer Fernsehfilm, Dokus, Jingles & Signations”, “experimentelle Medienmusik made in Austria” und “…in the making – Produktionen im Entstehen und exklusive musikalische Sneak Previews” und füllt (durch kurze Atempausen unterbrochen) ein abendfüllendes Programm (Beginn: 20.30 Uhr, Dauer: 3h) aus mindestens 7 unterschiedlichen Acts/Ensemble/Bands aus. Das konkrete Programm folgt unter www.composerslounge.at.

Die diesjährige Gala der Filmmusik “Hollywood in Vienna” findet übrigens am 16. September im Wiener Konzerthaus statt: Das ORF Radio Symphonie-Orchester Wien und sein Dirigent John Axelrod hissen die Segel und begeben sich auf eine musikalische Reise in aufregende Abenteuerwelten. Dabei begleiten sie die Komponisten Howard Shore, Klaus Badelt, Christian Kolonovits und Sängerin Rebekka Bakken und der Chor der Wiener Singakademie.

Für ein eindrucksvolles Erlebnis sorgen eine Großbild-Leinwand in einer stimmungsvollen Lichtinszenierung im prächtigen Ambiente des Wiener Konzerthauses. Hier wird auch der “Max Steiner Award” an den dreifachen Oscar-Preisträger Howard Shore (Herr der Ringe) verliehen. Da die Abendvorstellung bereits seit Wochen ausgebucht ist, wird die Generalprobe mit dem vollständigen Programm am Nachmittag öffentlich sein.

Im Vorfeld der Gala findet am 14. September, veranstaltetet durch die Musikuniversität Wien (Prof. Gerold W. Gruber) und Best Of Film Music (Sandra Tomek), das diesjährige Film Music Symposium statt, an dem Howard Shore teilnehmen wird und an dem Klaus Badelt, Christian Kolonovits und Wolfgang Schlögel (Sofa Surfers) Workshops anbieten.

Montag, 2. August 2010, von Georg Jajus

Inception: Die Träume von Nolan und Zimmer


Über die „neueste“ Errungenschaft des Kino, den 3D Film, wurde hier vor einiger Zeit – durchaus kritisch – berichtet. Gewiss eröffnet diese Technologie Möglichkeiten, die überlegt eingesetzt die Faszination Film erweitern können. Eine erste Bilanz fällt jedoch durchaus zwiespältig aus – neben tatsächlichen Meisterwerken wie James Camerons „Avatar“ tummeln sich allzuviele Nachahmer in dessen Fahrwasser, zuletzt etwa „Clash of the Titans 3D“. Dieser entpuppt sich bei kritischer Betrachtung nicht nur storymässig als Enttäuschung, auch technisch steckt er voller Unzulänglichkeiten: So wurde der Film auf konventionelle Weise zweidimensionale gedreht und erst nachträglich auf 3D hochgerechnet.

Das Ergebnis enttäuscht, die Effekte sind schwach und verursachen beim Betrachter eher Kopfschmerzen als den Eindruck räumlicher Tiefe. Dasselbe Prinzip wurde übrigens bei den beiden letzten „Harry Potter“ Filmen angewandt, welche 2010 und 2011 in die Kinos kommen sollen. Und auch in Hollywood sind die Lager durchaus gespalten: Während George Lucas etwa verlauten liess, seine (originale) „Star Wars“ Trilogie nochmals – diesmal dreidimensional – ins Kino zu bringen kündigte Christopher Nolan an, sich dem Trend zur dritten Dimension zu verweigern und seinen nächsten „Batman“ Film konventionell zweidimensional zu drehen.

Nolans aktueller Film, „Inception“ ist soeben in den österreichischen Kinos gestartet. Eine faszinierende, tiefgründig und brilliant inszenierte Geschichte mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle wäre aufgrund seiner die Gesetze der Räumlichkeit, Physik und Schwerkraft ausser Kraft setzenden Geschichte geradezu prädestiniert für 3D – und dennoch, oder gerade deswegen hat Nolan seinen Film in konventioneller zweidimensionaler Weise gedreht. Und erzielt dabei, unter Zuhilfenahme ausgeklügelter Sets wie etwa um 360° rotierender Räume (wohlweislich keine Digitaltricks) Effekte, die ihresgleichen suchen und an die faszinierenden Grafiken von M.C. Escher erinnern. Die Geschichte des Films ist gleichsam aussergewöhnlich wie interessant:

DiCaprio spielt in „Inception“ einen Dieb der ganz besonderen Art: Mittels künslich erschaffener Traumwelten schleicht er sich in das Unterbewusstsein seiner Opfer und stiehlt ihnen dabei ihre Gedanken, streng geheime und vertrauliche Informationen – bis er eines Tages vor der grössten Aufgabe seines Lebens (oder seines Traums?) steht: Der Umkehrung des Diebstahls, der Einpflanzung von Gedanken in das Unterbewusstsein, in die Träume seiner Opfer – der Inception. Und gelangt bei dieser Aufgabe bis an das Innerste seiner selbst, und dem innersten Tiefen seiner Träume.

Die konventionellen Erzähl- und Sehweisen werden in „Inception“ gleich auf mehreren Ebenen verschoben – besondere Beachtung verdient daher auch der klangliche Aspekt des Films: Bereits zu Nolans „Batman Begins“ und „The Dark Knight“ hatte Hans Zimmer die musikalische Dimension und Tiefe beigesteuert, doch bei „Inception“ bricht er mit den Konventionen klassischer Filmkompositionen in geradezu radikaler art und Weise und liefert die vielleicht brillianteste, jedenfalls aber mit Abstand reifste Leistung seines bisherigen kompositorischen Schaffens ab: So liefert „Inception“ eigentlich keinen Score im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr ein vielschichtiges und tiefgründiges Ambient-Konstrukt, welches wie ein Klangteppich dem Film harmonisch folgt, sich dabei stets neu fragmentiert, definiert und komponiert. Keine Note, kein Takt innerhalb der zweieinhalb Stunden Laufzeit scheinen gleich. Selbst vermeintlich Alltagsgeräusche, das Ticken einer Uhr, das Rauschen von Wellen werden so integraler Bestandteil der Musik – sofern man bereit ist, sich von dieser Idee mitnehmen zu lassen, Überlegungen von klassischer Filmmusik hinter sich lassend. Diese Reise in die Filmwelt Nolans und die Klangwelt Zimmers ist eine fast traumhafte Erfahrung der ganz besonderen Art – man sollte sich ihr nicht verschliessen.

Und hier können Sie in die Musik zum Film reinhören:


Sonntag, 1. August 2010, von Elmar Leimgruber

Welt Friedens Chor Fest Festival in Wien

Vom 3. bis 6. August in Wien findet in Wien erstmalig das Welt Friedens Chor Festival über die Bühne. Im Rahmen des Festivals werden Kinder- und Jugendchöre aus China, Kanada, Österreich und Tschechien gemeinsam musizieren. Das Galakonzert am 6. August um 16:00 im Wiener Konzerthaus,
bildet den Höhepunkt des Festivals. Alle teilnehmenden Chöre werden hier gemeinsam mit den Wiener Sängerknaben das Publikum verzaubern.

Musik ist jener Schatz den sich Menschen unterschiedlichster Kulturen teilen- der es vermag Menschen zu verbinden. Die jungen Musikerinnen und Musiker aus unterschiedlichen Kulturen kommen in Wien zusammen und können die Vielfältigkeit unserer Welt über Musik kennen lernen. Viele Kinderstimmen werden gemeinsam für Frieden in der Welt erklingen. Gesungen wird neben dem Konzerthaus an der Universität Wien, in der UNO, und auf der Wiener Rathausbühne.

Während dem Festival wird das artistische Komitee unter der Leitung von Gerald Wirth, dem musikalischen Leiter der Wiener Sängerknaben aus allen am Festival teilnehmenden Chören, besonders begnadete SängerInnen für den Welt Friedens Chor empfehlen. Der Welt Friedens Chor wird beim Auftritt im Wiener Konzerthaus seine Premiere feiern. Von Wien aus wird der Welt Friedens Chor in den kommenden Jahren durch die Welt reisen. Die erste Konzertreise bringt die jungen SängerInnen voraussichtlich zur Abschlussveranstaltung der EXPO 2010, nach China.

Und hier können Sie der Gesangeskunst der Wiener Sängerknaben lauschen:

Mittwoch, 28. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Für elmadonmusic-Fans: Preview-Version von “Cry my Soul” gratis downloaden

elmadon feat. musicmanvienna: "Cry My Soul"
elmadon feat. musicmanvienna: “Cry my Soul” (preview)

Eigentlich sollte “Cry my Soul” von elmadon (feat. musicmanvienna), produziert von elmadonmusic.com (Hauptstilrichtung: Mystic Trance), Wien, ursprünglich als eigene Single erscheinen.

Die soeben publizierte und in allen wichtigen Downloadstores erhältliche (iTunes, amazon, musicload, play.com, trackitdown, djshop, saturn, mediamarkt, weltbild…) Maxi heisst nun aber “New Future” und enthält vier brandneue Versionen dieses Sommerhits 2010. Es ist dies die zweite Maxi von elmadon und die fünfte Maxi von elmadonmusic insgesamt (die weiteren beiden Veröffentlichungen stammen von magnam gloriam ).

Als Bonustrack auf der neuen Maxi gibts “Cry My Soul”.

Du als Fan von elmadonmusic.com kannst die ungemasterte Preview-Version dieses Songs jetzt schon exklusiv zeitlich limitiert hier kostenlos downloaden oder direkt hier anhören:

Musikvideo: Adobe Flash Player (Version 9 oder höher) wird benötigt um dieses Musikvideo abzuspielen. Die aktuellste Version steht hier zum herunterladen bereit. Außerdem muss JavaScript in Ihrem Browser aktiviert sein.

Feedback ist ausdrücklich erwünscht.

Natürlich gibts die gemasterte und klanglich weit verbesserte Version auch zu kaufen, beispielsweise bei amazon um nur 77 Cent:-)

Übrigens: elmadonmusic.com gibts jetzt auch bei facebook: Werde Fan!

elmadonmusic.com

Dienstag, 27. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Barenboim: Frieden heisst, den ersten Schritt auf den anderen zugehen


“Wie kann man verkünden, dass man Frieden will, ohne allen Menschen die gleichen Grundrechte einzuräumen,” fragte gestern der der jüdische Stardirigent Daniel Barenboim bei seiner Eröffungsrede der Salzburger Festpiele. Friede sei mehr als ein Zustand der Nicht-Aggression: “Friede verlangt Perfektion, nämlich die Perfektion von Gerechtigkeit, Strategie und Mitgefühl.”

Friede könne demnach nur erreicht werden, “wenn eine für alle Beteiligten günstige Lösung gefunden werden kann, eine Lösung, die für alle gerecht, in strategischer Hinsicht für alle von Vorteil und in Bezug auf alle moralisch vertretbar ist. Zu warten stellt in keinem Fall eine Option dar, denn wenn man wartet, gestattet man es bloß ungeduldigen, militanten Elementen, die Oberhand zu gewinnen,” erläuterte der bereits seit Kindestagen auch erfolgreiche Pianist seinen Standpunkt.

“Die wirklich brennende Frage ist nicht die, ob die Lösung in der Erschaffung eines Zweivölkerstaats oder in der eines legitimen und souveränen palästinensischen Staats besteht. Die wirklich aktuelle Frage ist die, ob beide Parteien willens sind, aufeinander zuzugehen”, bezog der Dirigent erneut zum Konflikt im Nahen Osten Stellung: “Zu warten, bis der andere zu einem kommt, ist eine kurzsichtige Taktik, eine, die seit mehr als sechzig Jahren erfolglos geblieben ist. Man hat oft gesagt, dass Gerechtigkeit Opfer verlangt, aber was für ein Opfer stellt die Aufhebung der Besetzung palästinensischen Gebiets und der Abriss jüdischer Siedlungen dar?”

Jetzt sei es an der Zeit, die einerseits bewunderten und andererseits verachteten Eigenschaften des jüdischen Volkes, “die hohe Moral, das Gerechtigkeitsempfinden und die Intelligenz wieder zu entdecken, sich um eine universelle Moral zu bemühen, eine Moral, die wir nicht nur auf uns selbst anwenden, sondern auf alle Völker, einschließlich des palästinensischen,” forderte Barenboim: “Es gibt keine andere Lösung, wenn der Staat Israel eine Zukunft haben will und wenn die Palästinenser irgendwann in den Besitz ihrer Grundrechte gelangen sollen”.

Und jetzt sei auch der richtige Zeitpunkt, “sich des Einflusses bewusst zu werden, den ein internationales Festival von dieser Bedeutung, von solch hohem künstlerischem Niveau und mit solch einer illustren Geschichte haben könnte. Und vor allem ist es der richtige Zeitpunkt, einmal zu überlegen, welche Verantwortung sich aus einem solchen Einfluss ableitet. Diese Verantwortung besteht nämlich darin, eine Quelle der Stärke und der moralischen Autorität darzustellen, mit deren Hilfe man extremistische, fundamentalistische Ideologien de-radikalisieren oder ihnen entgegenwirken kann. Und sie besteht auch darin, ein Forum für Gespräche über die notwendigen Voraussetzungen für Frieden abzugeben”, erklärte der Dirigent.

Musik biete zwar sowohl die Möglichkeit, die Hässlichkeit der Welt zu vergessen, und verleihe die Fähigkeit verleiht, die Welt und ihre Gräuel zu verstehen und zu transzendieren, aber es erfülle ihn dennoch mit Schmerz: “Ich fühle mich persönlich zerrissen von jenem Bruch, der zwischen Israelis und Palästinensern besteht, demselben Bruch, der auch Israel daran hindert, eine praktikable Lösung für die Zukunft zu finden. Nichts, was ich sage, kann diesen Bruch heilen, keine Sonate, Symphonie oder Oper kann die tiefe Kluft zwischen zwei Völkern, die nicht willens sind, die notwendigen Schritte zur gegenseitigen Annäherung zu machen, schließen,” so Barenboim.

Hier ist die Rede Daniel Barenboims in voller Länge abrufbar.

Weitere Beiträge über Daniel Barenboim:

- Das Brahms-Requiem interpretiert von Barenboim (CD-Besprechung)

- Barenboim oder wie das Leben so spielt (Konzert-Kritik)

- Barenboim und der Gottesdienst (Konzert-Kritik)

- Barenboim und das spirituelle Opfer (Konzert-Kritik)

- Barenboim und der Frühling (Konzert-Kritik)

- Barenboim, der Renaissance-Musiker (Konzert-Kritik)

Und hier können Sie der Musik von Daniel Barenboim als Dirigent und Pianist lauschen:

Samstag, 24. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Gold- und Platin-Schallplatten gestohlen

Die gestohlenen Rockets Platin und Gold Discs
Foto: Fabrice Quagliotti

Vor einigen Tagen wurden, Fabrice Quagliotti, dem Keyboarder der französischen 80er-Jahre-Spacerock-Kultband Rockets,(Les Rockets, The Rockets, Silver Rockets, Roketz) Gold und Platin Schallplatten der Top-Alben “Galaxy” (allein über eine Million verkaufte Exemplare) und “Plasteroid” aus seinem Haus Nähe Como in Oberitalien gestohlen. Dies teilte der passionierte Musiker, der derzeit an einem neuen Rockets-Album arbeitet, das im Herbst erscheinen soll, seinen Fans auf Facebook mit.

Der Keyboarder der Rockets, Fabrice Quagliotti, zusammen mit dem Autor dieses Beitrags vor ein paar Jahren in Como
Foto: © Leimgruber

Da die Schallplatten zwar weniger einen materiellen, sondern vielmehr und vor allem einen moralischen Wert haben, ersucht Fabrice um Mithilfe seiner Fans bei der Suche nach den gestohlenen Gold und Platin Schallplatten aus dem Hause Rocketsland. Obwohl nach seinen Angaben die Diebe auch andere Wertgegenstände entwendet hatten, ihm gehe es einzig und allein darum, diese für ihn persönlich wichtigen Schallplatten wiederzubekommen.


Die Rockets waren zwar im deutschsprachigen Raum zwar auch damals niemals so erfolgreich wie in Frankreich oder vor allem in Italien, aber vielleicht tauchen diese rein für den originalen Eigentümer moralisch wertvollen Schallplatten ja auch im deutschsprachigen Raum auf.

Bitte in diesem Fall um sachdienliche Hinweise.

Im vergangenen Jahr gabs übrigens einen Liveauftritt der Rockets in Bozen, der hier auf youtube abrufbar ist.

Und hier ist eine musikalisches Tribute an die Rockets durch mein Musiklabel elmadonmusic.com abrufbar.

Freitag, 23. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

ORF: Mobbing, Machtkämpfe und Postenschacher

Die neue Ö1-Chefin Bettina Roither
Foto: orf.at

Die bisherige ORF-Radio-Chefredakteurin, die 51-jährige Oberösterreicherin Bettina Roither wird Nachfolgerin von Alfred Treiber und somit neue Ö1-Chefin. Generaldirektor Alexander Wrabetz begründete diese Entscheidung am Donnerstag damit, dass Roither “eine der versiertesten Journalistinnen und erfahrensten Radiomanagerinnen des Landes” sei.

“Österreich 1 ist für mich Österreich von seiner besten Seite, progressiv, innovativ und weltoffen, aber in der Qualität beständig – ich freue mich sehr darauf, mich nun ausschließlich mit diesem tollen Sender beschäftigen zu können,” und sie sehe es als Herausforderung, “dass Ö1 auch weiterhin der führende Kultur- und Informationssender in Europa bleibt,” reagierte Roither selbst auch die Ernennung.

Der bislang für die ORF-TV-Hauptabteilung “Religion” Verantwortliche Gerhard Klein wurde von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz auf Vorschlag von Informationsdirektor Elmar Oberhauser zum neuen Leiter der TV-Hauptabteilung “Bildung und Zeitgeschehen” bestellt. Klein (57) wird die Leitung der Wissenschaftsabteilung im Fernsehen zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Chef der ORF-TV-Hauptabteilung “Religion” übernehmen und die Funktion mit 9. August 2010 antreten. “Da der Bereich der Dokumentation zu den ganz besonderen Stärken des ORF zählt, bin ich davon überzeugt, dass mit der noch engeren Vernetzung der beiden Hauptabteilungen Religion und Wissenschaft künftig wichtige Synergien bestmöglich genutzt werden können, um unserem Publikum auch in Zukunft qualitativ hochwertiges Programm zu bieten.”

Auf Vorschlag von Hörfunkdirektor Willy Mitsche wurde zudem unlängst Werner Dujmovits, 38, als Chefproducer Hörfunk bestellt. Dujmovits ist seit Jänner 2010 interimistischer Leiter dieser Stabsstelle und wurde nun in dieser Funktion bestätigt.

Waltraud Langer wird indes Leiterin der ORF-TV-Hauptabteilung Magazine (FI 9). Langer, 49, zuletzt Infochefin von ORF 1 und Stellvertreterin des TV-Chefredakteurs, wurde auf Vorschlag von Informationsdirektor Elmar Oberhauser zur neuen Magazinchefin bestellt und tritt ihre Funktion umgehend an. Ursprünglich war ZIB-Chefin Lisa Totzauer für diesen Posten vorgesehen gewesen, welcher aber zum Zwecke ihrer Verhinderung öffentlich ÖVP-Nähe unterstellt wurde. Infochef Elmar Oberhauser drohte gar mit Rücktritt, sollte Totzauer diese Position erhalten, das wäre abzulehnende (schwarze) politische Einflussnahme. Dabei wäre die vom (grossmehrheitlich tiefroten) ORF-Stiftungsrat gewählten Mitglieder der Geschäftsführung für Ernennungen zuständig, so Oberhauser.

“Technologische Modernisierung, verbesserte Usability sowie Barrierefreiheit” wollen indes die seit 20. Juli überarbeiteten Webangabote von news.orf.at und sport.orf.at bieten. “Grundsätzlich hat sich an der inhaltlichen Gestaltung und an der Bedienung von news.ORF.at und sport.ORF.at nichts geändert,” schreibt der ORF. Aber: “Die News- und die Sportseite von ORF.at sind von nun an frameless und barrierefrei, Bild- und Textgrößen wurden an moderne Bildschirmauflösungen angepasst. Im Rahmen des an die Neuerungen angepassten Designs sind Texte durch die neuen Hintergrundfarben noch besser lesbar,” so der ORF.

Weiter Meldungen zum Thema ORF und politische Unabhängigkeit:

- Neuer ORF-Stiftungsrat gewählt

- SPÖ-manipulierter Publikumrat wählt SPÖ-Vorsitzenden und SPÖ-Stellvertreterin (Kommentar)

- Roland Adrovitzer wird ORF-Korrespondentenchef, Karl Amon wird APA-Vorstand (Beitrag)

- SOS ORF: Warum wehren sich die ORF-Redakteure nicht gegen Faymanns Bevormundung? (Kommentar)

- Ö1-Chef Treiber fordert: Aktive Politiker zurück in den ORF

- Politische Unabhängigkeit und wirtschaftliche Zwänge

- Journalisten sind manipiuliert, korrupt und Lügner

Dienstag, 20. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Together von Jugendlichen aus Israel, Tirol und Südtirol

Die Jugendgruppe mit LH Luis Durnwalder (mittlere Reihe, 4.v.re.), Amtsdirektor Klaus Nothdurfter (2.v.re.), dem Direktor des Landesmuseums auf Schloss Tirol, Siegfried de Rachewiltz (ganz re.) und Vizedirektorin Paula Mair (3.v.re.)<BR>Foto: LPA
Die Jugendgruppe mit LH Luis Durnwalder (mittlere Reihe, 4.v.re.), Amtsdirektor Klaus Nothdurfter (2.v.re.), dem Direktor des Landesmuseums auf Schloss Tirol, Siegfried de Rachewiltz (ganz re.) und Vizedirektorin Paula Mair (3.v.re.)
Foto: LPA

Mit den aussagekräftigen Worten “Im Mittelpunkt allen politischen Denkens steht der Mensch”, wandte sich der Südtiroler Landeshauptmann Luis Durnwalder auf Schloss Tirol in Dorf Tirol/Südtirol an 27 Jugendliche aus Jerusalem, dem österreichischen Bundesland Tirol und aus Südtirol, mit denen er sich zum Abschluss eines einwöchigen Jugendcamps getroffen hat.

Die Autonomie sei eine Lösung von Konflikten zwischen Völkern und Sprachgruppen und ein Mittel zur Schaffung von Frieden, sagte Durnwalder: Dies war es, was Landeshauptmann Durnwalder den jungen Frauen und Männern zwischen mit auf den Weg gab.

In wenigen Tagen, dies kündigte der Landeshauptmann den Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 20 Jahren an, werde eine Delegation aus Israel nach Bozen kommen, um das Südtiroler Autonomiemodell zu studieren.

Die Jugendlichen beteiligten sich rege an der Gesprächsrunde; groß war auch ihr Interesse für die Geschichte des 20. Jahrhunderts, die im Bergfried von Schloss Tirol ausgestellt ist. Bereits seit über drei Jahrzehnten hält die Partnerschaft des österreichischen Bundeslandes Tirol mit Jerusalem an.

Im Sinne einer kontinuierlichen Weiterentwicklung dieses internationalen Jugendaustauschprojektes wurde die Partnerschaft nun auf Südtirol ausgeweitet, erläuterte Klaus Nothdurfter, Leiter des Landesamtes für Jugendarbeit in Bozen. Mitarbeitende der Jugendämter dies- und jenseits des Brenners hatten vereinbart, den diesjährigen Besuch der israelischen Gruppe gemeinsam als Jugendcamp zu gestalten. Den Gegenbesuch im Februar nächsten Jahres werden ebenfalls Jugendleiterinnen und Jugendleiter aus beiden Teilen Tirols organisieren.

Für die Jugendlichen war es eine Woche mit der Möglichkeit, Freundschaften über verschiedene ethnische Gruppen und Nationen hinweg zu schließen, Erfahrungen mit unterschiedlichen Kulturen, Gebräuchen und Lebensweisen zu erleben und Landschaft und Natur in Tirol und Südtirol kennen zu lernen. Von Anfang an herrschte zwischen den jungen Menschen aus drei verschiedenen Ländern eine harmonische Stimmung, unter den Vorzeichen von Ernsthaftigkeit und Spaß wurde Gemeinschaft über Grenzen hinweg gelebt. Auf dem Programm der Woche stand auch ein gemeinsamer Besuch der Gedenkstätte Mauthausen.